So, Feierabend, eine atemberaubende Saison geht zu Ende – lief ganz anders, als die meisten erwarten konnten und endet doch auch anders, als wir zwischendurch erhoffen konnten.

Make no mistake – dass wir jetzt enttäuscht sind, weil Arsenal nur einen souveränen zweiten Platz erreicht, zeigt wie weit wir uns als Club wieder weiterentwickelt haben diese Saison. Während T*tt*nh*m den besten Saisonstart ever hatte und von den Medien entsprechend gefeiert wurde („Wartet, bis die erst so richtig loslegen“ wurde zur wunderbaren Ernüchterung, dass Conte eben doch kein ´serial winner´ ist, sondern eine Heulsuse erster Klasse), hat das jüngste Team der Liga entspannt (fast) alles in Grund und Boden gespielt und ließ sich auch von der langen WM-Pause nicht aufhalten. Die Unkenrufe der Hater wurden immer verzweifelter – „Wie die schon jubeln“ etc.

Es wuchs aber auch die Erwartungshaltung und die Unbekümmertheit ging: Aus „Meister? Quatsch, gegen dieses City? nie im Leben, keine Chance … oder vielleicht ja doch?) – It´s the hope that kills you …

Sinnigerweise hatten wir immer vor den Spielen gegen City einen Hänger und eine entsprechend suboptimale Punkteausbeute, danach ging es immer wieder. City, das alte Damokles-Schwert …

City hat Schwächen zu Beginn der Saison gezeigt, wir so gut wie gar nicht und standen eben plötzlich vorne. Wir haben den Bären gekitzelt sozusagen und haben denen damit auch die Energie geliefert, die so eine Erfolgsmaschine braucht, um richtig ins Rollen zu kommen. Die haben mittlerweile jahrelange Erfahrung im Titelkampf und ziehen zuletzt gnadenlos durch. Liverpool war nach Jahren der „Klopp-Revolution“ auch so eine Maschine (jetzt ist da die Luft erstmal raus), kam aber in den Jahren nur ein einziges Mal an City vorbei, trotz teilweise über 90 Punkten. Was willste da machen? klar, auch so eine Maschine werden!

Wenn es bei uns hundertprozentig läuft, wir kaum Verletzungspech haben und zudem auch mal ein bisschen Spielglück dabei, dann sind wir kaum zu schlagen. So war es 2015/16, dann fiel Cazorla aus und das ganze Gefüge brach zusammen, weil wir ihn schlicht nicht ersetzen konnten. Ähnliches konnte man jetzt mit dem Ausfall von Saliba beobachten – wohl der beste Verteidiger der Liga, den wir einfach nicht ersetzen konnten: defensiv, aber vor allem auch in Sachen Spielaufbau und Teamstatik. Dazu noch der eklatante Leistungsabfall von Thomas Partey – monatelang eine Bank, am Ende ein einziger Risikofaktor. Auch Zinchenko konnte bei weitem nicht an die Leistungen bis zum Winter anknüpfen, was sich auch auf unser Spiel ausgewirkt hat. Wie letzte Saison geht uns kurz vor Schluss die Puste aus – auch ein Saka ist nur noch ein Schatten seiner selbst, weil er überspielt ist. Auch das wird in der Kaderplanung gewiss mit berücksichtigt im Sommer ..

Aber hey, das Ende der letzten Saison hat dem Team einen Motivationsschub gegeben für diese Saison und genauso wird es jetzt wieder sein. Wir tasten uns quasi nach oben. Wir waren das jüngste Team, haben die Liga zwischenzeitlich amtlich gerockt und dazugelernt. Es wird Wechsel im Kader geben (Granit Xhake geht) und mit den richtigen Ergänzungen werden wir wieder oben angreifen. So richtig!

Heute wird im Stadion richtig Party sein und das völlig zu Recht: alle werden dem Team danken wollen für diese abgefahrene Saison. Ja, es hat am Ende nicht gereicht, aber wir haben eine ganze Weile gezeigt, was möglich sein kann. Wir haben einen Trainer, wir haben ein Team, mit dem man sich wieder voll identifizieren kann. Arteta hat immer von „connection“ gesprochen, diese Saison war sie da.

A message from Mikel Arteta to our supporters | News | Arsenal.com

Arsenal ist gewachsen diese Saison: sportlich und dadurch auch im Ansehen. Überall. Auch Arsenal Germany hat locker 3x soviele Mitglieder wie letzten Sommer. Wann hat man sich als Arsenal-Fan so lebendig gefühlt wie diese Saison? wie war das, nachdem Reiss Nelson das Ding in den Winkel geschweißt hat? was für ein Gefühl … „I´m the king of the world“ (ohne Celine Dion). Man war wieder stolz auf Arsenal, auf dieses Team!

Und mit Stolz feiern wir heute das Team (und das hat nicht im Ansatz mit Genügsamkeit oder Anspruchslosigkeit zu tun!), um eigentlich direkt im Anschluss auf ein noch geileres Team zu freuen, auf eine noch wildere Saison und auf ein Arsenal, dass mindestens bereit ist, den nächsten Schritt zu gehen. We move!

And it´s Arsenal, Arsenal FC

U T A

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Come closer and see … Arsenal´s last away game of the season.

Als Fußballromantiker hatten sich PVG und andere zu Beginn der Saison den City Ground als passenden Ort für einen Auswärtstrip ausgeguckt. Sehr verständlich, aber angesichts der Ticketlage haben sie sich das schnell abgeschminkt. Aber sie konnten vor einer Weile Tickets für Fulham away auftun, welches der coolste away trip sowieso ist, und sahen Arsenal noch im Titelrennen. Souverän sogar. Dummerweise haben sie dabei irgendwie Saliba verhext und sind womöglich mit Schuld daran, dass Arsenal die letzten Wochen suboptimal unterwegs war. So kann´s gehen …

Nun, gegen Wolves gibt´s ähnlich wie gegen Brighton wieder Sommerfußball, nur wohl deutlich entspannter. Wolves sind safe, Arsenal hat keinen Druck mehr und das Publikum auch nicht. Das wird ´ne nette Partyatmosphäre geben. 

Heute aber nicht, denn für Forest steht noch alles auf dem Spiel, sie brauchen dringend Punkte gegen den Abstieg. Anzunehmen, dass sie uns durchaus den Ball lassen und auf zackige Konter setzen. Ist ja nichts neues, dass da gegen uns was geht, wenn du unser Mittelfeld aus dem Spiel nimmst oder aber Wege findest, drumrum zu spielen (siehe Villa away). Wir sind hoffentlich wieder mit dem nötigen Biss unterwegs und lassen uns entsprechend nicht von einem griffigen Gegner das Spiel aufdrängen.

Der Druck, die Belastung müsste ja weg sein vom Team, insofern sollte man einen befreiten Auftritt erwarten. Gegen Brighton war das zu willenlos und zu einfach, uns aus dem Spiel zu nehmen. Das passiert besser heute nicht.

UP THE ARSE

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Ein erster enttäuschter Bericht aus London vom letzten Sonntag von Stephan (B.). Ich war ja selbst auch da und werde auch noch meine Eindrücke schildern vom Spiel und drumherum. Ich fand´s generell sehr positiv und besser als zuletzt/früher, aber okay, dann war da ja noch das Spiel …


Ein enttäuschender Nachmittag im Emirates. Hier 10 Eindrücke dazu:


1) Unsere Gäste hatten zuletzt eine Packung bei den Blauen in Liverpool kassiert und gingen
deshalb erstmal vorsichtig zu Werke. Von Beginn an wurde auf Zeit gespielt und vorne sollte
es dann Mitoma richten. Der frühe Kopftreffer bei Martin war unglücklich das Treten gegen
Martinelli hätte zwingend eine gelbe Karte zur Folge haben müssen.


2) Wir saßen diesmal im Block 24. Direkt vor unseren Augen wurden einige riskante Bälle vom
Gästekeeper in der eigenen Box hin und hergeschoben. Dabei offenbarte dieser
Schwächen mit dem linken Fuß. Ganz offensichtlich hatte MA die Order ausgegeben hier
von links anzulaufen. Von den Chancen hier mal einen Ball zu klauen wurde leider keine
genutzt.


3) Unser Team wirkte gehemmt. Es lief nicht viel zusammen. Vor allem Benny hatte über
90min größte Probleme mit Mitoma. Da wäre KT als unser schnellster Spieler wohl besser
mit auf die MitomaSeite gewechselt. Im Spiel zuvor hatte City jedenfalls deutlich in Everton
gewonnen das war wohl in die Köpfe unserer Spieler gekrochen. Immerhin gab es im
ersten Abschnitt noch zwei gute Chancen durch Leo und Saka.


4) Im Hälfte zwei lief dann gar nichts mehr zusammen. Nach eine Ecke wird es unübersichtlich
und ein Kopfball landet in unserem Tor. Arteta bringt Partey und Nelson. Letzterer hat nach
seiner Einwechselung gleich eine super Aktion danach war nicht mehr viel von ihm zu
sehen. Der Rest ist schnell erzählt: Arsenal fällt nichts mehr ein. BHA macht noch zwei
Tore. Zum ersten Mal muss ich eine Niederlagen im Emirates mit ansehen.


5)
Anders als unsere Spieler waren wenigstens die Stewards im Emirates voll auf der Höhe.
Unser Block 24 grenzte direkt an die Away Fans. Direkt vor uns meinte ein Junge (ca. 10
Jahre) er müsse eine halbvolle PETFlasche in Richtung Block 23 schmeißen. Es dauerte
keine 2min bis die Stewards anrückten und er zusammen mit seinem Vater das Stadion
verlassen durfte. Richtig so.


6) Bei Ablauf der regulären 90min waren ca. 30% der Zuschauer bereits „geflohen“, obwohl
satte 8min Nachspielzeit angezeigt wurden. Als Fan schämt man sich für diese Kollegen.
Zum Sport gehört es dazu eine Niederlage zu akzeptieren. Letztendlich war es auch egal
ob wir mit 0:1 oder 0:3 verlieren.


7) Apropos Einwechselspieler: ESR wirkte wie ein Fremdkörper in seinen 21min Einsatzzeit.
Wie man seine limitierte Spielzeit als Sub optimal nutzt, hat derweil Deniz Undav
eindrucksvoll demonstriert.


8) Ich habe Deniz Undav einst beim 3. Liga Spiel Lotte vs. Meppen am 30072018 gesehen.
Ein langweiliger Sommerkick. Da kam er erst kurz vor Schluss von der Bank. Kleiner Fun
Fakt: Schiedsrichter war übrigens Sascha Stegemann (derjenige der dieses Jahr die
Meisterschaft in der BL entscheidet). Inzwischen ist Undav in der Premier League
angekommen, netzt dort seine letzten beiden Buden jeweils als Chip über den Keeper und
hat bei den Fans schon seinen eigenen Chant. Respekt.


9) Bei unseren frisch gegründeten Ultras in Block 25 ist von „Army“ (noch) nicht viel zu sehen.
Diese überwiegend jugendlichen Fans erinnern eher an eine Art Volkssturm.


10)
Nach diesem Resultat heißt es jetzt Mund abputzen. Theoretisch können wir immer noch
Meister werden, aber diese Wahrscheinlichkeit ist sehr gering. Ich würde mich freuen wenn
MA seinen Reservisten noch mal die Möglichkeit gibt sich zu zeigen. Nächste Saison
brauchen wir definitiv einen breiteren Kader. Die #25 von Brighton hat mir übrigens sehr gut
gefallen.

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Wir sind noch im Rennen – und wie!

Das Spiel in Newcastle war ja sowas wie die Nagelprobe, ob bzw. wie sich unser Team entwickelt hat. Vor einem Jahr dort noch gnadenlos untergegangen, jetzt sah es doch ´ein wenig´ anders aus. Wie beim NLD (away) hat sich das Team offenbar geschworen, dass sie so eine Erfahrung wie beim letzten Mal nicht noch einmal haben wollen und haben beide Gegner sehr resolut mit 2-0 schön auf Abstand gehalten. So muss das – schade, das Southampton nächstes Jahr nicht mehr in der Liga ist.

Letzte Woche habe ich noch Eddie Howe gelobt von wegen, was er da mit der Mannschaft macht und so. Nehme ich zurück, was für widerliche Taktiken, dass ist echt nur Stoke mit Geld, viel Geld! Aggressiver Power-Fußball ist ja erstmal nichts schlechtes, natürlich nicht, vor allem nicht, wenn er ausgeführt wird von Leuten, die richtig kicken können, aber das ganze gepaart mit einer Gewalttätigkeit, die weit über ´körperliches Spiel´ hinausgeht.

Von wegen ´football is a contact sport´ – nein, ist er nicht: jedes Mal den Ellenbogen irgendwohin rammen, um eher an den Ball zu kommen? oder direkt umtreten? und diese absurde künstliche Aggro-Aufregung, wenn tatsächlich mal jedes 5. Foul gepfiffen wird. Da wird dann natürlich über Schauspielerei und Zeitspiel geschimpft. Zugegeben, unser Team macht es mittlerweile oft sehr clever, in solchen Situationen etwas den Druck vom Kessel zu nehmen, aber rate mal, bei welcher Mannschaft in der Liga der Ball am wenigsten im Spiel ist?

Yep, Newcastle. Mit Abstand. Play them at their game – man denke an das Hinspiel, wo sie gar kein Interesse dran hatten, dass der Ball im Spiel war. Gegen solch einen Gegner, in solch einem Spiel zu gewinnen (und das auch noch souverän!) ist eine enorme Genugtuung. Das Vertrauen, solche Spiele bestehen und gewinnen zu können, wird sehr wichtig sein für die Zukunft und zeigte nebenbei einmal mehr, dass wir dann sehr stark sind, wenn unser Mittelfeld funktioniert. Thomas Partey war sehr wichtig diese Saison, ist aber körperlich offensichtlich durch momentan und seine Herausnahme kam wohl zu spät. Auf jeden Fall hatten wir wieder „Steel in midfield“, wodurch die Abwehr stabilisiert war und wir zudem auch wieder die Bälle nach vorne bekommen haben. 

Was uns zu Brighton bringt, unseren Angstgegner – bis Ende des Jahres waren die Seagulls noch eines von drei Teams, gegen die wir in der PL öfter verloren als gewonnen haben. Dann kam unser 4-2 im Amex an Silvester. War ne enge Kiste, Brighton hat auch da gezeigt, warum sie oben mitspielen, aber uns kam entgegen, dass sowohl MacAllister als auch Caicedo gefehlt haben.

Für letzteren hat Arsenal im Januar 70 Mios geboten – haben sie empört abgelehnt. Jetzt sind wir wieder dran, wie auch an MacAllister (u.a.). Dummerweise sind wir da nicht die einzigen. Ich bin morgen selbst im Stadion und sehr gespannt, wie die beiden und ihre Mannschaft auftreten. Sah ja mitunter sehr beeindruckend aus, was die so spielen. Und niemand sollte sich im übrigen von der 1-5 Klatsche gegen Everton täuschen (gegen die verlieren die besten …) – die haben gerade vorher in einem emotionalen Spiel ManU geschlagen und haben ganz generell das Problem, dass sie Schwierigkeiten gegen tief stehende Teams haben (kommt bekannt vor, oder?). 80% Ballbesitz, Riesenchancen, aber 1-5. Passiert.

Gegen Arsenal werden sie aber wieder in ihrem Element sein und ich erwarte ein ziemlich gutes und irres Spiel. No more, no less. Deren beiden Mittelfeldstrategen sind am Start und es wird entscheidend sein, ob wir wieder genau so dagegenhalten können im Mittelfeld. Brighton´s Abwehr ist anfällig und wir haben vorne ja ein paar Jungs, die wissen, wo das Tor steht. Wird spannend. 

Interessant ist ja, dass wir jeweils vor den Spielen gegen City einen Hänger hatten und Punkte verloren haben. Danach wurde und wird wieder gerockt. Wir müssen jetzt 3x gewinnen und können nur hoffen, dass anderswo was passiert, womit nicht so viele rechnen. Aber, naja, Pferde, Apotheke, wer weiß? 

Brighton spielt übrigens jetzt in 11 Tagen gegen Arsenal, Newcastle und City, nur unterbrochen von einem Spiel gegen Southampton. Wir hoffen ja sehr, dass die gegen City was holen, aber das ist schon ein strammes Programm. 

Wird schwer und wohl ein richtig aufregendes Spiel mit vielen Toren und er richtigen Verteilung derselben: 3-2.

Viel Spaß!

COME ON YOU GUNNERS !

 

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Heute vor 17 Jahren war ein historischer Tag für den Arsenal Football Club und eine absolute Zäsur – das letzte Spiel im Highbury Stadium. 4-2 gegen Wigan (natürlich nach 1-2 Rückstand), auf dem letzten Meter noch die CL-Quali gesichert (Stichwort „Lasagne“), wobei drei Tage später nichts weniger als das CL-Endspiel in Paris anstand. Gegen Barca.

Lief suboptimal, wie wir wissen – ein Spiel, dass mich bis heute verfolgt und von dem ich an schlechten Tagen auch Albträume habe (immer läuft Henry alleine auf´s Tor zu und … es geht nie gut aus …). Erinnere noch sehr gut, wie Jenenser noch Stunden nach dem Spiel kaum ansprechbar war, während ich, wie andere, die Meinung teilte, dass jetzt, wo der Europa-Fluch gebrochen war (= das jahrelange Versagen auf internationaler Bühne trotz absolutem Topteam), einiges möglich ist. Little did we know … 

Jahre später stellt man fest „Mist, das war der Höhepunkt“, na toll … wenn man für eine Weile oben mitspielt, denkt man natürlich, das geht immer so weiter. Die letzten 17 Jahre haben aber leider allen gezeigt, dass dem auch bei uns nicht so ist. Historisch gesehen lief es bei Arsenal immer in Zyklen: relativ erfolgreichen Jahren folgten immer sehr durchwachsene Zeiten. Oder wie Gennaro Gattuso treffsicher analysieren würde: „Sometimes maybe good, sometimes maybe shit“. That´s just the way it is …

Heute ist wieder Sonntag, wieder der 7. Mai, Geschichte wird allerdings wohl nicht geschrieben. Nichtsdestotrotz werden wir heute ein Spiel sehen, dass uns zeigen wird, wie unser Team sich entwickelt hat und was diese Saison (NOCH ist nicht Feierabend!) und darüber hinaus möglich ist. 

Newcastle away war auch während unserer Gurkenjahre eigentlich immer ein Selbstgänger, so sehr standen die jahrelang neben sich. Um die Jahrtausendwende war United zuletzt ein Top4-Team, aber ohne Shearer ging dann nichts mehr. Ganz generell sind die Magpies aber sowas wie der ´sleeping giant´ im englischen Fußball: wenn ein Club vom Standing her zu den großen 3 (Man U, Liverpool, Arsenal) aufschließen kann, dann Newcastle United. Andere haben sich mittlerweile per ´financial doping´ Geschichte gekauft, werden aber nie das Standing wie diese 4 Teams haben und bei Newcy kommen jetzt dummerweise beide Sachen zusammen.

Wenn die erst (finanziell) losgelassen, dann … wird so einiges passieren in den nächsten Jahren. Bislang haben sie aber, anders als andere Clubs, die zwischenzeitlich Geld hatten (Villa, Everton, WHU etc), die neue Menge Geld tatsächlich schon sinnvoll eingesetzt und v.a. mit Eddie Howe einen Trainer geholt, der nach Jahrzehnten wieder Struktur in den Laden gebracht hat. Howe hat aus den Magpies ein Team gemacht, gegen die niemand Bock hat, zu spielen. Unheimlich harte Nuss. Und super tight in der Defensive. Wenn die vorne erst richtige Kracher haben …

Das Hinspiel im Emirates war ziemlich krass – als Howe schon nach 15 Minuten etwa gemerkt, dass sie spielerisch nicht mithalten können, haben sie sich auf alle ´dirty tricks´ wo gibt verlegt und auf Spielverhinderung umgeswitcht. Wurde auch noch mit einem 0-0 belohnt, weil wir das Ding einfach nicht reingekriegt haben. Sehr ärgerlich.

Noch ärgerlicher war aber der letzte Auftritt im St. James´s Park letzten Mai – frisch angeschlagen von der desaströsen Niederlage im NLD wurden wir von der unheimlichen Wucht von Newcastle förmlich erschlagen und nahezu 90 Minuten komplett an die Wand gespielt. Gab´ schon entspanntere Spiele zu zugucken …

Letzte Saison wurde eine sensationelle Entwicklung der Truppe (nach DEM Saisonbeginn) mit den letzten Spielen fast wieder zunichte gemacht – das darf sich nicht wiederholen.

Okay, im Nachhinein war die verspielte CL-Teilnahme sicher ein Bonus, da die Entwicklung der Mannschaft sicher nicht so positiv verlaufen wäre, wenn wir direkt auch in der CL hart rangemusst hätten Anfang der Saison (siehe dazu die Entsicklung der Spuds). Zudem: „Anger is an energy“ – der Frust über den finalen Saisonkollaps hat das Team ja auch nachhaltig motiviert für diese Saison. Jetzt stehen wir also bei 78 Punkten (damals: 66) und müssen wieder da ran.

Das Spiel damals ging gar nicht, das Team war platt, diverse Verletzungen on top und die Saison offensichtlich zwei Wochen zu lang. Jetzt hätte die Saison natürlich auch schon früher zu Ende sein können, klar, aber wir haben eine klare Entwicklung gesehen in dieser Saison, ´wir sind wieder wer´ sozusagen und die Taktik von Howe im Hinspiel war ja auch ne Respektsbezeugung – anders kamen sie uns nicht bei. Wir sind nach dem Sieg gegen Chelsea hoffentlich wieder in der Spur, haben aber gerade 4 Punkte aus den letzten 5 Spielen, Newcastle hingegen hat lecker 12 geholt und zudem das Tore schießen dabei für sich entdeckt. Das wird ein ganz wilder Ritt heute, Newcastle ist ganz klar ein Team ´on the up´ und wir müssen ganz klar zeigen, dass wir das natürlich auch noch sind. Sowas von.

Von den Meisterchancen mal ganz ab – wenn du auch in den kommenden Jahren oben mitspielen willst, musst du auch und gerade in Newcastle bestehen können. Lakmustest und so. Die werden uns brachial angreifen, wir müssen einfach stabil sein. Hinten und vorne. Vor allem aber muss unser Mittelfeld wieder funktionieren – das war letzten Mai nix und neulich bei City schon gar nicht. Da wird heute das Spiel entschieden.

Also, wir machen vorne unsere Dinger, verteidigen das hinten stramm weg und gewinnen 2-1. So be it!

COME ON YOU GUNNERS !

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Chelsea get beaten everywhere they go 🎶🎶

Mein Debut im North Bank Lower und ein voller Erfolg!
Alle Hoffnungen lagen beim zweiten Matchday der Woche, nachdem ich mit angesehen habe, dass unsere Damen am Montag Abend leider knapp verloren haben. Als Wettschulden musste ich sogar mit Wolfsburg Schal zum Frühstück erscheinen, Aber die Vorfreude auf das nächste Spiel machte dies erträglich. Zwei Tage hintereinander im Emirates, gibt es da viel schöneres?

Ausverkauftes Haus im Champions League Halbfinale und obwohl das ganze Team wirklich alles gegeben hat, hat es am Ende leider nicht gereicht. Erneutes Verletzungspech für die Frauen, als sich Wienroither wahrscheinlich auch schlimmer verletzt hat und mit der Trage noch draußen gebracht werden musste. Dabei war schön zu sehen wie das Team zummenhält, denn es kamen direkt die schon verletzten Spielerinnen (Miedema, Willamson) zum Trösten und das ganze Stadion zeigte lautstark Support für Wienroither.
Die Stimmung allgemein war wie zu erwarten nicht wie üblich im Emirates, es fehlen einfach noch Fangesänge, dafür war das 2:3, aber durchaus ein sehr sehr packendes Spiel!


Doch nach dem Spiel ist vor dem nächsten Spiel.
Die letzten 3 Spiele unserer Jungs ohne Sieg – was wäre da nicht ein besser Aufbau Gegner als das sinkende Chelsea? Genau so spielten unsere Jungs, wie es auch Carsten mir voraus gesagt hatte!
Besonders in der ersten Halbzeit wurde deutlich in welche Richtung sich das Spiel lenken wird – vor allem durch unseren eiskalten Skipper Öde! Da konnte auch ein Aubameyang nur doof durch die Wäsche schauen, ganz zur Freude der Arsenal Fans. Insgesamt neun Ballkontakte von ihm, davon vier beim Anstoß und in der Halbzeit ausgewechselt, sagt alles über seine Leistung aus 😀 Das Stadion hätte sich sicherlich eine größere Klatsche für die Blues gewünscht, dennoch ein souveräner Sieg der Jungs, der uns wieder auf die richtige Spur bringt.


90 Minuten stehen im Stadion war zunächst ungewohnt, aber man stimmt sich schnell in die Fangesänge mit ein und wie kann es nicht Spaß machen „Chelsea you are going down!“ zu singen?? Pflichtsieg und tolle Atmosphäre, so muss es doch sein!


Back to winning days! London is red!

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Nach so einer tollen Saison für den gesamten Verein bislang ist es natürlich krass, wenn hinten raus nur so die Nackenschläge kommen: Jack Wilshere´s Jungs werden im Finale abgeschossen, dem Männerteam geht die Luft aus und die Arsenal Women scheiden auf höchst dramatische Weise aus der CL aus – nix wird´s mit dem ersten CL-Endspiel …

Wenn der beste Kader der Liga (der Welt?) sich zusammengerauft hat und in einem vorentscheidenden Spiel mal eben die beste Saisonleistung raushaut, während das bis dato beste Team der Liga einen komplett gebrauchten Tag erwischt und überhaupt nicht ins Spiel findet, dann ist das schon eher ´unglücklich´, für uns allemal. Und dass der alte Trainerfuchs dem aufstrebenden Novizen mal eben zeigt, wo der Hammer hängt, hilft vielleicht dem Lernprozess, aktuell aber grad gar nicht.

Klar, das 2-0 war natürlich abseits und das Ding von Dias eine ganz klare Tätlichkeit (wenn Xhaka …), aber hätte uns das geholfen, wenn die Entscheidungen anders gelaufen wären? sehr hypothetisch, denke wir hätten auch gegen 10 Mann keine Chance gehabt. Siehe nur deren Reaktion nach dem Gegentor: Haare schön machen, Gang hochschalten, wieder ein Tor schießen, fertig. Das war eine extrem heftige Machtdemonstration.

Wenn wir denn die Meisterschaft verlieren, liegt es natürlich an City und ihrem Monsterkader, die in diesem Stadium der Saison einfach wie ein Uhrwerk funktionieren. Wir haben sie herausgefordert und zu Höchstleistungen getrieben (wie wäre das Spiel wohl im September gelaufen, als es angesetzt war?), Pep hat Arsenal ausgeguckt und ein Zeichen gesetzt. Gegen City gewinnen hilft natürlich (und im ersten Spiel hatten wir die Chancen dazu), aber wenn du gegen so eine gnadenlose Maschine ankommen willst, musst du v.a. die Spiele gewinnen, die du dominierst und wo du die Punkte nicht verschenken darfst: 2 x So´ton, Everton, WHU away, ManU away war eine unnötige Niederlage, Newcy zu Hause muss das Ding rein usw. – wenn es was zu bejammern gibt, sind es diese Spiele.

Erstmal allerdings braucht es wieder ein positives Erlebnis und einen Heimsieg – was danach kommt, wird noch schwer genug. Wir haben ein Heimspiel und ein Derby gegen das fünftbeste Team der Stadt: Chelsea. Die stehen zu Recht da, wo sie stehen (Back to the roots!) und haben dabei noch Glück, dass die Teams ganz unten einfach kaum punkten, so dass sie nicht ernsthaft unten reinrutschen – dem wäre dieser Luxuskader wohl nicht gewachsen …

Das wäre natürlich lustig und völlig verdient nach all den Eskapaden dieses komischen Clubs und seiner neuen Besitzer, aber wir sollten selber gucken, dass wir nicht noch zur Lachnummer werden: Arsenal hat sich sehr viel Respekt erarbeitet und zurückerobert diese Saison, wenigstens das gilt es zu bewahren und nicht das Saisonende völlig wegzubrechen.

Die kurzfristige Verlegung des Spiels auf den Dienstag durch die Polizei (wegen der Krönung) war zwar eine einzige Frechheit, sollte aber zumindest dem Team zugutekommen, dass etwas ausgeruhter sein sollte. Ob es hilft, dass Partey wieder normal am Spiel teilnehmen kann und nicht nur hinterherläuft? Ob Arteta seine Schlüsse daraus gezogen hat, wie unser Mittelfeld überrannt wurde?

Arsenal spielt immer dann erfolgreich, wenn unser Mittelfeld funktioniert. Wenn wir Spieler haben, die den Ball auch nach vorne tragen können, wenn´s eng wird (2016 haben wir die Meisterschaft durch die Verletzung von Cazorla verloren – nach und nach brach die Statik des Teams zusammen). Wir brauchen für die Zukunft ja nicht zwingend ein Upgrade zu Holding (haben wir schon. Saliba + White), sondern zu Partey und Xhaka (idealerweise Rice UND Caicedo ..).

Bis auf West Ham neulich wurden alle Derbies gewonnen diese Saison und ich bin mir sicher, dass die Jungs nach den letzten Wochen die Dinge wieder ein bisschen gerade rücken wollen. Wird nötig sein, denn Chelsea ist extrem verwundbar, wie die letzten Wochen gezeigt haben, aber sie werden gegen Arsenal ganz sicher auch ein kleines statement setzen wollen. Mal gucken, ob die sich richtig reinbeißen werden (und ob Herr Mudryk zeigen will, was er kann), wenn ja, wäre das eine gute Vorbereitung auf unser nächstes Auswärtsspiel …

Also, back to winning ways, Derbysieg, 3-1.

UP THE ARSE !

 

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Volles Emirates, Halbfinale gegen den VfL Wolfsburg und nach dem 2-2 im Hinspiel alle Chancen auf´s Finale – keine Frage, das ist wohl das größte Spiel der Vereinsgeschichte für die Arsenal Women.

Ähnlich wie die Männer sind die Arsenal Women um die Jahrtausendwende richtig aus dem Knick gekommen und haben, anders als die Männer auch reichlich Titel geholt, waren Serienmeister und -pokalsieger, 3 englische Treble wurden geholt, 3 Saisons blieben sie ungeschlagen (eine davon sogar ohne jeden Punktverlust). International langte es für einen Sieg im uefa-Cup und 3 x Halbfinale in der CL – das letzte Mal vor 10 Jahren. Da kam es auch zum Knick, Erfolge blieben aus und erst jetzt, ähnlich wie bei den Herren, geht die Entwicklung deutlich nach oben.

Was diese Saison geleistet wurde, ist schlicht sensationell. Gleich zu Beginn fallen Beth Mead und Vivienne Mediema mit Kreuzbandverletzungen die ganze Saison aus und neulich auch noch Leah Williamson. Die 3 besten Spielerinnen einfach mal weg und sie kriegen es irgendwie kompensiert. 

Es ist eine tolle Belohnung, dass das Stadion heute voll ist, das Team so eine breite Unterstützung hat und wer gesehen hat, wie sie sich nach dem frühen 0-2 Rückstand wieder ins Spiel gearbeitet haben, kann nur hoffen, das die Mannschaft das Ding heute ziehen kann und sich mit dem ersten CL-Endspiel belohnt.

Zu sehen gibt´s das Spiel auf YouTube (18.45 Uhr)

Come On The Arsenal !

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ManCity away – It’s just Spain – without the „S“ (Reisebericht von Carsten)

Ich hatte lange rumgedruckst, ob ich nach Manchester fliegen soll, um unser Team beim away game in Eastlands zu unterstützen. Ein Wednesday Night Game und ich konnte nicht bei meinem Freund Keir aus Manchester wohnen, den ich wegen der Pandemie so lange nicht mehr gesehen hatte. Passte nicht. Am Ende dachte ich „scheiß drauf – kann doch unser Spiel der Saison werden – und du sitzt zu Hause vor der Glotze?“ und buchte ein Hotel. Danach spielten wir leider dreimal unentschieden: zweimal gegen Pool und die Hammers eine Winning Position verkackt, einmal nach arsenaltypischem Drama noch einen Punkt gegen die Saints gerettet.

Keine guten Voraussetzungen für einen Erfolg in Eastlands, zumal Saliba wieder nicht dabei sein würde, der schon in den Spielen davor schmerzlich vermisst wurde.

Am Mittwochmorgen wachte ich mit einem hohlen Gefühl im Bauch auf. Na gut, ab zum BER und den Flieger um die Mittagszeit bekommen.

Passkontrolle am BER:

Bundespolizist zum Passagier vor mir: „Welchen Zweck hat ihre Reise nach Manchester?“

Antwort: „Spiel des Jahres.“ Beamter schmunzelt.

Ich grätsche rein: „Arsenal oder City?“

Antwort: „Arsenal, was sonst?“

Handshakes. 🤝

Meine Laune stieg. Ich unterhielt mich dann noch nett mit Nelson und wir tauschten Telefonnummern aus.

In Manchester Piccadilly das Zimmer im Motel One bezogen und gleich zum Wetherspoon Pub (ihr wisst schon, muss …) – zwei Real Ales mit Fish & Chips und dann, hinreichend gestärkt, den Metrolink (Tram) zum „Etihad Campus“ genommen.

Beim Abholen des Tickets am Away End informierte mich Tom, unser Ticketpartner aus London, zu meiner Freude, dass mein Freund Keir, der sich ebenfalls zum Spiel angesagt hatte, gemeinsam mit seinem Sohn die Plätze neben mir haben würde. Thanks a ton – Tom ist einfach eine Seele – denkt immer darüber nach, wie er helfen kann, ohne dass man viel sagen muss.

Im Stadion gab es dann gemeinsam mehr Bier – lebensnotwendig für das, was nach Kickoff passieren sollte.

Ihr merkt schon – ich berichte viel von meinem eigentlich positiven Tag vor dem Spiel. Ist auch besser so. Denn das Spiel, was dann folgte, können wir leider nur in die Tonne treten.

Die Atmosphäre im Stadion war extrem – die Ölkasper machten einen Höllenlärm. Sie hatten verstanden, dass wir in der Liga ihr einziger ernstzunehmender Gegner sind. Aber unsere Kurve gab auch alles – loud and proud, so wie zuletzt immer. Nach den Gegentoren auch „You bought it all“ und „Where were you when you were shit?“.  Auch das frühe Gegentor killte die Stimmung lange Zeit nicht. Leider nahm das Verhängnis seinen Lauf: erst zählte das zweite Tor der Mancs in der Nachspielzeit nach VAR-Check am Ende doch, dann fiel schon in der 54. Minute das dritte Tor – game over.

Dennoch erwachte der Away Mob nach der 70. Minute noch einmal und es wurde hartnäckig „We love the Arsenal, we do …“ intoniert. Trotz des fürchterlichen Spielverlaufs habe ich während der gesamten Partie keinerlei Bashing gegenüber Spielern oder unserem Trainer gehört – MA’s Song („We got super Mik Arteta …“) wurde immer wieder angestimmt.

Am Ende war es ein gebrauchter Tag: wir sind von den Citizens nach allen Regeln der Kunst ausgespielt worden und hatten, anders als in der Liga zu Hause und im FA Cup away, nie eine Chance, etwas mitzunehmen. Das ist uns in dieser Saison vorher nie passiert und das ist es auch, was mich extrem enttäuscht hat. Es bleibt ein schales Gefühl und die Sorge, dass wir wieder, wie am Ende der letzten Saison, kollabieren könnten, selbst wenn der 4. Platz und damit die CL-Quali jetzt sicher sind, nachdem Brighton bei Forest verloren hat. Wir müssen zeigen, dass alles, was wir uns in dieser Saison aufgebaut haben, auf festem Fundament steht und dieses Gefühl in die kommende Saison mitnehmen.

MA hat jetzt fünf Tage Zeit, um die Mannschaft wieder aufzurichten und auf den nächsten Gegner einzustellen, damit wir wieder in die Spur finden und in den verbleibenden Spielen ein würdiges Saisonfinale hinbekommen. Die Blues scheinen mir da am nächsten Dienstag nach ihrer neuerlichen Heimpleite gestern gegen Brentford ein guter Aufbaugegner zu sein.

COYG!

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Nun denn, let the game(s) begin … 

Wir haben Jahre auf solche Spiele gewartet, also sollte sich auch niemand in die Hosen machen, weil es vielleicht etwas knifflig aussieht mittlerweile. Sicher, die Ausgangslage sah schon mal etwas günstiger aus vor ein paar Wochen, aber jetzt haben wir schon Ende April, es sind nur noch wenige Spiele zu gehen und immer noch steht Arsenal mit 4 Punkten Vorsprung an der Spitze und hat alles, wirklich alles noch selbst in der Hand. So sieht´s doch aus!

Aber, aber … wir spielen doch bei der Übermannschaft City – wie soll das gehen? darauf ein hingerotztes JA, UND?

Ihr wollt doch alle Meister werden, oder etwa nicht? da muss man eben auch ran an den Speck. Oder, wie man hier oben so schön sagt: da muss „Butter bei die Fische“. So wie heute Abend!

City, ey, dass die mal das Mass aller Dinge sind – wäre man vor 20 Jahren nicht drauf gekommen: erinnere mich, wie ich mit Stefan bei nem Freundschaftsspiel von City beim HSV war. Die waren gerade aus der 3. Liga aufgestiegen und tausende dickbäuchiger Engländer mit übersichtlicher Frisur haben Hamburg leergetrunken. Haben ihren Aufstiegstrainer Kevin Keegan wie einen Popstar gefeiert und T-Shirts mit „City Invasion of Europe“ fanden reißenden Absatz. Das war für die Fans die echt große Fußballwelt. Little did they know. Einige Jahre später brachen arabische Staatsmilliarden über sie rein und nichts war mehr, wie es war.

Arsenal war damals hingegen für ein paar wenige Jahre das Maß aller Dinge – und hat zu wenig daraus gemacht. 2004 waren wir es, die auf dem Weg zum Treble waren, dann kam eine Woche im April: Samstag 0-1 im Halbfinale gegen Man United („Where´s your treble gone?“ die Häme landesweit), Dienstag 1-2 im CL-Viertelfinale gegen Chelsea (Gewonnen hat am Ende Porto gegen Monaco) und am Freitag Mittag (= Ostern) stand es zu Hause gegen Liverpool zur Halbzeit 1-2. Gut, dass es damals kein Social Media gab. Komplette Verzweiflung eigentlich, aber das Team hat sich zusammengerissen und das Spiel auf 4-2 gedreht und danach bekannterweise auch kein weiteres Spiel mehr verloren. Das war dann bis jetzt unser letzter Meistertitel.

Ohne Setbacks geht es nicht bei Arsenal. Ist einfach so. Der bekannteste Meistertitel war ja der von 1989 („Fever Pitch“), da hatte Arsenal kurz vor Schluss seinen Vorsprung in zwei Heimspielen vertändelt, musste am letzten Spieltag zum damals absolut übermächtigen Liverpool FC und auch noch mit 2 Toren Vorsprung gewinnen. Auch das hat zur Überraschung aller geklappt, aber in echtem Arsenal-Style natürlich erst in der Nachspielzeit. „Against All Odds“ und so ..

Wenn du nichts mehr zu verlieren hast, spielst du plötzlich wieder frei auf. So könnte es laufen. Schon wieder haben uns alle abgeschrieben, trauen uns nichts mehr zu. Falscher Fehler, Leute. Nach dem 1-3 im Januar gab es auch den großen Abgesang, aber, oh Wunder, City verliert Punkte und wir gewinnen 7 Spiele am Stück und spielen die letzten 3 Unentschieden. Ein Setback, klar, aber die magische Zahl ist 3!

Letzte Saison hat sich unser Team ja deutlich entwickelt, aber noch amtliche Klopper drin gehabt. 3 x je 3 Spiele am Stück verloren, so auch im April und dann stand Chelsea away an (die waren damals noch was und wurden 3. – mit 74 Punkten). Und plötzlich spielen wir da cool as f*ck und gewinnen souverän und verdient 4-2. Wie Phoenix ans der Asche. Oder eben aus dem Etihad …

Nach den Siegen im NLD und gegen ManU gab es wieder so einen 3-Spiele-Hänger, kulminierend im unglücklichen 1-3 gegen City. Danach 7 Siege und den nächsten 3-Spiele-Hänger, aber eben keines davon verloren, gute Moral gegen So´ton gezeigt und auch 7 Tore gemacht. Offensiv geht also einiges und nach 3 Gurkenspielen kam immer ein Sieg!

Wer hat also den größeren Druck? Wir oder City? klar, City ist das gewohnt und im Emirates hat man auch gesehen, wie heiß die waren, das Spiel zu ziehen und ihr hohes Pressing ist echt ne Aufgabe für jeden Gegner, auch für uns, aber letztendlich hatten sie ne Menge Spielglück, abgefälschte Bälle fliegen ins Tor, bei uns nicht. War sicher nicht unverdient, hätte aber auch anders laufen können. 

Wir brauchen natürlich zwingend eine ordentlich Portion Spielglück, so viele Chancen wirst du nicht haben und wenn, muss es eben passen. Als wir im  Januar im Pokal da waren, war es absolut ein Spiel auf Augenhöhe, City auch mit viel Respekt vor uns, Haaland hatte mit Holding gut zu kämpfen (die kennen sich also), kam nicht wie gewohnt zum Zug, aber eine winzige Kleinigkeit hat den Ausschlag gegeben und wir waren vorne zu harmlos. 

Letzte Saison hatte Arsenal 69 Punkte, jetzt haben wir bereits 75. City hatte als Meister übrigens 93 und müsste jetzt alle Spiele gewinnen, um das zu schaffen. Werden sie aber nicht, wie auch wir wohl keine 93 holen werden. Das Spiel jetzt kann natürlich vorentscheidend sein, aber danach warten auf beide noch richtige Hammergegner. Das wird kein Vergnügen …

Aber erstmal heute – wir haben keine Chance, also nutzen wir sie doch einfach!

Kommt gut durch den Tag, der Abend wird kommen (auch wenn es ewig dauern wird …). Dann nur unentspannte 97 Minuten leiden und … dann feiern! So machen wir das!

COME ON YOU GUNNERS !

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