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Danny Welbeck ist Dat Guy

Es ist der 26. April 2015 und nachdem er bereits mehrmals kurzzeitig mit dem selben Knieproblem ausgefallen ist, ist dies das letzte Spiel für Danny Welbeck im Jahr 2015. Er hatte in der vergangenen Saison einige gute Spiele abgeliefert, war aber doch eher durchschnittlich und nicht der “Weltklasse”-Stürmer, nach dem viele Fans im Sommer verlangt hatten.

Und dann, nach 10 Monaten – am 14. Februar 2016 – kam er zurück. Er wird in der 82. Minute eingewechselt und sieht frisch aus, mehr aber auch nicht. Und dann kickt Wasilewski Monreal in der letzten Minute der Nachspielzeit um und es gibt noch einen letzten Freistoß. Mesut Özil, der nach einem kleinen Formtief immer noch auf 16 Vorlagen festsitzt, steht über dem Ball. Er hebt ihn in den Strafraum, in dem es vor Köpfen nur so wimmelt. Und dann springt Danny Welbeck und sein Kopf gibt dem Ball den sanftesten der Stupser, leitet ihn in Kasper Schmeichel’s Tor und das Emirates Stadium explodiert.

Na gut, das macht ihn jetzt noch nicht zu Dat Guy. Auch wenn er jetzt bereits zwei absolut erinnerungswürdige Momente im Trikot des Arsenal FC kreiert hat, gibt es noch einige Schwächen in seinem Spiel, die in seinem Alter auch nicht mehr gänzlich verschwinden werden. Doch was ihn herausstechen lässt sind seine anscheinend ständig gute Laune und sein enormer Willen, immer sein Bestes für das Team zu geben. Und das ist etwas, das nicht jeder Spieler in rot-weiß von sich behaupten kann.

And it’s Arsenal, Arsenal FC, we’re definitely only the 2nd greatest team the world has ever seen

Ja, wir haben uns für 71 Minuten sehr gut geschlagen und hätten sogar in Führung gehen können, aber letztendlich ist es eben genau das, was das beste Team der Welt vom *HUST* zweitbesten *HUST* Team der Welt unterscheidet: Chancen nutzen.

Dabei hatte alles so gut angefangen. Bis zur 40. Minute haben wir kaum Chancen zugelassen, aber selbst welche erschaffen. Dabei war besonders Oxlade-Chamberlain’s Leistung auffällig, da er offensiv wenigstens eine Chance unbedingt hätte machen müssen, aber zusammen mit Bellerin Neymar fast komplett aus dem Spiel genommen hat. Das änderte sich, nachdem er nach einem (selbstverschuldeten) Zusammenprall mit Mascherano für Theo Walcott vom Feld musste und dieser sich zwar daran versuchte, defensiv auszuhelfen, aber das Konzept nicht so richtig gefasst bekam.

Das Tor kam dann nach einem verunglückten Pass, der Mertesacker in einer ungünstigen Lage stranden ließ, aus der er auch nicht herauskam und wenn Messi und Neymar auf zwei unserer Verteidiger zu rennen, ist nicht mit Gnade zu rechnen.

Danach ging bei uns nichts mehr und Barca hat sich zurückgelehnt und gewartet, dass wir noch einen Fehler machen. Was dann natürlich auch passierte, als Per einen Ball nachlässig klärte, Messi den Ball abfing und Flamini ihn in gewohnter Manier von den Beinen holte – halt nur im Strafraum.

Das Rückspiel ist jetzt eigentlich Formsache, aber 30 German Gooners im Camp Nou sind eine Variable, die Barcelona sicher nicht auf dem Schirm hat…

Wir haben ein großes Motivationsproblem

Wie erklärt sich ein lustloses 0-0 gegen Hull nach einem großartig erkämpften 2-1 Sieg gegen den Tabellenführer? Wie erklärt sich ein absolut verdientes 2-3 gegen die Quasi-U21 des Teams, das zu Hause weniger Tore geschossen hat als irgendein Team der Top 4-Ligen Englands?

Ganz einfach: Im Team gibt es, glaube ich, eine ungesunde Einstellung, dass man gut genug sei um die meisten Teams in der Liga (oder im Pokal) mit 75% Energie zu besiegen. Und das funktioniert nun mal nicht, nicht in der Premier League. Dabei ist das Team mit 100% durchaus in der Lage, jedes Team im Land zu schlagen. Arsenal hat diese Saison noch kein Spiel gegen die Top 4 verloren und von 4 Spielen 3 gewonnen.

Etwas Ähnliches lässt sich bei den Teams in der unteren Tabellenhälfte feststellen: Von den Tabellenplätzen 12-20 hat nur West Brom Arsenal besiegt. Das Problem sind die Teams im oberen Mittelfeld. Arsenal hat von den 12 Spielen gegen Manchester United, West Ham, Southampton, Stoke, Liverpool, Watford und Chelsea nur 3 gewonnen.

Abgesehen von den Spielen gegen Chelsea scheint es so, als würden sich unsere Spieler denken, sie würden das schon schaffen. Genau diese Einstellung rächt sich dann natürlich in der Tabelle, in der wir in dieser merkwürdigen Saison von der Qualität der Spieler her eigentlich mit dem Titel davonrennen sollten.

Wenn der einzige natürliche Stürmer außer Form ist, ist das schlecht

Seit 9 Spielen hat Olivier Giroud nun nicht mehr getroffen und seit dem sind die Tore im Team allgemein sehr rar geworden. Özil hat im ganzen Februar nur zwei Vorlagen gegeben (jeweils ein Freistoß für Danny Welbeck) und das ist keine Überraschung, wenn man bedenkt, dass unsere beste Kombination der Saison bisher Özil → Giroud war. Doch im Gegensatz zu Theo Walcott, der gerne mal, wenn er nicht in Form ist, aus Matches abtaucht, ist Giroud selbst wenn er keine Tore schießt auf dem Feld präsent. Er gewinnt Kopfbälle, hält Spieler von sich und ist aktiv am Spielaufbau beteiligt. Das war besonders gegen Bournemouth und Leicester zu sehen, als er durch clevere Kopfbälle in der Box Özil beziehungsweise Walcott die Möglichkeit zu einem einfachen Abschluss gab.

Dadurch, dass Danny Welbeck von seiner Verletzung zurück ist, hat Arséne Wenger wieder mehr Möglichkeiten auf der #9. Außerdem scheint es so, dass Giroud wesentlich besser spielt, wenn er sich nicht sicher sein kann, dass er im nächsten Spiel auch auf dem Platz steht. Wenn also sowohl Welbeck als auch Giroud in guter Verfassung sind, könnten uns interessante Wochen bevorstehen.

Ohne einen kreativen Unterstützer für Özil läuft wenig

Ramsey und Flamini als Mittelfeld schien zuerst passabel, doch im Laufe der Zeit wurde offensichtlich, dass die Coqzorla-Achse wesentlich besser arbeitet. Das liegt natürlich zum einen daran, dass Flamini nicht an die Leistungen eines Coquelin herankommt. Andererseits ist Ramsey aber auch ein sehr anderer Spielertyp im Vergleich zum kleinen Spanier. Während Cazorla aus der Mitte heraus das Spiel dirigiert und selten im Strafraum anzutreffen ist, spielt Ramsey wesentlich torgefährlicher, aber dadurch auch weniger ballsicher. Auffällig ist dabei, dass Özil sehr von der Übersicht Cazorlas profitiert, während Ramseys liebster Partner Giroud ist, der durch kleine Flick-ons Ramsey Raum gibt, den er gut zu nutzen weiß (man nehme nur das 3-2 gegen Hull im FA-Cup Finale 2014).

Ramseys größere Torgefahr geht aber dadurch verloren, dass Özil ohne Cazorla der einzige, wirklich kreative Spieler ist. Unser Spielstil ist aber auf mehrere solcher Spieler ausgelegt. Wilshere’s Verletzung am Anfang der Saison ist dabei besonders ungünstig, da er bei einer Verletzung Cazorla’s ähnliche Qualitäten mitbringt, auch wenn er öfter den Ball verliert. Dadurch, dass beide verletzt sind, kommt es zu einer Unausgeglichenheit in unserem Spiel, die dazu führt, dass sowohl wir als auch gegnerische Teams unser Mittelfeld einfach überlaufen und direkt zum Strafraum rennen.

Mit der Verpflichtung von Mohammed Elneny könnte sich das selbst ohne Cazorla in Zukunft ändern. Falls die Spiele, die er bisher bestritten hat, auf seinen Spielstil schließen lassen, so hat er das Potenzial, Santi’s Rolle als Ballverteiler anzunehmen, aber auch defensiv für Stabilität zu sorgen.

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geschrieben von Norman E.


Ja, auch ich gehöre zu der ‚Sportschau-am-Sonntag-berichtet-vom-englischen-Fußball’-Generation. Das war Ende der Achtziger. Zu der Zeit mischte ein Hamburger Traditionsverein mit seinem staubigem Millerntor gerade kräftig die Bundesliga auf. Und ich mischte jedes Wochenende mit – ganz nach dem Motto ‚Support gegen den Abstieg’. Und eine der wahrscheinlich ersten internationalen Fanfreundschaften befand sich in der Entstehung. Nicht zuletzt durch Reiseberichte im Fanzine ‚Millerntor Roar’ entwickelte sich zwischen den Fans des FC St. Pauli und Celtic Glasgow eine innige Verbindung, die bis heute Bestand hat. Die Faszination eines grünweißen stimmgewaltigen Supports durfte ich später während der UEFA-Cup Spiele in Köln und Dortmund erleben und sie packte auch mich. Allerdings hing ich ja bereits 1989 sonntags gegen 18.00 Uhr vor der holzumkleideten Flimmerkiste, um das Herzschlagfinale in der Football League zu verfolgen– ‚It’s up for grabs now!’ und die Analysen von Tony Woodcock brachten ein Flair der scheinbar unerreichbaren englischen Atmosphäre in unser Wohnzimmer.

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Im Jahre 1993 am 17. Mai war es dann soweit. Ich ging zu einem Heimspiel der Gunners. Und es sollte nicht der einzige 17. Mai bleiben, den ich mit Arsenal verbrachte.

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Meine Freundin und ich begaben uns also im Mai ’93 zu einem 6tägigen Aufenthalt nach London, fußballtechnisch nur ausgerüstet mit unseren Totenkopfpullis. Als wir unser B&B  betraten, lief auf Kleinbildschirm  am Empfang gerade das FA-Cup Finale zwischen Arsenal und Sheffield Wednesday, bzw. dessen erster Teil. Da das Spiel nach Verlängerung mit einem sehr zähen 1-1 zu Ende ging, sollte es 5 Tage später zum Replay kommen. Wir hatten englischen Fußball eigentlich eher nicht in unsere Sightseeing-Pläne aufgenommen. Zumal die Saison ja schon vorbei war. ‚Aber wieso eigentlich nicht Wembley?’, dachten wir uns spontan. Woher aber Tickets bekommen? Der Tipp, dass man bei den Zeitungs- und Souvenirhändlern immer fündig würde, entpuppte sich als Mythos. Und das Angebot des Zeitungshändlers direkt am Big Ben, Tickets für einen 3stelligen Betrag besorgen zu können, lehnten wir dankend ab. Also fuhren wir unter der Woche lieber in Richtung Highbury um dort unser Glück zu versuchen. Bereits auf dem Weg zum Stadion überholten uns einige Autos mit Arsenal-Fans und am Stadion schockte uns eine unfassbar lange Schlange vor den Tickercountern. Die traditionelle Warteschlange vor der Tube in der 85. Minute eines Heimspiels war nichts dagegen. Wir sahen unsere Chancen auf dem Nullpunkt und gingen wir erst einmal zum Stöbern in den Arsenal-Shop am Clock End. Dort erfuhren wir, dass es noch Left Over-Tickets für das Replay am kommenden Morgen ab 9.30 Uhr geben würde. Wenn wir so um 6.00 Uhr da wären, hätten wir gute Chancen. Ja, sicher…na gut, dann war eben ‚früh ins Bett gehen’ angesagt. Aber weshalb waren dann am heutigen Abend in N5 noch so viele Menschen unterwegs?  Die Antwort war so einfach wie auch überraschend. Der frischgebackene und erste Meister der Premier League Manchester United gab sich die Ehre, ein Testimonial gegen Arsenal zu bestreiten, und zwar das ‚David O’Leary Farewell Match’. Der irische National- und Rekordspieler bei Arsenal sollte in seiner letzten Saison für die Gunners mit einem Abschiedsspiel entsprechend gewürdigt werden. Bis heute hält O’Leary mit insgesamt 722 Einsätzen den einsamen Vereinsrekord. Verdient hatte er es sich also. Aber zwei Tage nach dem FA Cup Final Teil 1 und vier Tage vor dem FA Cup Final Teil 2 tatsächlich noch ein Testspiel? Tja, man muss eben Prioritäten setzen.

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Tatsächlich ergatterten wir noch 2 Tickets für 10 anstatt 4 Pfund und das Spiel bot alles, was man sich wünscht: ein ‚leistungsgerechtes’ 4-4, einen beeindruckenden Kader des Champions, viele amüsante wie auch emotionale Momente und nicht zuletzt ein Tor von O’Leary himself. Und trotzdem war im Nachhinein etwas anderes das ganz Besondere bei diesem Stadionbesuch. Ich meine den Moment, als wir das Arsenal Stadium betraten und im Clock End Platz nahmen bzw. einfach stehen blieben. Das Clock End war zu diesem Zeitpunkt nämlich noch eine Stehplatztribüne, die bis an den East und West Stand heranreichte. Die Blöcke waren durch massive Zäune getrennt, über die heute wohl niemand mehr freiwillig  drübersteigen würde. Vom Millerntor kannte ich es nicht anders. Aber hier im Highbury sollte es das letzte Spiel mit Stehplätzen sein. Die North Bank stand kurz vor der Fertigstellung als reine Sitzplatztribüne. Sie war noch von der berüchtigten, viel zu klein geratenen Holzwand verdeckt, auf der die zukünftige Tribüne als Gemälde den Eindruck eines vollen Stadions vermitteln sollte. Dass zunächst fast nur hellhäutige Zuschauer abgebildet waren, hatte bekanntlich für einige Unruhe und Retusche gesorgt. Auch die Werbung für die überteuerten Bonds stieß auf Unmut, der in einem relativ erfolgreichen Widerstand der Fanszene mündete. Die Auswirkungen des Taylor Reports waren deutlich spürbar und das Spiel daher mit 22,117 Zuschauern so gut wie ausverkauft. Verhältnisse wie am Millerntor möchte man meinen. Mitnichten, wenn man bedenkt, wer sich da gerade vor einem auf dem Platz befand, und dass es keinen Zaun zwischen uns und dem Spielfeld gab. Ach ja, ein gewisser Ryan Giggs war auch schon dabei (und hat sich damals schon nicht den Nacken ausrasiert). Als Andenken wurde sich noch schnell das Matchprogramm besorgt. Am Abend vor unserem Rückflug wurde dann noch 119 Minuten gebangt und gezittert, ehe Andy Linighan per Kopf für die Erlösung und den 7. Titel für O’Leary mit Arsenal an dessen letztem Spieltag für die Gunners sorgte. Für eine fußballfrei geplante Woche eine ziemliche Gratwanderung, die mich so schnell nicht losließ.
Die Zuneigung für den Club resultierte u.a. in einigen Berichten in verschiedenen Fanzines und in der Gründung des Fanclubs ‚Sankt Pauli Gunners’, der auf Schalke sogar den 5. Platz bei der Deutschen Fanclubmeisterschaft erreichte. Der Fanclub ermöglichte es uns auch, regelmäßig eine ordentliche Anzahl an Karten aus London zu erhalten. Das Internet bestand damals übrigens aus Anschreiben, Briefmarke und Verrechnungscheck.  Zudem ergab sich bald die Chance, in die sogenannte Ticket Registration Scheme aufgenommen zu werden, dem Vorläufer der heutigen Silver Membership.

Mein erster richtiger Kontakt zu Arsenal Germany entstand übrigens erst beim CL-Spiel im Schneetreiben von München mit einer handfesten Schneeballschlacht im Olympiastadion.  Man kannte sich vorher halt so vom sehen (und dem FCSP).
Und plötzlich war auch der 17. Mai wieder da. Auf den Tag genau 13 Jahre nach meinem ersten Mal flogen wir gemeinsam am 17. Mai 2006 nach Paris und mussten eine bittere Niederlage gegen Barcelona miterleben. Die Ereignisse in den Katakomben des Stade de France nach Abpfiff retteten allerdings den gebrauchten Abend, nicht wahr Mr. Davis?!

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Im vergangenen Jahr, ebenfalls am 17. Mai und dieses mal 21 Jahre nach meinem ersten Spiel, ging es für mich wieder nach London. Zum FA Cup Finale gegen Hull City. Das Ergebnis ist allen gut bekannt, wobei ich dieses mal glücklicherweise nicht bis zur 119 Minute warten musste. Vielmehr waren es 9 ganze Jahre auf den nächsten Titel. Abgerundet wurde das erfolgreiche Wochenende von einer tollen Parade bei grandiosem Wetter. Aber „dieser eine Moment“, den gab es schon während des Spiels gegen Hull in Wembley. In der Halbzeitpause kam ich mit meinen Platznachbarn ins Gespräch. Wir amüsierten uns über die älteren Herrschaften mit Ihrem lang gezogenen ‚Sit dooooown!’ und über die Stewards, die kläglich versuchten, dieser Forderung während eines Pokalfinales nachzukommen. Als ich erwähnte, dass ich aus Hamburg angereist war, riefen meine Platznachbarn gleich mal Ihre Verwandten aus Hamburg Eppendorf an! Und die erste Frage, die vom anderen Ende der Leitung an mich gestellt wurde, war dieses typische „HSV oder St. Pauli?“… Natürlich wollten meine Londoner Nachbarn auch wissen, wie ich denn zu Arsenal gekommen sei. Also erzählte ich die Geschichte vom 17. Mai 1993. Das Pärchen neben mir guckte sich lachend an und antwortete mit einem breiten Grinsen „ Oh, das David O’Leary Farewell Match? Das war auch unser erstes Spiel von Arsenal!“

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Nach einer Woche Urlaub in Nordfriesland (Ich hätte jetzt gerne einen Ostfriesenwitz gemacht, aber die Nordfriesen finden das wohl nicht so toll) und zwei verpassten Spielen (Verdammt seiest du, Weihnachtszeit!) bin ich jetzt wieder da und kann euch mit meiner Schreiberlingskunst erfreuen.

Was für ein Spiel das war! Jede Sekunde war spannend, es ist immer was passiert und die letzten 10 Minuten waren ein einzeiger Herzanfall. Sehr gutes Spiel von Sczcesny, Koscielny, Chamberlain und Coquelin. Den hatte wohl jeder abgeschrieben, denn mit 23 auf Leihe zu Charlton Athletic ist kein Zeichen für einen langen Verbleib beim Club. Aber da er wegen der vielen Verletzungen zurückgeholt wurde, konnte er gegen die Hammers eine saubere Defensivleistung (4 Tackles, 5 Interceptions, 7 Clearances) zeigen.

Und da sind wir auch schon bei Verletzungen. Es werden weniger, Gott sei Dank, aber es sind immer noch zu viele. Özil wird wahrscheinlich gegen Southampton an Neujahr noch nicht dabei sein, aber vielleicht am 4. Januar im FA-Cup Finale (Der Wiederholung des letztjährigen) gegen Hull. Ramsey könnte gegen Southampton spielen, es ist aber noch nicht sicher. Für Arteta stehen die Chancen gut. Walcott war gegen West Ham auf der Bank und hat sich warm gemacht, ist aber nicht eingewechselt worden. Wir werden bis Ende Januar oder Anfang Februar wahrscheinlich keine 90 Minuten von ihm sehen, um ihn nicht zu gefährden. Ein Rätsel ist Serge Gnabry, er hat zuletzt gegen Bayern im März gespielt. Er sollte eigentlich gleichzeitig mit Walcott zurückkehren, aber das hat offensichtlich nicht geklappt. Auf der Arsenal-Website ist der letzte Eintrag über seine Verletzung von vor dem Burnley-Spiel am 1. November. Aber er hat etwas auf Facebook gepostet, also ist er wohl nicht verschollen. Wahrscheinlich wohlen ihn die Physios nicht gefährden, denn er ist immer noch nur 19. Wilshere ist und bleibt bis Ende Februar/Anfang März zur Tribüne gezwungen.

Mein diesmaliger Vorschlag für einen guten defensiv orientierten Mittelfeldspieler hat mit 19 eine Man-of-the-Match Performance gegen Barcelona hingelegt. Größen wie Xavi bezeichnen ihn als eins der größten Talente Englands, im Nationalteam spielt er die Rolle, die er bei uns auch spielen sollte und er ist nur 22. Sein Name ist Jack Wilshere. Wir können alle darin übereinstimmen, dass Ramsey inzwischen offensiv besser ist als Wilshere und dass das wahrscheinlich auch so bleiben wird. Aber im Spiel gegen Barcelona, das ich eben erwähnt hatte, wurde er mehr als defensiver Mittelfeldspieler eingesetzt (Fabregas spielte damals die offensivere Rolle) und er überzeugte auf dieser Position. 95 % Passgenauigkeit insgesamt und 91 % Passgenauigkeit im letzten Drittel des Feldes. Bessere Werte hatten an dem Tag nur Xavi und Iniesta. Als er dieses Jahr für England spielte, wurde er als defensiver Mittelfeldspieler eingesetzt und hat sich 2 Man-of-the-Match-Trophäen gesichert. Warum setzen wir ihn also nicht auf dieser Position ein? Er hat alle Qualitäten, die man benötigt und ist „technisch begabt wie ein Spanier und hat das Herz eines Engländers“ (Arséne Wenger). Sein Porblem ist, dass er zu lange den Ball behält. Dadurch kommen auch die vielen Verletzungen zustande. Wenn er lernt sein Spiel zu vereinfachen (so wie Ramsey es tat) wird er Arsenals Mittelfeld noch für mehr als ein Jahrzehnt beherrschen. Und ein guter Pluspunkt ist: Er kostet kein Geld, weil er schon bei uns ist und er will auch nicht weg. Ihm werden Zitate wie „Ich brauche keinen Agenten, weil ich für immer bei Arsenal bleiben werde“ zugeschrieben. Jack Wilshere spielt bei uns seit er 9 Jahre alt ist, möge er spielen bis er 40 ist!

 

Up The Arsenal!

 

 

Ich würde mich sehr über konstruktives Feedback in den Kommentaren freuen.

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