Reisebericht Shaktar Donezk 4.2/5 (10)

Marius war am Dienstag am Start in London, hier sein Bericht;

Nach einem 1-wöchigen Wanderurlaub im norwegischen Gebirge und einem Arbeitstag als
Überbrückung ging es den Dienstag früh morgens nahtlos weiter mit dem Ryanair-Flug von
Dortmund nach London-Stansted, dessen Verbindung quasi vor meiner Haustür viele von uns
leider nur noch bis Sommer genießen können. Aber egal, geistig gefühlt noch irgendwo im
skandinavischen Fjell unterwegs erspürte ich beim ersten Anblick der Skyline, dass wohl
weder Oslo noch Trondheim so eine abwechslungsreiche Faszination als Stadt auslösen kann
wie das mir bereits bestens vertraute London. Nach einer kurzen, fast schon obligatorischen,
Runde durch die City und einer Kaffeepause im Hyde Park ging es dann spät nachmittags von
Kensington mit der Picadilly-Line direkt nach Islington, um vor dem Spiel noch einen
Abstecher zum Essen in den Nag’s Head Food Market etwa 15 Minuten Fußweg zum Emirates
zu machen. Kleiner Geheimtipp, da man kulinarische Gerichte aus der ganzen Welt
(vornehmlich ehemalige britische Kolonien) auf einer einzelnen Fläche angeboten bekommt
und es an Arsenal-Matchdays sogar ein preisreduziertes Angebot von 1 Gericht inkl. Half-Pint
für rund 10 Pfund gibt. Gerne auch die Angestellten darauf hinweisen, da einige mit den
Fixtures nicht so vertraut sind. 😉

Anschließend ging es dann nach einem kurzen Stopp im Tollington durch den
Eisenbahntunnel ins Clock End. Verhältnismäßig zu dieser Zeit noch ruhiger als bei den PL-
Spielen sah man allmählich die Spieler und Fans eintreffen mit dem Gefühl meinerseits, dass
man wohl angesichts der Leistung vom Samstag und des Spiels mitten in der Woche
stimmungstechnisch keine Bäume ausreißen wird. Ich wurde dennoch vom Gegenteil
überzeugt, zwar kein Dauer-Sing-Sang, aber die Atmosphäre under the lights und
regelmäßige Anfeuerungsgesten seitens der Spieler sorgten allemal für einen
unterhaltsamen Abend, v.a. da unser SC-Tross direkt im Stimmungssektor stand.
Der Spielverlauf ist soweit bekannt. Müßig zu erwähnen, dass ich in der Halbzeit gesagt habe,
mein Lieblingsspieler Trossard müsse in der 2. Hälfte noch ein Tor schießen. Aber es sollte
wohl irgendwie nicht sein und so musste man sich doch noch durch die letzten Minuten
zittern. Hauptsache gewonnen, ein richtiger Arbeitssieg und bisher ohne Gegentore in der
Gruppenphase ist ja auch schonmal was. Nach dem Spiel machte ich mich dann schnell
wieder auf den Weg Richtung Tottenham Hale, um den letzten Zug des Abends zurück zum
Flughafen zu erwischen. Da mein Flug morgens bereits um 6 Uhr stattfand und ich mir
dadurch mit meinem durch Norwegen gezeichneten Studentenbudget dieses Mal eine
Hotelübernachtung ersparen wollte, durfte ich die letzten Stunden „gemütlich“ auf dem
Boden der Abflughalle ausharren mitsamt eines Probe-Feueralarms von ganzen 30 Minuten.
Auch andere Arsenal-Fans hatten die gleiche Idee und so hat man in dieser langen Nacht mal
wieder ein paar Gleichgesinnte kennengelernt, mit denen man sich gegenseitig wachhalten
konnte, um letztendlich nicht noch das Boarding zu verschlafen. Eine anstrengende aber
unvergessliche Woche neigte sich für mich so dem Ende entgegen und regte bei mir den
Gedanken an, was man nicht alles so für den Verein macht… 😉

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