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Ein Beitrag von Jonas, vor Ort gg. die PSV, North Bank Lower Tier.

The Chaaaaampions! Lange darauf gewartet, lange hin gefiebert, lange von geträumt. Bei typical british weather (strömender Regen) war es nun am vergangenen Mittwochabend soweit: Champions League is back at the emirates!

Die Atmosphäre im Vorfeld des Spiels und rund um die Minuten des Anpfiffs lässt sich wohl am besten mit den Worten „angespannt euphorisch“ bezeichnen. Angespannt aufgrund der großen Bühne, angespannt aufgrund der eigenen Erwartungen. Euphorisch aufgrund der langjährigen Abstinenz und des Drangs, die beeindruckende Entwicklung auch auf höchstem Parkett zu unterstreichen. We are the arsenal – mikel artetas army! Von Anspannung bei den Spielern und innerhalb der Mannschaft jedoch keine Spur: Schon während des Aufwärmens war gut zu erkennen, was sich unser Team vorgenommen hat. Sich seiner Stärken sicher, zeigte unsere Elf, die mit Raya statt Ramsdale im Tor begann, von Minute 1 an Zauberfussball vom Feinsten auf dem regendurchtränkten Rasen des emirates. Durch beeindruckende, direkte Passstafetten, schnellem Raumgewinn, und großartigen Einzelaktionen wurde PSV keine Möglichkeit gegeben, irgendwie ins Spiel zu kommen. Ganz im Gegenteil, begleitet von atemberaubender Akustik spielte Arsenal einen Angriff nach dem anderen konsequent, zielstrebig und dennoch elegant zu ende, was uns schnell verdient 1, 2 sogar 3-0 in Führung brachte. Waren die mitgereisten Fans der PSV vor Spielbeginn wahrnehmbar zu hören, ebbte deren Lautstärke schnell deutlich ab, als sie sahen, was playing football the arsenal way bedeutet. So kam es auch, dass die anfänglich noch zu spürende Anspannung der Fans schnell verflog und frei von Druck und Sorgen, Champions League Fußball von Arsenal genossen werden konnte. Alles in allem, ein Genuss wieder hier zu sein. Jeder Spieler, ob Zinchenko oder Tomiyasu, wurde leidenschaftlich besungen, ESR unter Standing Ovations eingewechselt. Ebenso bekam Mo Elneny tosenden Beifall, als er sich zum Warmmachen aufmachte. Stellen wir unser aktuelles Team, rund um Saka und Odegaard, den Fußball, den sie in der Lage sind zu spielen, die mannschaftliche Geschlossenheit, die Bereitschaft, für das Team und unsere Anhängerschaft zu arbeiten jener Elf aus unserem letzten Champions League Spiel in München im Februar 2016 gegenüber, können wir doch alle unseren Augen fast nicht glauben: Wunderschön, welch Fortschritt, welch Entwicklung, welch Euphorie in N5 zu verzeichnen ist.

Trust the process. In Mikel we trust.

Come on you Gunners.

 

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Und plötzlich dreht er den Spieß einfach um: Nachdem ´der Ritter in glänzender Rüstung´(?), aka Alisher Usmanov, im Mai noch versucht hatte, die Anteile am Club des zweitunbeliebtesten Amerikaners in Großbritannien für 1.3 Milliarden Dollar zu übernehmen, scheint ebendieser Amerikaner daran interessiert zu sein, die Aktien des Russen zu kaufen. Nichts könnte schlimmer sein als das, denn Usmanov ist Arsenalfan und würde, wäre er Besitzer des Clubs, investieren und uns an die Spitze Europas führen, während Kroenke als purer Geschäftsmann keinen Finger für das Wohlergehen seines – wie er es nennen würde – Franchises rührt. Oder?

Es gibt viel, das gegen Kroenke spricht. Meist ist das Erste, was man hört, die Mittelmäßigkeit seiner Teams in den USA, die auf der anderen Seite des Ozeans fast schon legendär ist. Daraus kann man schließen, dass er an sportlichem Erfolg kein Interesse hat, solange seine Investition regelmäßig Geld einbringt. Bei Arsenal war das eine Beratungsgebühr in Höhe von drei Millionen Pfund an seine Firma KSE, die er 2 x zugewiesen bekam, bis Druck von Seiten der Fans dem ein Ende bereitet hat. Worin genau diese Beratung bestand, für die eine Gebühr verlangt wurde, war nie ganz klar und selbst Ivan Gazidis hat sie eher halbherzig verteidigt. Dazu kommen die negative Bewertung der vergangenen drei Sommertransferfenster und der Verlust der Champions League und das Bild des geizigen Eigentümers ist komplett. Wenn da ein selbsterklärter Arsenalfan mit einem beachtlichen Vermögen daherkommt und genug Kritik am umstrittenen Manager und der Führung des Clubs übt, kann man die Zuneigung der Fans durchaus verstehen.

Wenn wir aber an dem einen Credo festhalten wollen, das vor allem während der kargen Jahre zwischen 2005 und 2014 immer wieder bemüht wurde, „Form Is Temporary, Class Is Permanent“, dann sollten wir einen genaueren Blick auf Alisher Usmanov werfen. Denn, wie sein enger Freund Roman Abramovic, hat er sein Vermögen in der chaotischen Zeit um die Auflösung der Sowjetunion in den 90ern gemacht und, wie Abramovic, ist er ein enger Vertrauter Vladimir Putins. Usmanov war Anfang der 80er Jahre sechs Jahre lang wegen Erpressung in Haft. Seine Zeitung „Kommersant“ war in einen Skandal involviert, der damit zu tun hatte, dass Usmanov den Herausgeber nach einem kritischen Artikel über Putin und seine Partei feuerte und daraufhin heftig von Journalisten kritisiert wurde. Außerdem drohten seine Anwälte Internetseiten und Bloggern, die eine überaus heftige Anschuldigung des ehemaligen britischen Botschafters in Usbekistan, Craig Murray, verbreiteten oder auch nur darauf verwiesen, mit Klagen. Er ist also nicht unbedingt ein angenehmer Zeitgenosse und jede seiner Investitionen als Eigentümer wäre kritisch zu betrachten, wenn wir wirklich darauf beharren wollen, dass Arsenal ein würdevoller Klub ist.

Wir können uns über Kroenke auslassen, wie wir wollen: Die wahrscheinlichste Alternative ist nicht unbedingt besser. Was dabei auch nicht vergessen werden darf, ist, dass wir seit Kroenkes Übernahme des Clubs 2011 keineswegs in einer Abwärtsspirale gefangen sind. Im Gegenteil: Drei FA-Cups in vier Jahren und Vizemeister in der Saison 2015/2016 kann sich durchaus sehen lassen. Die Frustration besteht eher darin, dass wir anscheinend keinen Ehrgeiz zeigen, die Champions League oder Premier League zu gewinnen. Begründet wird das mit fehlender Investition in den Club. Während dieses Argument durchaus seine Berechtigung hat (immerhin haben wir im Sommer lächerlicherweise einen Gewinn eingefahren), möchte ich an dieser Stelle auf die Akademie verweisen. Wenn Kroenke wirklich kein Interesse an einer langfristigen Wettbewerbsfähigkeit mit den größten Vereinen Europas hätte, hätte er die Sanierung der Akademie in Hale End sicherlich nicht gebilligt. Denn Mittelmäßigkeit lässt sich durchaus halten, ohne eine der weltbesten Ausbildungsstätten für Fußballer zu bauen. Die Talente in Hale End werden nicht nur im Fußball ausgebildet. Jeder, der einen Vertrag erhält, soll seine GCSEs (also die Mittlere Reife) bestehen und tut dies, laut dem Verein, im Durchschnitt besser als von seiner Schule erwartet. Arsenal ist durchaus bewusst, dass die meisten der jungen Spieler keine Profifußballer werden und misst der akademischen Ausbildung ebenso viel Bedeutung wie der fußballerischen bei. All dies spricht für die Klasse, die Arsenal zeigt und ausmacht, und wäre absolut nicht notwendig für einen Eigentümer, der ausschließlich daran interessiert ist, mit nur der nötigsten Investition des Vereins so viel Geld aus selbigem zu ziehen wie möglich. Abgesehen davon ist es nicht ungewöhnlich, dass Eigentümer kein Eigenkapital in ihren Verein stecken. Der Anstieg in Scheichs, Ölmagnaten und ganzen Staaten, die Fußballclubs kaufen, täuscht darüber hinweg, dass der Eigentümer traditionell zuallererst Verwalter und nicht Investor ist. Dass Geld allein keinen Erfolg bringt, kann man außerdem an Manchester United sehen, die, trotz im Transfermarkt ausgegebener Unsummen, weniger Erfolg als wir seit dem Ruhestand von Sir Alex Ferguson hatten.

Natürlich wäre es mir lieber, wenn Kroenke mehr Enthusiasmus zeigen würde und wenigstens ein bisschen Geld in den Verein investieren würde, wenn Arséne Wenger nicht jede einzelne Entscheidung ohne Hilfe und Kontrollinstanz treffen würde und wenn wir in einem Transferfenster endlich mal alle unserer Probleme beheben würden und nicht nur zwei Drittel. Aber dafür möchte ich nicht in Kauf nehmen, sagen zu müssen, dass der Eigentümer meines Vereins die Pressefreiheit in seinem Land einschränkt, über halbseidene Wege an sein Vermögen gelangt ist und Vladimir Putin unterstützt.

Jojo Waack

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Es ist wieder soweit, das jährliche Spiel in der Allianz-Arena steht an. Und mit jedem Jahr wächst auch das Kontingent an German Gooners, das sich auf die Reise nach Süden macht, um unsere Jungs anzufeuern. Nachdem ihre Anwesenheit in London Arsenal zu einem überragenden 2-0 Sieg gegen Hull City (das ja immerhin gegen Liverpool gewonnen, gegen United Unentschieden gespielt und fast sogar Chelsea einen Punkt abgerungen hat) verholfen hat, werdenheute erneut mehr als 60 (!) von ihnen dem Spiel beiwohnen, das uns den Weg in Richtung Cardiff ebnet.

Aber mal ehrlich, das Ziel heute sollte sein, kein Tor zu kassieren und dann nach Möglichkeit am anderen Ende noch eins zu machen. Das dürfte gegen die offensichtlichen Favoriten in diesem Achtelfinale schwer genug werden, vor allem da unsere Form in letzter Zeit ja eher durchwachsen ist. Das letzte Mal haben wir 2013 in der Allianz-Arena gewonnen, damals durch unsere beiden französischen Helden Giroud und Koscielny, die also genau wissen, wie das geht… Und nicht zu vergessen unser 2-0 Sieg letzte Saison im Emirates, bei dem ebenfalls Giroud den Torreigen eröffnet hat. Ob er heute starten wird, ist jedoch fraglich, unsere besten Leistungen kamen ja bisher mit Alexis ganz vorne. Wenger hat bereits bestätigt, dass Ospina wieder das Tor hüten wird (was ja keine große Überraschung ist) und auch Özil wird wohl spielen. Ob auf dem Flügel wie gegen Chelsea oder auf der 10 ist aber Spekulationen überlassen. Da Xhaka in der Champions League nicht gesperrt ist, kann es auch sein, dass wir ihn wiedersehen werden und The Ox hat sich eigentlich mit seinen Leistungen gegen Southampton und Hull einen Startplatz verdient. Was Wenger sonst macht, weiß wohl nur er.

Wer nicht im Stadion ist und Sky hat, sollte unbedingt schon 19.45 einschalten, denn Jens und Christian werden zusammen mit dem Lothar und anderen in der Talk-Runde ein wenig ihr Arsenal-Wissen unter Beweis stellen und sich hoffentlich nicht über die Wenger-Frage die Köpfe einschlagen, dafür aber einen Arsenal-Sieg voraussagen!

Treffpunkt vor und nach dem Spiel ist wie immer das Augustiner (Neuhauser Str 27), in dem ihr Gooners aus der ganzen Welt antreffen könnt: Wie schon so oft sind natürlich die Supporters-Clubs aus Irland, Schottland, Bulgarien und Manchester dabei, außerdem Fans aus South Wales, Serbien, Limerick und Kalifornien! Ein paar Engländer werden sicher auch dabei sein… Eine bunte Mischung also, bei der sich niemand vor, während oder nach dem Spiel langweilen dürfte. Wenn ihr es nicht schaffen konntet, heute dabei zu sein, dann guckt doch mal ins Forum, da wird sicherlich auch was los sein.

Also viel Spaß den Anwesenden, macht ordentlich Stimmung und lasst es nach un
serem verdienten Sieg ordentlich krachen!

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Mesut kann viel mehr

Mesut Özil. Die Vorlagen-Maschine. Der Motor im Offensivspiel des Teams. Der kreative Künstler. Ein Edel-Techniker. Aber auch der, der den Abschluss meidet oder gute Chancen zu schwach abschließt. Das war so ziemlich, was sein Spiel ausgemacht hat. Wunderschöne und vor allem viele Vorlagen, aber auch immer wieder Frustration bei der Torquote. Seine beste Saison war offensichtlich die letzte, als er 20 Tore auflegte. In beiden Saisons davor konnte er insgesamt 23 Vorlagen geben, wobei er in 14/15 auch lange verletzt und grade erst von der Weltmeisterschaft zurückgekehrt war. Tore waren für ihn im rot-weißen Trikot der Gunners bislang eher Mangelware: 8 in 2015/2016, 5 in 2014/2015 und 7 in 2013/2014. Aber diese Saison dreht er auf: In nur 12 Spielen hat er bereits 7 Tore gemacht. Dabei würde man bei einem Spieler seiner Klasse und mit seiner fantastischen Ballkontrolle erwarten, dass er häufiger den Kasten trifft. Aber diese Qualitäten setzte er bisher lieber vor dem Strafraum ein. Durch die Herausbildung von Alexis als Stürmer hat sich jedoch eine Lücke aufgetan. Da der Chilene gerne tief ins Mittelfeld fällt um sich den Ball zu holen, ist Platz für Spieler im Strafraum. Dieses offensichtliche Loch ist für viele Verteidiger, die normalerweise gegen einen zwar nicht statischen, aber doch erkennbaren Stürmer spielen, ziemlich unangenehm. Wenn sie Alexis folgen, bleibt eine offensichtliche Lücke in der Abwehrreihe. Und genau das nutzt Özil aus: Da er nicht ständig um die Verteidiger herumwuselt, erkennen diese nicht sofort, wenn er in gefährliche Positionen vorstößt. Und dann kommt so etwas wie Özils wunderschönes Tor gegen Swansea zustande. Er spielt in den Räumen, die Alexis durch seine bloße Abwesenheit zu gefährlichen Räumen macht. Und wenn er dann vor dem Tor steht, dann ist er jetzt auch endlich, wahrscheinlich durch ein gesteigertes Selbstvertrauen, in der Lage, so abzuschließen, wie es ihm gefällt. Meist kommt dann etwas Wunderschönes dabei heraus.

 

Ignorieren wir doch mal Liverpool

… denn dann sieht die Saison viel schöner aus. Dann sind wir ungeschlagen, sowohl in der Liga, als auch im EFL Cup, als auch in der Champions League. Aber wie knapp es doch manchmal war! Besonders gegen Swansea und Burnley hätte es auch anders laufen können. Gegen Burnley war es dieses merkwürdige vielleicht-Handball-vielleicht-Abseits Tor von Koscielny-oder-Oxlade-Chamberlain, das uns in der Nachspielzeit gerettet hat. Und das Spiel hätten wir auch genau so gut verlieren können, wenn Vokes seine Chancen verwertet hätte. Gegen Swansea haben wir es uns selbst schwer gemacht: Das Schießen der Tore war an sich kein Problem, da Swansea unter dem neuen Trainer in der Verteidigung noch nicht ganz abgestimmt war. Aber was für einen Kram wir uns in der eigenen Hälfte zusammengespielt haben! Xhaka gibt mit tödlicher Präzision kurz vor dem eigenen Strafraum den Ball an Sigurdsson, der, zugegebenermaßen, wunderschön abschließt. Und dann ein Fehler, der sonst bisher gut zusammenarbeitenden Kostafi-Kombination, durch den Bastón ungehindert einschieben konnte. Dankenswerterweise hat Xhaka es dann tatsächlich noch für nötig gehalten, sich für ein eigentlich eher gelbwürdiges Foul vom Platz stellen zu lassen, nur weil er zufällig nicht Tottenhams Trikot trägt, die ja für derartige Vergehen höchstens verwarnt werden. Die verbleibenden 20 Minuten waren dann höchst unangenehm, wie es üblich ist, wenn ein Team sowieso schon nervös ist und dann auch noch ein Spieler Rot sieht. Glücklicherweise haben wir überlebt, auch wenn es leicht hätte schief gehen können. So verbleiben wir mit einer (fast) weißen Weste. Und sind es, laut Klischee, nicht diese knappen, fast unverdienten Siege, die einen zum Meister machen?

 

Immer noch nicht perfekt

In drei der 15 letzten Spiele gingen wir nicht als Sieger vom Platz. Diese Spiele sind allerdings nicht wirklich in ein Muster einzuordnen: Gegen Leicester war 0:0 das einzige gerechte Ergebnis. Keins der Teams sah so aus, als wollte es ein Tor schießen. Gegen PSG waren wir das schlechtere Team und hatten Glück, dass Edinson Cavani wie Edinson Cavani gespielt hat. Und gegen Middlesbrough ist passiert, was schon gegen Southampton, Burnley und Swansea hätte passieren können. Denn in allen diesen Spielen haben wir nicht dem Gegner zahlreiche Chancen präsentiert. Hätten unsere jeweiligen Kontrahenten ein wenig besser abgeschlossen oder diesen einen kleinen Fehler beim Verteidigen nicht gemacht, dann wären diese Spiele genau so wie das Spiel gegen Boro geendet. Und auch da hatten wir Glück, das Spiel nicht zu verlieren, denn Adama Traoré hat uns ziemliche Probleme bereitet, auch wenn er wirklich keinen Plan vom Toreschießen hat. Genau so wie gegen Burnley hatten wir hier ziemliche Probleme, die gut organisierte Abwehrreihe der Aufsteiger zu durchbrechen. Das ist sogar recht einfach zu erklären: Wenn keiner versucht, Alexis ins Mittelfeld zu folgen und mögliche Fehler eines Verteidigers durch zwei tief stehende Mittelfeldspieler ausgeglichen werden, dann funktioniert nichts. Und genau da fehlte halt ein Giroud, der Kopfballduelle gewinnt und durch seine Physis Räume öffnet, anstatt durch seine Bewegung. Was er bringen kann, konnte man gegen Sunderland sehen, als er nach seiner Einwechslung mit seinen ersten zwei Ballberührungen gleich mal zwei Tore gemacht hat.

 

20 bleibt 20

Alex Iwobi war unauffällig. In den Jugendteams hat er zwar gut gespielt, aber kaum gezeigt, dass er das Zeug zum Premier Leauge-Spieler hat. Er wurde immer als harter Arbeiter und entschlossen bezeichnet. Aber niemand hat ihm in einem Team mit Dan Crowley, Gedion Zelalem und Chuba Akpom wirklich den Durchbruch zugetraut. Aber dass Arséne Wenger ihn schätzte, ist allein daran zu sehen, dass er Iwobi schon 2013 in den Kader für ein Capital One Cup-Spiel berief. Und spätestens seit Frühling diesen Jahres ist klar, warum. Der nigerianische Nationalspieler entlastet Özil durch seine Kreativität und seine Beweglichkeit. Iwobis Ballkontrolle ist hervorragend, was unter anderem gegen Swansea zu sehen war, als er sich um vier Spieler herumspielte, wobei seine Flanke dann nicht ganz Alexis erreichte. Und genau da ist auch das Problem: Genau wie Alex Oxlade-Chamberlain muss Iwobi, der bereits als 8-jähriger seinen ersten Vertrag bei Arsenal unterzeichnete, an seinem „finalen Ball“ arbeiten. Während er durch Kurzpässe regelmäßig Innenverteidiger verzweifeln lässt, ist sein Abschluss und auch seine Fähigkeit, Flanken zu schlagen absolut verbesserungswürdig. Dazu kommt, dass er seinen Linksverteidiger sehr oft alleine lässt, worunter auch Nacho „Mr. Consistent“ Monreals Leistungen in letzter Zeit leiden. Aber er ist erst 20 und es ist zu erwarten, dass er, wie momentan, ab und zu eine weniger erfolgreiche Phase durchmacht. Dass er trotzdem wichtig für den Erfolg dieser neuen Offensive ist, hat Tim Stillman wunderschön in seiner Kolumne für arseblog dargestellt. Letztendlich kann keiner von einem 20-Jährigen erwarten, dass er fehlerlos und ohne Formtiefs spielt und wenn er sich so entwickelt wie bisher, sollte einem Stammplatz im Team nichts im Weg stehen.

 

round and round and round it goes, where it stops, nobody knows

Wie haben wir gestöhnt! Letzes Jahr? Nicht genug Qualität im Mittelfeld. Das Jahr davor? Nur drei Innenverteidiger. 2013/2014? Keine ordentlichen Stürmer. Und endlich, endlich, scheint es so, als gäbe es keine klaffenden Löcher in unserem Kader. Torwart? Kein Problem, da haben wir drei gute. Verteidigung? Das wird noch zum Problem, wenn Merte zurückkommt, aber nicht weil wir zu wenige Spieler haben, sondern zu viele. Im Mittelfeld haben wir mehr Optionen als Photoshop. Im Sturm hätten wir rein theoretisch keine Probleme, wenn sich nicht unsere Stürmer abwechselnd verletzen würden, wobei das bisher auch noch keine Punkte gekostet hat. Wir können gegen Reading fast die gesamte Mannschaft austauschen und trotzdem ungefährdet 2:0 gewinnen. Wenn Walcott verletzt ist, kommt Oxlade-Chamberlain und liefert gute Leistungen ab. Wenn Santi Cazorla mit seinem Achilles-Problem von der Tribüne aus zuschauen muss, kontrolliert halt Elneny das Spiel aus dem Mittelfeld. Auf der Linksverteidiger-Position wechseln sich Monreal und Gibbs ab, ohne dass es zu großartigen Ausfällen kommt. Carl Jenkinson versucht, Hector Bellerin den Platz streitig zu machen und rein konzeptionell wäre da auch noch Mathieu Debuchy, der scheint aber schwieriger aufzufinden zu sein als Paul Pogba in Uniteds Mittelfeld. Und selbst im Sturm kann es klappen: Giroud hat gegen Ludogorets gezeigt, dass er durchaus eine potente Option ist und auch Lucas Perez ist eine Alternative zu Alexis. Die Saison ist lang und irgendwann wird uns wahrscheinlich die Verletzungskrise erwischen, wie jedes Jahr. Dann wird es schön sein, sich nicht auf Spieler aus der U21 verlassen zu müssen.

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Es gibt noch Liebe in der Welt

Wie wunderbar diese letzte Woche im September doch war. Unzählige Liebesbekundungen bevölkerten das Netz, keine sogenannte „Legende“ versäumte es, von der BBC, ITV, BTSport oder Sky interviewt zu werden und seinen Senf dazuzugeben und all der Hass und all die Beschimpfungen, die sonst in Wengers Richtung gehen, verstummten, wenigstens für die paar Tage vor dem 1. Oktober.

Für die Fans meiner Generation muss Wenger eine zentrale Bedeutung einnehmen, denn schließlich haben wir keinen Anderen gekannt. Als ich geboren wurde hat der Franzose bereits das Double gewonnen und den englischen Medien gezeigt, dass ausländische Manager durchaus das Zeug dazu haben, in der Premier League zu trainieren. Er war gerade dabei, den Fußball auf der Insel maßgeblich zu verändern, indem er den sogenannten „Schlaf“ und ein altes chinesisches Wundergericht namens „Nudeln“ nach Nord-London brachte. Wenger stöberte Talente wie Patrick Vieira, Nicolas Anelka, Thierry Henry oder auch Kolo Touré auf und half Spielern wie Emmanuel Petit oder Ray Parlour ihr Potenzial zu erreichen, die zwar vor der Zusammenarbeit mit Wenger schon durchaus gute Leistungen gezeigt hatten, aber nicht die Höhen erreichten, die sie unter Wenger erreichen sollten. Als ich dann eingeschult wurde, hatte Wenger bereits das erreicht, was von der gesamten englischen Öffentlichkeit für „unmöglich“ erklärt worden war: Eine gesamte Saison ungeschlagen zu bleiben. Die gesamte Mannschaft kann heute nur als legendär bezeichnet werden und wahrscheinlich wird diese Leistung nie wiederholt werden. In den darauffolgenden Jahren schaffte Wenger es, trotz Stadionbaus und finanziellen Einschränkungen, immer und immer wieder in die Top 4 zu kommen und so die Grundlage für den Erfolg zu legen, der mit dem FA-Cup Sieg 2014 begann und hoffentlich in naher Zukunft mit Liga-Titeln und vielleicht sogar europäischen Pokalen fortgesetzt wird. Dieses FA-Cup Finale war das Highlight meiner, vergleichsweise kurzen, Karriere als Arsenal-Fan und Aaron Ramsey wird allein für dieses Tor und den folgenden Moment des puren Glücks in Arséne Wengers Gesicht immer einen Platz in meiner Favourite Arsenal XI haben.

Ich kannte zu keinem Zeitpunkt einen anderen Arsenal-Manager als Arséne Wenger. Dieser Mann ist für meine besten Erinnerungen an die Kanoniere verantwortlich, aber auch für die, die ich am liebsten vergessen würde. Ich habe von ihm gelernt, ich habe ihn geliebt, ich wollte ihn manchmal einfach nur anbrüllen, vor allem aber hoffe ich, dass er das Karriereende hat, das er sich wünscht. Denn Arséne Wenger liebt Arsenal und er weiß ganz genau, was dieser Club den Fans bedeutet. Er ist einer der intelligentesten Manager der Welt und wenn eines seiner Teams erstmal losgelegt hat, ist es sehr schwer zu stoppen. Also lasst uns hoffen, dass wir dieses Jahr von der üblichen Verletzungskrise verschont bleiben und diese ölschlürfenden Superverdiener aus Manchester ordentlich unter Druck setzen können. Wenn wir immer so spielen wie im September wird das kein Problem

 

Wenn Theo will, dann kann er auch

Theo Walcott. Das ewige Talent. Der Mann, der im Alleingang drei Verteidiger abfertigen kann und dann in der nächsten Minute zwei Meter vor dem Tor die Nerven verliert und den Ball direkt in die Arme des Torhüter passt. Der, der letztes Jahr zuerst zentral im Sieg gegen Manchester United ist und sich dann den Rest des Jahres scheinbar vor Bällen in seine Richtung fürchtet. Der nie daran denkt, nach hinten mitzuarbeiten. Dieser Theo Walcott hat sich jetzt, entgegen seiner jahrelangen Rufe, dafür entschieden, dass er doch viel lieber auf der rechten Seite spielt. Was haben wir gelacht, als er das verkündet hat. Aber es sieht so aus, als hätte er sich hingesetzt und sich Gedanken gemacht. Arséne Wenger hat wohl ein ausgedehntes Gespräch mit ihm geführt, Walcott selbst sagt, dass ihm das enorm weitergeholfen hat, wobei Wenger dazu sagt, dass es „zu 95% Theos Verdienst ist“. Spätestens mit der Verpflichtung von Lucas Perez muss er gemerkt haben, dass ein Platz in der Mannschaft keineswegs sicher ist. Jetzt beackert er die Flanke ständig, gewinnt hinten den Ball, rennt nach vorne, übernimmt die Stürmer-Position, wenn Alexis tiefer kommt, wechselt mit Iwobi die Flanken, verteidigt, wenn Bellerin ein bisschen zu weit vorne ist, rennt, rennt und rennt. Dazu macht er noch Tore, spielt Flanken, kombiniert mit Özil und Alexis. Ein Tor gegen Hull und Chelsea, sogar zwei gegen Basel und alle davon wunderbar gearbeitet, entweder von ihm selbst oder vom Team. Die Barcelona-Spieler haben vor einem Spiel vor ein paar Jahren gesagt, dass sie am meisten Angst vor Theo Walcott haben. Und wenn man sich anguckt, mit welcher Geschwindigkeit er auf gegnerische Verteidigungen zurennt und diese in Panik versetzt, dann versteht man auch, warum. Sollte er diese Form über die Saison halten und sich nicht verletzen, dann kann man endlich sagen, dass er kein Talent mehr ist, sondern ein zentraler Bestandteil unseres Kaders.

 

Eingewöhnungszeit? Nicht für Shkodran!

Zwar war der ganze September von den Ergebnissen her sehr ansehnlich, aber die Art, wie wir diese Ergebnisse errangen, hätte unterschiedlicher nicht sein können. Am Anfang standen die Spiele gegen Southampton und PSG. In beiden hätten wir genau so gut verlieren können, defensiv hatten wir einige Probleme und hätten die jeweiligen Stürmer, Long und Cavani, nicht einen rabenschwarzen Tag erwischt, wäre das Ergebnis ein ganz anderes gewesen. So allerdings haben wir gegen einen Gegner gewonnen, der uns sonst gerne Punkte abnimmt und Unentschieden auswärts gegen den anderen Gruppenfavoriten gespielt. Was will man mehr? Die Spiele gegen Hull und Nottingham Forest könnten dann als die Übergangsphase betrachtet werden: Spiele gegen schlechtere Gegner und das einzige Gegentor hier war ein Elfmeter. Und dann Chelsea, später Basel, deren Stürmer unsere Innenverteidigung komplett aus dem Spiel nahm und Diego Costa wunderbar unglücklich machte. Und das ganze obwohl Koscielny und unser Neuzugang keine Vorbereitung hatten und sofort ins kalte Wasser geschmissen wurden. In den ersten Spielen hat Koscielny noch den Großteil der Arbeit gemacht, später aber wurde dann auch Mustafi immer wichtiger. Seine Aggression und Laufbereitschaft ist beeindruckend und wenn man vergleicht, wie schrecklich Cahill und David Luiz aussahen, ist es beeindruckend, wie sehr die Beiden sich vertrauen. Da Mertesacker ins ausklingende Fußballalter kommt, Gabriel immer noch ein wenig unbearbeitet scheint und Holding zwar gut aussah, aber immer noch sehr jung ist, könnte Kostafi Mertescielny als Innenverteidigungs-Dreamteam ablösen. Aber auch hier sollten wir nichts überstürzen und erstmal gucken, wie sich die Saison entwickelt.

 

Arséne knows

Vielleicht wurde an dieser Stelle vor einem Monat ein bisschen Kritik geübt an der Idee, Alexis im Sturmzentrum auflaufen zu lassen. Und vielleicht ging es dabei auch um die fehlende Konstanz dieser Konstellation. Aber was in der zweiten Hälfte dieses Monats da teilweise abging, war beeindruckend. Unser Angriff aus Özil, Walcott, Iwobi und Alexis hat so viel rotiert und Positionen getauscht, dass einem beim Zugucken schwindlig wurde. Alexis nimmt den Ball an der Mittellinie. Walcott, grade aufgestanden von einer Grätsche an der Außenlinie, sprintet nach vorn, fordert den Ball. Iwobi ärgert einen gegnerischen Außenverteidiger, indem er sich einfach nicht daran hält, wo ein Flügelspieler zu sein hat. Özil schlendert derweil in bester Özil-Manier dahin, wo er zu sein hat. Das Ergebnis? Ein wunderschöner Angriff, vielleicht mit einem Tor gekrönt. Diese vier Spieler passen wunderbar zusammen und wenn Alexis nicht im Strafraum ist, dann ist es ein Anderer. Am besten zu sehen war das beim zweiten Tor gegen Chelsea, als Iwobi mit ein paar schnellen Pässen mit Özil Luiz und Cahill verwirrt (wobei Alexis so weit zurückgefallen ist, dass sie sowieso nicht wissen, wen sie jetzt decken sollen), dann nach rechts geht, Bellerin in die riesige Lücke zwischen Links- und Innenverteidiger schickt und der dann eine wunderbare Flanke direkt auf Theo Walcott schlägt, der diese natürlich prompt verwandelt. Hier wurde deutlich, dass in dieser Aufstellung so viele Spieler so viele Aufgaben übernehmen, dass selbst ein normalerweise gut strukturiertes Team eines italienischen Trainers komplett auseinander genommen wird. Und in diesem System ist Özil nicht derjenige, der die gesamte Arbeit machen muss, wie es teilweise letztes Jahr der Fall war. Die anderen Drei und dazu noch Cazorla und Xhaka weiter hinten sind genau so kreativ wie er. Eine enorme Entlastung und so auch schwieriger zu verteidigen, wenn nicht nur ein Spieler zugestellt werden muss, sondern gleich vier, fünf oder sogar sechs. Und wer hat trotz aller Kritik an Alexis ganz vorne festgehalten? Genau, Arséne Wenger. Vielleicht hat er ja doch ’nen Plan.

 

Ooooh Santi Cazorla

Ab dem Moment, in dem sich Santi Cazorla verletzt hat, ging die letzte Saison bergab. Ramsey und Flamini mussten miteinander zurechtkommen und Mesut wurde frustrierter und frustrierter, weil kein Ball zu ihm durchkam. Eine Zeit lang konnte er das durch hohe Laufbereitschaft kompensieren, aber irgendwann hat es gar nicht mehr funktioniert. Und jetzt, wo Santi wieder auf dem Platz steht, läuft’s. Seine Verlässlichkeit im Zentrum ist so wichtig für das Funktionieren dieses Teams, man sieh sich nur mal seine Passquoten an: 92% gegen Southampton, 90% gegen PSG, 92% gegen Hull, 88% gegen Chelsea und 90% gegen Basel. Was dieser Mann da in der Mitte leistet ist erstaunlich. Er schafft es immer wieder auch unter widrigsten Umständen Özil oder Alexis zu finden, und wenn wir unter Druck sind ist er immer bereit mit den Innenverteidigern ein bisschen Kurzpässe zu üben. Aber er verteilt nicht nur den Ball nach links, rechts und hinten. In dieser fantastischen Passquote mit inbegriffen sind insgesamt 11 Key Passes, außerdem zahlreiche Pässe kurz vor dem gegnerischen Strafraum. Langsam fängt er sogar wieder an, Tore zu schießen, wenn auch bisher nur Elfmeter. Zusammen mit Coquelin hat er eine funktionierende Beziehung gebildet, weil er dann nicht die schmutzige Arbeit übernehmen muss, was seiner Kreativität zuträglich ist. Wenn Xhaka und Santi zusammenspielen muss der kleine Spanier zwar mehr defensiv arbeiten, aber mit Xhakas Fähigkeit, haargenaue Pässe über das halbe Spielfeld zu spielen und Cazorlas Präzision im Zentrum sind Teams gezwungen, unser gesamtes Mittelfeld zu decken. Dadurch sind sie entweder zu weit vorne und lassen Platz für unsere schnellen Außenspieler oder sie bunkern sich ein, was auch nur bedingt funktioniert, wenn Alexis mal wieder in die Trickkiste greift. Aber einfach nur auf Özil zu achten, wie es in der zweiten Hälfte der letzten Saison oft passierte, ist jetzt nicht mehr möglich, weil sowohl Cazorla als auch Xhaka in der Lage sind, unsere Angreifer ins Spiel zu bringen und mit Bällen zu beliefern. Und selbst wenn Santi sich verletzen sollte, was hoffentlich nicht passieren wird, haben wir Elneny, der momentan nur auf der Bank sitzt, denn der Ägypter hat ebenfalls eine fantastische Passgenauigkeit, wobei er nicht ganz das Auge des Spaniers hat. Dafür sind wir mit ihm defensiv stabiler, weil er eine wesentlich beeindruckendere Figur hat als Santi. Sollte es also Probleme im Mittelfeld geben sind wir gut bestückt. Und Aaron Ramsey hab ich da noch gar nicht erwähnt.

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Du willst einen neuen Vertrag? Sag einfach, dass Arsenal an dir interessiert ist
„Trainer? Arsenal ist interessiert. Sie bieten 30 Millionen.“
„Okay, fairer Preis.“
„Wie bitte? Nein! Arsenal ist interessiert. Arsenal.“
„Ah – Wir sagen deinem Agenten Bescheid.“
So ungefähr dürfte es bei Griezmann, Vardy, Icardi und Mahrez ausgesehen haben. Wenn wir nicht leider schon im Mittelfeld und im Tor gut bestückt wären, wären sicherlich auch Transfers von Kasper Schmeichel und Danny Drinkwater in den Medien kolportiert worden. Das Problem ist, dass Fans auf so etwas sofort anspringen. Selbst wenn irgendein Provinzagent in der Daily Mail die Story setzt, dass sein durchschnittlicher Stürmer/Verteidiger unbedingt zu Arsenal will, wird das für bare Münze genommen. Daraus entstehen dann Geschichten wie, dass Icardis Agent und Freundin in London ist, um einen Vertrag auszuhandeln oder dass Wenger bei Leicesters Testspiel ist, um persönlich mit Mahrez zu reden. Das ganze geht natürlich auch andersherum, wenn Zeitungen berichten, dass Guardiola Walcott und Oxlade-Chamberlain verpflichten will, da er ein großer Fan von ihnen ist. Oxlade-Chamberlain dürfte sich langsam Sorgen um seinen Vertrag machen, der in zwei Jahren ausläuft und Walcott… Nun ja, er hatte nicht die beste Saison, die man sich vorstellen kann. Da ist dann auch klar von welcher Seite diese Gerüchte kommen und es ist nicht die, die Außenverteidiger als Mittelfeldspieler spielen lässt.
Ohne Verteidiger kassiert man viele Tore
Per Mertesacker wird am Ende dieser Saison 32, Laurent Koscielny 31 sein. Verteidiger spielen zwar teilweise noch bis in ihre späten Dreißiger auf Top-Niveau, aber früher oder später musste der Club sich Gedanken machen. Es wird also am Anfang des Sommers eine Liste mit jungen Verteidigern gegeben haben, die dem Manager vorlag. Der hat sich dann dafür entschieden, Boltons Spieler des Jahres zu kaufen, den 20-jährigen Rob Holding. Dass der Engländer im ersten Team keine große Rolle spielen würde, war zu dem Zeitpunkt unumstritten. Dann verletzte sich Per Mertesacker und erste Rufe nach einem erfahrenen Innenverteidiger wurden laut, schließlich würde auch Koscielny mindestens für das erste Saisonspiel nicht zur Verfügung stehen. Als sich dann auch noch Gabriel nach dem 3-2 Sieg über Guardiolas City eine Knöchelverletzung zuzog und es nur noch eine Woche bis zum Spiel gegen Liverpool war, hatten wir ein massives Problem: Koscielny noch im Aufbautraining nach Europameisterschaft und Urlaub, Merte verletzt, Gabriel verletzt und die einzigen fitten Innenverteidiger Calum Chambers (21) und Rob Holding (20), die zwar schon zusammen das U21-Turnier in Toulon gewonnen hatten, aber gegen den Kloppschen doch wahrscheinlich überfordert sein würden. Also Liste raus! Irgendeinen guten Mittzwanziger raussuchen, verpflichten, Spielen lassen! Eine Woche Zeit, um sich mit dem verkaufenden Club zu einigen, dem Spieler einen Vertrag vorzulegen, den Papierkram fertig zu machen und ihn ins Team einzugliedern –  das ist dann doch ein bisschen knapp bemessen. Und letztendlich kam auch keiner. Holding und Chambers sollten gegen Liverpool von Elneny und Coquelin, auf der #6 oder #8 oder wie auch immer, beschützt werden. Das lief auch ganz gut, bis Liverpool sich in den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte dann angefangen hat anzustrengen. Dann sind sie nach Belieben über die Flügel (weder Nacho noch Hector sind da mitgekommen), haben sich ein bisschen den Ball zugespielt und standen vor Cechs Tor. Da konnten die beiden wenig machen, auch wenn sich keiner von ihnen mit Ruhm bekleckert hat. Chambers hat dann noch das 3:4 gemacht, aber anstatt dann nochmal richtig anzugreifen, haben wir uns zurückgelehnt und entspannt. Wenger hat die beiden dann in der Pressekonferenz gelobt, aber es war doch klar, dass das so gegen Vardy und Mahrez noch einmal ins Auge gehen könnte. Da bis dahin immer noch keiner verpflichtet wurde, stand Koscielny in der Startelf, der dann auch glatt und sauber alles abwehrte, was Leicester so versuchte.
Zum Glück hat sich herausgestellt, dass Holding und Koscielny zusammen gut funktionieren. Und nochmal wird so eine Situation wohl nicht auftreten, jetzt hat Arsenal ja den Weltmeister Shkodran Mustafi verpflichtet. Aber dass es uns gegen Liverpool Punkte gekostet hat, ist offensichtlich. Wenn man drei Tore schießt, sollte man das Spiel auch gewinnen oder allerwenigstens mit einem Punkt rausgehen. Das Unangenehme ist halt, dass es so vermeidbar war. Hätte der Club nach Mertes Verletzung sofort oder wenigstens innerhalb von 3 Wochen reagiert, wäre das alles kein Problem gewesen. So aber gehen wir mit mehr Rückstand auf die Spitze in die Länderspielpause als nötig
Wenn’s klickt, dann klickt’s
Gegen den Meister auswärts unentschieden zu spielen ist nichts, wofür man sich schämen müsste. Es war nicht besonders schön anzusehen, was sich unser aus Theo, Ox, Santi und Alexis bestehender Angriff da zusammenspielte, aber letztendlich spielten wir hier auch gegen eine eingespielte Viererkette, die ihrem Team in der zweiten Hälfte den Titel gewonnen hat. Das Problem an dieser Konstellation ist, dass Alexis zu tief kommt, um den Ball zu holen. Wenn er ihn dann hat, bewegt sich keiner in die Mitte und der Ball geht auf den Flügel, aber es ist immer noch keiner im Strafraum. Sobald dann Alexis wieder in der Mitte angekommen ist, wird der Ball reingeflankt und wer jetzt denkt, dass Alexis die beiden Riesen Huth und Morgan in einem Kopfballduell schlägt, darf sich mal einen Zollstock nehmen und nachmessen. Nach dem Spiel war natürlich Krisenstimmung, nur 1 Punkt aus 2 Spielen, etc., letztendlich unbegründet, aber ein bisschen nachvollziehbar.
Dann, eine Woche später, wird Watford demoliert und der einzige Unterschied ist, dass Santi zurück auf der #8 ist und Özil in seinem geliebten Raum zwischen der Abwehr- und Mittelfeldreihe. Was ist passiert? Es wurde mal wieder bewiesen, dass die grundsätzliche Kritik an Wengers 4-2-3-1 oder 4-3-3 sinnlos ist, weil es nicht auf die Formation in der Berichterstattung geht sondern um die Interpretation der einzelnen Rollen. Und hier hat sich einiges getan: Wo Walcott sich gegen Leicester hauptsächlich auf dem Flügel rumgetrieben hat, war er jetzt auch im Strafraum zu finden und wenn Alexis zurückgefallen ist, um sich den Ball zu holen, hat sich Özil entweder am Strafraumrand oder sogar im Strafraum in bester Giroud-Manier angeboten, um Doppelpässe zu spielen. So sind einige wunderschöne Chancen entstanden, die nicht alle verwertet wurden, aber durchweg schön anzusehen waren. Sogar Theo hat sich ordentlich angestrengt und überall mitgewirkt: Ob es nun Angriffe über rechts zusammen mit Bellerin waren oder Zweikämpfe in der eigenen Hälfte.
Was ist jetzt also der Unterschied zu vorher? Es hat funktioniert. Der Plan ist aufgegangen. Das passiert leider nicht oft genug, besonders in der zweiten Hälfte der letzten Saison war es oft eine Plackerei, Arsenal zuzugucken. Aber wenn es funktioniert, dann richtig.
They see me loanin‘, they hatin‘
Wen haben wir also diesen Sommer verpflichtet? Xhaka, um das seit Gilbertos Weggang nicht gefüllte Loch im Mittelfeld zu stopfen. Holding, einer für die Zukunft in der Innenverteidigung, der sich aber bisher sehr, sehr gut angestellt hat. Mustafi, um Koscielny und Mertesacker zu entlasten und vielleicht sogar Gabriel ein wenig zu helfen. Dann Lucas Pérez, der dringend benötigte Stürmer, schnell, zielsicher und laufstark.
Im Tor haben wir Cech und Ospina. Emiliano Martínez sollte dieses Jahr noch keinen von beiden bedrängen können. Die Verteidiger sind Debuchy, Bellerin, Jenkinson, Chambers, Holding, Mertesacker, Gabriel, Koscielny, Mustafi, Gibbs und Monreal. Die Optionen im Mittelfeld sind noch beeindruckender: Ramsey, Xhaka, Elneny, Cazorla, Coquelin, Wilshere und natürlich Özil. Dann der Angriff: Alexis, Giroud, Lucas, The Jeff, Ox, Gnabry, Welbeck, Walcott, Iwobi und Akpom.
Wir alle wissen, dass es jedes Jahr eine Krise gibt, weil irgendwo die Spieler fehlen und dann müssen wir irgendwelche wild zusammengewürfelten Partnerschaften wie Flamini-Ramsey letztes Jahr ertragen. Aber mit diesem Team ist das kein Problem: Wilshere, Ramsey und Cazorla sind verletzt? Kein Problem, Elneny und Xhaka hinter Özil, Coquelin auf der Bank. Walcott und Ox wissen nicht mehr, in welche Richtung sie rennen müssen, um so wenig wie möglich im Weg rumzustehen? Lass einfach Alexis und Lucas auf den Flügeln für Giroud arbeiten, Gnabry kann immer noch in der 70. Minute eingewechselt werden. Koscielny leistet Merte und Gabriel im Lazarett Gesellschaft? Holding und Mustafi halten den Strafraum sauber und dann gibt es auch noch Chambers, falls sich einer von den beiden auch noch verletzt, etwas, das wir als Arsenal-Fans nie ausschließen sollten.
Warum also verleihen wir Wilshere ohne Option, ihn wieder zurückzuholen? Was in der Welt reitet Serge Gnabry, dass er, anstatt irgendwohin ausgeliehen zu werden, unbedingt nach Bremen verkauft werden will (Natürlich hier nichts gegen die Stadt oder den Verein, aber Arsenal und Werder sind inzwischen zwei andere Level)? Calum Chambers auszuleihen ist der einzige halbwegs nachvollziehbare Schritt, da er in seinem Alter und auf seiner Position unbedingt Zeit auf dem Platz braucht, den er, nachdem er auch noch hinter Holding zurückgefallen ist, bei uns nicht bekommen würde. Gedion Zelalem darf nicht der sein, der unseren verzweifelten Versuch trägt, die beiden Manchester-Clubs im Rennen um den Titel auszustechen.
Warum machen wir es uns immer so schwer?
North London Is Red
Ich war noch nicht einmal am Leben, als Tottenham das letzte Mal über Arsenal die Saison beendete. Seit 21 Jahren schafft es dieser Möchtegern-Top-Club nicht, mehr Punkte zu sammeln als wir. Und selbst in der Saison, in der wir seit Januar nicht mehr ordentlich gespielt haben, mit der alljährlichen Verletzungskrise und ohne verlässlichen Torschützen, selbst dann sind sie unfähig, die letzten paar Schritte zu gehen. Ja gut, Mai ist nicht unbedingt Sommer, aber ich werde keine Möglichkeit auslassen, noch einmal daran zu erinnern, wie glorreich dieser Zusammenbruch war: Gegen ein Newcastle, das bereits abgestiegen war, das eigentlich nichts mehr hatte wofür es spielen könnte, das ab der 67. Minute nur noch zu Zehnt auf dem Platz stand und zu diesem Zeitpunkt nur 2-1 vorne lag… Gegen dieses Newcastle brauchten sie nur einen einzigen Punkt und haben letztendlich 1-5 verloren. Und dann guckt man sich an, wie viele FA Cups (12-8) und Meisterschaften (13-2) Arsenal und Tottenham jeweils gewonnen haben und man sieht deutlich, dass Nord London rot war, ist und immer bleiben wird.

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geschrieben von Jojo Waack

Flamsey funktioniert
Als Francis Coquelin gegen West Brom vom Platz gehumpelt ist, haben sich die Albträume
vieler Arsenal-Fans verwirklicht: Mathieu Flamini auf der #6! Der Titel ist futsch, Top 4 könnte
schon ein Problem werden, hoffentlich ereilt uns nicht das gleiche Schicksal wie Chelsea!
Doch es ist nicht ganz so schlimm gekommen. In den vier Spielen, die er im Dezember
gespielt hat, hat er gut gespielt und keine großen Fehler gemacht (Southampton ignorieren
wir jetzt einfach mal).
Positiv hervorzuheben ist der 2­1 Sieg gegen Manchester City im Emirates. Dort hat er
zusammen mit Ramsey und Koscielny City’s Abklatsch von Mesut Özil, einen gewissen
David Silva, komplett aus dem Spiel genommen und so die Grundlage für einen wichtigen
Sieg geschaffen.
Zusammen mit Ramsey hat er eine solide Mittelfeldpartnerschaft geschaffen, die uns zwar
nicht so viel Sicherheit mit dem Ball in den eigenen Reihen gibt, dafür aber eine größere
Torgefahr ausstrahlt als Coquelin und Cazorla. Defensiv sind Rambo und The Flam jedoch
anfälliger, da Ramsey öfter im gegnerischen Strafraum aufzufinden ist als der kleine Spanier
und Flamini seit seinen zwei Toren gegen die Spurs Momente hat, in denen er sich für Ruud
van Nistelroy hält.

Neue Spieler müssen her
Es ist nicht nötig, nur um der Transfers willen, im Januar nach Spielern zu verlangen. Denn
mitten in der Saison wollen Klubs nur selten ihre Spieler verkaufen, noch weniger gern
Spieler, die gut genug sind, das rot-­weiße Trikot zu tragen.
Das Problem ist nur, dass Mikel Arteta keine zwei Spiele hintereinander mehr auf die Reihe
bekommt und zusammen mit Mathieu Flamini wahrscheinlich keinen neuen Vertrag
bekommen und den Klub im Sommer verlassen wird. Ersatz für die beiden müsste also
spätestens nach dieser Saison verpflichtet werden. Dazu kommt, dass Coquelin noch
mindestens bis Februar verletzt ist.
Da, wie schon erwähnt, im nächsten Sommer definitiv hätte ein Mittelfeldspieler verpflichtet
werden müssen, der ungefähr in die Coquelin­-Rolle passt, können wir uns sicher sein, dass
der Manager eine Liste mit ein paar Namen hat. Genauso wie mit Monreal und Gabriel, die
beide eigentlich ein halbes Jahr später kommen sollten, ist also auch dieses Mal eine leichte
Verschiebung des Zeitplans nötig und ein Neuling in Rot­-weiß recht wahrscheinlich.

Arsenal ist nicht mehr auf einen einzigen Spielstil festgelegt
Wenn man vor vier Jahren von Arsenal gesprochen hat, ging es meistens um Ballbesitz, den
gegnerischen Strafraum belagern und durch leichte Unaufmerksamkeiten gekontert werden.
Und das ist, siehe Southampton, auch noch nicht ganz aus unserem Spiel verschwunden.
Aber Arsenal ist nicht mehr komplett unfähig, Spieler hinter den Ball zu bringen und zu
verteidigen.
Man nehme das Spiel gegen Manchester City. Wenigstens im Emirates würde man von
Arsenal erwarten, das Unvernünftige zu tun und mit voller Wucht die instabile Verteidigung
der Skyblues zu testen. Das würde dazu führen, dass David Silva Platz bekommt, Aguero
und De Bruyne mit Pässen zu füttern, die mindestens ein Mal Mertesacker und Koscielny
auf dem falschen Fuß erwischen. Doch stattdessen sitzen wir tiefer, lassen sie kommen und
kontern mit Walcott, Özil, Campbell, Bellerin, Ramsey und Giroud. Das gleiche Muster lässt
sich bei den Spielen gegen Manchester United, Bayern und Olympiakos erkennen.
Die Fähigkeit, Spiele zu kontrollieren und mit schönen Passkombinationen den Gegner zu
umgehen, ist natürlich nicht verloren gegangen. Gegen Bournemouth, Sunderland und
Aston Villa waren wir bis auf einige kleine Ausrutscher das bessere Team und hatten das
Spiel in der Hand.

Özil ist die beste #10 der PL
3 Tore und 16 Vorlagen in 19 Spielen und mit der Hälfte der Saison vor ihm, noch vier Vorlagen
von Thierry Henry’s Rekord entfernt. Was will man mehr? Mesut Özil ist seit seiner
Verletzung im letzten Januar in der besten Form seiner Arsenal-Karriere und sollten wir in
dieser Saison endlich die Meisterschaft gewinnen, wird das vor allem sein Verdienst
gewesen sein.
Özil entscheidet Spiele im Alleingang, er hat beide Vorlagen gegen City beigesteuert und
gegen Bournemouth neun Torchancen kreiert, mehr als irgendein anderer Spieler in einem
einzelnen Spiel dieser Saison. Seine Passgenauigkeit im gegnerischen Drittel ist
normalerweise über 90%.
Dazu hat er seine Defensivleistung verbessert. Gegen Manchester City war er der
Arsenalspieler mit den meisten Tackles, außerdem ist er immer öfter dabei zu sehen, wie er
verlorene Bälle verfolgt und zurückerobert.
Aber natürlich. Seine Körpersprache ist noch nicht gut genug…

Das Achtelfinale der Champions League ohne Arsenal? Unmöglich!
Wir machen es uns gerne schwer, nicht wahr? 1­:2 gegen Zagreb, 2­:3 gegen Olympiakos,
1­:5 gegen Bayern. Aber letztendlich, wenn es drauf ankommt, können wir alte
Gewohnheiten einfach nicht loswerden. Wie zum Beispiel im Lostopf der Achtelfinalrunde
der Champions League rumliegen. Und wegen Spielen wie gegen Olympiakos, bei denen
wir mit mindestens 2 Toren Abstand gewinnen müssen, lohnt es sich, Arsenal-Fan zu sein.
Denn wir wissen, dass wir es können, aber wir wissen auch, dass wir noch nie in
Griechenland gewonnen haben und dass wir fast genau das Gleiche gegen Monaco
schaffen mussten, es aber nicht geschafft haben. Und dann holt Giroud das Tornäschen
heraus und schießt uns mit einem Hattrick eiskalt in die Runde der letzten 16. Gegen Barcelona.

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Von Stefan Holzapfel

5:1 für die Bauern? Muss man nicht machen, kann man aber. Es bewahrheitete sich, was einige schon als ungutes Gefühl vor dem Spiel hatten. Wäre auch zu schön gewesen, die Bauern zweimal innerhalb von 2 Wochen zu ärgern. Aber spätestens nach dem 0:0 der Bauern in Frankfurt war klar, dass mal wieder eine gute Mannschaft eine Lehrstunde erwartet. So wie es so vielen zuvor schon ergangen ist, egal ob Wolfsburg, Dortmund, dem AS Rom oder auch dem FC Barcelona. Und das machen die Bauern, weil sie es halt können.

Die Ausgangssituation war schon bescheiden. Ospina, Bellerin, Koscielny, Wilshere, Ramsey, Arteta, Rosicky, The Ox, Walcott, Welbeck – was fast wie eine “Starting XI” klingt, ist mal wieder die Verletztenliste. Stattdessen spielen Debuchy und Campbell, denen die fehlende Spielpraxis anzumerken ist und auf der Bank sitzen Macey, Chambers, Iwobi und Reine-Adelaide. Die Bauern dagegen in Bestbesetzung mit Robben und Vidal auf der Bank.

Wenn du dann nach 10 Minuten in Rückstand gehst, ist das Spiel schon fast gegessen. Debuchy und Gabriel erhalten eine Lehrstunde, Campbell und später Chambers könnten mal wieder ein paar Minuten mehr Spielzeit benötigen. Die Art und Weise, wie das Endergebnis zustande kam, zeigt jedoch auch eine Schwäche auf, die uns schon seit Jahren verfolgt. Die fehlende Kampfkraft. Wenn man merkt, dass man mit spielerischen Mitteln nicht zum Ziel kommt, dann muss der unbändige Wille auch mal den Weg ebnen. Und das passiert bei Arsenal einfach zu selten. Zu viele Schönspieler, zu wenige Kämpfer.

Ob allein dies gegen die Bauern gereicht hätte, ist zu bezweifeln, hat uns aber auch schon in vielen anderen Spielen gegen die Stokes und West Hams dieser Welt das Genick gebrochen. Die Vermutung liegt nahe, dass sich das unter Arsene Wenger nicht mehr ändern wird. Und das ist genau der Grund, warum es gegen Vereine wie Bauern oder Barcelona nicht reicht und nie reichen wird und deshalb regelmäßig spätestens im Achtelfinale Schluss ist. Allein spielerisch sind diese Mannschaften kaum zu schlagen, sondern nur mittels einer Mischung aus spielerischer Klasse und unbändigem Willen. Der fehlte und rechtfertigt somit das Ergebnis.

Nun startet bei vielen die Rechnerei, was dieses Jahr noch drin ist in der Champions League. 2 Siege gegen Zagreb und in Piräus (mit 2 Toren Unterschied, was uns ja bisher in Piräus zum Glück immer gelungen ist) und zusätzlich auf die Gnade der Bauern gegen Piräus hoffen. Und schon ist man dabei im Achtelfinale. Soviel zur Theorie. In der Praxis stellt sich die Frage: Macht das Sinn? Nur um als Gruppenzweiter wieder einen Topgegner zu bekommen und sich obligatorisch im Achtelfinale zu verabschieden? Die größte Katastrophe wäre aus meiner Sicht ein Gang in die Loser-League. Immer schön am Spursday verausgaben, um dann am Sonntag in der EPL zu versemmeln.

Mein Lösungsvorschlag?

Noch zweimal das Youth-Team in der CL ranlassen, sich mit einem respektablen 4. Platz aus Europa verabschieden und auf die EPL konzentrieren. Garantiert keinen Meistertitel, macht ihn aber aufgrund fehlender Doppelbelastung wahrscheinlicher. Zumal es wie die letzten 2 Jahre auch dieses Jahr nie wieder so einfach wird, Meister zu werden. Die einzige Konkurrenz dieses Jahr ist Man City. Außer die wilde Zausel-Bande aus dem Vorort von Everton bekommt jetzt einen Höhenflug.

Apropos Spursday. Sonntag steht das North London Derby an. Zeit, um die Leistung vom Mittwoch grade zu rücken. Wird nicht einfacher mit der Verletztenliste, aber zum Glück durften sich auch die Nachbarn am Donnerstagabend noch eine Runde quälen. Wir spielen zu Hause, die Spurs sind nicht die Bauern und jeder sollte wissen, worum es in diesem Spiel geht. Zeit, den Zauberstab wegzupacken und die Sense rauszuholen.

Ach eins noch zum Schluss: Ein Stück weit kann man die Bauern ob ihrer sportlichen Leistungen beneiden. Es ist auch überragend wie man No-Names wie Douglas Costa oder Kingley Coman für relativ überschaubares Geld verpflichtet, die dann mal kurz einen Vidal oder Robben auf die Bank schicken. Das nötigt selbst mir als Bayern-Hasser Respekt ab. Aber eins ging die letzten Jahre nicht, ging am Mittwoch nicht und wird in Zukunft auch nicht gehen: dieses versnobte, erfolgsverwöhnte, arrogante Theaterpublikum auf den Rängen der Arroganz-Arena. Ich behaupte ja nicht, dass im Emirates ständig die Hölle los ist, aber diese teils minutenlange Stille auf den Rängen (inklusive Schickeria) beim Stand von 4:0…ich find‘s erbärmlich. Die „Super-Bauern“ und „Europa-Pokalsieger“ stehen in München auf dem Platz und nur auf dem Platz, die Champions-League auf den Rängen findet in Dortmund, Schalke, auf St. Pauli oder in Dresden statt.

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Hallo Freunde des gepflegten Fußballes,

nachdem wir letzte Woche den ruhmreichen FC Bayern zurück auf den Boden der Tatsachen geholt haben wird kommende Teil der zweite Part im Schlauchboot ausgespielt. Mit einem Sieg in München wären wir punktgleich mit dem Favoriten in dieser Gruppe, wenn das jemand nach den ersten beiden Spielen mir gesagt hätte, würde ich ihn Fragen ob er auch austherapiert ist wie der Coach vom Chelsea Football Club.

Aber es geht auch um viel mehr als um 3 Punkte oder den Gruppensieg. Es geht um die Tatsache wieder als Gemeinschaft von vielen German Gooners aufzutreten, Gespräche zu führen, Lieder zu singen oder einfach zusammen Zeit zu verbringen so wie es uns Dennis Bergkamp lehrte 😉

“When you start supporting a football club, you don’t support it because of the trophies, or a player, or history, you support it because you found yourself somewhere there; found a place where you belong.”

-Dennis Bergkamp

Wir werden knapp 100 German Gooners in der Allianz sein….eine überragende Anzahl an hiesigen Gooners wie ich finde.. Ich freue mich…

Daher treffen wir uns am 04.11.2015 ab 14.00 Uhr in den Augustiner Bräustuben ( Achtung nicht Keller )

Augustiner Bräustuben, Landberger Str. 19, 80339 München, nächste S Bahn ist Hackerbrücke

Bitte probiert bis 18.00 Uhr dort aufzuschlagen, dort verteilen wir die Karten für das Spiel in der Allianz Arena.
Treffpunkt am Stadion ist sehr schwierig zu gestalten. Ansprechpartner wird Stefan, Carsten, Jens oder ich vor Ort sein.

Nach dem Spiel ist dann noch lange nicht Schluß (der Sieg will ja gefeiert sein …): wir fahren von einem stadionähnlichen U-Boot zu unserem traditionellen After Match Treffpunkt, einer stadionähnlichen Fußballkneipe namens, äh, Stadion an der Schleißheimer Strasse

http://www.stadionanderschleissheimerstrasse.de/

(wenn ein Laden den Namen Fußballkneipe verdient hat, dann dieser hier – wirklich sehenswert und eigentlich ein Muß für alle, die noch nicht da waren. Holger und Crew lassen den Laden extra für uns noch länger auf und besorgen selbst englisches Bier für uns)

Wer das U18 – Spiel Bayern – Arsenal (mit Thierry als Co-Trainer und, u.a., Iwobi und Crowley im Team) ebenfalls supporten möchte, sollte sich um 14.00 Uhr am Grünwalder Stadion einfinden.
Tickets usw. können sicherlich vor Ort gekauft werden (also für das U18-Spiel!). Ist im übrigen vom Arsenal Germany Hotel (Wetterstein) nur ein Katzensprung entfernt.

Wer es nicht schaffen sollte zum Treffpunkt bitte rechtzeitig das Board informieren damit wir reagieren können.

Ansonsten stehen wir euch unter board@arsenalfc.de zur Verfügung.

Kommt gut nach München!

Cheers und die Kanone geht über alles!!

Christian

 

 

 

 

 

 

 

 

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„Boring, Boring Chelsea!“ tönte es durchs Emirates, mit gutem Grund: Chelsea hatte mal wieder ab der 60. Minute das Spiel getötet und sich geweigert mit mehr als 2 Spielern den Strafraum zu verlassen, so wie sie es seit dem 3-5 gegen dieses kleine Team aus Essex getan haben (Happy St. Totteringsham Day!). Wo liegt also das Problem, wenn die Fans das Offensichtliche laut besingen?

Das Problem liegt darin, dass die Begleiterscheinungen des Spiels nicht besonders interessant waren. Ja, es gab mehrere strittige Elfmeterszenen, aber das kann auch nur 10 Minuten Berichterstattung füllen. Und wenn sich weder Wenger noch Mourinho zu größeren Sticheleien hinreißen lassen und Cesc‘ Rückkehr ziemlich unspektakulär verläuft, muss halt irgendwas her. Sei es ein dermaßen normales Stück „Banter“ (‚Tschuldigung) wie „Boring, Boring Chelsea“. Gefreut haben sich natürlich alle, die gerne ein wenig zurückdenken, denn Arsenal hat ja auch nicht immer schön gespielt. „1-0 to the Arsenal“ war der Gesang, der Arsenal besonders Anfang bis Mitte der 90er perfekt beschrieb: Eine geniale Abwehr (Winterburn, Bould, Adams, Dixon) und Ian Wright waren meist ausreichend für so ein Ergebnis. Gegnerische Fans waren darüber natürlich nicht erfreut und fingen an, Arsenal als langweilig zu besingen. Aber es war Arsenal egal. So wie es auch Chelsea egal sein sollte, denn sie sind Meister. Ist es ihnen aber nicht, denn ein Club, der quasi gerade mal 12 Jahre existiert, kann es sich nicht leisten ein schlechtes Image zu haben. Zu rassistischen Fans, einem rassistischen Kapitän und Schwalbenkönigen soll ja nicht auch noch der Ruf, langweilig zu spielen, kommen. Das würde sie ja dann zum unbeliebtesten Club Londons machen. Tragisch.

Apropos tragisch: 10 Jahre ohne Ligatitel, das ist tragisch! Und langweilig! Und bedauerlich! Und so weiter! Jedenfalls wenn man José Mourinho Glauben schenken möchte. Denn was kann man als Manager eines Clubs, der 50 Jahre lang keinen Titel gewonnen hat, tun, damit man auf die Titelseite kommt? Genau, mal wieder einen kleinen Hieb in Richtung Arsenal austeilen. Hat der gute Mou ja sonst noch nicht gemacht. Auch wenn ich ein Fan von Rivalitäten im Fußball bin, auch von Rivalitäten zwischen einzelnen Spielern oder Managern, sollte man dabei auf einem bestimmten Level bleiben, das Mourinho schon verlassen hat, als er Wenger als „Voyeur“ bezeichnet hat. Darauf hat Wenger dann zwar wenig höflich geantwortet („When you give success to stupid people, it makes them more stupid sometimes“), aber insgesamt hat sich AW wesentlich besser verhalten als Mourinho, der König des gut platzierten Stiches. Daran hat sich auch nichts geändert als Mourinho nach Aufenthalten in Spanien und Italien zurück an die Stamford Bridge gekommen ist („Specialist in failure“). Man kann über Wenger sagen was man will, aber er hat sich bei dem Großteil seiner Auseinandersetzungen mit anderen Managern, auch mit Mourinho und Sir Alex Ferguson, stilvoll verhalten.

 

 

Jojo

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