Zur Abwechslung vom ganzen Premier League Stress heute mal wieder ein bisschen internationaler Fußball. Wollten wir ja auch haben nach den letzten Jahren. Aber ist es jetzt plötzlich nicht mehr so passend, weil wir in der Liga noch einiges auf dem Zettel haben?

Nix da, wir sind einer der Favoriten im Wettbewerb und sollten das auch so annehmen und entsprechend auftreten. Sah letzte Woche zwar erst so aus, als ein paar Stammkräfte eingewechselt wurden, denn das Konzentrationslevel war eine Stunde lang mitunter grenzwertig. In Fulham hingegen waren wir voll da. Kann man z.B. auch ein wenig erkennen, wie die Mannschaft das so einschätzt. Die merken ja auch, dass in der Liga sich eine Riesenchance auftut.

Andererseits ist die erste Elf super eingespielt, läuft absolut rund und für neue Leute ist es extrem schwer, da reinzukommen. Erklärt, denke ich, die Nervosität bei einigen Spielern letzte Woche. Jakub Kiwior z.B. hat bei der WM wie eine Bank in der Abwehr gestanden, auch gegen Argentinien, der kann das – sah aber teilweise wie ein ´fish out of water´ aus im (Nicht-) Zusammenspiel mit den neuen Kollegen. Der war schlicht nervös. Wird ihm aber nicht mehr passieren. Daher heuten wieder rein ins Team mit ihm.

Tierney rein, Tomi auf rechts, Jorginho und Vieira in die Mitte, Reiss vorne, Saka pausieren lassen und Jesus eine Stunde Spielpraxis geben. Und der macht dann mit einem Doppelpack früh alles klar …

Sonntag ist Heimspiel, insofern haben wir keinen Reisestress nach der EL, gleiches gilt fürs Viertelfinale: da wartet West Ham away nach der Hinrunde und dann ein Heimspiel gegen So´ton. Logistisch auch nicht so stressig. Und danach wäre ja schon Halbfinale – und wenn man dann dort ankommen sollte, denkt man wohl nicht mehr darüber nach, ob man das locker angehen sollte …

Wurde ja schon mehrfach gefragt, ob denn die mögliche Meisterparade direkt am Tag nach dem Wolves-Spiel wäre (ist ja Pfingsten) – meine Antwort war/ist immer gleich: geht gar nicht, denn am Mittwoch danach ist ja EL-Finale in Budapest. Mit Arsenal …

Ergo Heimsieg heute, nützt ja nix …

Viel Spaß!

U T A

(Morgen gibt´s übrigens wieder einen Bericht aus London von Andrej)

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The Beginning

Forest sollte es werden. Nottingham Forest. Away. Ein alter Traditionsverein, die sogar mehrfach den Cup der Landesmeister gewonnen hatten und die ich in den 80ern als Steppke zusammen mit meinem Vater im Stadion der Freundschaft in Frankfurt (Oder) live gesehen hatte. Ergebnis – keine Ahnung. Es war EC, es war Flutlicht, es war ne englische Mannschaft und ich war dabei. Ich war Feuer und Flamme, als die Wahl der jährlichen Alte-Säcke-Tour auf Nottingham fiel. Selbst meine Frau, die just am Spieltag Geburtstag haben würde, hatte es abgesegnet.

Ja, geil. Aber nein.

Wir wurden, wie so viele, vom Erfolg unserer Mighty Gunners überholt. Nottingham Forest away würde der vorletzte Spieltag sein. Die Fans rennen dem Verein die Bude ein. Und wir spielen eine unglaubliche Saison. Von Beginn an und noch immer. WE ARE TOP OF THE LEAGUE … Na Ihr wisst schon. Wahrscheinlich könnte Arsenal jedes Heimspiel viermal und jedes Auswärtskontingent zehnfach ausverkaufen.

Mit der Zeit mussten wir jedenfalls der bitteren Wahrheit ins Gesicht sehen – wir würden niemals die notwendigen Tickets besorgen können … Am letzten Spieltag gibt es für mich wichtige, nicht verschiebbare Familientermine, Meisterschaft und/oder Parade in N5 würden mithin auch ausfallen. Ich hatte den Heimsieg gegen Utd live erleben und mir mit meinem Sohn in den Armen liegen dürfen, da ging kaum mehr, aber noch Weiteres.

Also musste eine Alternative her. Quasi ein fußballerisches Methadon.

Umso dankbarer nahm ich die Idee unseres soweit ich weiß einzigen 92ers im SC = Charming Sten auf, es doch mal mit Fulham zu versuchen. Schöner alter Fußballkasten (den ich ohnehin mal besuchen wollte), feine Atmosphäre, London. Und Charming Sten hatte bereits Kontakt zu Stefan, der sich neben Arsenal auch in Fulham verliebt hatte (über die Reihenfolge wird gestritten), dort ebenfalls Mitglied war und uns behilflich sein konnte. Und behilflich war! Auch an dieser Stelle dafür noch einmal Danke.

Also hieß es POETS Day (Grüße gehen raus nach BO) und am Freitag rechtzeitig aus dem Büro hin zum BER.

The Anreise

… verlief eigentlich ohne besondere Vorkommnisse. Die Crew skandierte „Is this a miracle, is this a miracle?“, als wir beide uns aus unseren nebeneinanderliegenden Ryanair-Sitzen herausquetschten, aber sie meinten wohl unser charmantes Lächeln. Dann schnell in ´s Hotel und 1 ½ Stunden im Viertel rumgeirrt, weil wir leider schon Sperrstunde hatten und sich die Nahrungssuche so etwas aufwändiger gestaltete.

The Vorspiel

Es war eine kleine, aber feine Tradition geworden, sich rund um einen Arsenal-Besuch möglichst auch ein anderes Spiel, bevorzugt aus den unteren Ligen zu suchen und einen Besuch abzustatten. Und wenn man mit nem 92er unterwegs ist, minimiert man auch noch das Risiko, in die Sch***** zu greifen und bekommt eine Menge Anekdoten zu obendrauf. Kurz – die Wahl war auf Portsmouth gefallen, kein ganz kleiner Verein unten von der Küste, Stolz der Stadt, Meister 1949 und 1950, zuletzt 2008 noch Pokalsieger, den es nach der Insolvenz 2010 inzwischen in das Mittelfeld der League One verschlagen hatte. Zu Gast würden Sheffield Wednesday sein, auch einer der klangvolleren Namen der Liga und zudem Tabellenführer. Uns also durchaus angemessen.

Los ging es von Victoria, wo noch schnell ein Wetherspoon-Frühstück eingenommen werden sollte. Leider führte die Gelassenheit an Bar und Küche dazu, dass wir am Ende noch 4 Minuten hatten, alles an fester und flüssiger Nahrung runterzuschütten, was seinen Weg an den Tisch gefunden hatte. See it. Say it. Sorted.

Zug trotzdem knapp geschafft, erreichten wir unkompliziert Fratton, unser Ziel des Tages. Also nach einem kleinen Umweg über Barnham (?), weil wir die Schaffnerin nicht richtig verstanden hatten und in Crawley nur der Teil des Zuges Richtung Fratton weiterfuhr, in dem wir leider nicht saßen. Belohnt wurden wir mit einer äußerst sympathischen Dame, die in eben jenem Barnham einen äußerst sympathischen Bahnhofskiosk führt, der zugleich als Book Shop dient. Und zudem äußerst schlechte BLTs verkauft. Falls mal jemand vorbeifährt, bestellt trotzdem liebe Grüße.

Zurück bzw. weiter nach Portsmouth, Pompey, Fratton Park. Am gleichnamigen Bahnhof angekommen reihten wir uns einfach in den blau-weissen Strom ein. Vorbei an Pompey-Graffiti, Blue-Color-Pub und Social Club. Die Stadt lebt ihren Verein. Die Fans hatten ihn gerettet, ein Supporters Trust ihn 2013 übernommen, wovon eine lange Namensliste auf der Rückseite der Haupttribüne zeugt. Gleichwohl sind es längst nicht mehr die Premier League und Europacup, sondern eben die League One. Und so war das Spiel – körperlich und ehrlich. Wie es die Zuschauer forderten. Versuchte es mal einer mit etwas Kurzpassspiel, wurde er von der Tribüne doch dringend „gebeten“, den f***ing ball into the f***ing middle oder die Box zu schlagen.

Überhaupt die Tribünen – ein schönes englisches Fußballstadion, knapp über 20.000 Plätze, der Gästestand wird gerade neu gebaut (inkl. Safe Standing), alle sind nah am Geschehen und gehen mit. Wir waren nah am Gästebereich und erfreuten uns an den üblichen Pöbeleien, die der englische Fußball so bietet. Generations- und geschlechterübergreifend wurde zwischen Heim- und Auswärtsbereich hin- und hergepöbelt, die üblichen Worte und Gesten sind bekannt.

Ich finde immer wieder beeindruckend, wir unterschiedlich sich diese sonst so zuvorkommenden, zurückhaltenden und höflichen Menschen innerhalb und außerhalb eines Stadions benehmen. Und wie dieses Gepöbel mit dem Halbzeitpfiff auch meist Pause macht. Irgendwo muss da n Knopf sein, den man drücken kann.

Am Ende gewannen Wednesday vor nahezu ausverkauftem Haus mit 1:0, was auf dem Papier knapper aussieht als es tatsächlich war, und verteidigten Ihren Vorsprung an der Spitze.

Für uns ging es zurück nach London, wo wir uns mit Carsten und Stefan in deren Stamm-Pub auf ein paar Bier, Fisch und Pommes trafen.

The Arsenal

Und Sonntag. Fulham. THE ARSENAL.

Was soll man sagen, Ihr habt es sicher zum Großteil gesehen. Fulham spielte zunächst einigermaßen mit, ab unserem Abseitstor haben wir sie bis zur Halbzeit aber einfach an die Wand genagelt. Und Trossard hat uns getragen. Dem ist in dem Spiel einfach alles gelungen. Partey und Xhaka regieren das Mittelfeld, Martinelli ist einfach überall auf dem Platz. Defensiv arbeiten einfach alle mit. Und die ganze Zeit kommunizieren alle untereinander, mit den Wechselspielern und der Bank. Das scheint einfach zu passen.

In der zweiten Halbzeit wurde etwas runtergeschaltet, dank des 3-0 unmittelbar vor der Halbzeit brachten aber auch der relativ späte Lattentreffer und kleinere Unsicherheiten von Gabriel und Ramsdale keine wirkliche Gefahr mehr mit sich. Arsenal spielten es runter, der Gästeblock feierte ausgelassen und lautstark (F*** THE VAR, F*** THE VAR, F*** THE VAR) und schließlich konnten wir sogar Jesus zurück begrüßen. Das ganze Team wirkte selbstbewusst und selbstsicher und alle pushten sich gegenseitig. 11 Spiele noch …

Die Stimmung auf Fulhams Heimtribünen, na ja. Ist eben alles entspannt. Im positiven wie negativen Sinn. Es gibt allenfalls mal verschämt ein böses Wort, so richtige Leidenschaft scheint aber auch nicht aufzukommen. Wohl nicht umsonst konnte man beim Gewinnspiel vor dem Stadion zwei Tickets für ein Pferderennen gewinnen. Vielleicht lag es aber auch am Spielverlauf.

Schade eigentlich, dass Craven Cottage ist wirklich schön, eine Symbiose aus alt und neu (Wenn ich es richtig erinnere, ist es einerseits eines der ältesten Stadien Londons und wird andererseits gerade renoviert.), gelegen in einem Park und direkt an der Themse. Alles ist sauber, es gibt ausreichend Klos, das Essen ist gut, das Bier frisch, lange Schlangen ein Fremdwort. Und die namensgebende Jagdhütte in der Ecke ist einfach Kult.

Vielleicht bedarf es aber auch einfach nur eines zweiten Blicks, ich jedenfalls komme gern wieder.

PVG

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„Just Like London, You´re City Is Great“ sangen die Arsenal-Fans gerade erst in Lissabon – beste Auswärtsziel, wo gibt … jetzt aber sind alle wieder in London und es lockt das coolste Auswärtsspiel der Liga: in Fulham, im Westen Londons, im Craven Cottage direkt an der Themse, besser geht´s kaum (okay, Nachbarstadtteil ist Chelsea, aber irgendwas ist ja immer ..)

Abgesehen von der geringen Entfernung ist Fulham für Fans immer ein Traumziel,  alleine die Anreise, gerne mit dem Schiff – fast wie Urlaub. Die Leute bei/von Fulham total entspannt: vor dem Stadion, im Stadion, in den Pubs, easy go, null Aggro weit und breit (okay, nix für Erlebnisorientierte, aber die kämen gar nicht auf die Idee, weil zu langweilig da), gefühlt kommt ständig deren Edelfan Hugh Grant um die Ecke: „Jungs, noch´n Bier?“

Ebenfalls sehr nice: es gibt dort nicht nur das Away End hinter dem Tor für Auswärtsfans, sondern die ganze Tribüne hinterm Tor ist eine offizielle Mixed Zone, was bei unseren Spielen natürlich reichlich von Goonern genutzt wird (habe das selber ein paar Mal gemacht). Plätze direkt hinterm Tor, Arsenal und Fulham sitzen kreuz und quer durcheinander und alles ist entspannt. Fußball kann so einfach sein …

Gewonnen hat Arsenal immer, wenn ich bzw. wir da waren und auch heute sind ja einige von uns vor Ort und die Jungs werden auch heute drei Punkte mitbringen!

Gewinnen wir heute und auch das nächste Spiel gegen Palace, gehen wir mit schlanken 8 Punkten Vorsprung in die Länderspielpause (City spielt Samstag Pokal) – wäre ja nicht zu verachten. Rein psychologisch schon.

Gestern hat sich City mit Ach und Krach zu einem späten 1-0 (was für ein depperter Elfer ..) gemüht, leicht fällt es ihnen schon mal nicht. Wer jetzt aber meint, wir müssten unbedingt diese Saison was reißen, weil City schwächeln würde, liegt allerdings komplett falsch. Ja, sie wirken nicht mehr ganz so souverän wie die letzten Jahre, aber punktemäßig liegen sie nur knapp unter ihrem Punkteschnitt der letzten Jahre (zum jeweiligen Zeitpunkt) und sind nach wie vor in der Lage, ihre Gurkenspiele (wie gestern) meistens irgendwie zu gewinnen. Unterschied bei Arsenal: uns gelingt das diese Saison auch deutlich öfter, siehe letzte Woche …

Und dass Bournemouth kein Spaziergang ist, hat Liverpool gestern gemerkt. Krass gestern: Pool hat einen Handelfmeter bekommen, Schiri war John Brooks, der letzte Woche als VAR gleich 5, 6 Handspiele von AFCB nicht als solche gesehen haben will (und 2 waren klar: die erhobene Hand auf der Linie und der mit dem Arm an den Posten gelenkte Ball von Saka), nicht mal dem Schiri sagt, dass er es sich ggf. mal anguckt, dieser John Brooks geht jetzt als Referee nach VAR-Hinweis zum Monitor und gibt den angeschossenen Ball hier als „Hand“. Was soll man ernsthaft davon halten?

Irgendwie stellt man sich VAR ja als großen Regieraum mit fettem Mischpult, 10 großen Bildschirmen und Team dahinter vor – „Jim, gib´ mir mal Kamera 5. Schnell!“ In Wirklichkeit sitz da wahrscheinlich ein Freak vorm dem Laptop, Handy zum Daddeln in der Hand und mit der anderen Hand die Tochter am füttern. „Was war? Hand? sorry, grad nix mitgekriegt …“ – auf dem Platz dann: „Wurde gecheckt, war nix. Geht weiter!“. Ich mein´, anders kann man sich den Wahnsinn doch langsam nicht mehr vorstellen …

Anyway, zurück zur Themse. Fulham spielt ja ne geile Saison, wird uns in der Liga erhalten bleiben, schafft idealerweise auch noch einen Platz für EL oder ECL gewinnt zudem das Stadtteilduell gegen Chelsea. Heute aber gehen die drei Punkte an uns. Donnerstag sah es ja EL-typisch wieder etwas halbgar aus auf dem Platz, aber heute werden alle wieder zu 100% fokussiert sein und Fulham einfach keine Möglichkeit geben.

Ein paar Kranke sind ja wieder dabei (Odegaard, Tierney), bei den Stürmer hielt sich MA vor dem gestrigen Training noch bedeckt, aber man munkelt das Jesus wieder dabei ist (ja ist denn schon Ostern?), bei Trossard stand noch ein Fitnesstest an. Rotieren hat, wie jetzt wieder gesehen, dem Team diese Saison nie so gutgetan und jetzt ist wieder die erste Elf am Start. Ggf mit TT auf rechts, denn White sah schon ziemlich platt aus am Ende (auch krank gewesen?) und alles, was Recht ist, Tomy hat in Lissabon ordentlich geliefert nach seiner Einwechslung. Heute dann eben auch.

Wir werden ein gutes Spiel sehen und gewinnen 3-1. So.

Viel Spaß!

COME ON YOU GUNNERS

(ach ja: „Match Of The Day“ dauerte gestern ganze 19 Minuten: nur Bilder, keine Kommentare, keine Interviews, nix. Der englische Fußball hat zusammengehalten, auch die unteren Ligen. Respekt)

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Als wären die Tories die Marketingabteilung der Sleaford Mods drehen sie diese Woche zum Release des neuen Albums nochmal so richtig frei. Um von ihrer desaströsen Politik abzulenken, haben sie diese Woche wieder versucht, mit radikalen Vorschlägen zur Einwanderungspolitik („Es werden 100 Millionen kommen, wenn nicht Milliarden ..“) die Rechtsaussen-Klientel zu bedienen. Gary Lineker hat das privat auf Twitter kritisiert. Was passiert?

Die rechtsradikalen Kampfblätter (DM, DT – die allesamt Milliardären gehören, die nullkommanix in GB versteuern) laufen Amok in Richtung Lineker und der Diskurs ist schnell vom Thema weg und bei Lineker. „Gaslighting“ ist der englische Fachbegriff. Jetzt ist Lineker (in England ungefähr so beliebt wie Rudi Völler hier) aber auch der Moderator der englischen Sportschau, „Match Of The Day“ auf BBC – und die einstmalige Speerspitze des Jounalismus, von den Rechten mittlerweile unter Kontrolle gebracht, stellt ihn tatsächlich frei (GL ist nicht angestellt) wegen seines privaten Tweets.

Resultat: Ian Wright wie auch Alan Shearer und alle andere Moderatoren, Kommentatoren und Experten erklären sich solidarisch und haben die Mitarbeit abgelehnt. Gleiches gilt für Radio und die Sendungen der Football League. Und die Vereine und Spieler werden keine Interviews geben. Aus Solidarität.

Absurde Situation. Mehr dazu von Arseblog:

Mismatch of the Day | Arseblog … an Arsenal blog

Was soll nur aus England werden?

Sagen wir mal so: mit Arsenal als englischem Meister 2022/23 sieht das doch gleich deutlich freundlicher aus, oder?

Gerade haben wir gesehen, dass gegen Bournemouth gewinnen nicht für jedermann ist und nach unserem Sieg letzte Woche hat die FA doch tatsächlich Anklage erhoben wegen der vermeintlich ungebührlichen Jubelbilder. Zu einer Strafe konnten sie sich dann aber doch nicht durchringen, da ja selbst die Premier League mit den Jubelbildern Marketing gemacht hat um zu zeigen, wie geil doch die PL ist.

Jetzt gucken wir mal, was der große Vieira gegen City macht und morgen darf der kleine Vieira in Fulham auftrumpfen – mehr dazu morgen.

VCC

 

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Etwas durchwachsenes Spiel so am TV, aber lasst euch mitnehmen nach Lissabon, denn André war ja da. Lest seinen begeisterten Bericht:

„Auswärtsspiel in der schönsten Stadt Europas“
 
Nach zwei Nächten in Lissabon kann ich das nur bestätigen. Auch die Engländer schließen sich der Meinung an („Your city is great, your city is great, just like London, your city is great“).
 
Donnerstag Mittag ging’s dann aufgrund der frühen Anstoßzeit (17:45 in Lissabon) schon zu den pre game beers ins Cafe Gelo, wo sich einige Arsenal Fans versammelten. Dort wurde kurzerhand deren Musik Box übernommen. Wenn ich daran denke, wie North London forever gespielt wurde und alle ausflippen, bekomme ich immer noch Gänsehaut. Beste Einstimmung aufs Spiel also.
 
Der Weg zum Stadion war dann allerdings mit Hindernissen verbunden. Die Metro zum Stadion fiel aus, also ging’s mit der Rikscha hin (?!).
 
Wie erwartet wurde ein wenig rotiert in der Aufstellung, dennoch eine starke Startelf. Das Spiel begann gut und Arsenal dominierte mit viel Ballbesitz. Sporting setzte aber immer wieder gute Konter, die durch Nachlässigkeiten im Spiel entstanden. Die Stimmung auf den Rängen war klasse und wurde dann durch das 0-1 von Saliba noch verstärkt. Für mich auch der Man of the Match. Leider währte die Führung nur kurze Zeit. Sporting glich mit einem Tor nach einer Ecke aus, das so nicht fallen darf.
 
Hier merkte man aber, was für eine Bindung die Fans mittlerweile zur Mannschaft aufgebaut haben. Statt Resignation gab’s weiterhin uneingeschränkten Support für’s Team, auch als wir zweite Halbzeit das 2-1 noch bekommen haben. Durch die doch eher überraschende Führung wachten dann auch die Sporting Fans auf und machten sich bemerkbar. Martinelli hatte dann den Ausgleich nach einem schönen Sololauf auf dem Fuß, belohnte sich aber leider nicht dafür.
 
Gefühlt war es aber trotzdem nur eine Frage der Zeit bis wir den Ausgleich machen. Letztendlich kam der dann etwas glücklich durch einen abgefälschten Schuss von Xhaka zustande. Zum Ende hin ging uns dann trotzdem etwas die Luft aus, ebenso wie Sporting. Gerade unserer rechten Seite mit Saka und White merkte man die schweren Füße an. So blieb’s am Ende also bei einem gerechten Unentschieden und im Rückspiel im eigenen Stadion werden wir Sporting keine Chance lassen.
 
Klar, die Liga bleibt Priorität Nummer 1, aber gegen weitere Auswärtstrips durch Europa hat glaube ich keiner was …
 
Nach dem Spiel ging’s dann wieder zurück in die Stadt, wo in den unzähligen Bars weiter gefeiert wurde. Überall konnte man Gooners antreffen, einfach herrlich.
 
André

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Auswärtsspiel in der schönsten Stadt Europas – ein Traum. Und was für ein Frust, als es keine Flüge von hier gab. Jetzt allerdings liege ich mit Fieber im Bett und hätte eh nicht gekonnt. Glück gehabt, irgendwie .. Aber André z.B. ist unten (von Stuttgart gibt´s Flüge ..) und wir können uns alle auf seinen Bericht über diesen Trip und das Spiel freuen!

Die Berichte kommen ja gut an und wir machen damit auf jeden Fall weiter (auch aus Fulham wird jemand berichten) und möchten euch auch ermuntern, euch hier mit einzubringen: wer also mal Lust hat, hier oder auch auf unseren Social Media – Kanälen was zu schreiben, kann uns gerne Bescheid geben (info@arsenalfc.de). In dem Zusammenhang möchten wir gerne drauf hinweisen, dass wir unseren Twitter-Account reaktiviert haben (irgendwie ist der letzten Sommer hängengeblieben ..):

Arsenal Germany Supporters Club (@ArsenalGermany1) / Twitter

In den letzten Monaten sind dort einige neue Fans als „Arsenal Deutschland“ unterwegs, das sind allerdings nicht wir und bislang kennt auch niemand von uns irgendjemand von denen, aber das kann ja noch werden, wir sind ja schließlich alle Gooner! – also wer mag, kann sich gerne auch auf Twitter einbringen oder dort mit uns chatten.

Apropos Chat: wir haben ja in den letzten Monaten unheimlich viele neue Mitglieder begrüßen können, aber die meisten sind bis jetzt noch gar nicht in unserer WhatsApp-Community, schlicht weil wir die Mobilnummern nicht haben. Wer dabei sein möchte, schickt uns die bitte (info@arsenalfc.de) und ist sofort dabei.

Anyway, Fußball, Europa League, heute (18.45 Uhr) – was tun?

Zweigleisig fahren oder der Liga Priorität einräumen? ergo rotieren oder erste Elf spielen lassen? Fragen über Fragen, die sich aber schon dahingehend auflösen, weil wir offensichtlich einen Virus im Team haben: einige Leute sind schon krank, andere angeschlagen – Tierney z.B. hätte sicher gespielt, musste aber zu Hause bleiben (und erklärt, warum er auf den Feierbildern vom Samstag so dick eingemümmelt zu sehen war). Eine Situation, die du zum jetzigen Zeitpunkt so gar nicht gebrauchen kannst.

Sporting läuft dem schlechten Saisonstart hinterher und kommt über Platz nicht hinaus (hinter Benfica, Porto und Braga), liefert in der EL aber ab. Da v.a. auswärts, zu Hause waren sie nicht immer überzeugend. Ähnlich wie vor fünf Jahren (1-0, Welbeck) sollten wir sie also gut in Schach halten können und vorne trocken unsere Chance(n) nutzen. Ob´s Hector Bellerin gefällt oder nicht. Wir haben in der EL bisher ja eher effektiv als grandios gespielt und genauso machen wir das heute auch!

VCC

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Lord Nelson – baut Denkmäler, benennt Plätze nach ihm, gebt ihm einen neuen Vertrag, schaut euch sein Jahrhunderttor immer wieder an – Over And Over And Over Again ….

Unfassbar, was diese Saison abgeht – diesen Tag, dieses Spiel werden wir nie wieder vergessen. Was für ein Ritt – das Emirates dreht komplett frei und Fabian war dabei: hier sein Bericht. Viel Spaß!

Bolzplatzregeln oder Premier League?

Der 07.04.2019 ist mein bisher letztes Spiel von Arsenal live im Stadion (bei Everton). Viel zu lange her. Es wurde also endlich wieder Zeit ins Stadion zurückzukehren.
Northbank, Clockend, mir egal. Hauptsache dabei sein, Hauptsache in der aktuellen Lage eine Karte bekommen. 

Beim Stadionbier wird sich noch ausgetauscht was für ein Spiel zu erwarten ist. Was folgen wird, sieht keiner kommen.
Ich sage nur: „Lass Bournemouth mal früh in Führung gehen, dann werden die erst recht ganz schön mauern“.
Es geht los. Die Cherries mit der ersten Aktion, 0:1. Angriff will ich es gar nicht nennen..
Der Stimmung im Stadion tut dies keinen Abbruch. Es ist noch viel, sehr viel Zeit. Wir werden sie brauchen…

Unser Arsenal kommt direkt und schafft auch fast sofortt den Ausgleich. Bournemouth haben wir bis auf kleine aber gefährliche Nadelstiche im Griff. Dennoch soll vor der Pause der Ausgleich nicht fallen.

Die zweite Hälfte beginnt wie die erste HZ endet. Doch nach einer knappen Viertelstunde kommt BM zu einer Ecke. 0:2.
So langsam fühle ich mich an meine früheren Bolzlatztage zurückerinnert als dem schwächeren Gegner auch gerne mal ein Vorsprung gewährt wurde. Unsere Mannschaft scheint heute ähnliches zu denken.
Es bleibt eine halbe Stunde und das Stadion versucht die Jungs weiter zu pushen.
Mountain to climb. Aber die Jungs werden das schaffen! Man spürt es. Hier und heute ist noch nichts verloren.

Fünf Minuten später: No Thomas no Partey. 1:2.
Es liegt was in der Luft.
Das Stadion pusht unsere Mannschaft und auch Ø8 und Zinchenko pushen die Mannschaft und die Fans immer weiter.

In der 70 Minute, der frisch genesene und eingewechselte Nelson flankt den Ball und am anderen Ende findet er den ebenfalls eingewechselten White der den Ball hart aufs Tor bringt. Kurze Reklamation, die Torlinientechnik hilft. 2:2
Das Stadion bebt.

Es folgen Chancen, Zittern und Flanken die ich ab der 90 Minute nur noch in Superslowmotion wahrnehme.
2:2 gegen Bournemouth das kann es doch in dieser Saison, in diesem Titelkampf nicht sein. Sechs Minuten Nachspielzeit.
Come on you Gunner‘s!!

Jetzt muss doch einfach die alte Bolzplatzregel greifen: Letztes Tor gewinnt.

Es gibt weitere Chancen aber das Tor will einfach nicht fallen. Der Support im Stadion ist weiterhin voll da.

Bournemouth wähnt sich im Ziel. Ein Punkt beim Spitzenreiter. Damit war nicht zu rechnen. Deren Fans feiern.

Es kommt die 97. Spielminute und erneut ist es Nelson. Sein Schuss schlägt rechts im Tor ein. 3:2, 3 Punkte, weiterhin 5 Punkte Vorsprung auf City. Der Traum lebt weiter.
Exstase, auf dem Feld, auf den Tribünen. Wildfremde Menschen liegen sich in den Armen. Ich habe Tränen in den Augen. Alle wissen wie wichtig dieser Treffer ist und was für ein krasses Spiel das war!

Standing Ovations Minuten lang. Das Stadion ist auch noch weit nach Abpfiff gut gefüllt. Alle feiern.
Ich habe NLD-Siege in der Northbank erlebt. Aber heute toppt alles.

Letztes Tor gewinnt. Wie auf dem Bolzplatz.

Fabian

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Easy Go, oder? hmm, isses das? 

Es sieht natürlich mal wieder so einfach aus, aber wir wissen ja leider dass gerade solche Spiele gerne mal die schwersten sind. Auf dem Papier spricht nun wirklich kaum etwas für Bournemouth: Vorletzter, Auswärtsbilanz 2/2/8 (10-32 Tore), Arsenal dagegen, äh, TOP OF THE LEAGUE!, Heimbilanz 9/2/1 (31-14). Wird schwer für die Cherries.

13 x haben wir bislang gegen die Cherries gespielt, lief nicht so schlecht (10/2/1 – 32-10 Tore, 6 clean sheets) und obendrein haben wir alle Heimspiele gegen sie gewonnen (6/0/0, 17-2). Sagen wir mal so: das sind jetzt nicht die schlechtesten Vorzeichen …

Man lehnt sich ja nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man erwartet, dass Bournemouth uns nicht zwingend mit erfrischendem Offensivfußball überraschen will, sondern nach dem zuletzt allgemein üblichen Rezept vorgeht. Hatten wir ja durchaus ein weinig Schwierigkeiten mit zuletzt, aber die zweite Halbzeit gegen Everton wirkte wie eine Befreiung und Erlösung davon. War ja sehr bezeichnend, dass Sean Dyche nur noch auf Schadensbegrenzung gegangen ist, der sah, dass sie keine Chance haben werden. Lief gegen Brentford noch anders …

Okay, man sieht ja auch in der Tabelle, warum die Bees besser sind, aber der „Talking Point“ in dem Spiel war ja das absurde Fehlverhalten des VAR (Lee Mason), dass uns vermeintlich zwei Punkte gekostet hat. Danach gab´s ja einigen Wirbel, sinnigerweise bei der Schiri-Vereinigung auch intern und so gab es nicht nur wieder eine laue Entschuldigung, sondern auch Konsequenzen. Lee Mason ist weg und alle sind offensichtlich endlich mal angehalten worden, doch verdammt nochmal akkurat zu arbeiten und nicht nach Gutdünken. Plötzlich sind die ´verloren gegangenen´ Linien nicht nur wieder da, sondern werden auch eingesetzt. Dafür ist VAR da, auch wenn es tatsächlich mal Arsenal zugute kommt. Vor einigen Wochen ging das ja auch, als man festgestellt hat, dass Saka gegen Newcastle um Millimeter im Abseits war – das war genauso korrekt wie die Entscheidung jetzt. 

Mittwoch haben wir ESR wieder gesehen, Thomas Partey auch – und man hat gesehen, wie sehr er unser Paßspiel stabilisiert hat. Alle Einwechslungen haben nochmal richtig Druck gemacht (es muss ja auch Spaß machen, in ein Team reinzukommen, dass gerade so richtig Bock hat und groß aufzieht), wir haben zur Abwechslung mal ordentlich Optionen auf der Bank. Wird bitter nötig, wenn man sich das Programm der nächsten Wochen anguckt.

Idealerweise schaffen wir früh klare Verhältnisse, sparen Kräfte und so, aber falls nicht, haben wir ja Mittwoch gesehen, dass Geduld sich auszahlt: ich fand das bis zum Tor schon richtig gut, sah zwar nicht besonders begeisternd aus, aber wir haben den Gegner ordentlich bewegt durch sehr variables Spiel. Etwas müde gespielt sozusagen Saka offengelassen und der Aussetzer von Gueye kam ja nicht von ungefähr – der war schon etwas platt. Einfach nicht hektisch werden, die Chance(n) wird kommen.

Apropos Bukayo Saka – netterweise haben wir in den letzten Spielen gesehen, dass er nicht so aggressiv bearbeitet wurde, wie wir das so oft sehen. Normal resultiert nur jedes zehnte Foul an ihm in einer gelben Karte, er bekommt aber für jedes vierte Foul selbst die Karte. Wenn die ständigen Fouls überhaupt erst gepfiffen werden – irre, was er alles einstecken muss. Geradezu faszinierend vor dem Hintergrund ist aber, dass Bukayo heute sein 67. PL-Spiel in Folge machen wird. Glasknochen hat er schon mal nicht … im übrigen ist er damit auch Rekordhalter in der Liga, nahe kommt nur de Gea mit jetzt 63 Spielen am Stück. Long may it continue …

Und was Saka für ein Unterschiedsspieler ist, haben wir zuletzt ja auch sehr eindrucksvoll gesehen. Mehr davon heute, bitte. Und der Kollege Martinelli hat ja auch wieder einen Lauf: wochenlang trifft er nicht, jetzt macht er vier Buden in drei Spielen. So muss das. 

Sagen wir mal so, ich freue mich ´ein wenig´ auf das Spiel heute. Geht euch wohl nicht anders, oder?

Viel Spaß!

UP THE ARSE !

(Morgen gibt´s wieder einen Bericht aus London: Fabian ist beim Spiel und Marcel ist auch noch da)

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Vor dem Spiel ist nach dem Spiel – wie wärs mit noch einem begeisterten Reisebericht aus London?

Auch Uwe (F.) war in London dabei und hatte ganz offensichtlich viel Spaß. Aber lest selbst:

Mal wieder im Emirates. Bei der aktuellen Ticketsituation einfach ein MUSS.
Mittags angekommen galt es den Tag zu planen. Natürlich durfte der Besuch
im „Armoury“-Shop nicht fehlen. Viele tolle Sachen. Der Großteil leider nur
in den Größen M oder S. Am Ende wurde es dann eine leichte Sommerjacke.

Ab in’s 12 Pins auf einen Burger, einchecken im Hotel und den Matchday
beginnen. Diesmal haben wir es klassisch angefangen. Besuch im alten Highbury.
Einmal in die Empfangshalle des Gebäudes und der Kanone in den Fliesen
gehuldigt, kurz gewartet bis jemand die Anlage betritt und hinterher. Im
dortigen Park, dem ehemaligen Spielfeld kurz auf der Bank platzgenommen
und den Moment genossen.

Da wandern durstig macht sind wir zum pre-match Bier in den Gunners Pub.

Waren ja schon lange nicht mehr da. Ich glaube, das letzte Mal mit dem Präsi

nach einem Sieg gegen Liverpool. Waren damals auch Top of the League.

Wie schon gegen Nottingham zeitig in‘s Stadion. Denn mittlerweile
gibt es ja zu Spielbeginn bereits ein absolutes Highlight, dass man nicht versäumen
möchte. Gefühlt fieberten ca. 50000 Leute dem Anstoß entgegen. Aber nicht, weil
dann der Ball rollt, sondern weil „North London Forever“ angestimmt wurde. Einfach
nur geil.

Bis zum 1:0 schwere Kost, weil die Lücke im Bus gesucht, aber nicht gefunden
wurde. Doch dann ging die Tür doch kurz auf und der Ball war im Netz. Mit dem
2:0 waren die Toffees quasi erledigt. Die zweite Hälfte war ein einziges Fest und
die Unterbrechung der Gesänge durch die Tore drei und vier wirkten fast schon
störend.

Der Abschluss wurde dann im Tollington zelebriert. Anders kann ich es
nicht beschreiben. Um Mitternacht mussten wir dann alle rein und die Türen wurden
geschlossen. Waren wohl zu laut. In der Hotellobby beim Absacker haben wir zwei
Waliser und einen Fan aus Dublin kennengelernt. Auch sie haben die gleichen Probleme
bezüglich der Tickets. Betrifft uns halt alle.

Ich glaube, so langsam kann man anfangen der Welt zu verkünden:

We´re gonna win the leagueWe´re gonna win the league, Now you gotta believe us, Now you gotta believe,

Now you gotta belieeeeve us, We´re gonna win the league…  

———–

Muss am Bier im Tollington liegen ….

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Das war durchaus ein historischer Abend: Arsenal hat als erster englischer Club 100 Siege in der Liga gegen einen Mitkonkurrenten geschafft – Bilanz gegen Everton jetzt 100 / 43 / 61 (345-246 Tore). Und das Bild gestern hatte ja was prophetisches: zu sehen ist Tony Adams nach seinem 4-0 und Arsenal wurde Meister (obwohl Man U am 25. Spieltag 5 Punkte Vorsprung hatte ..). Zum ersten Mal seitdem gewinnt Arsenal wieder 4-0 gegen die Toffees und wird am Ende ……. 

Es war herrlich anzusehen, wie Arsenal in der zweiten Halbzeit den aufkommenden Heimfluch abgeschüttelt hat und richtig Bock auf geilen Fußball hatte. Einige von uns hatten das Glück und waren vor Ort – als Erster berichtet Andrej von seinem gestrigen Trip nach London – viel Spaß!

Wie hat meine Reise ins Emirates für das Spiel gegen Everton begonnen? Begonnen hat diese Reise tatsächlich schon im August 2022. Ich wollte endlich das erste Mal bei einem Spiel von Arsenal vor Ort sein. Aus diesem Grund hatte ich mir den Spielplan angeschaut und das Heimspiel gegen Everton am 11.09 ausgesucht. Ticket beantragt, bestätigt bekommen, Flug und Hotel gebucht, Vorfreude gehabt.

Ein Tag vor der Abreise erreichte mich dann die Nachricht, dass die Spiele der Premier League an dem Wochenende abgesagt sind wegen dem Tod der Queen. Uff. Zeit zu überprüfen inwiefern Flug und Hotel stornierbar sind. Long story short, fürs Hotel hab ich mein Geld zurückbekommen aber den Flug konnte ich nur schieben. Bin dann trotzdem nach London geflogen und hab unter anderem die Emirates Stadium Tour gemacht. Es war im Endeffekt eine coole Zeit in London.

Fast foward in den Februar 2023, mittlerweile wird das Spiel gegen Everton nicht mehr mein erstes Spiel im Emirates und es ist terminiert worden auf den 01.03. Das Ticket hat seine Gültigkeit behalten, also Zeit um nach London zu reisen.

Mein Flug hätte planmäßig um 15:50 in Stansted landen müssen und um 18:25 war mein Treffpunkt mit Tom für das Ticket. Dazwischen eben Transfer von Stansted bis zum Hotel. Es war insgesamt ein knapper Zeitplan, der für mich aber machbar schien bis zu dem Zeitpunkt als mein Flug mit 30min Verspätung losgeflogen ist. Von da an wusste ich, dass ich heute nirgends mehr trödeln darf.

Angekommen in Stansted bin ich mit Tunnelblick durch die Passkontrolle (mit dem neuen Reisepass komplett automatisiert, dauert 30sek) und dann direkt zum Stansted Express. Vom Stansted Express nach Tottenham Hale, von Tottenham Hale nach Finsbury Park. Ziel war es vor 18 Uhr ins Hotel eingecheckt zu sein, damit ich es rechtzeitig zum Treffpunkt schaffe. Fußweg vom Hotel zum Stadion waren 20min, sollte dann passen.

Die erste Person die ich im Stansted Express gesehen habe, war ein Typ mit Arsenal Cap. Ich wusste einfach das ist ein Zeichen, dass es heute ein guter Abend wird. 1:0 to the Arsenal. Auf dem Zwischenstopp in Harlow Town hab ich dann aus dem Zugfenster eine Frau mit Arsenal Schal auf dem Bahnsteig rumrennen sehen. 2:0 to the Arsenal. In Tottenham Hale musste ich umsteigen auf die Victoria line nach Finsbury Park und kurz bevor ich die Tube betreten wollte, ging die Tür zu. Aber 3 freundliche Arsenal Fans haben ihren Fuß in die Tür gehalten, sodass ich doch noch dazusteigen konnte. 3:0 to the Arsenal. Es fährt zwar alle 3min eine neue Tube, aber wie sich herausstellte könnten diese 3min darüber entschieden haben ob ich ein Ticket fürs Spiel bekommen hätte oder nicht. Auf dem Weg sind mir allgemein sehr viele Arsenal Fans über den Weg gelaufen und praktisch jeder Pub zwischen Finsbury Park und meinem Hotel war brechend voll mit Arsenal Fans. Ich will garnicht wissen wie das am letzten Spieltag in Nordlondon aussehen wird, da muss man ja ein Zeltlager paar Tage vorm Spiel vorm Pub aufbauen. Mad.

Nachdem ich im Hotel eingecheckt habe bzw. ich habe meinen Rucksack aufs Bett geschmissen, meinen Arsenalschal rausgeholt und bin in Richtung Emirates gegangen, hab ich Tom kurz angerufen um ihm zu sagen dass ich mich wohl um 5-10min verspäte. Die Antwort auf diese Nachricht lautete „If you’re not here in 10min I’m walking off and you won’t have a ticket.“ Uff. Somit war es Zeit für ein kleines Ausdauertraining durch Nordlondon und eine bessere Motivation als ein Ticket für ein Arsenal Spiel kann es eigentlich nicht geben. Ich hatte es gerade noch rechtzeitig geschafft, außer Atem bin ich mit Tom durchs Drehkreuz, aber eben ich bin durchs Drehkreuz. 4:0 to the Arsenal. Mission completed.

Vor Ort hab ich mir als erstes einen Pint geholt, der besser nicht hätte schmecken können, gefolgt von einem Meat Pie und einem Hot Dog. Wohlverdiente Mahlzeiten. Die Stimmung war auch vor dem Spiel großartig, die Leute haben in der Warteschlange für ihren Pint/Pie/Hot Dog schon Fangesänge angestimmt. Genau so muss es sein.

Während des Spiels wurde die Stimmung vom Anpfiff bis zum Tor immer ein Stückchen bedrückter. Wir hatten noch gar keinen Schuss aufs Tor und es schien ein richtig harter Abend zu werden. Aber ein Zinchenko-Saka-Masterclass hat gereicht und der Knoten ist geplatzt. Der Doppelschlag von Martinelli nachdem der Everton-Spieler einfach vergessen hat dass er den Ball spielen muss hat zu einer tollen Stimmung beigetragen.

Im Vergleich zur ersten Halbzeit war die Stimmung in der zweiten Halbzeit viel ausgelassener. Alle waren erleichtert, die Jungs haben angefangen zu zaubern, der Ball lief durch die Reihen, 2 weitere richtig schön herausgespielte Tore und wir als Fans haben durchgehend mitgefiebert und gesungen. WE ARE TOP OF THE LEAGUE, SAY WE ARE TOP OF THE LEAGUE. Genau so stell ich mir ein Arsenal Spiel im Emirates vor. Es war alles in allem ein perfekter Abend für Arsenal und ein perfekter Abend für mich. Proud to be Arsenal, nach diesem Abend mehr als je zuvor.

Come on you Gunners,
Andrej

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