„We´ve got Özil, Mesut Özil, I just don´t think you understand …“ 4/5 (3)

„He´s one of our own, he´s one of or ooooone, Mesut Özil, he´s one of our own“

Back with a bang … Als Mesut am Sonntag wieder bei Arsenal antanzte, ging es direkt in den Flieger nach Singapur. Vermeintlich mit einem Riesenrucksack an Problemen etc für ihn – aber nee, als der Flieger dann in Singapur gelandet ist, war alles anders, die Statements waren raus, in Deutschland brannte der Baum, in Singapur dagegen nur die Sonne und Mesut macht bei den ersten Bildern einen ziemlich relaxten Eindruck. Als wäre erstmal ein riesiger Druck von ihm abgefallen … was raus musste, ist endlich raus und zum Arbeitsbeginn ist reiner Tisch gemacht.  Daruf hatte ich gehofft und so kam es auch. Das aber der große Schweiger gleich zu so einem Rundumschlag ausholt – Respekt. Er wird ja von seinen ´Kritikern´ gerne als Lusche, die keine Eier hat o.ä. bezeichnet, aber das ist jetzt mal ne ziemlich mutige (und epische) Breitseite, die heftige Wellen schlägt und auch was von ´verbrannter Erde´ hat.

Das Wichtigste für uns ist: Mesut Özil ist Spieler bei Arsenal. Arsenal FC um genau zu sein. Unserem Verein. Er ist damit einer von uns und was immer auch ist, er braucht und bekommt unsere Unterstützung. Das ist doch wohl klar … oder?

Damit das klar ist: dieser unsägliche Fototermin war sowas von daneben und die Erklärung dazu auch nicht wirklich schlüssig. Wofür hat der Mann Berater? Das war absolutes Komplettversagen von denen, denn das Abstruse an der Situation ist doch auch, dass er damit den ganzen Hatern, Rechten und Rassisten ohne jede Not plötzlich Argumentationshilfe frei Haus geliefert hat. Vorher diffuse ´Kritik´ bekam dadurch eine respektablen Anstrich. Und klar, natürlich ist die Kritik an dem Foto nicht rassistisch, aber man kann sich schon wundern, aus welchen Ecken sich urplötzlich Sorgen um die Menschenrechte in der Türkei gemacht wurde (und von dort jubeln jetzt Faschisten über sein ´Tor gegen Faschisten´ .. kann man sich nicht ausdenken, sowas ..)

Da hat dann auch der mittlerweile scheinbar komplett verwirrte bayerische Wursthinterzieher (faszinierend, wie sauer der ist, dass mal ein Nationalspieler nicht zu Bayern wollte) Recht, nur gerade nicht so, wie er es meint: es wird sich eben auch massiv hinter dem Bild versteckt, nur halt nicht von Mesut, sondern von vielen, die ihrer Abneigung gegen Özil jetzt einen ganz offiziellen Anstrich geben können.

Rassismus? klar, unterschwellig auf jeden Fall, gerade wenn es darum geht, ´Schuldige´ zu benennen. Da hat er Recht (und gemeint sind NICHT die berechtigten Vorwürfe in Sachen Foto), ist aber kein deutsches Ding alleine, denn z.B. in Belgien (Lukaku), England (Sterling) oder Frankreich (Pogba u.a.) hört man gleiches und selbst in Brasilien werden die dunkelhäutigeren immer heftiger angegangen. Zeichen der Zeit …

Bei der Zeitung mit den vier Buchstaben war er jahrelang der Liebling – Exklusivinterviews, Homestories, das volle Programm. Dann kommen neue Chefs, der politische Wind dreht sich, zu Bayern will er auch nicht .. zack, ist er Angriffsziel und wird entsprechend angegangen. Klar, dass die auch die ersten waren, die mit dem Foto steilgegangen sind.

Mesut Özil war ja schon immer ein Spieler, der die Meinungen gespalten hat: den mag man – oder eben nicht. Irgendwas dazwischen scheint kaum zu gehen. Argumentieren geht auch nicht, da können die Statistiken noch so gut sein – ´Gegenargument´: Statistiken halt … weil: das ist halt ein Weichei, schlechte Körpersprache, eben kein richtiger ´Mann´. Bei ihm muss immer ´mehr´ kommen. Warum? Kevin de Bruyne z.B. hat eine sehr ähnliche Mimik und Körpersprache, wird dem auch nur ansatzweise sowas vorgeworfen?

In Sachen Assists macht Mesut in England alle naß – so schnell so viele hat keiner geschafft, kein Hazard, kein KDB, nicht mal Gott (Dennis Bergkamp) kommt an seine Zahlen ran. Auch in der Nationalelf hat er die meisten: 40 – dazu 23 Tore bei 92 Spielen. Kann man mal machen. 23 Tore hat Lotthar Matthäus auch, aber bei 150 Spielen – Assists hat er ganze 19. Wer hält da also am besten die Fresse? von Entenexperte M. Basler mit seinen mickrigen 30 Spielen und 2 Toren sprechen wir besser nicht …

Und dann zeigt Mesut ja keinen Einsatz, ist lauf- und denkfaul und klinkt sich völlig aus den Spielen aus. So wie bei der WM wahrscheinlich … während die zuständigen Leute noch in der gegnerischen Hälfte chillen, rennt Mesut als einziger Spieler im Vollsprint (etwas, was der Kollege Basler sicher bis heute noch nicht kennt) zurück beim Mexiko-Gegentor und kriegt den Einsatz auch noch um die Ohren gehauen. Ja, nee, is´ klar …

Mesut hat mit dem Rücktritt den absolut richtigen Schritt gemacht, jetzt den Kopf frei und wird sich für Arsenal reinhauen ohne Ende. Dessen bin ich mir absolut sicher. Wenn es bei uns auch endlich mal mit der Chancenverwertung etwas griffiger läuft (und das wird es, Leute, das wird es!) und er seine Verletzung abschüttelt, wird er die Saison seines Lebens spielen. Auch weil er mehr Ruhepausen hat durch die fehlenden Länderspiele. Das wird ihn in Deutschland nicht beliebter machen, im Gegenteil, im schlechtesten Fall wird er von den Vollspacken zu einer Art Staatsfeind hochgejazzt (dieses widerliche Gewäsch aus Istanbul gerade als vermeintlicher Support für ihn wird und soll wohl auch dazu beitragen), der bei Auftritten in Deutschland einen schweren Stand haben wird. Für etwaige Spiele von Arsenal bei uns können wir uns da ggf. auf ein bischen Stress einstellen.

Er wird unser wichtigster Spieler sein, er hat das Vertrauen von Unai Emery und vom Team, das demnächst auch so spielt, dass es Mesut´s Spielweise effektiv unterstützt und eben auch erfolgreicher machen wird, zumal er nach hinten besser abgesichert sein wird.

Und überhaupt: von 2005-2013 hat Arsenal keinen Titel geholt. Dann kam Mesut und durch und mit ihm haben wir endlich wieder angefangen, Pokale zu gewinnen. So sieht´s nämlich aus!

Jens / DB10

Btw: Arsenal gegen Atletico am Donnerstag bei DAZN, 13.35 Uhr (Samstag gegen PSG auch 13.35 Uhr, DAZN)

 

 

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