Lieber ein Ende mit Grauen als ein Grauen ohne Ende 5/5 (3)

Diese Statistik sagt eigentlich alles aus über den Schwachsinnsfußball, den uns dieser Alibitrainer seit langem kredenzt – und Samstag gegen Southampton war geradezu sinnbildlich für Emery´s verkorkste Einstellung zum Spiel: gegen einen Abstiegskandidaten, der kürzlich erst 0-9 gegen Leicester verloren hat und in den letzten drei Spielen ganze 13 Schüsse gen Tor geschafft hat, stehen acht defensive Spieler in der Startelf. In einem Heimspiel – kann man sich nicht ausdenken, sowas. Resultat: Soton ist überlegen, führt völlig verdient, hat am Ende 23 Torschüsse (wir 12!), klare Torchancen ohne Ende und muss es sich einzig seiner eigenen Doofheit zuschreiben, dieses Spiel nicht gewonnen zu haben: Immerhin, auch aus neutraler Sicht, muss man positiv festhalten: deren absurdes Zeitschinden (alleine dieser Spacken, der kurz vor Schluß so tat, als hätte er den Ball an den Kopf bekommen und minutenlang liegenblieb ..) wurde zurecht mit sieben Minuten Nachspielzeit bestraft (obwohl der Schiri mal wieder richtig schlecht war) und so konnte Arsenal in der 96. Minute noch einen Konter (?!) fahren und den Ausgleich machen.

Selten so komisch gefühlt nach so einem Tor: erst „YES“, natürlich, dann aber auch „ach scheisse, jetzt rettet ihm das wieder den Job ..“ – schlimm, dass einem solche Gedanken überhaupt kommen, aber Lacazette sah auch eher so aus, als hätte er das Gleiche gedacht …

Arsenal stand ja historisch nicht wirklich für aufregenden Fußball (´Boring, boring Arsenal´ kommt einem da in den Sinn), erst mit Arsene Wenger hat der Club einen gewaltigen Wandel vollzogen hin zu mutigem Offensivfußball, der auch noch von Erfolg gekrönt war. Das hat einen ´Brand´, einen Markenkern, ein Identifikationsmerkmal mit sich gebracht, der dem Club Millionen an neuen Fans beschert hat. Arsenal war cool, sowas von, aber im Endeffekt nicht effektiv genug, um richtig erfolgreich zu sein. Lange Zeit sozusagen eine Bastion des guten und schönen Offensivfußballs, war es in den letzten Wenger-Jahren eher so „ja, die spielen schönen Fußball, können aber ums Verrecken nicht verteidigen“ – in etwa. Nichtsdestotrotz hatte sich Arsenal in diesen Jahren etwas geschaffen, worauf bei der Wenger-Nachfolge zwingend hätte aufgebaut werden sollen, so a la „Wir sind Arsenal, das ist unser Ding“, stattdessen fühlt es sich an, als wird mit dem Arsch eingerissen, was vorher lange mit den Händen aufgebaut wurde. Auf dem Platz ist das mit dem Verteidigen zur erbarmungswürdigen Karikatur geworden und das Fußballspielen als solches scheinen wir komplett verlernt zu haben. AW hat ja auch gut genervt mit diesem ´wir kümmern uns nicht um den Gegner, wir machen unser Ding´ (wenn du die Spieler dafür hast, kein Ding, wenn nicht, schwierig mitunter ..), aber dass UE das so komplett andersherum macht, ist Arsenal´s nicht würdig!

Wenn man so an unsere Entscheidungsträger, unser Board oder unsere Besitzer denkt, ist eines klar: we´re fucked … allerdings hoffe ich, dass ein paar von denen noch einen Funken Verstand übrig haben und langsam mal aufwachen …

And after all, you´re my Arsenal ….

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