Das ist heute schon ein Einschnitt und das Ende einer Ära: Carl Jenkinson verläßt Arsenal, SEINEN Club, und wechselt zum ruhmreichen Nottingham Forest FC ( 2 x CL-Sieger) in die Championship. Viel Glück und Erfolg dort, Jenko!

Nichtromantiker verdrehen vielleicht die Augen bei seinem Namen (aber die sind auch keine Fußballfans!), aber für mich z.B. ist er irgendwie der beste Arsenal-Spieler aller Zeiten (noch vor Ray und Dennis) – dass ich das nicht zwingend sportlich sehe, ist da wohl klar (bei Musik geht es mir auch nicht darum, wer besser singen kann o.ä.). Carl ist seit seiner Kindheit Gooner (siehe Bilder), wie seine ganze Familie, und hat sich den Megatraum erfüllen können, für sein Team ´ganz in echt´ aufzulaufen. 2011 kam er, mit 19, von Charlton zu Arsenal und hat eindeutig Talent gezeigt, was zu steigenden Einsätzen führte. 2013 z.B. hat er beim 2-0 in München mal eben Herren Robben alt aussehen lassen und wurde zu der Zeit auch in die Nationalelf berufen. Wir haben ihn wegen mehr Spielzeit an West Ham verliehen, wo er gut unterwegs war, bis ihn nach einem Jahr ein Bänderiss monatelang kaltgestellt hat. Weitere Verletzungen in den Folgejahren haben seinen Werdegang stagnieren lassen – nun ja, natürlich konnte er bei Arsenal qualitativ nicht erste Wahl sein, aber er war ein  zuverlässiger Back-Up .. auch sowas braucht man bei Arsenal. Letzte Saison hat er 8 x gespielt und mit ihm haben wir auch alle acht Spiele gewonnen. Reliable … er hat insgesamt 70 Spiele (1 Tor) für seinen Club gemacht und ist darauf stolz wie Bolle (siehe unten). Was hätten wir alle gerne mit ihm getauscht …. jetzt macht es aber auch für alle Seiten Sinn, etwas Neues anzugehen. Jenko ist ja erst 27 und kann jetzt mal bei Forest zeigen, was bei ihm noch alles geht. All the best!

Bischen Geld gab´s auch für den Club: 2 Mios. Etwas mehr (5 Mios) gab´s für unseren Ex-Kapitän, der unter eher schrägen Bedingungen von Bord gegangen ist, wobei die ganze Aufregung über das Trikot-Video schon ziemlich seltsam ist: an sich schon nicht so schlimm, ist es im Ganzen ein fast zweiminütiger Film, in dem Kos und Arsenal gewürdigt werden und Bordeaux ganz offensichtlich seinen Stolz ausdrücken will, dass sie einen Spieler von Arsenal geholt haben. Viel Glück auch für Lolo, auch wenn sein Abgang einen echt fetten Beigeschmack hat – er war 9 Jahre da und geht so? naja, schade, aber er scheint unter dem letzten Jahr bei uns eher gelitten zu haben, insofern trennt man sich besser.

Ersatz gibt es sicherlich auch und zur Zeit nimmt der Wahnsinn mal wieder volle Fahrt auf, denn morgen (Do.) ist ja Deadline Day (in England). Ganz frisch auf dem Zettel (neben Upamecano und Rugani) ist plötzlich David Luiz … ja, genau, Sideshow Bob … der hat, ganz nebenbei, den gleichen Berater wie Philipp Coutinho. Wird lustig morgen …

Carl Jenkinson´s Abschiedsworte:

“This is a message that is hard to write so I’m going to keep it short. I’m leaving Arsenal in pursuit of a new challenge and a fresh start, and ultimately to play regular football again.

“I can’t really put into words what it has meant to me to play for this club, but what I can say is I have truly lived my dream. This brings me to you, the proper Arsenal fans, as I have lived your dream too.

“It has been an up and down journey for me but I hope you all have seen how much it has meant to me and know that I have given it my all. I have played 70 games for Arsenal which if you told me I would do as a kid I would’ve laughed at you.

“I take many great memories and friendships from my time at this special football club, and it is a chapter in my life that I will cherish forever. I see a great future for this club under the current manager and coaching staff, and I look forward to seeing this unfold.

“As for now, I’ll take my seat back in the stand, as a fan, with the rest of you.

“With love, Jenko.”

Ach …

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So all you fly brothers get out there and dance – Salt-N-PEPE is here …

Nachdem David Ornstein am Samstag die Bombe platzen ließ, ist seit gestern Abend der Transfer von Nicolas Pepe zu Arsenal endlich auch offiziell. Kostet aber. Reichlich. Nützt aber nix – MUSS! Ladies and Gentleman, Arsenal 2019!

Womöglich hatte unsere Clubführung ja nur die Schnauze voll von den ganzen dämlichen ´We care ..´-Videos auf Twitter (Ích bin ganz doll Arsenal-Fan, ganz viel doller als der da in Amerika´), daß sie einfach mal jemand gekauft haben, aber im Ernst: im Frühjahr haben Raul (Sanllehi) und Vinai (Venketesham), unsere beiden Geschäftsführer, gesagt, daß sie einen sehr guten Plan hätten für dieses Sommer und die Weiterentwicklung des Teams. Sah bis vor zwei Wochen noch nicht ganz so aus, aber auch da sagte Josh Kroenke mit Überzeugung, daß wir „excited“ sein werden, wenn das Transferfenster durch ist. Well, I´m excited, are you?

Letzte Woche gab es Veranstaltung für Supporter Clubs, bei der Raul und Vinai nochmal die neue Struktur und auch ihre Pläne für die Zukunft vorgestellt haben (ohne Namen zu nennen natürlich). Raul hat dabei explizit erzählt, wie ungeheuer zäh und schwierig gerade dieses Transferfenster ist und kaum etwas in Bewegung kommt. Und guckt man sich mal die anderen englischen Topclubs an, geht dort ja quasi gar nichts. Insofern leisten wir ganz offensichtlich gute Arbeit. Vinai hat dabei nochmal (wie auch schon Kroenke vorher) explizit darauf hingewiesen, daß es dieses ominöse 40-Mio-Budget definitiv so nicht gibt. Niemand hätte je solche Zahlen angeordnet oder verkündet. Dieses vermeintlich Budget war eine Erfindung der englischen Medien (Sky, Mirror, Sun etc.), um die für Negativmeldungen sehr empfänglichen Arsenalfans zu triggern. Funktioniert immer super. Klar auch, daß sich diverse Blogger etc. hinter diesen Zug geschmissen haben. Jetzt müssen die natürlich gegensteuern und vermelden fast als Sensation: Jaha, die machen was ganz verrücktes, die zahlen in Raten, glaubste nich´ .. als wäre das etwas völlig Neues – zahlt ja jeder auch sein neues Auto (o.ä.) immer sofort in bar. Auch die 80 Pepe-Millionen werden über fünf Jahre gestreckt und verbucht, so dass für dieses Jahr max. 20 Mios. anfallen. Insofern wäre das eh noch locker in diesem imaginärem Transferbudget.

Das sich Transfers mittlerweile elendig lange hinziehen, gerade im Toplevel-Bereich, kennt man ja so langsam, aber auch weiter unten wird mitunter ewig lange an den Deals rumgeschraubt: vor kurzem wurde der Wechsel unseres Jugendspielers Xavier Amaechi zu einem norddeutschen Zweitligisten bekannt – bringt dem Club immerhin 2,5 Millionen (die mit Sicherheit auch nicht en bloc bezahlt werden). Rumgedoktert an dem Transfer wurde aber geschmeidige 70 Tage. Möchte man eigentlich noch wissen, was zum Geier da alles beschnackt wird?

Auch Pepe hat sich vor dem Wechsel ausgiebig besprochen: „With my family and my agents“ – man beachte die Mehrzahl … das Spannende ist aber: Raul hat gesagt, es gibt einen Plan und dazu gehörte, daß er z.B. Jorge Mendes (den Berater von Ronaldo, Mourinho etc. – jemand, mit dem Wenger nicht zusammengearbeiten wollte) als externen Berater engagiert hat, um den Deal einzutüten (und zudem scheinbar auch, um Mustafi zu verkaufen). Neue Wege bei Arsenal – definitiv kostenintensiv, aber wenn sie zum Ziel führen, so what? jammern über die Marktsituation bringt uns nicht voran.

Auch hat es wohl nicht geschadet, daß bei Lille ein ex-Barca-Kollege von Raul am Start war. Anyway, hat mal jemand Raul sprechen gehört? diese Stimme … „Mach ihm ein Angebot, daß er nicht ablehnen kann“ – sonst kommt der Nachhaltigkeitsbeauftragte Luca Brasi … oder Sead …

Pepe ist also ´in the house´ und damit nach Toure, Eboue und Gervinho der vierte Ivorer bei den Gunners.  Und kommt, genau wie Gervinho, vom OSC Lille. Der hatte damals ähnlich eingeschlagen in Lille, wurde aber vornehmlich auch geholt, um den Weg für Hazard zu bereiten. Das war dann auch fast klar, bis sich Arsenal auf dem letzten Meter hat überbieten lassen. Denke, die Nachwirkungen merken wir bis heute, aber man kann sich jetzt zumindest vorstellen, daß so etwas mit Raul bestimmt nicht wieder passieren würde.

Sehr spannend auch: Teil des Plans, hate it or love it, scheint zu sein, ein Team um Mesut Özil aufzubauen. Oder? der war für uns am besten, als er mit Cazorla einen klasse Umschaltspieler hinter und mit Sanchez einen unberechenbaren und torgefährlichen Stürmer vor sich hatte. Als der eine wie der andere wegfiel, war auch Özil nur noch halbsoviel wert (geht auch andersrum: siehe Sanchez bei MU). Enter Ceballos und Pepe – Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?

Ach, ganz plötzlich ist die Aussicht auf die neue Saison eine ganz andere und man kann es kaum abwarten, diese Offensive spielen zu sehen – und an der Defensive wird ja noch rumgeschraubt. Bring it on.

Sonntag abend (20 Uhr) gibt´s übrigens das letzte Vorbereitungsspiel – bei Barca. Ob Pepe schon dabei ist?

VCC

 

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Nein, das auf dem Bild ist nicht Dani California oder Ceballos, sondern Reiss Nelson, der den dummen Real-Fans hinterm Tor mal kurz Bescheid gegeben hat: cool as fuck hat er nicht nur einen, sondern zwei Elfer schwer souverän gegen Courtois verwandelt (musste wiederholen) – hat aber geholfen nix weil u.a. Xhaka einen Elfer ´geschossen´ hat, der ihn in jeder Kneipentruppe etliche Kisten gekostet hätte …

News of the moment ist natürlich, dass das Ding mit Dani Ceballos endlich offiziell ist – und, was soll man sagen: Unai Emery verwengert immer mehr – Brille, komische Auswechslungen und Spieler kommen auch noch wegen ihm: „The coach was the turning point in terms of me joining this massive club. He’s a Spanish coach and he knows me from my time at other clubs.“. Aber da war ja noch ein alter Kumpel: „I get on really well with Hector away from football, on a personal level. I told him I was thinking of joining and he told me not to think twice because this is a great city and a great club and that I was going to have a great time.“. Take that, Sp**s. Und Ambitionen hat er auch: “ I’m coming here to give everything I have. Nobody will be able to question that because from the very first day I pull this jersey on I’ll give everything I’ve got.“ – Na dann mal los …

Wer sich letztens die Nacht um die Ohren geschlagen hat, um das Spiel gegen Real zu gucken, wird es zumindest nicht bereut haben, denn es war ein richtig, richtig gutes Spiel. Irgendwie beeindruckend, mit welcher Ernsthaftigkeit und Intensität dieser vermeintliche Freundschaftskick bestritten wurde – von beiden Seiten. Arsenal begann wie die Feuerwehr, stürzte sich in die Zweikämpfe (ja, auch Özil ..) und hatte nach ner Megachance in der 9. Minute Elfer, weil Nacho den Ball absichtlich mit der Hand gestoppt hat. Abgefahren fand ich, dass danach etliche unserer Jungs ne Karte forderten, in so einem Spiel … ein Indiz für mich, dass in dieser Truppe richtig Feuer drin zu sein scheint … dass der Schiri die Rote dann auch raushaut, ist dann ziemlicher Quatsch. Arsenal führt dann sehr verdient 2-0, aber man merkt, wie sehr es Real wurmt (winner-mentality anyone?) – sie ackern richtig und fangen natürlich an zu bescheissen. Binnen 2, 3 Minuten lässt sich Sokrates gepflegt anlaufen (ähnlich wie in Rennes) – bei nem Jüngeren denkt man ´Da lernt der draus´- aber, Sokratis ist über 30, der lernt das nicht mehr, meine Güte … dabei ist er als Verteidiger sehr solide!

Vorher waren wir in der Innenverteidigung sehr solide (mit Chambers u. Sokratis), Jenkinson hatte Hazard quasi in der Tasche (kein Scherz!), Kolasinac wirkte fitter, das Mittelfeld hat Willock (?!) beherrscht und davor haben ein sehr spielfreudiger Özil und die beiden Kumpels gewirbelt. Emery wechselt dann nur Monreal (und nicht etwa Mustafi …) für Willock ein, Real dagegen Marcelo, Asensio, Bale, Isco (gegen Hazard, Benzema u.a.). Folge: endloser Sturmwirbel von Real, wir sind in der Innenverteidigung nicht mehr so stabil und im Mittelfeld fehlt ohne Willock die Ordnung – Xhaka u. Mikhi kriegen es nicht gebacken, Özil ist unser bester defensiver Mittelfelder (auch kein Scherz ..) mitunter … zack, steht´s 2-2, aber dann wacht Arsenal wieder auf. Spiel wieder auf Augenhöhe und nimmt an Fahrt auf, als in der 75. für unseren müden Stars Nelson, Saka, Burton und Nketiah reinkommen. Zu sehen, wie die ohne Ende anfangen, fucking Real Madrid aufzumischen, war echt eine wahre Freude – gut, Eddie hat zwei 1000%-ige vergeben und das Bale gegen Chambers auf der Linie klärt, sagt auch was, but hey, that was fun …

Fazit: es sieht zumindest so aus, als ob bei uns richtig Zug drin ist – die Alten wollen, die Youngster drängen sich so richtig auf. Mit dem alten Kader sind wir nur durch eigene Doofheit nicht in die CL gekommen, jetzt gibt es frisches Blut dazu. Extern wie intern. Next step aber erstmal: Olympique Lyon am Sonntag im Emirates-Cup.

Und vorher steht heute abend unsere Führungsetage bei einem Event für Supporter Clubs (also quasi für uns) Rede und Antwort. Anders als in den letzten Jahren ist ausgerechnet jetzt keiner von uns dabei, aber ich werde morgen auch so einen Bericht darüber schreiben – wird ja wahrscheinlich nicht ganz unspannend …

UP THE GUNNERS!

 

 

 

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Da hat Arsenal doch glatt gegen Bayern gewonnen … naja, aber auch nix ungewöhnliches, machen wir ja jedes jahr um diese Zeit – wir brauchen keine ´European Super League´, sondern eine ´European Summer League´, dann …

Ähem, ja, der Fußball war auf jeden Fall schon mal ganz ordentlich, unser neuer Stareinkauf Megan Rapinoe hat sich gleich gut eingefügt: laufstark, spielfreudig, torgefährlich … könnte was werden …

Ansonsten haben sich unsere Youngster wieder sehr gut in Szene gesetzt: Willock mir einer starken Leistung im Mittelfeld, Nketiah wurde ´Man of the Match´, obwohl er nur 9 Minuten gespielt hat, aber da hat er alles rausgehauen. Das Siegtor gemacht und richtig Alarm gemacht. Schaut euch nur mal an, wie der Kleine der Riesenkante Süle den Ball auf nem Bierdeckel abnimmt in deren Strafraum – solche Zweikampfstärke haben wir bei Arsenal gefühlt Jahre nicht gesehen. John-Jules und Saka wieder mit sehr gefälligen Cameos und Robbie Burton bekam ein Sonderlob vom Coach: „I didn’t know Robbie. Freddie said to me he’s a good player with the capacity to play as a 6 or 8. Really he helped us like we needed.“ Und Emery hat Viererkette spielen lassen und auch nix geändert, als Maitland-Niles und Kolasinac gegen Coman und Gnabry ins Schwimmen kamen. Da mussten sie durch – stand ja auch Martinez im Tor, der sehr gut gehalten hat.

Als erster Anschauungsunterricht ist das ja ganz nett und die wilde Fahrt geht weiter am Samstag um 24 Uhr in Charlotte gegen den AC Florenz und danach Dienstag Nacht, 1 Uhr, in Washington gegen Real Madrid (beide live auf DAZN). Da kann dann Dani Ceballos ja eine Halbzeit in weiß und die zweite Halbzeit im richtigen Trikot spielen …

Saliba ist ja wohl fix, Ceballos auch – bei beiden hieß es ja zuletzt, daß uns ausgerechnet Tottnumb überboten hätte und uns in die Suppe spuckt, aber beide Spieler hätten sich explizit für einen Wechsel zu Arsenal ausgesprochen. Wam Bam Thank You, Ma´am. Dabei hatten das schon einige Fans von denen auf Twitter gefeiert und von ihrem Sol Campbell Moment geschrieben (zu Saliba) .. jetzt dürfen sie sich das wieder aus ihrem Schatten angucken – know your place, folks, know your place!

Jaja, dieses leidige Transferding immer – ziemlich zäh für Arsenal bislang und ebenso spaßbefreit, aber überhaupt ist so richtig viel noch nicht los. Bayern z.B. möchte ja auch unbedingt und kommt auch nicht wirklich zu Potte. Wartet der ganze Markt auf eine Entscheidung in Sachen Neymar und dann tritt eine enorme Kettenreaktion in Gang? für den englischen Markt ist es ja definitiv nicht sehr hilfreich, dass sie mit der vorgezogenen Beendigung des Transferfensters von Resteuropa im Stich gelassen wurden. Da warten viele auf den Moment, wo die Engländer nicht mehr mitmischen können …

Ansonsten: Josh Kroenke hat ja gesagt, wir sollen ´excited´ sein ob der Dinge, die da kommen. Und ich habe mir gestern nochmal die Audioaufnahme des Gesprächs mit dem (u.a.) Gooner Podcast angehört und er klingt tatsächlich sehr überzeugt. Er kann also ´talk the talk´ und ob er auch ´walk the walk´ kann, sehen wir im Ansatz in den nächsten Wochen. Spätestens Mitte August fällt ihm sein ´Excited´-Ding ja sofort vor die Füsse, wenn da nicht richtig was passiert. Ich glaube dran. Zudem: unsere neue Führungs-Troika, Danny de Vito und seine beiden Kumpels, erfüllt ja nicht jeden mit maximaler Zuversicht. Aber: es ist ihr erster richtiger Transfersommer, der ´Change´ läuft seit 18 Monaten und wenn jetzt nicht noch was richtig Substanzielles rüberkommt, stehen sie doch gleich im Wind, v.a. wenn das Team in der Liga nicht aus dem Knick käme. Wollen tun sie ganz sicher, aber sie müssen auch liefern diesen Sommer. Und ich bin mir sicher, dass es zumindest so kommen wird, das wir sagen können `Ja, passt, könnte was werden`!

Unser Club braucht wieder Vertrauen: in die Spieler, in das ganze Team und eben auch in die Führung. Soviel Pessimismus wie jetzt gab es auf Fanebene noch nie – obwohl: als Arsenal Germany 2002 gegründet wurde, haben wir sang- und klanglos in Dortmund verloren und der Gesang des Tages war: „We´re shit and we know we are“ …

BELIEVE – immer gern als Schlagwort genommen, aber neuer Glaube und neues Vertrauen ist jetzt bei Arsenal wichtiger denn je. Jahrelang hat unser lahmarschiges und arrogantes Altherrenboard Fanbelange quasi als aufmüpfige Untertanen abgetan (´Thank you for taking an interest in our affairs´), jetzt haben über 100.000 diese, sagen wir, Faninitiative unterschrieben. Und bei weitem sind davon nicht alles blöde Gloryhunter, die sich einfach nur einen Sugardaddy oder einen Scheich wünschen, um sich persönlichen Erfolg kaufen zu lassen. Nein, wenn unsere neue Führung + Kroenke nicht völlig verblendet ist, dann gehen sie auf den Dialog ein und öffnen ein wenig den Verein, um das ´Fußvolk´ mitzunehmen. Kroenke hat gesagt, dass ohne die Leidenschaft der Fans der Verein nichts wäre – eine neue Saison ist, nun ja, ein neuer Anfang und wenn Team und Funktionsträger diese Leidenschaft auf und neben dem Platz wieder entfachen können, dann, ja dann, könnte diese kommende Saison ein ziemlich cooler Ritt werden …

Wir wollen auch wieder mit richtiger Überzeugung (und nicht nur so ..) singen:

„And it’s Arsenal, Arsenal FC! We’re by far, the greatest team, the world has ever seen“

(und „We´re shit …“ wird dann nur noch ironisch gesungen … wie damals auch ..)

 

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Hmm, mal sehen, Spielbeginn ist schließlich morgen früh um 5 Uhr. In der City of Angels (Los Angeles). Es steht das alljährliche Spiel gegen den FC Bayern an. Nachdem die ´Teenies´ in Denver bei den Colorado Rapids schon einen guten Eindruck hinterlassen haben, darf jetzt das erste Team mal zeigen, was schon so geht. Live zu sehen auf DAZN – zeitversetzt geht aber auch …

Mehr los war ja zuletzt eindeutig neben dem Platz: Vorgestern hat ein gemeinsamer offener Brief von verschiedenen Arsenal-Bloggern und -Fanorganisationen (manche mehr, manche weniger relevant) an KSE (Kroenke Sports & Entertainment) mehr Input von den Besitzern des Arsenal Football Clubs eingefordert. Kernfrage: „We care. Do you?“

Einher ging damit eine Petition, die diesen Input ebenso einfordert und die bislang von 95.000 Leuten unterschrieben wurde. Resultat: es gab eine fast umgehende Antwort von Josh Kroenke – einerseits ebenso per offenem Brief, ausführlicher noch in verschienenen Interviews und seine Antwort war ein eindeutiges JA – bei der Betrachtung alldessen ist v.a. der „GoonersinUSA“-podcast (https://www.goonersinusa.com/) zu empfehlen, denn die waren direkt dabei, als JK englische Journalisten getroffen hat und haben auch explizite Fragen gestellt. Das Schwein von der Sun hat nämlich sensationsgeil gleich mal die Zitate aus dem Zusammenhang gerissen (bei der Frage, was der ´Job´ der Fans wäre), um für mehr Furor zu sorgen. Kaum was in der Fußballwelt bringt mehr clicks (und Geld) als aufgewühlte Arsenal-´Fans´. Selbst Arseblog hat sich nicht entblödet, in JK´s Schlußsatz „May North London forever be red“ mal eben das London wegzulassen, um Kroenke wie einen Trottel aussehen zu lassen. Hat halt jeder so seine Agenda …

Im Forum hier tauchte die Frage auf, warum denn nicht auch Arsenal Germany zu den Unterschreibern des Briefes gehört. Dies war meine Antwort darauf: „Klar hätte da Arsenal Germany stehen können, aber wir wurden nicht mal gefragt – was aber auch nicht schlimm ist, denn es wurden ja explizit keine Supporter Clubs angesprochen (und wir sind im Vergleich ein absolut kleines Licht was Mitgliederzahlen angeht), sondern es war quasi ein Social Media – Ding. Namhafte Blogger etc (nicht alle mit ehrenhaften Absichten – für manche geht es schlicht auch um die eigenen wirtschaftlichen Interessen, abgesehen von der verzweifelten Suche nach Relevanz) haben sich zusammengeschlossen und zum Glück die aftv-Vollspacken aussen vor gelassen. Wollten ja auch ernst genommen werden. Das Timing mit der USA-Reise war perfekt, Kroenke ist ja vor Ort und hat auch umgehend reagiert. Er ist nicht auf alle Punkte eingegangen, hat aber die Frage „We care. Do you?“ mit einem klaren Ja beantwortet. Jetzt sollte da natürlich ´Butter bei die Fische´ kommen und bei dieser Art von Kommunikation muss von beiden Seiten am Ball geblieben werden. Ende nächster Woche z.B. gibt es im Emirates ein Event für Supporter Clubs, wo die ganze Führungsgang inkl. Kroenke wieder am Start ist. Da wird bestimmt die eine oder andere Frage aufkommen … und da Kroenke gesagt hat, dass wir ´excited´ sein sollten über unsere kommenden Transfers, gibt es da hoffentlich schon ein paar mehr Infos …“

Also, Josh Kroenke hat sich klar positioniert als DER Ansprechpartner (und nicht sein Daddy). Er war laut Augenzeugen (Gooners in USA) sichtlich aufgewühlt und auch aufgebracht über das Fan-Statement, so nach dem Motto ´Wir wollen doch nur Gutes, wieso sieht man das nicht?´- er hat ausgeführt, dass sie bei Arsenal einen Plan verfolgen, der allseits herbeigesehnte ´Change´ in vollem Gange ist (und, Hand auf´s Herz, letztes Jahr – und davor – gab es sehr viele, die sinngemäß sagten ´egal, wie lange es dauert, Hauptsache was anderes und endlich ein Wechsel´. Der Wechsel ist jetzt gerade ein Jahr her und sehr vielen fällt schon wieder die Suppe aus dem Gesicht. Geduld? Fehlanzeige. Gut, das ist auch nicht der Job der Fans laut JK (also Geduld zu haben) – es wäre das Team im Stadion anzufeuern. Klappt nicht so doll meistens (wie brüllte Hoeness doch mal die Ultras an: ´schlechte Stimmung im Stadion? dafür seid ihr doch verantwortlich ..´), aber es wäre schon mal hilfreich, wenn die Chefetage inkl. Kroenke diesen Dialog beibehält und sogar intensiviert. Bei den Spielen in den nächsten Tagen werden sie sich ja sicher zeigen und am 25. steht, wie beschrieben, das Supporters Club Event an, wo sie den Fans erklären können und müssen, was so abgeht mit unserem Verein.

Ich habe die Petition auch unterschrieben, wenn auch nicht mit hundertprozentiger Überzeugung, aber alleine die Aussendarstellung des AFC liegt seit langem im Argen. Seit David Dein weg ist, hat der Verein keine klare Führungsfigur mehr. Das Engagement von Ivan Gazidis im Anschluß war ein Desaster, was sich mittelfristig auch auf dem Platz dargestellt hat. Jahrelang hatte man Arsene Wenger, den man immer vorschieben konnte und der viel zu loyal auch jeden Dreck abfangen musste, der auf dem Verein abgeladen wurde. Jahre zu spät hat IG den ´change´ eingeleitet, dessen Prozess wir jetzt sehen. Und nie, nie hat diese Luftpumpe sich seiner Verantwortung gestellt. Wenn in Dortmund oder München auch nur ein Sack Reis in die Nähe kommt, sind Watzke/Zorc/Rummenigge/Hoeness/Salihamidzic aber sofort am Start. Bei Arsenal: still ruht der See … Arsenal braucht mehr ´leadership´ und die Führungsetage muss deutlich präsenter werden. So kann man die Fans auch mitnehmen. Unai Emery soll nur der Head Coach sein und verweist bei PK´s ja auch gerne auf den Club – und der Club muss sich endlich mehr zeigen, z.B. damit dass statt alter Bankerkumpels endlich richtige Fußballeute ins Board aufgenommen werden (siehe Bayern u.a.). Kroenke hat jetzt gesagt, wie wichtig ihm die Arsenal-DNA (und das Sieger-Gen der Invincibles) bei der Verpflichtung von Edu und der Beförderung von Ljungberg war und ich würde sagen: da geht noch mehr …

´Butter bei die Fische´ steht oben – und wenn JK seine Worte (´Fans should be excited about the incoming transfers´) nicht in vier Wochen bereuen will, sollte demnächst noch einiges passieren. Aber noch ist Zeit, und wie wusste schon der altdeutsche Philisoph Frank Buschmann: ´Hinten kackt die Ente´

Victoria Concordia Crescit

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… und so sah Arsenal mit Adidas aus von 1986-94 (danach kam Nike und die letzten fünf Jahre Puma)

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Nicht wirklich viel – es ist ja auch noch Sommerpause. Aber wer z.B. auf coole Transfernews wartet, sollte feststellen, daß der Markt in England sich bislang überall noch nicht bewegt und so auch nicht bei Arsenal. Bei uns kommt zudem hinzu, daß der Vertrag mit Puma noch bis zum 30.6. läuft und der Club natürlich vorher keine neuen Spieler präsentieren wird. Ab dem 1. Juli ist dann Adidas am Start und wenn das Bild hier tatsächlich die neuen Trikots zeigt, dann muß man sagen: Chapeau. Endlich spielt Arsenal wieder in richtigen Arsenal-Trikots – Geiles Ding, Leute, geiles Ding!

Also, das wär doch schon mal ein guter Start in die neue Saison (wobei man sagen muß, daß auch Puma mit guten Shirts gestartet ist). Ansonsten ist das Trainerteam ein bischen durchgemischt worden: Steve Bould ist nicht mehr Co-Trainer, sondern übernimmt wieder die U-23 (hat er vorher auch gemacht), dafür kommt von dort Freddie Ljungberg als Co-Trainer ´nach oben´. Er soll einen verbesserten Übergang und die Integration von Nachwuchsspielern in die erste Mannschaft sorgen. Man setzt große Stücke auf Leute wie Amaechi, Saka, Willock, Smith-Rowe, Nelson natürlich und noch einige mehr. Zeugt von dem Willen, verstärkt auch auf die Jugend zu setzen. Dazu kommt ja mit Bielek noch ein Youngster, der grad bei der U-21 EM für Furore sorgt. Ein klasse Verteidiger, der auch noch verdammt torgefährlich ist – mit ihm sollten wir es ganz unbedingt probieren in der neuen Saison.

Spekuliert wird ja logischerweise schon viel in den Medien (und von Wichtigtuern auf social media sowieso ..) und im Kern geht es bei fast allen verlinkten Spielern um aufstrebende Talente oder junge Spieler, die den nächsten Schritt machen können oder müssen. Wäre ich dabei: letztes Jahr haben wir ja eher auf ´alte Säcke´ gesetzt, jetzt hoffentlich auf junge UND hungrige Spieler. Spielerisch war das auch letztes Jahr weder Fisch noch Fleisch, eine Spielidee selten erkennbar und der Spaßfaktor beim Zugucken ging mitunter gegen null. Das kann so schlicht nicht weitergehen!

Wie wäre es, auf ein junges und vergleichsweise frisches Team zu setzen und dieses spielen zu lassen. Rückschläge mit einkalkulierend. Arsenal braucht wieder Begeisterung: auf dem Platz und v.a. im Umfeld – ich will auch wieder mitgerissen werden, von Spielern, die mit Herz auf dem Platz agieren und uns zeigen, daß sie sich für den Club den Arsch aufreissen. Und ordentlichen Offensivfußball spielen – nicht dieses Wischiwaschi der letzten Saison. Gut, dafür braucht es – endlich – eine stabile Defensive. Wie soll das gehen?

Also, wenn Stan Kroenke mir nächste Woche aus purer Langeweile den Club schenken würde, täte ich das natürlich annehmen und würde dann Sanllehi, Edu (von dem ich ausgehe, daß er kommt nach der Copa) und auch Emery mal so fragen, was denn ihr Plan ist. Halte Emery ja für den falschen Coach, aber er wird sicher Ideen haben. Ich würde ihm allerdings erstmal Dennis Bergkamp als weiteren Co-Trainer zur Seite stellen. Für die Mannschaft folgende Ideen:

Tor: passt mit Leno und Martinez als Backup

Verteidigung:

out: Kolasinac, Mustafi, ggf. Koscielny (wenn er weg will) / in: Tierney, Saliba, Dunk + Rechtsverteidiger als backup

Mittelfeld:

out: Xhaka, Mkhytarian, Elneny / in: Modric, Szoloszbai + 1 weiteren?

Angriff:

in: Fraser + 1 (Carrasco?)

Özil nur behalten, wenn alle Bock drauf haben und ein System gespielt wird, in dem er wieder funktionieren kann. Mein Vorschlag wäre 4 – 3 – 3. MÖ war am besten, wenn die Abwehr stabil war, wie einen toughen 6er hatten und er mit Cazorla ein kongenialen Zuspieler hatte (zudem mit Alexis einen passenden Anspielpartner). Seit Santi´s Verletzung ging es mit Özil, aber auch mit Arsenal insgesamt bergab – ihn konnten wir bis jetzt nicht kompensieren. Mein 6er wäre Torreira, den Santi macht Modric und vorne spielen wir mit zwei Außen und Auba ODER Laca in der Mitte. Könnte klappen …

Naja, bis jetzt hat sich Stan aber noch nicht gemeldet …

 

 

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Mit „Unknown Pleasures“ ( von Joy Division) feiert eines der ewigen Meisterwerke und bahnbrechenden Alben der Musikgeschichte in diesen Tagen sein 40-jähriges Jubiläum und wird, mit Recht, wieder entsprechend gewürdigt.

Arsenal wird in diesem Jahr eher nebenbei 133 Jahre alt und von Würdigungen sind wir weit entfernt. Heute morgen ist der neue Spielplan der PL veröffentlicht worden und es stellt sich natürlich die Frage, ob dieser jene mittlerweile ´unknown pleasures´ für uns bereithält, auf die wir schon einige Zeit warten:

Sagen wir mal so: einfach wird´s nicht – am Anfang schwer, in der Mitte schwer und am Ende auch. Gleich am dritten Spieltag geht´s zu Liverpool, gefolgt vom ersten NLD direkt danach. Der hektische Weihnachtszirkus hat für uns zwei Heimspiele gegen Chelsea und ManU am 28.12. und 1.1. parat. Und damit der ´run in´ nicht wieder so einfach aussieht wie in der vergangenen Saison, kommt es zum Auswärts-NLD Ende April, gefolgt vom Heimspiel gegen Pool am drittletzten Spieltag. Im März z.B. zwei Auswärtsspiele hintereinander in Brighton u. Southampton (´banana skin´- tauglich ..). Das sind alleine auf den ersten Blick jeweils Spiele, wo du in kurzer Zeit eine Menge verreißen kannst – oder aber auch gewinnen ..

Hier unser kompletter Spielplan:

New Premier League fixtures 2019/20

 

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Am Samstag hat uns die Nachricht, dass Jose Antonio Reyes bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, wie ein Hammer getroffen. Er wurde nur 35 Jahre alt. Die sich in Madrid treffende Fußballwelt war schockiert und auch bei Arsenal war und ist das Entsetzen sehr groß. Er war ein Gooner, wenn auch nur für 2,5 Jahre, aber alle, die sich an ihn erinnern, haben nur gute Erinnerungen an ihn (wie sagte AW: „Bei unserem Verein sind alle sehr, sehr traurig“).

Reyes ist im Januar 2004 zu Arsenal gekommen für die damalige Rekordsumme von knapp 17 Millionen. Er kam von Sevilla und war das heisseste Talent, dass Spanien zu bieten hatte und Arsene/Arsenal hat ihn geholt. In ein Team, dass ja ohnehin schon ganz gut unterwegs war (später sollte die Transferpolitik ja eher andersrum laufen ..). Gleich zu Beginn macht er im Ligapokal ein Eigentor gegen Boro, aber dann: FA-Cup gegen Chelsea, Arsenal tut und macht, findet aber kein Mittel und liegt 0-1 hinten. JAR9 wird eingewechselt und kurze Zeit später hämmert er ein Wahnsinnstor in den Winkel und alle so: ´ALTER, was ist das denn für ein geiler Typ ..´ – und um den Eindruck abzurunden, macht er mit nem coolen Finish auch das 2-1 Siegtor. Was für ein Einstand. Er machte das Team noch besser und Thierry Henry sogar etwas eifersüchtig: JAR war schnell, dribbelstark, kaum vom Ball zu trennen, torgefährlich, kurz: ein Traum. Dennis Bergkamp mit TH14 und JAR9 vor ihm war schlicht Fußball „Made in Heaven“ – faszinierend. Und nach hinten raus hat er mit seinen Toren in Gurkenspielen bei Portsmouth und Fulham dafür gesorgt, dass die ´unbeaten season´ auch eine solche blieb und wir heute von den ´Invincibles´ sprechen. Er gehörte dazu. Aber es war natürlich Alex Ferguson, der ein Mittel fand, Reyes (und Arsenal) zu stoppen: mit brutaler Gewalt. Das ganze Spiel über wurde er von allen ManU-Feldspielern pausenlos attackiert, ob mit Ball oder ohne, vom hinterfotzigen Schubser ´off the ball´ bis zum rüden Umtreten war alles dabei – sobald er am Ball war, wurde er gelegt. Absichtlich – und alles gedeckt von den Schiris. Das hat Arsenal das Treble 2004 gekostet, da sie dieses permanente Gekloppe (und die fehlende Bestrafung desselben) aus dem Konzept brachte. In der nächsten Saison hat JAR9 in den ersten sechs Spielen jeweils getroffen und war in Topform – dann kam ´Spiel 50´ bei ManU und er war natürlich wieder die Zielscheibe unfassbar brutaler Attacken, vor allem von den Nevilles. Wer heute noch Bilder davon sieht, fragt sich immer noch, wie ein derart von oben gedeckter glatter Betrug in so einer renommierten Liga angehen kann. Arsenal sollte sich davon nur noch sporadisch erholen (Diese Taktik des ´Reinhauens´ gegen Arsenal wurde zunehmend populär, weil ´die mögen das ja nicht´, und führte in den Folgejahren zu den Beinbrüchen von Diaby, Eduardo und Ramsey. Zitat zu der Zeit: ´Haben die ja selbst Schuld, wenn die immer so schnell spielen´… kein Scherz, leider). Als Reyes im Pokalfinale gegen ManU sich gewehrt hat ob der Fouls, wurde er selbstredend vom Platz geschmissen – konnte aber als kleine Rache den Pokalsieg mitfeiern. 2006 zog Arsenal mit ihm ins CL-Finale ein, aber die Zeichen standen auf Abschied, denn er fühlte sich in England nicht wohl, konnte die Sprache nicht, das Wetter war grenzwertig und er hatte schlicht Heimweh. Es passte leider nicht mehr zusammen.

Arsenal arrangierte einen Leihtausch mit Real Madrid (wir bekamen Baptista), wo er zwar nicht wie erhofft einschlug, aber im entscheidenden Spiel für Beckham eingewechselt wurde und mit seinen zwei Toren Real zum Meister machte. Anschließend wurde er endgültig verkauft an Atletico, wo er mithalf, die wieder auf die Karte zu setzen. Zweimal gewann er mit Aguero als Sturmpartner den Uefa-Cup (EL). 2012 wechselte er zu Sevilla, wo er in den Folgejahren weitere 3 x, teilweise als Kapitän, die EL gewonnen hat. Zuletzt ließ er seine Karriere in der zweiten Liga bei Extremadura ausklingen.

Sein Trainer bei Sevilla war niemand anderes als Unai Emery, der auch zutiefst schockiert von der grausamen Nachricht war. Angeblich hat er Reyes im Sommer als Co-Trainer zu Arsenal holen wollen. Hach …

Jose Antonio war Anfang 20, als er nach London gekommen ist. Klar, dass das für ihn ein Kulturschock war. Später hat er davon gesprochen, wie stolz er darauf ist, für Arsenal gespielt zu haben. In der besten Mannschaft, die wir je hatten. Natürlich erinnert man sich im Nachhinein meist nur an die guten Sachen, aber er hat die Herzen im Sturm erobert und war überhaupt ein Sunnyboy, der stets ein Lächeln draufhatte (und ist ja eh der mit am smartesten aussehende Fuußballer ever gewesen ..). Sehr viele, auch ich, haben sich für Valencia gefreut, eben weil er dabei war. Und dann platzt bei 237 km/h ein Reifen …

Heute, am Montag, wurde er bereits in seinem Heimatort Utrera beigesetzt.

Rest in Peace, Jose Antonio!

 

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