Volles Emirates, Halbfinale gegen den VfL Wolfsburg und nach dem 2-2 im Hinspiel alle Chancen auf´s Finale – keine Frage, das ist wohl das größte Spiel der Vereinsgeschichte für die Arsenal Women.

Ähnlich wie die Männer sind die Arsenal Women um die Jahrtausendwende richtig aus dem Knick gekommen und haben, anders als die Männer auch reichlich Titel geholt, waren Serienmeister und -pokalsieger, 3 englische Treble wurden geholt, 3 Saisons blieben sie ungeschlagen (eine davon sogar ohne jeden Punktverlust). International langte es für einen Sieg im uefa-Cup und 3 x Halbfinale in der CL – das letzte Mal vor 10 Jahren. Da kam es auch zum Knick, Erfolge blieben aus und erst jetzt, ähnlich wie bei den Herren, geht die Entwicklung deutlich nach oben.

Was diese Saison geleistet wurde, ist schlicht sensationell. Gleich zu Beginn fallen Beth Mead und Vivienne Mediema mit Kreuzbandverletzungen die ganze Saison aus und neulich auch noch Leah Williamson. Die 3 besten Spielerinnen einfach mal weg und sie kriegen es irgendwie kompensiert. 

Es ist eine tolle Belohnung, dass das Stadion heute voll ist, das Team so eine breite Unterstützung hat und wer gesehen hat, wie sie sich nach dem frühen 0-2 Rückstand wieder ins Spiel gearbeitet haben, kann nur hoffen, das die Mannschaft das Ding heute ziehen kann und sich mit dem ersten CL-Endspiel belohnt.

Zu sehen gibt´s das Spiel auf YouTube (18.45 Uhr)

Come On The Arsenal !

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ManCity away – It’s just Spain – without the „S“ (Reisebericht von Carsten)

Ich hatte lange rumgedruckst, ob ich nach Manchester fliegen soll, um unser Team beim away game in Eastlands zu unterstützen. Ein Wednesday Night Game und ich konnte nicht bei meinem Freund Keir aus Manchester wohnen, den ich wegen der Pandemie so lange nicht mehr gesehen hatte. Passte nicht. Am Ende dachte ich „scheiß drauf – kann doch unser Spiel der Saison werden – und du sitzt zu Hause vor der Glotze?“ und buchte ein Hotel. Danach spielten wir leider dreimal unentschieden: zweimal gegen Pool und die Hammers eine Winning Position verkackt, einmal nach arsenaltypischem Drama noch einen Punkt gegen die Saints gerettet.

Keine guten Voraussetzungen für einen Erfolg in Eastlands, zumal Saliba wieder nicht dabei sein würde, der schon in den Spielen davor schmerzlich vermisst wurde.

Am Mittwochmorgen wachte ich mit einem hohlen Gefühl im Bauch auf. Na gut, ab zum BER und den Flieger um die Mittagszeit bekommen.

Passkontrolle am BER:

Bundespolizist zum Passagier vor mir: „Welchen Zweck hat ihre Reise nach Manchester?“

Antwort: „Spiel des Jahres.“ Beamter schmunzelt.

Ich grätsche rein: „Arsenal oder City?“

Antwort: „Arsenal, was sonst?“

Handshakes. 🤝

Meine Laune stieg. Ich unterhielt mich dann noch nett mit Nelson und wir tauschten Telefonnummern aus.

In Manchester Piccadilly das Zimmer im Motel One bezogen und gleich zum Wetherspoon Pub (ihr wisst schon, muss …) – zwei Real Ales mit Fish & Chips und dann, hinreichend gestärkt, den Metrolink (Tram) zum „Etihad Campus“ genommen.

Beim Abholen des Tickets am Away End informierte mich Tom, unser Ticketpartner aus London, zu meiner Freude, dass mein Freund Keir, der sich ebenfalls zum Spiel angesagt hatte, gemeinsam mit seinem Sohn die Plätze neben mir haben würde. Thanks a ton – Tom ist einfach eine Seele – denkt immer darüber nach, wie er helfen kann, ohne dass man viel sagen muss.

Im Stadion gab es dann gemeinsam mehr Bier – lebensnotwendig für das, was nach Kickoff passieren sollte.

Ihr merkt schon – ich berichte viel von meinem eigentlich positiven Tag vor dem Spiel. Ist auch besser so. Denn das Spiel, was dann folgte, können wir leider nur in die Tonne treten.

Die Atmosphäre im Stadion war extrem – die Ölkasper machten einen Höllenlärm. Sie hatten verstanden, dass wir in der Liga ihr einziger ernstzunehmender Gegner sind. Aber unsere Kurve gab auch alles – loud and proud, so wie zuletzt immer. Nach den Gegentoren auch „You bought it all“ und „Where were you when you were shit?“.  Auch das frühe Gegentor killte die Stimmung lange Zeit nicht. Leider nahm das Verhängnis seinen Lauf: erst zählte das zweite Tor der Mancs in der Nachspielzeit nach VAR-Check am Ende doch, dann fiel schon in der 54. Minute das dritte Tor – game over.

Dennoch erwachte der Away Mob nach der 70. Minute noch einmal und es wurde hartnäckig „We love the Arsenal, we do …“ intoniert. Trotz des fürchterlichen Spielverlaufs habe ich während der gesamten Partie keinerlei Bashing gegenüber Spielern oder unserem Trainer gehört – MA’s Song („We got super Mik Arteta …“) wurde immer wieder angestimmt.

Am Ende war es ein gebrauchter Tag: wir sind von den Citizens nach allen Regeln der Kunst ausgespielt worden und hatten, anders als in der Liga zu Hause und im FA Cup away, nie eine Chance, etwas mitzunehmen. Das ist uns in dieser Saison vorher nie passiert und das ist es auch, was mich extrem enttäuscht hat. Es bleibt ein schales Gefühl und die Sorge, dass wir wieder, wie am Ende der letzten Saison, kollabieren könnten, selbst wenn der 4. Platz und damit die CL-Quali jetzt sicher sind, nachdem Brighton bei Forest verloren hat. Wir müssen zeigen, dass alles, was wir uns in dieser Saison aufgebaut haben, auf festem Fundament steht und dieses Gefühl in die kommende Saison mitnehmen.

MA hat jetzt fünf Tage Zeit, um die Mannschaft wieder aufzurichten und auf den nächsten Gegner einzustellen, damit wir wieder in die Spur finden und in den verbleibenden Spielen ein würdiges Saisonfinale hinbekommen. Die Blues scheinen mir da am nächsten Dienstag nach ihrer neuerlichen Heimpleite gestern gegen Brentford ein guter Aufbaugegner zu sein.

COYG!

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Nun denn, let the game(s) begin … 

Wir haben Jahre auf solche Spiele gewartet, also sollte sich auch niemand in die Hosen machen, weil es vielleicht etwas knifflig aussieht mittlerweile. Sicher, die Ausgangslage sah schon mal etwas günstiger aus vor ein paar Wochen, aber jetzt haben wir schon Ende April, es sind nur noch wenige Spiele zu gehen und immer noch steht Arsenal mit 4 Punkten Vorsprung an der Spitze und hat alles, wirklich alles noch selbst in der Hand. So sieht´s doch aus!

Aber, aber … wir spielen doch bei der Übermannschaft City – wie soll das gehen? darauf ein hingerotztes JA, UND?

Ihr wollt doch alle Meister werden, oder etwa nicht? da muss man eben auch ran an den Speck. Oder, wie man hier oben so schön sagt: da muss „Butter bei die Fische“. So wie heute Abend!

City, ey, dass die mal das Mass aller Dinge sind – wäre man vor 20 Jahren nicht drauf gekommen: erinnere mich, wie ich mit Stefan bei nem Freundschaftsspiel von City beim HSV war. Die waren gerade aus der 3. Liga aufgestiegen und tausende dickbäuchiger Engländer mit übersichtlicher Frisur haben Hamburg leergetrunken. Haben ihren Aufstiegstrainer Kevin Keegan wie einen Popstar gefeiert und T-Shirts mit „City Invasion of Europe“ fanden reißenden Absatz. Das war für die Fans die echt große Fußballwelt. Little did they know. Einige Jahre später brachen arabische Staatsmilliarden über sie rein und nichts war mehr, wie es war.

Arsenal war damals hingegen für ein paar wenige Jahre das Maß aller Dinge – und hat zu wenig daraus gemacht. 2004 waren wir es, die auf dem Weg zum Treble waren, dann kam eine Woche im April: Samstag 0-1 im Halbfinale gegen Man United („Where´s your treble gone?“ die Häme landesweit), Dienstag 1-2 im CL-Viertelfinale gegen Chelsea (Gewonnen hat am Ende Porto gegen Monaco) und am Freitag Mittag (= Ostern) stand es zu Hause gegen Liverpool zur Halbzeit 1-2. Gut, dass es damals kein Social Media gab. Komplette Verzweiflung eigentlich, aber das Team hat sich zusammengerissen und das Spiel auf 4-2 gedreht und danach bekannterweise auch kein weiteres Spiel mehr verloren. Das war dann bis jetzt unser letzter Meistertitel.

Ohne Setbacks geht es nicht bei Arsenal. Ist einfach so. Der bekannteste Meistertitel war ja der von 1989 („Fever Pitch“), da hatte Arsenal kurz vor Schluss seinen Vorsprung in zwei Heimspielen vertändelt, musste am letzten Spieltag zum damals absolut übermächtigen Liverpool FC und auch noch mit 2 Toren Vorsprung gewinnen. Auch das hat zur Überraschung aller geklappt, aber in echtem Arsenal-Style natürlich erst in der Nachspielzeit. „Against All Odds“ und so ..

Wenn du nichts mehr zu verlieren hast, spielst du plötzlich wieder frei auf. So könnte es laufen. Schon wieder haben uns alle abgeschrieben, trauen uns nichts mehr zu. Falscher Fehler, Leute. Nach dem 1-3 im Januar gab es auch den großen Abgesang, aber, oh Wunder, City verliert Punkte und wir gewinnen 7 Spiele am Stück und spielen die letzten 3 Unentschieden. Ein Setback, klar, aber die magische Zahl ist 3!

Letzte Saison hat sich unser Team ja deutlich entwickelt, aber noch amtliche Klopper drin gehabt. 3 x je 3 Spiele am Stück verloren, so auch im April und dann stand Chelsea away an (die waren damals noch was und wurden 3. – mit 74 Punkten). Und plötzlich spielen wir da cool as f*ck und gewinnen souverän und verdient 4-2. Wie Phoenix ans der Asche. Oder eben aus dem Etihad …

Nach den Siegen im NLD und gegen ManU gab es wieder so einen 3-Spiele-Hänger, kulminierend im unglücklichen 1-3 gegen City. Danach 7 Siege und den nächsten 3-Spiele-Hänger, aber eben keines davon verloren, gute Moral gegen So´ton gezeigt und auch 7 Tore gemacht. Offensiv geht also einiges und nach 3 Gurkenspielen kam immer ein Sieg!

Wer hat also den größeren Druck? Wir oder City? klar, City ist das gewohnt und im Emirates hat man auch gesehen, wie heiß die waren, das Spiel zu ziehen und ihr hohes Pressing ist echt ne Aufgabe für jeden Gegner, auch für uns, aber letztendlich hatten sie ne Menge Spielglück, abgefälschte Bälle fliegen ins Tor, bei uns nicht. War sicher nicht unverdient, hätte aber auch anders laufen können. 

Wir brauchen natürlich zwingend eine ordentlich Portion Spielglück, so viele Chancen wirst du nicht haben und wenn, muss es eben passen. Als wir im  Januar im Pokal da waren, war es absolut ein Spiel auf Augenhöhe, City auch mit viel Respekt vor uns, Haaland hatte mit Holding gut zu kämpfen (die kennen sich also), kam nicht wie gewohnt zum Zug, aber eine winzige Kleinigkeit hat den Ausschlag gegeben und wir waren vorne zu harmlos. 

Letzte Saison hatte Arsenal 69 Punkte, jetzt haben wir bereits 75. City hatte als Meister übrigens 93 und müsste jetzt alle Spiele gewinnen, um das zu schaffen. Werden sie aber nicht, wie auch wir wohl keine 93 holen werden. Das Spiel jetzt kann natürlich vorentscheidend sein, aber danach warten auf beide noch richtige Hammergegner. Das wird kein Vergnügen …

Aber erstmal heute – wir haben keine Chance, also nutzen wir sie doch einfach!

Kommt gut durch den Tag, der Abend wird kommen (auch wenn es ewig dauern wird …). Dann nur unentspannte 97 Minuten leiden und … dann feiern! So machen wir das!

COME ON YOU GUNNERS !

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Sehr spannende Tage, die da auf Arsenal und uns zukommen:

Freitag: Heimspiel gegen Southampton, maximal wichtig

Sonntag: da, wo die Männer hinwollen, sind die Frauen schon: Champions League. Und weil Dabeisein eben nicht alles ist, stehen sie bereits im verdammten Halbfinale – genau wie City haben sie die Bayern rausgehauen. Können wir also auch!

Und das Halbfinale ist in Wolfsburg, also bei uns – Sonntag, 15.30 Uhr, beste Zeit für einen Ausflug nach Wolfsburg. Wetter wird gut, der Biergarten am Stadion ist nett und v.a.: Arsenal im Halbfinale – Fahrt hin, Leute!

Dienstag: Youth Cup Finale (U18) Arsenal gegen West Ham United. Im Emirates. Großes Spiel. Nochmal werden uns die Hammers ja wohl nicht ärgern und wie cool wäre es, wenn Jack Wilshere mit seinen Jungs den Titel holt!

Und Mittwoch ist auch noch irgendwas …

First things first: nach der gefühlten Niederlage am Sonntag gilt es zwingend, wieder in die Spur zu kommen. Das Entsetzen war groß und natürlich taucht die Frage auf, ob Arsenal dem Druck gewachsen ist. Zwei Sonntage hintereinander jeweils eine 2-0 Führung aus der Hand zu geben, sieht nicht zwingend souverän aus. Klar, City macht das ´Titel holen´ beruflich und ist darin erfahren, wir sind die jüngste Truppe der Liga und schnuppern uns erst da rein. Aber liegt das nur an der relativen Unerfahrenheit?

Unsere letzte Meisterschaft war 2004 – das „Invincibles“-Team. Erfahren ohne Ende, als ´Mentalitätsmonster´ bezeichnet, weil sie in der Regel stabil waren und letztendlich als das Arsenal-Überteam gehandelt. Nur – waren sie das immer? auch damals lief es unzählige Male wie bei uns zuletzt: 10, 20, 30 Minuten den Gegner in Grund und Boden gespielt, 2-0 vorne, du denkst „Heute schießen wir die richtig ab“, aber so nach und nach verblubbert das Spiel, irgendwann fällt wie aus dem Nichts das 1-2, das Spiel wird plötzlich ganz komisch und Arsenal hat nicht immer den Schalter wieder umgelegt gekriegt. Passiert den Besten – und Unvermögen oder Unerfahrenheit war das damals ganz sicher nicht. Eher so „Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss“ – hat nicht immer geklappt ..

Die Invincibles hatten beim Titel 26 Siege und 12 Unentschieden – sie wussten eben, wie man nicht verliert. Genau das haben wir zuletzt auch nicht. Und bereits 23 Siege mit 7 Spielen ausstehend. Ganz gewiss muss sich das aktuelle Team nicht vor den damaligen Jungs verstecken. Es ist doch so:

Mit unserem jetzigen Gegner, So´ton, ist Arsenal das jüngste Team der Liga. Man schaue nur auf die Tabelle, wohin das beide geführt hat. Das, was Mikel Arteta mit seinem Team diese Saison bis jetzt erreicht hat, ist exzeptionell und das Saisonziel, die CL, ist im Prinzip erreicht. Aber es ist noch Fleisch auf dem Knochen, ganze 7 Spieltage noch zu gehen und  alles, tatsächlich alles für uns drin. Heilige Sch**sse, lange her sowas … 

City marschiert, auch gegen Bayern, unaufhaltsam und wirkt natürlich bedrohlich, aber das kann jetzt einfach noch nicht unser Thema sein. „Der nächste Gegner ist immer der schwerste“  hat mal einer gesagt und unsere Jungs haben es sich ja stets vorgenommen, nur von Spiel zu Spiel zudenken. An übergroßer Nervosität hat es ja auch nicht gelegen, dass wir auswärts souverän zu 2-0-Führungen gestürmt sind – mach das gegen die Saints und hab´ dann unser Publikum im Rücken. Könnte klappen …

Eigentlich wäre ich mit dabei gewesen im Publikum, dann kam plötzlich ein Streik dazwischen … war 3 Jahre nicht mehr da und hätte zu gerne erlebt, was alle berichten: dass das Stadionerlebnis mittlerweile ein ganz anderes ist als früher. Wobei: die Leichtigkeit, die das noch vor Monaten ob der begeisternden Auftritte hatte, ist natürlich mittlerweile einer enormen Anspannung gewichen (die natürlich gelöst werden kann durch Tore …), aber genau das ist es doch auch, was es ausmacht: wir spielen wieder oben mit und zwar ganz oben. Was willste mehr – es macht uns zwar alle zu nervlichen Wracks („Doin´ it the Arsenal way“), die Ungewissheit macht einen fertig („It´s the hope that kills you“), vielleicht geht es auch nicht gut aus, aber hey, wie sagte ein chinesischer Starstürmer mal: „Der Weg ist das Ziel“ … oder so ..

In Hamburg ist Derby (das verpasse ich jetzt immerhin nicht), in London aber geht der Punk ab, wir kommen wieder in die Spur mit einem stabilen Heimsieg und tanken ´ne ordentliche Portion Selbstvertrauen für das, was kommt. So be it. 4-1!

Und dann Wolfsburg …

Viel Spaß!

UP THE ARSENAL !

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Frage vorhin im Chat: „Wann ist eigentlich St. Totteringham´s Day?“ Trockene Antwort: „Morgen“

So sieht´s aus, Leute – wenn wir denn West Ham überstehen. Aber das werden wir!

7 Spieltage vor Schluss ist das schon mal was wert (v.a. nach den Rausreißern der vergangenen Jahre), für richtige Gooner sowieso und die Spuds stehen ja auch nicht auf einem Abstiegsplatz oder so (schade eigentlich ..), sondern sind schon weiter oben dabei, aber heute war wieder zu herrlich: was Bournemouth gegen uns hat erleiden müssen (2-3 in der 96. Minute) haben sie genauso zurückgezahlt gegen haargenau den richtigen Gegner dafür. Manchmal ist Fußball einfach nur cool …

„Trust The Process“ hieß es von Beginn an in Mikel Arteta´s Amtszeit, lange verlacht von Ignoranten, aber schon vor 3 Jahren hat er explizit gesagt, dass wir in der Saison 2022/23 wieder konkurrenzfähig mitspielen werden. Klappt bislang ja auch ganz ordentlich. Zum Vergleich: vor 2 Jahren hatten wir nach 30 Spieltagen 42 Punkte, letzte Saison immerhin schon 57 und jetzt stehen wir bereits bei schlanken 73 Punkten. Wie geht das wohl weiter? Ohne Rice kein Preis? Oder „The Sky Is The Limit“?

Oder die „Sky Blues“? Ignoranten (die wieder …) behaupten ja gerne, Arsenal wäre deswegen so gut, weil City schwächelt. Konnte man das denken, nur weil die ab und zu tatsächlich mal nicht gewonnen haben? Klar kann bzw. will man das denken, wenn man Arsenal´s außerordentliche Leistungssteigerung diese Saison partout nicht anerkennen will. Die Wahrheit ist nämlich die:

Letzte Saison hat City ja einen harten Fight mit Liverpool ausgetragen und wurde mal wieder Meister. Sie wirkten irgendwie unschlagbar (außer in der CL), das Ding ist aber: diese Saison haben sie in 29 Spielen im Vergleich zu den korrespondierenden Spielen der letzten Saison sogar 1 Punkt mehr. Insofern sind sie also besser als letzte Saison. Und stehen trotzdem hinter Arsenal. Take that! Und was Bayern-Fans wohl denken …

Okay, letzte Saison haben sie in den gleichen ausstehenden 9 Spielen wie jetzt genau 27 Punkte geholt, also alles gerockt. Das Gute ist jetzt aber, dass das dieses Jahr nicht passieren wird. Sie gewinnen nämlich nicht gegen uns. Ist so. 3 Punkte holen sie gerade gegen Leicester und dann kommen noch 22 weitere hinzu. Wir holen aber auch noch 20 (von 24) Punkte und wer will, kann ja mal ausrechnen, was das dann so am Ende ergibt …

Sonntag war ärgerlich, v.a. nach den dominanten ersten 40 Minuten, aber unterm Strich sicher ein gerechtes Ergebnis, keine Frage. War klar, dass Liverpool gegen uns alles reinhaut (deren Problem ist ja dieses Jahr, dass sie gegen Wolves und Co. die Leistung nicht auf den Platz kriegen), aber wie die sich wieder ins Spiel gebolzt haben, war schon bemerkenswert:

Genau wie Newcastle bei uns haben sie, als es spielerisch nicht ging, den Schalter auf „zerstören“ gestellt, auf „Dark Arts“ zurückgegriffen, Arsenal bei Ballbesitz mit Härte angegangen und unsere Offensive umgehauen oder -gerannt. Um sich dann vehement, teilweise in Rudelbildung, bei den Schiris über unsere Gemeinheiten (einfach hinfallen bei Fouls und so) massiv beschweren, um zum einen den Schiri aus dem Konzept zu bringen und v.a. das lethargische Publikum zu vitalisieren (bei NUFC ging´s nur auf den Schiri und zerstören). Kaum ist Xhaka in der Nähe, wird der erstmal ordentlich durchbeleidigt in der Hoffnung, dass er reagiert. Leider fruchtbar … aber erinnert ihr euch an letzte Saison? da lief es anfangs auch nicht für Pool, da hat Klopp am Rand einfach so mal eben fast ne Hauerei mit Arteta angefangen. Und auch Mikel ist damals mitgerissen worden. Und auch damals war das Publikum plötzlich wach …

Das Dumme ist: in allen 3 genannten Fällen ist Arsenal ganz, teilweise oder vorübergehend komplett aus dem Tritt gekommen. Wirkt wie ein Blueprint „How To ´Play´ Against Arsenal“ … ohne das Theater geht es wohl mit 0-2 in die Kabine, aber „Wäre, Wäre, Fahrradkette“ .. Water under the bridge und so ..

City hat jetzt vorgelegt, stehen aber immer noch 3 Punkte hinter uns. So. Wir sind das gewohnt, hinter ihnen zu spielen und konnten bislang eigentlich immer ganz gut kontern. Warum nicht auch bei West Ham?

Okay, einmal müssen wir Declan Rice noch auf der anderen Seite sehen und er wird die Hammers auch zum Nichtabstieg leiten, aber nicht, weil es gegen Arsenal so gut lief. Im Olympiastadion ist „Dabeisein ist alles“ nicht wirklich das Arsenal-Motto über die Jahre, in 6 Spielen dort ist die Bilanz 3-2-1, macht uns also keine Angst. Und da wir am Donnerstag nicht nach Turin mussten (so platt, wie Sonntag manche waren, wäre das sowas von nicht hilfreich gewesen ..), sind unsere Jungs einigermaßen ausgeruht, West Ham hingegen nicht so, die waren in Belgien unterwegs und haben auch kaum Leute geschont. Aber sie spielen gegen den Abstieg, es ist ein Derby (auch wenn es mitnichten so eine Hitzigkeit hat wie andere in London), Heimspiel sowieso, die werden uns definitiv was anbieten. Wir denen aber auch und ich denke, die haben irre Respekt vor unserer Offensiv-Power und werden sich wohl eher auf ´Bus parken´ und Nadelstiche setzen hier und da verlegen. Aber auch damit konnten wir ja um diese Saison ..

Btw: ich hatte überlegt, zum Spiel zu fahren und hätte auch eine Karte über den Club buchen können, aber ey: Oberrang, Reihe 70 (= SIEBZIG!) und das in so einem grottigen Stadion, wo man vorne schon weit weg vom Platz ist … ach ja, dabei sein ist alles … okay, jetzt noch nicht, aber Freitag gegen So´ton.

Es wird wieder ein aufregender Tanz, wir werden alle nicht jünger beim Arsenal gucken, aber irgendwann werden wir im Lehnstuhl sitzen und uns erinnern an den am Ende doch eindrucksvollen Sieg bei West Ham auf dem Weg zu Bukayo Saka´s erstem Meistertitel …

So soll es sein …

BELIEVE!

COME ON YOU GUNNERS !

 

 

 

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Happy? frag´ nochmal heute Abend …

Liverpool away ist schon immer sehr tricky gewesen und die letzten Jahre war da für Arsenal nichts zu holen. Jetzt aber ist bei Klopp´s Team die Luft raus, im Sommer steht ein großer Umbruch an und in der Tabelle stehen sie zu Recht nur auf dem 8. Platz. Sie sind in der Abwehr anfällig geworden und kriegen ihre Leistung einfach nicht mehr konstant auf den Platz. An bestimmten Tagen aber schon noch – man frage nur nach bei Man United. 

Der Sieg war wichtig für Liverpool´s Selbstverständnis, sie können´s ja doch noch und so. Die team selection für das Chelsea-Spiel unter der Woche legte auch nahe, dass Klopp einen besonderen Fokus auf Arsenal legt. Klar, gewinne gegen den unangefochtenen Tabellenführer und du hast mal wieder ein statement abgegeben. Zu dumm aber, dass das heute nichts wird!

Weltweit wird dieses Match mit Sicherheit das meistgesehene Spiel sein an diesem Wochenende und alle wollen sehen, ob das ´neue´ Arsenal auch an der Anfield Road bestehen kann. Seit 2012 haben wir da nicht mehr gewonnen, zu oft war Liverpool uns haushoch überlegen. War nicht so schön mit anzusehen die ganze Zeit und es ist bitter nötig, die Dinge mal wieder ein wenig gerade zu rücken. Und jetzt haben wir ein Team, dass dazu definitiv in der Lage ist!

Aber kann Arsenal St. Pauli?

St. Pauli gewinnt dieses Jahr bislang einfach alles, jetzt 10 Siege am Stück, meistens in klassischem Arsenal-style mit 1-0. Vorne werden die Dinger gemacht und hinten haben alle Bock drauf, zu verteidigen und nix anbrennen zu lassen. Und genau das zeichnet auch Arsenal diese Saison und auch gerade zuletzt aus: der unbedingte Wille, kein Tor zuzulassen. Und vorne sind wir ja auch ganz gut unterwegs. Nach der Niederlage gegen City weitgehend abgeschrieben, haben wir jetzt die letzten 7 Spiele allesamt gewonnen. Und mit dem Selbstvertrauen werden wir das auch heute rocken. Und wenn gar nichts läuft, immer den Ball zu Leandro Trossard geben: der weiß, wo in Anfield das Tor steht (hatte nen Hattrick für Brighton dort in der Hinrunde).

Paul Tierney wird das gar nicht gefallen und dummerweise ist er auch der Schiri heute. Unsere Bilanz mit ihm als Ref ist genauso desaströs wie Liverpool away die letzten 10 Jahre. Und er kommt genau wie der VAR (C. Kavanagh) aus Greater Manchester. Absurd, aber in England so gewollt (wie schon mal geschrieben: aus Manchester und Umgebung kommen 26 Refs, aus London und um und bei genau 0, obwohl dort 10x so viele Menschen leben). Man erinnere sich an das NLD letzten Mai, wo Tierney von Beginn an klargemacht hat, wen er als Sieger haben möchte. Damals aber war unser Team ziemlich durch den Wind und konnte dem nichts entgegensetzen. Das ist jetzt anders. Ganz anders. Wichtig ist nur, dass wir unsere Chancen nutzen und die Reds nicht zu sehr ins Spiel kommen lassen, trotz des unvermeidlichen Elfers, den sie kriegen werden.

Heute musste sich die PGMOL zum wiederholten Male bei Brighton entschuldigen, weil sie mal wieder nach Strich und Faden betrogen wurden an der Shite Hart Lane. Manchmal reicht besser spielen und Tore schießen nicht, wenn jemand wie Attwell Mittel und Wege findet, das nicht anzuerkennen. Oder Paul Tierney bei unserem Spiel in Manchester – dafür hat sich die PGMOL auch entschuldigt, hilft aber überhaupt nicht.

Als wenn Liverpool alleine nicht schon schwer genug ist, hast du noch so einen X-Faktor mit im Spiel. Zum Kotzen. Aber wir können dem begegnen mit einem klaren und souveränen Auftritt. Wir stehen stabil, lassen uns von der Hektik nicht anstecken, machen keine dämlichen Fouls und was unsere Monster-Offensive mit der löchrigen Abwehr der Reds anstellen, macht sicher nicht nur Klopp sorgen. 

Keine Frage, das wird ´ne richtige Aufgabe, viel heftiger als Liverpool away mit den Reds ´on fire´ wird´s kaum, aber wir konnen und wir werden da bestehen. Diese Saison geht so einiges, was wir uns gar nicht vorzustellen wagten und v.a.: dieses Team kann das. Gerade dieses Team!

Klar haben wir da seit 10 Saisons nicht mehr gewonnen, aber hey, auch an der SHL hatten wir die letzten 10 Jahre nicht gewonnen (und sahen oft alt aus) und ihr wisst ja, wie das da gelaufen ist. Und überhaupt: wenn Arsenal mal um die Meisterschaft mitgespielt hat, war Anfield eigentlich immer ein guter Ort. 

Und nur so am Rande: als Arsenal das letzte Mal den Titel gewonnen hat, gegen wen haben sie da wohl an Ostern gewonnen?

Richtich … Liverpool (4-2 … nach 1-2 zur Hz.)

Liverpool wird uns alles entgegenwerfen, es wird heftig, es wird krass, aber wir schaffen das. Und gewinnen. 3-2!

Muss sagen, bin verdammt aufgeregt. Ihr so?

Berlin Gooner gucken im Blarney´s (Kreuzberg), Hamburg Gooner im Fleetenkieker (Innenstadt), wo guckt ihr?

Viel Spaß!

COME ON YOU GUNNERS !

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Youth Cup Halbfinale: unsere U18, Jack Wilshere´s Jungs gegen Man City – Heute Abend, Kickoff 20 Uhr, live auf arsenal.com ab 19.55 

Stream our FA Youth Cup semi-final on Arsenal.com | News | Arsenal.com

Das letzte Mal hat Arsenal den Youth Cup 2009 gewonnen – mit Jack Wilshere im Team. Wird also mal wieder Zeit …

City´s Kids haben zuletzt 13 Spiele am Stück gewonnen (Geld schießt halt auch in der Jugend manchmal Tore ..), aber der ganze Club hat sicher mal wieder eine Dämpfer verdient. Und eine Niederlage der Kids wird die 1. Herren psychisch ganz sicher anknacksen, so dass sie am Wochenende … naja, mal sehen ..

Do it again, Jack!

 

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„Jenenser Überall“? Klar doch, und natürlich auch (mal) wieder in London. Lest Stefan´s Bericht vom Wochenende:

So richtig warmgeworden bin ich mit dem Emirates ja nie. Das erste Mal in Highbury im Sommer 1991 kam einer Offenbarung gleich, sollte mein Leben verändern, und dieses schnuckelige Historie atmende Art-Deko-Schätzchen für immer tief in meinem Herzen verankern. Highbury war Heimat. Ein jedes Spiel dort unvergesslich. Von der Premiere gegen Manchester City mit Rocastle und Limpar, Smith und Dixon, bis zum wehmütigen Abschied vierzehn Jahre später, als Henry und van Persie die Magpies in die Schranken wiesen.

Klar, die Einsicht in die wirtschaftliche Notwendigkeit eines Umzugs war da, schließlich verweigerten sich die Grundstückseigentümer hinter dem Clock End standhaft eines Verkaufs ihrer Immobilien, und mit einem 38.000-Mann-Stadion dem finanziell übermächtigen Man United auf Dauer Paroli bieten zu können war utopisch. Aber spätestens mit dem ersten Besuch im neuen Ground, einem ungefährdeten 3:0 im North London Derby war klar: Eine Liebe wird das nicht. Ein perfekter Palast mit perfekter Sicht und perfektem Rasen und perfektem Unterhaltungsprogramm und perfekten Plätzen perfekt designt. Aber ohne Seele, ohne Stimmung, ohne Prickeln. Eine zweite, dritte und vierte Chance folgten, aber irgendwann arrangierte man sich mit der Situation und suchte sein Seelenheil in Auswärtsspielen der Gunners. Mit lauten und enthusiastischen Gleichgesinnten, mit Support ohne Sitzplatzzwang.

Man sagt, ein neues Stadion müsse sich entwickeln, muss Schauplatz denkwürdiger Spiele geworden sein, persönlicher Anekdoten, Stimmungsinseln sich finden. Und 2022/23 scheint die Saison zu sein, in dem dieser Prozess Früchte zeitigt. So zumindest las man, hörte man, und es machte neugierig auf einen längst überfälligen ersten Spielbesuch seit dreieinhalb Jahren Abstinenz. Zumal mit Leeds United ein Gegner wartete, der seinerseits für überragenden Away-Support steht.

Der Start in den Spieltag lief durchwachsen. Liverpool hatte im Mittagsspiel mit früher Führung Hoffnungen in den Gooner-Herzen geweckt, die Peps Geldmaschine gnadenlos zerstampfte. Und so war in den meisten Gesichtern auf dem Weg zum Stadion mehr Anspannung als Euphorie zu spüren. Und man hatte den Eindruck, dass der Ballast des Gewinnenmüssens auch die Mannschaft erreicht hatte, die in den ersten Minuten wenig Leichtigkeit versprühte. Aber auch wenn in der ersten halben Stunde nicht viel zusammenlief: Das Publikum war da. Nach jedem herzinfarktnahen Vorstoß der Whites aufmunternde Anfeuerung statt Nöleinlagen. Ein Stadion, das jene Einheit verkörpert, die Mikel Arteta seit seiner Amtsübernahme angestrebt hatte. Spieler und Fans als gemeinsames Team von 60.000 an einem Tau ziehenden Kämpfern. Und so überstand Arsenal diese erste halbe Stunde unbeschadet, ging durch einen Kann-Elfer in Führung und hätte in den verbleibenden Minuten bis zur Pause das Spiel eigentlich schon entschieden haben können. Umrahmt von einer mittlerweile von Erleichterung geprägten Geräuschkulisse. „We’ve got super Mik Arteta“…“We won the league at Anfield“…“And it’s Aaaarsenal“, Emirates rocking. Geil.

Schon kurz nach dem Seitenwechsel folgte die Entscheidung durch White und Jesus, strahlende Gesichter allenthalben, endlich mal kein late Drama, sondern ein souveräner Sieg. Minutenlange Wechselgesänge „We’re the North Bank, we’re the North Bank, we’re the North Bank Highbury“ beantwortet von den Jungs unter der wunderbaren großen Uhr. Und Leeds? War in der North Bank nur selten zu hören, was aber auch für die dauerhüpfende Ashburton Army gilt, zu groß eben doch die Entfernungen in der großen roten Schüssel. Nachdem auch der Anschlusstreffer postwendend von Kopfballungeheuer Xhaka beantwortet wurde, konnten drei weitere Punkte im Meisterschaftsrennen eingetütet werden. Einem Rennen, in dem es wohl nur noch den wenigsten Fans gelingt, locker zu bleiben und einfach nur den Moment zu genießen. Wir haben die magische Schwelle überschritten, wo man etwas, mit dem man vor der Saison nie und nimmer gerechnet hätte, vermeintlich in den Händen hält und nun plötzlich Angst hat, dass es einem wieder entrissen wird. Eine Angst, die Arteta hoffentlich aus den Köpfen der Spieler fernzuhalten vermag.

Und das Emirates? Hat sich dieses Mal anders angefühlt. Vielleicht ist diese Stiefmutter doch gar nicht so übel und wir finden noch eine gemeinsame Basis miteinander. Auch wenn sie die echte nicht ersetzen können wird. Und ich endlich begreife, dass sie das auch gar nicht will.

 

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Was haben wir aus dieser selten dämlichen Länderspielpause gelernt? Spanien ist nicht Schottland, okay, Rodri ist ein mieser Treter, der selbst in Länderspielen Jagd auf Arsenal-Spieler macht, tja, sonst? Bukayo Saka wird der beste Spieler der Welt – klar, wussten wir vorher schon, aber spannend, dass er jetzt auch für England der Starman ist.

Bukayo hat übrigens mittlerweile 10 Tore diese Saison gemacht bei Gleich- oder gar Rückstand für Arsenal – nur ein Spieler hat mit 12 solcher Tore mehr und das ist Leo Messi. So was nennt man wohl Unterschiedsspieler …

28 down, 10 to go: erstes Endspiel jetzt gegen Leeds United also. Wird sauschwer, auch und gerade, weil Leeds so unberechenbar ist – kann ein „walk in the park“ werden mit einem ungefährdeten Sieg, kann ebenso andersrum laufen.“Leeds is like a box of chocolates, you´ll never know what you get“. Die können durchaus auch hochklassig und ich bin dummerweise alt genug, um mich an Saisons (ja, Mehrzahl!) zu erinnern, wo uns Leeds effektiv den Titel gekostet hat (´99 Hasselbaink, ´03 Viduka). Finster … ganz finster. Okay, damals hatten wir keine 8 oder auch nur 5 Punkte Vorsprung, nichtsdestotrotz sollten wir nichts liegenlassen, zumal City in Liverpool ja auch erstmal klar kommen muss.

Von den Länderspielen sind alle mehr oder weniger unbeschadet zurückgekommen, zu Hause ist Saliba aber noch nicht wieder fit geworden. Hat „Rücken“, wird geschont, ist aber eine Hoffnung für Liverpool nächste Woche. Aber dann spielt eben wieder Rob Holding („You Know ..“). Gut, kriegen manche wieder Schnappatmung, aber deren Ahnungslosigkeit ist auch deren Problem. Wenn Rob Einsätze im Team hat, ist er in der Regel immer gut, aber er ist eben so der Typ, bei dem von manchen ganz bewusst immer nur die Fehler gesehen werden, während es bei anderen Spielern genau andersherum ist. Cést la vie. 

Als Arsenal das letzte Mal Meister wurde, spielte zum Beispiel Pascal Cygan im Kader mit (gleiche Position). Auch bei ihm behaupteten manche, dass er der schlechteste Spieler seit Miss Marple war, einfach, weil er nicht beliebt war (lag vielleicht an der Glatze), am Fußball lag´s jedenfalls nicht. In der Invincibles-Saison hat er immerhin 18 Spiele gemacht, davon gleich 10 über die volle Zeit mit ganzen 4 Gegentoren (6 Siege, 4 Draws) – Martin Keown hingegen kam nur auf 10 Spiele, davon  3 über die volle Zeit (mit 3 Gegentoren). Genau solche „Mr. Reliable“ brauchst du, wenn du was werden willst. Die du problemlos reinwerfen kannst, wenn´s eng ist. Wie jetzt. Mit Rob Holding (und der hat auch keine Glatze … mehr).

Das Stresslevel steigt, bei uns Fans sowieso und bei den Spielern sicher nicht minder. Aber auch die irre Lust auf diese Spiele und auf das, was möglich ist. Die Mannschaft hat diese Saison oft genug gezeigt, dass sie mit Druck umgehen kann (ask Bukayo ..) und das wird sie auch gegen Leeds auf den Platz bringen. One game at a time, erstmal Leeds, was danach kommt, sehen wir dann. Bring it on!

„Dabeisein ist alles“ haben sich nicht wenige von uns gesagt und entsprechend Tickets für die letzten Spiele bestellt. Mittlerweile sind alle Bestellfristen durch und alle Spiele und Karten auch schon verteilt und abgerechnet. Auch Wolves. Alle Besteller wissen Bescheid und haben ihr Geld auch schon zurück i.d.R., so sie keine Tickets erhalten konnten. Die erhaltenen Tickets konnten wir alle für 28.000 das Stück verkaufen. Man muss ja sehen, wo man bleibt …

Und jetzt im Ernst: ihr seht wahrscheinlich alle online diese wahnwitzigen „Angebote“ für Arsenal-Tickets, gerade fürs Wolves-Spiel. Das sind fast immer Tickets, die es überhaupt nicht gibt: entweder sind es direkt „Fakes“, Duplikate von echten Tickets oder womöglich sogar echte Karten, aber für den Familienblock (und nur für Kids gültig!). Oder es läuft so, dass diese „Händler“ nach einem Bestelleingang überhaupt erst auf die Suche nach einem Ticket gehen und Karteninhabern entsprechend Geld bieten. Da kriegt man im besten Fall sein Geld zurück, wenn´s nicht klappt. Ist aber wohl nicht der Standard. Der Club warnt intensiv davor, diese dubiosen Ticketseiten zu nutzen und hat zum wiederholten Male darauf hingewiesen, was sie alles unternehmen, um diesen Schwarzhandel oder direkten Betrug zu unterbinden:

Acting against ticket touting | News | Arsenal.com

Auch bei uns haben sich schon Leute beschwert, dass sie mit ihren Karten nicht reingekommen wären, obwohl sie doch 300€/St. bezahlt hätten – und geben auch noch dem Club die Schuld. Seit langem berichtet uns der Club, dass bei jedem Spiel massenhaft Leute mit gefälschten Tickets aufschlagen und es werden von Spiel zu Spiel mehr. Also fallt bitte nicht auf so einen Dreck herein und schmeißt euer Geld zum Fenster raus!

Samstag, 1. April – Fool´s Day? wem zeigt Xhaka die Nase?

Oder ist es einfach nur der perfekte Tag für Jesus, wieder mit dem Toreschießen anzufangen? Ich finde ja, Ostern ist ja erst nächste Woche …

Heimsieg. Nicht mehr. Nicht weniger.

Viel Spaß dabei!

COYG

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Muss man noch über die Klasse von Martin Odegaard reden? Er war mal das „Wonderkid“ aus Norwegen, von dem wir damals alle gelesen haben und das fast selbstverständlich bei Real Madrid aufgeschlagen ist. Mit 16.  War ein Riesenthema damals, aber seine Laufbahn hat sich nicht so entwickelt, wie sich Real das gedacht hat. So ist er leihweise bei Arsenal aufgeschlagen, und der Rest ist „History“ …

Auch von Real kam Mesut Özil. Als fertiger Spieler. Und wer damals dabei war, weiß, was das damals für eine Euphorie ausgelöst hat. Werde nie den Tag vergessen, als das bekannt wurde: immer „Banter“ bei der Post, weil ich da jeden Tag hin musste, und jetzt: Ey, Respekt, jetzt wird das da ja was mit euch …

So kam es auch: Arsenal war schon acht Jahre lang ohne Titel und direkt in seiner ersten Saison gab´s den FA-Cup.

Nach der Nachricht damals habe ich sofort einen Flug gebucht und sein erstes Spiel für Arsenal gesehen – er wurde erbarmungslos gefeiert und hat direkt zwei Assists zum 3-0 Sieg gegen Stoke City beigesteuert.

Seit er da war, war er „my man“ und ich habe ihn immer vehement verteidigt, er war ja „Einer von uns“ (und seitdem er weg ist, hat es mich relativ wenig interessiert, wie es ihm so geht ..), andere waren da zwiegespalten, im besten Fall war das Argument der Antipathie: „Wie der schon guckt …“

Abgesehen davon musste man Mesut im Stadion sehen und erleben, denn wer ihn mal live gesehen hat, wird die Mär, dass er nie läuft und nicht kämpft, eh abhaken. Statistikfreaks kennen die „Stats“ über gelaufene Kilometer etc und da war er immer dabei. Apropos laufen:

Ich war beim Halbfinale gegen Atletico im Stadion und da wurde Mesut vom Start weg in doppelte Manndeckung genommen, was ihn kaum anspielbar machte und wenn doch, kam ein Dritter hinzu (idR Grieszman) – das änderte sich auch nicht, als Atleti schon früh einen Platzverweis kassierte.  Mesut hatte weiterhin seine zwei Schatten wirklich nah dran. Sobald er in Ballnähe kam, stürzten sich drei Leute auf ihn und so hat er quasi ei zweites Spielgeschehen aufgezogen:

Er hat seine beide Schatten stets bewegt, hat die Seiten gewechselt, immer geguckt, wie weit er gehen konnte (an der Mittellinie ließ sich immer einer zurückfallen, so dass Mesut immer gleich wieder nach vorne zog) – ernsthaft, nie sowas gesehen, das war wie ein Spielgeschehen neben dem echten Spielgeschehen: da war Mesut mit seinen Verfolgern und da war Arsenal, das versuchte die geschaffenen Freiräume zu nutzen.

Arsenal hat Atletico in einem hochklassigen Spiel derbe an die Wand genagelt, auch und gerade durch die Freiräume, die Mesut ermöglicht hat, im TV konnte man das logischerweise nicht sehen, Özil wieder unsichtbar, aber Ramsey wieder gut unterwegs …. so war die Kritik im Nachgang … für mich aber war es eines seiner besten Spiele!

Anyway, Mesut hat uns wieder auf den Erfolgspfad geführt, wir haben mit ihm direkt den Pokal gewonnen und sind mittlerweile Rekordsieger in dem Wettbewerb. Natürlich haben wir das auch ihm zu verdanken!

Mesut hält den Rekord für die am meisten herausgespielten Chancen in den PL in einer Saison (146 – next is KDB on 135) – dummerweise war das die, wo Giroud einfach mal ein halbes Jahr das Tor nicht treffen wollte und Alexis und v.a. Cazorla ausfielen – 2015/16 … nuff said 

WM 2018 – Mesut bereitet Chance auf Chance auf dem Silbertablett vor – die anderen Deppen versemmeln selbst die besten Chancen. Bei Kontern versagen die Abwehr und v.a. das defensive Mittelfeld, Schuld kriegt aber Mesut, weil er der einzige war, der noch zurückgelaufen ist … er war halt ein einfaches Opfer nach seiner schwachsinnigen Erdogan-Nummer

Mesut hat immer dann funktioniert, wenn die Innenverteidigung hinter ihm stabil war, wenn wir ein stabiles defensives Mittelfeld hatten und wir kongeniale Anspielpartner vorne hatten – nimm da ein Teil weg, geht die Luft raus …

Was soll man sagen, Mesut Özil ist keine Arsenal_Legende im strengen Sinne, aber er hat mitgeholfen, Arsenal wieder in die Spur zu bringen und einige Titel zu holen. Mehr als Liam Brady zum Beispiel …

Was würde wohl prime Özil mit Martinelli, Jesus, Saka, Trossard, Nketiah zuwege bringen? zum Zungeschnalzen … 

Aber möchte man das jetzt mit Martin Odegaard tauschen? 

Nö.

Martin ist der Unterschiedsspieler, der Mesut nur bedingt war, Martin ist wie DB10 – grätscht, fightet, haut sich rein … und holt uns eine Meisterschaft!

 

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