Was haben Huddersfield Town und Arsene Wenger gemeinsam?

Beide haben jeweils mehr Meistertitel als T#####ham (je 3)!

Huddersfield holte alle seine Titel (3 x Meister, 1 x FA-Cup) in den 1920er-Jahren. Die waren damals schlicht das Bayern der englischen Liga. Stark gemacht hat sie ihr Trainer, ein gewisser Herbert Chapman. Spamnnenderweise hat sich dieser Chapman inmitten der ganzen Erfolge dazu entschlossen, auf folgende Anzeige eines bis dahin eher unbekannten, total erfolglosen und ständig im Abstiegskampf befindlichen Vereins aus Nordlondon zu antworten:

Das war 1925, er hat den Job bekommen, Huddersfield hat sein Mojo verloren und Chapman hat Arsenal nicht nur richtig umgekrempelt, sondern auch die ersten Erfolge gebracht: 1927 war man zum ersten Mal im Pokalfinale (und legte gewissermaßen den Blueprint für viele wichtige Arsenal-Spiele: 0-1 verloren, gegen Cardiff, weil der Torwart sich den Ball quasi selbst reingeworfen hat), 1930 hat man den Cup dann gewonnen, 1931 war man Meister (als erster Verein aus Südengland), 1933 auch. In der Folgesaison ist Chapman im Winter plötzlich an einer Lungenentzündung gestorben, sein Co-Trainer, George Allison, hat das Team zum Titel geführt und in den Folgejahren noch drei weitere Titel geholt. Es war die große Zeit von Arsenal, an die man jahrzehntelang nicht ansatzweise rankam.

Das wir hier heute, fern von London, uns für die Gunners interessieren und ihr das hier lest, ist aktuell ganz sicher auch Arsene Wenger zu verdanken, der Arsenal mit vergleichbaren Erfolgen wieder in die Erfolgsspur gebracht hat, primär aber auf jeden Fall Herbert Chapman. Der ist damals mit seinen Visionen nicht zum Arzt gegangen, sondern hat einen verschlafenen Verein aus London (das damals absolut nicht das Fußballmekka war) zu einem modernen und eben auch erfolgreichen Topverein umgebaut. Angefangen mit neuen Trainingsmethoden und vermeintlich revolutionären taktischen Aufstellungen und Teamzusammenstellungen hat er auch sonst Spuren hinterlassen: Rückennummern oder Flutlicht wären ohne ihn erst viel später auf die Insel gekommen. Er hat auch das Umfeld mobilisiert und es sogar hingekriegt, die Behörden davon zu überzeugen, die nahe U-Bahnstation (Gillespie Road) in ´Arsenal´ umzubenennen. Ohne den Mann gäbe es das Arsenal, was wir kennen, schlicht nicht!

Ihren ersten Titel holten Chapman und Arsenal 1930 im FA-Cup mit einem 2-0 gegen … Huddersfield Town.

Einen ähnlichen Einfluß auf die Entwicklung vom Arsenal Football Club hat seither nur Arsene Wenger gehabt, der ebenso kam, sah und siegte. Ebenfalls mit neuen Trainingsmethoden (man beachte die jetzt bekannten ersten Trainingsfotos, wo die englischen Haudegen die Athletik/Gelenkigkeit dieses französischen Brillenträgers bestaunen), interessanten Teamzusammenstellungen und vor allem einer auf der Insel nie gesehenen Spielphilosophie drehte er den damals auch eher verschnarcht herkommenden Club auf links.

Arsene Wenger hat jetzt knapp 22 Jahre für Arsenal gearbeitet – passenderweise hatte der Club seit Gründung (1886) genau 22 Trainer. In 16% der Zeit war AW davon der Coach, 25% aller Arsenal-Spieler haben unter Wenger gespielt und der Titelanteil von AW bei Arsenal beträgt 40%. Kannste mal sehen … es war nicht alles Gold, sicher, gerade zuletzt. Dieses ist seine schlechteste Saison, aber auch da gab es noch ein Pokalfinale, ein europäisches Halbfinale und am Ende Platz 6, seine schlechteste Platzierung ever. Zum Vergleich: Chapman wurde mal 14., Allison 13., Whittaker 12., Mee 17., Neill 16. oder Graham 12. – dass das jetzt Meckern auf hohem Niveau ist, liegt daran, dass Arsene Wenger Arsenal konstant im oberen Bereich etabliert und den Club letztendlich zu einer globalen Marke gemacht hat, der eine Identität hat, die er AW verdankt. Daher reden wir jetzt auch eher über Allegri als Nachfolger als über Eddie Howe (o.ä.).

Und jetzt ist er also da – der letzte Tag, das letzte Spiel von Arsene Wenger bei Arsenal. Ein historischer Tag. Und es ist irgendwie so unglaublich passend, dass dieses Spiel ausgerechnet bei Huddersfield Town stattfindet. Dieser Brückenschlag in unserer Geschichte zu Herbert Chapman ist einfach faszinierend und die Romantik in dieser Geschichte sauge ich als Oldschooler gerne auf.

Huddersfield hat seit der goldenen Zeit damals nie wieder was gerissen und ist Anfang der 70er abgestiegen und erst jetzt wieder, dank David Wagner, oben. Absteigen können sie nicht mehr, weil sie zuletzt mal eben bei City und bei Chelsea nicht verloren haben. Die können es also locker angehen und wer weiß, vielleicht langt es ja für uns zum ersten Auswärtspunkt 2018 …

Town hat schon angekündigt, dass sie Arsene Wenger selbst auch ehren werden vor dem Spiel. Große Geste – das Spiel ist sicher auch deswegen schon sehenswert, weil es eine einzigartige Feierstimmung im Stadion geben wird. Man könnte platt sagen: ein Fußballfest. Ah well, so be it. Es sind die allerletzten 90 Minuten von und für Arsene Wenger, die Mannschaft wird nochmal alles geben (sic.. naja, der Einsatz hat ja auch in Leicester gestimmt ..), der Gegner haut nicht komplett dagegen (es ist ja nicht Stoke … das ist natürlich das Highlight der Saison – die Orks sind weg!) – das sollte ein würdiger Abschluß werden!

Egal, ob man für oder gegen Wenger war oder ist – dies ist ein gravierender Einschnitt für Arsenal. Wir sind uns wohl alle einig, dass dieser Schritt nötig ist, aber es geht auch ein unfassbares Stück Arsenal-Geschichte zuende. Das kann man auch anerkennen und der mit Abstand größte Teil der Arsenal-Follower macht das auch (und die realen Fans im Stadion haben da letzte Woche auch ein Zeichen gesetzt). Die übrig gebliebenen Hater werden wohl immer haten, es wird jetzt halt gegen den Wenger Love-In gepestet und die Dummheit aller anderen. Irritierenderweise werden sich aber schon neue Opfer gesucht: allen voran Mesut Özil, der in einer Form beleidigt wird, als hätte er eigenhändig 12.000 Hundebabys zersägt und erschreckenderweise auch Mikel Arteta – da reicht das Gerücht, er könnte als Coach zu Arsenal zurückkommen … ach … haters gonna hate, klar, aber ähnlich wie mit den Vollpfosten beim HSV, wünschte man sich, solche dummen Kinder hätten keinen Internetzugang mehr und würden auf ewig verschwinden …

Yo, morgen beginnt die Zukunft, zumindest die von Arsenal, aber heute ist nochmal ein Tag für Semtimentalitäten. Ein würdiger Ort, ein würdiger Gegner, ein hoffentlich gutes Spiel mit dem richtigen Ergebnis – und dann der Abschied von Arsene Wenger. Da werden bei den meisten so oder so die Augen nicht zwingend trocken bleiben …

Merci, Arsene!

 

 

Beitrag bewerten

Sehr lang, aber auch sehr, sehr interessant: Arsene Wenger´s allerletzte Pressekonferenz bei/für Arsenal:

Arsene, it’s your final press conference…

Oh!

Can you explain how you’re feeling right now?

You know, it’s a bit strange for me. I’m slowly understanding that it finishes. So I’m adapted now. I try to finish as well as I can and hopefully not disappoint you for my last press conference.

How strange has the last four days been for you since the emotional goodbye at the Emirates?

It was very strange. I’m grateful for that because at the end of the day you can say it’s sad. If you look at it in an objective way, I must say when you have the privilege to manage for 22 years at a club of that stature, you should be very, very happy and say thank you very much, it was a great privilege. That’s how I look at it.

How difficult is it for the players to get themselves up for the Leicester game and the Huddersfield game?

I must say the players attitude was great last night. They were fantastic. I believe there is a special bond in the team, something is waiting to come out of this team that is special, that I like very much. Hopefully they can express that next season. If you look at it in a very objective way, we scored 73 goals and will score more certainly. But we conceded too many goals. It’s quite simple to look at what needs to be improved.

Can you describe how the next few days will pan out, both pre-Huddersfield and afterwards?

As I always said, I’ll try to do my job until the last minute I work here. Then I’ll think about the future. At the moment, I don’t at all. I’m sitting in front of you and I don’t realise it’s my last press conference, I have just the game of Huddersfield in mind and try to do as well as I can until the last minute I am here.

Are you someone who gets emotional?

Yes. I am very passionate. At a very young age I realised that if I wanted to survive in this job I had to get control of my emotions or I would not survive. I don’t know if you can imagine but at 33-years of age I was responsible for a top team in France. I am 68-years-old today and I never stopped. There is a long learning process of controlling who you really are, controlling the animal that is inside you. That helps me a lot. I went through some fantastic periods in my life and as well some difficult periods. The fact I managed to keep control of my emotions and my reactions, helped me to do my job. Now, after I finish here, I can reconnect a little bit and be a bit more who I am really.

Have we not seen the real Arsene Wenger?

You have seen the real Arsenal Wenger. One aspect of me – a desperate guy who wants to win football games. That’s the thing that matters. That is what is a big part of my personality.

How difficult have you found it since you made the decision to leave?

It’s difficult because this is my life every year. There are 20,000 trees out there. I saw every one like that [make small gesture], now they are massive. I will greet every one of them before I leave and say thank you. This is my life and I don’t know anything else. That’s what it will of course be difficult. On the other hand, I can leave the club and be proud of what is behind me. It’s a fantastic structure, fantastic conditions for the next manager. I think I have been a little part in the development of a club that is historical and has a huge fanbase. I leave the club to the future in a strong position.

What question would you want to ask your successor?

The advice I would give to him is, give his best and respect the values of the club. This club is respected all over the world. I would just like him to bring his own ideas. It’ll be a different speech, a different way to see the game. That is as well a chance for the players to see something different. On the other hand, I’d also say, respect what has been built here and what people care about. You have seen on Sunday with the goodbye I had from the fans, [even though] some of the fans don’t agree always with my decisions, they respected that I was honest and loyal and committed to the values of the club and that I give my best for the club. That’s what they want to tell me, that they agree with me on that. I’d like my successor to do that as well.

Do you have a most cherished memory?

Maybe my first title as I came here unknown and I could win in my first full year the championship. Personally, from 2006-2015 was the period when I needed to be the strongest and did the best job. I accepted to commit to five years when we built the stadium and to work with restricted resources to keep the club in the position where we could pay our debts back. I personally feel I did my best job during that period. Not the most glamorous, but the most difficult.

If there was one match that you could change, which would that be?

It’s always the last one. Not Leicester! Because there was nothing at stake. But Atletico Madrid. When you come out of the first game with the result 1-1 when you should be 3-0 and nearly already qualified, it’s what you would like to change. During that game, even with my experience, at 1-0 in the second half I never expected it to finish 1-1. I thought maybe we cannot score the second goal, but we won’t concede…they never crossed the halfway line. Always the last pain is the biggest one.

More than the Champions League final?

The Champions League final is 2006 that’s 11 years ago [editor’s note, it’s 12 Arsene]. Always that will remain [as a pain] but my last pain is the last big defeat.

What would going out on a winning note mean?

I think the last result will not matter. I will more say to the players look, we have a way to prepare for the future, the best way to do that is to win and go into next season in a positive mind. We have gone through a season of ups and downs, but they have created something special and I’d like that to come out in the last game, by the way we play the game. In fairness, that’s what they did last night. The best way to prepare next season is to win the next game.

Is your legacy all the trophies you’ve won or the magnificent stadium at Ashburton Grove?

It’s a bit of all of that. I would say that as well, the legacy is the way you behave with your players. I get many messages from players, not always about the trophies we won together but more about the human aspect that the players keep and the values of the club that the players keep. They realise them when they go somewhere else sometimes. That’s what you want. After that, the style of play. The manager has an influence on the way you play football, the idea you want to give from the game you love. The structure of the club and the way you influence the individual lives of the players as well. All that together…you want to be remembered for all of that.

You’ve answered some pretty repetitive and inane questions from us, mostly from me probably, but in general, we’ve come every week to get your words of wisdom. Are you going to miss speaking to us lot?

Yes, because nobody will ask me any more about things. You know, I always told you many times that I love football, I love the game. Every time I can talk about what I love in the game with you, I’m happy. I didn’t enjoy many press conferences because sometimes it was for different reasons, to get my emotional response. But every time I can talk about the game and the things I love in the game, I’m happy on that front. I will miss the press conferences.

Are you the last of the long-term managers? Is this a very unique press conference because we’re saying goodbye for the last time?

It is a very unique press conference, but Ferguson was the last one. I take this opportunity to wish him well, I hear he’s doing well. I think he made 26 years. I’m with 22. You have some younger managers who have already 5 or 6 years in charge, 22, I don’t know. You can never say I’m the last one. It can happen again.

There was a time when the newly promoted sides almost always went back down again. This season they have all survived. What do you think that says about the gulf between the Premier League and the Championship now?

The Premier League buys all the international players and the academies have produced some very good players so they go down to the Championship, but they are prepared when they come up. I must say, the financial power of the Championship has improved, so even in the Championship they can buy foreign players who have quality. I would say, a few years ago the Championship players were not prepared physically, that has gone. In the lower leagues they produce the same intensity, physically as the Premier League and sometimes more. The physical difference has gone completely. They have good managers as well now, the managers are educated and prepared. That’s why they survive. And, especially in the first year, they are ready for a fight. They know from the first game of the season they will have to fight to stay in the league and that creates a bond and a desire and a readiness to fight until the last second. You speak about Huddersfield, they go to City, they go to Chelsea, they play Arsenal. At the moment they haven’t lost one of the games, that is absolutely exceptional. You’d think my friends, that’s zero points in the first two games and they made two points.

In terms of the changes, you’ve seen in the Premier League? What do you think those have been and how responsible do you feel for some of them?

There are two aspects. The Premier League has created many jobs. When I arrived, we were 80 at Arsenal. We are now, today, 700. From a private little company where you know everybody we have gone to a normal company with an HR deparment where everything has to be processed, regulated. It’s not down anymore to your initiative, every single decision has to go through a process that is [the result of] an over regulated society. That’s sometimes discouraging as the human aspect has dropped a little bit. On the other hand, the financial power of the clubs has become huge. On the other hand, in 20 years the ownership has changed completely. If you look at the ownership when I arrived in England compared to what it is today it has become completely worldwide. England does not own anymore the clubs. It’s much more international. The world has become globalised and open. The competition is worldwide now for the players. These owners they buy players from all over the world. The Premier League has become a world championship. The next evolution? Maybe I will see you in a few years and you will have certainly a European League over the weekends, the domestic league will certainly be played Tuesday and Wednesday. I think that’s the next step that we will see.

Back in your first press conference, you said, “The basic strength of the club is that it has an English spirit. I took this job as a challenge and I think that Arsenal is a club with big potential.” Can you remember your first press conference and how you were feeling?

I remember how bad my English was and the curiosity that people had about me because I came from nowhere. I completely maintain what I said then. One of my jobs was to keep faith and be faithful to the qualities I have found here. The world has changed, the players are richer as well. Of course, I tried always to maintain the tradition and the values of this club as much as I could Overall, I believe I was not too bad.

What do you still want to achieve in your career?

What I want to achieve? I had a personal fight with myself in my whole life to be as good as I can be. I will continue to do that.

Looking back over your time at Arsenal, what was your best team, 1998 or the Invincibles?

Their achievement, nobody has done it since in the Premier League. I loved the team in 1998 because I found some players with quality, who were much better than I thought when I arrived here. They were very intelligent as well and they were an experienced team. After, we added a bit more exceptional quality in 2002 and 2004. Overall, maybe the Invincible team, yes.

You had a great reception at Leicester…

They love me all now.

Are you surprised? You’ve been on the front of the newspapers, BBC Radio 5Live did a special show on Friday night, did that surprise you? Or were you expecting it?

Yes, it’s a pleasant surprise. I think people respect that I tried to play football in the right way and to give pleasure to people. The most important thing…when you wake up in the morning is to go, ‘Oh, I watch Arsenal today, I have a chance to see a good game.’ That is basically what I tried to do. To give people an experience in life that is not every day. Every day is not a pleasure and I think football has a responsibility to try to give some people a special moment in their life. We do not always manage to do it, but at least you have to give them the hope that they can see something special. And that they can be transported somewhere that they do not always experience on a daily basis.

Two questions in one. Why always 8.45 in the morning for the press conferences? And would you be open to managing England one day?

First, I like that you have to get up early. I know that in the press, nobody likes to get up early, they usually started at 10 or 11. So it’s to make you suffer a little bit as well. I know if I start early, you won’t all turn up so it’ll be a bit easier for me. Will I manager England one day? I don’t know, honestly. I don’t know. I had the opportunity. At the moment I am behind England and I am behind Gareth Southgate and hopefully he will stay for 22 years.

Manchester City broke so many records this season, do you think they are going to keep going at the same level and it’ll be hard to catch them?

They will be the team to beat next season….if you look at the number of points they made and the difference between them and the others. They glide well through the Financial Fair Play [rules]. It’s a club that has a great manager, they have a great team, a very intelligent leading team, anticipate all the problems and I think they are ahead in the forward thinking. I agree with you, they will be the team to beat next season.

Are you going to keep following and watching the Premier League? And in the summer are you going to the World Cup?

I will watch the World Cup. I will be at the World Cup at the opening game between Russia and Saudi Arabia. And I will of course watch the Premier League. When I wake up in the morning, I look first at what kind of game is that night. That will not change.

One of the things that Ivan said when it was announced you were leaving was that the timing was to give you a chance to have this long goodbye. Have you enjoyed having that opportunity?

I enjoyed some aspects of it, yes. But not all. It’s not always easy to cut slowly what you do every day. You want to do it as well as you can and you don’t want to forget to thank people. There are some people here that I employed 20 years ago, who did fight for me every single day. It’s not easy to say goodbye.

The last two contracts you’ve signed were after the end of the season, was there a part of you that wanted to see how it went up to the end of the season?

Yes, of course. There was more questioning as well. You do not feel the same adhesion to what you do and you think yourself after…when you stay for such a long period, you question is it time now to go or not? When you don’t feel especially that on your side, you have to open somewhat your eyes and your ears. We live in a society where people want quick change, always. That has changed in recent years.

Have you booked a holiday yet?

Not yet, honestly, no. I don’t know what I will do. Maybe I’ll go to Russia.

What will you do for the next couple of weeks? Will you stay here, will you go back to France?

I have some work to do in France on Monday and Tuesday and after I will come back and clear my office. And that will be it. After, I don’t know.


To give people an experience in life that is not every day. Every day is not a pleasure and I think football has a responsibility to try to give some people a special moment in their life. We do not always manage to do it, but at least you have to give them the hope that they can see something special …

Ganz nach Samy DeLuxe: „Guck mal hier, dies‘ mein Poesiealbum“ …

Würde er doch nur in Rente gehen und endlich DAS Buch schreiben ..

 

Beitrag bewerten

Eigentlich war das am Sonntag der perfekte Saisonabschluß: einer verkorksten Saison und natürlich einer unglaublichen Ära. Das sah gut aus und gab endlich mal wieder auch ein Bild von Arsenal ab, auf das man stolz sein kann (auf und v.a. auch neben dem Platz). Gut, dass wenigstens zum Abschluß etwas klappt ..

Wobei –  neben diesem schönen Tag ist Arsenal in den letzten Tagen mal eben in einem Halbfinale rausgeflogen und hat drei (3!) Endspiele verloren: Woman´s FA-Cup (gg. Chelsea), engl. Youth-Cup (auch gegen Chelsea), Premier League International Cup (U23 – gegen Porto). Lief schon mal besser …

Sonntag war sehr emotional und nicht wenige haben da sicher schlucken müssen – Arsene wirkte da vergleichsweise entspannt und strahlt wieder eine Lockerheit aus, die ihm lange abhanden gekommen war. Nach den ganzen Beschimpfungen tat ihm der Tag sicher gut und das Loslassen offensichtlich mittlerweile auch. Für die Fans war es durch die rechtzeitige Verkündung ebenso die entsprechende Möglichkeit, dem Mann, der Arsenal so sehr geprägt hat, den gebührenden Respekt zu zollen (auch wenn man sich einen neuen Coach gewünscht hat ..).

Per Mertesacker hat auch einen klasse Abschied gehabt und genoss den Tag so richtig. Hatte für mich auch die Szene des Tages:

Unser Chairman, Sir Chips Keswick, hatte nach dem Spiel schon Vic Akers und Alex Scott geehrt, bevor Merte an der Reihe war. Keswick sah dabei so dermaßen wie ein ´fish out of water´ aus, dass man sich echt fragt, ob der Vogel ausserhalb seiner Millionärs-Filterblase lebensfähig ist (tragisch, dass solche Figuren bei unserem Club im Board sind – was würde ich für einen Watzke oder gar Hoeneß geben …). Auf jeden Fall bekam jeder eine Riesenkanone im Karton und Merte noch allerhand weiteren Tand – Per wurde natürlich entsprechend bejubelt und gerade als sich Keswick verpissen wollte, hat ihm Merte den ganzen Rotz ungefragt und ohne hinzusehen wieder in die Arme gedrückt und ist in den Mittelkreis gegangen, um sich bei den Fans zu bedanken. Der Gesichtsausdruck von Sir C. – unbezahlbar …

Anyway, ein bischen Fußball gibt´s noch – heute erstmal in Leicester. Braucht eigentlich kein Mensch, andererseits wäre ein Auswärtssieg wirklich mal was Abgefahrenes, schon um unsere desaströse Auswärtsbilanz wenigstens etwas aufzulockern. Ohne den großen Druck war ja schon am Sonntag ne ganze Menge Spielfreude zu sehen, da können sie gerne weitermachen. Ausserdem habe ich Auba als Fantasyleague Captain, der darf gerne nochmal .. und man kann nochmal einen Blick auf Mavropanos werfen – diese Saison war ja defensiv eine ziemliche Katastrophe, aber mit ihm geht am Ende doch noch ein kleines Licht auf. Der kann was …

Live gibt es das Spiel auf DAZN logischerweise nicht (bei CFC-Huddersfield geht es ja für beide noch um was), also erst ab 23 Uhr dort. Hoffen wir mal, dass zur neuen Saison auch eine ´Follow Your Team´-Option kommt (wobei die dann sicher extra kostet …).

Entspanntes Gucken – viel Spaß!

Bildergebnis für merci arsene

 

Beitrag bewerten

Das Ausscheiden am Donnerstag war mal wieder so typisch Arsenal und steht sinnbildlich für die Entwicklung der letzten Jahre. Sad stuff. Deswegen ist ein Umbruch dringend nötig und er kommt ja glücklicherweise auch. Nichtsdestotrotz ist das heute ein sehr emotionaler Tag, denn es ist das letzte Heimspiel für Arsene Wenger und natürlich wird er trotz der negativen Entwicklung gebührend gefeiert und respektvoll verabschiedet werden. Wer darauf keinen Bock hat, sollte bitte einfach mal die Schnauze halten oder in den dunklen Wald gehen, wo ihn keiner hört. Eine Woche reicht, denn dann ist er ´schon´ weg …

Tja, das war´s dann also – kein ´wir spielen für den Boss´ in Madrid, kein finales Endspiel .. naja, bei seinem 1.000sten Spiel hat sich das Team ja auch herrlich blamiert. 22 Jahre hat Arsene Wenger jetzt fast für Arsenal gearbeitet, ein Drittel seines Lebens. Er hat mit Arsenal einen Club gefunden, den er lieben gelernt hat, für den er alle möglichen lukrativen Angebote ausgeschlagen hat (und bei Real, Bayern etc. hätte er wohl sicher die fehlenden europäischen Titel geholt, die ihm jetzt so gerne angekreidet werden) im Laufe der Jahre – er hätte easy nach den Invincibles oder auch später zu jedem Topclub der Welt gehen können (und was wäre er dann für ein Held in der Arsenal-Retrospektive ..), aber nein, er wollte den Stadionwechsel mittragen, wohlwissend, dass das zur Verfügung stehende Team ganz oben nicht mehr mitmischen kann. Er hat, wenn man so will, seine Karriere etwas weggeschenkt, um einzig Arsenal weiter voranzubringen, weil das sein Club geworden ist (und ja, man hat schon gesehen, dass es nicht immer hilfreich ist, wenn somit `Fans´ Teamverantwortung tragen).

Als AW 1996 kam, hatte George Graham um 1990 herum nach Jahren in der Wildnis für Arsenal mit jungen, hungrigen Spielern (Rocastle, Adams etc.) wieder Titel geholt, konnte dann aber nicht mehr nachlegen. AW hat dann auf den nicht mehr ganz so jungen Spielern aufgebaut und mit seiner Philosophie und neuen Leuten Arsenal zu dem gemacht, wofür der Club seitdem steht und er von vielen, vielen neuen Fans seitdem geliebt wird. Die Ausrichtung auf offensiven Fußball ist auch ein Vermächtnis von AW und ist auch eine Vorgabe für den neuen Mann, der vielleicht ja schon nächste bekannt wird. Aber erstmal noch Arsene Wenger ..

Die ersten Wenger-Jahre waren eine einzige Verheissung und ein Ausblick auf womöglich goldene Jahre – hat nicht ganz geklappt, wie wir mittlerweile wissen und es ist ja auch wieder sehr Arsenal-typisch (das zieht sich einfach durch die ganze Clubgeschichte), das meistens der letzte Schritt, der letzte Meter, das letzte bischen Entschlossenheit oder auch nur das Quäntchen Glück fehlt. Aber was Wenger mit Sicherheit geschafft hat, ist Arsenal im oberen Tabellendrittel festzutackern. Die vielgeschmähte Top4-Platzierung hat nicht nur immer Geld gebracht, sondern auch eine Konstanz gezeigt, die man von Arsenal vorher nicht kannte. Die durchschnittliche Tabellenplatzierung in 22 Wenger-Jahren war Platz 3 (mit drei Meisterschaften), in den 22 Jahren zuvor lag man im Schnitt auf Platz 7 (mit zwei Titeln) und in den 22 Jahren davor kam man im Schnitt gar nur auf Platz 8 (auch mit zwei Titeln), d.h., man konnte Arsenal in all den Jahren auch gerne mal in der unteren Tabellenhälfte finden. Jetzt ist es quasi Wenger´s Vermächtnis, dass Platz 5 oder 6 schon einer mittleren Katastrophe nahekommt.

Für eine Woche steht Arsenal nochmal still (und danach freuen wir uns auf die Zukunft), wir erinnern uns an die vielen, vielen tollen Momente (wozu noch negativ werden: ist durch, oder?), die uns Arsenal dank Arsene Wenger gebracht hat. Viele sind ja erst durch die Wenger-Zeit zum Gooner geworden bzw. kennen auch gar keinen anderen Coach – das ist schon irgendwie surreal … wenn da demnächst irgendjemand steht, der auch noch Reißverschlüsse kann, denkt man doch erst, der hat sich verlaufen …

Ach …

MERCI, ARSENE – THANKS FOR THE MEMORIES!

Ähnliches Foto

 

 

Beitrag bewerten

Als bei der Eröffnungsfeier von Olympia 2012 in London das englische Team einlief, ballerte David Bowie´s „Heroes“ aus den Lautsprechern. Das Stadion ging steil und das Team schwebte förmlich ein. Resultat: deutlich mehr Medaillen für England als üblich. Vielleicht kann man unseren Jungs den Song auf dem Weg zum Stadion ein paarmal vorspielen …

Ach, Arsenal … seit Arsene Wenger den Club transformiert hat, steht Arsenal ja eher für aufregenden und faszinierenden Angriffsfußball, gepaart mit stabiler Defensivleistung. Zuletzt ist unser Team ja aber leider gerne mal durch slapstickhaftes Abwehrverhalten aufgefallen, so auch im Hinspiel. Was war das unnötig …

Die Ausgangslage ist suboptimal, die meisten haben Arsenal abgeschrieben, weil mit dieser Abwehr gegen dieses abgezockte Atletico, zumal jetzt mit Megavollpfosten Costa, nix zu holen ist. Und dann sind die auch noch so heimstark .. und der Schiri ist auch noch Südländer (Italiener) … kann nicht klsppen, oder? ODER?

Heute, genau HEUTE, ist der Tag, an dem Arsenal es allen zeigen kann. Und sie werden es tun. Wie im Hinspiel wird Arsenal die elenden Schauspieler mit purem Willen in Schach halten, Mikhytarian wird das 1-0 machen und das Team wird so geil verteidigen, wie wir es lange nicht gesehen haben. Laca macht dann in der 87. mit nem Elfer alles perfekt. So, wisst ihr Bescheid …

Dieses Team kann das leisten, es muß nur alles klappen – und wenn sie für Arsene Wenger nochmal richtig einen raushauen wollen, dann gibt es keine bessere Gelegenheit als heute. Do it!

´You can be Heroes …´

STAND UP FOR THE ARSENAL!

Beitrag bewerten

so sah das früher aus …

Beitrag bewerten

Europa und Arsenal waren ja eigentlich nie die besten Kumpels – früher waren sie mangels Qualifikation oft gar nicht dabei, später, als es regelmäßiger wurde (so richtig erst unter Wenger), war meistens im Viertelfinale Schluß. Vereinseigener Brexit sozusagen. Aber ein paar Male waren sie dann doch mal in einem ominösen Halbfinale. Das war so:

1969/70 nahm Arsenal nach dem 4. Platz in der Liga (damals die erste Top4-Platzierung nach 10 Jahren!) erst zum zweiten Mal am Fairs Cup (heute Europa League) teil und ist gleich mal den ganzen Weg gegangen (ging also gut los ..) – im Halbfinale wurde sogar Ajax (mit Cruyff) mit 3-0 u. 0-1 geschlagen und im Endspiel RSC Anderlecht nach 1-3 im Hinspiel mit 3-0 zerlegt (ein Jahr später gab´s das erste Double, Mitte der 70er aber auch die Plätze 10, 16 u. 17)

1979/80 war Arsenal wieder in Europa im Cup der Pokalsieger (gibt es nicht mehr) nach dem FA-Cupsieg ´79: im Halbfinale wurde Juventus nach dem 1-1 zu Hause auswärts mit 1-0 geschlagen. Das Finale wurde allerdings gegen den FC Valencia im Elfmeterschiessen verloren (vier Tage nach nem verlorenen FA-Cupfinale ..)

1993-94 ging es mal wieder im Pokalsiegerwettbewerb ins Halbfinale (u.a. mit einem 7-0 in Lüttich). Gegner war PSG, die knapp mit 1-1 und 1-0 geschlagen wurde. Im Finale wurde dann gegen den damals hochfavorisierten AC Parma ein leidenschaftliches 1-0 ermauert!

Zu der Zeit in der Liga unter aller Sau, aber im Pokal ging was: als Titelverteidiger 1994-95 dabei und wieder ging es ins Halbfinale, diesmal gegen Sampdoria Genua. Krasse Spiele, deutlich unterlegen, aber nach 3-2 und 2-3 hat David Seaman Arsenal im Elferschiessen gerettet. Das Finale gegen Real Saragossa war ein unfassbar schlechtes Spiel mit einem absurden Ende: nach 1-1 ging´s in die Verlängerung, es sah nach Elferschiessen aus aber in der 120. Minute schiesst ein Spieler namens Nayim mal eben von der Mittellinie aufs Tor und trifft auch noch, weil Dave am 16er stand …

1999-2000 ging es von der CL-Gruppenphase in den UEFA-Cup (jetzt EL) und da durch ins Semi gegen den RC Lens, das mit 1-0 und 2-1 gewonnen wurde. Das Endspiel gegen Galatasaray war dann wieder ein absolutes Drecksspiel, wo Arsenal sich auf das schlechte Niveau von Gala runterziehen ließ – nach 0-0 gab es ein 1-4 nach Elferschiessen ..

2005-06 war der Lack der ersten Wenger-Jahre eigentlich ab, aber in der CL war Arsenal plötzlich da: in zehn Spielen ohne Gegentor ging es durch bis ins Finale. Nach epischen Spielen gegen Real (1-0, 0-0) und Juventus (2-0, 0-0) ging es im Semi gegen Villareal: zu Hause 1-0 vorgelegt, auswärts bis zur Nachspielzeit ein 0-0 gehalten, bis der Schiri einen echten Heimelfer gegeben hat (sowas gab es ja oft: Platini hat Wenger gehasst und etliche Schiris haben gerne in dem Sinne gepfiffen …) – aber wir hatten ja Jens Lehmann! Gut, im Finale hatten wir ihn dann nicht so ganz … 1-2 gegen Barca. Verdammt unglücklich … Mensch, Thierry …

2008-09 war Arsenal dann nochmal in einem Halbfinale. In der CL .. im Achtelfinale ist Arsenal gegen AS Rom im Elferschiessen weitergekommen, danach wurde gegen Villareal gewonnen, aber im Semi hatte Arsenal gegen ManU beim 0-1 und 1-3 leider keine Chance.

Tja, das wars dann auch schon … und was lernen wir daraus: wenn wir im Halbfinale gegen Spanier spielen, gewinnen wir das Ding, kriegen wir sie im Endspiel, geht nix. Insofern hatten wir ja Glück mit der Auslosung …

Ich bin beim Spiel und natürlich entsprechend aufgeregt, gerade auch, weil ja seit Freitag eine ganz andere Stimmung im und um den Verein herum herrscht und sich das sicher auch im Stadion auswirkt. Ich war beim letzten Semi gegen ManU und die Stimmung damals war gigantisch – 30 Minuten vor Beginn war das Stadion so gut wie voll und hat komplett gesungen, selbst den dämlichen Elvis-Song, der damals noch lief. Auch die ersten 10 Minuten war richtig Alarm, aber dann kamen Fehler von Gibbs und Almunia kurz hintereinander und der Rest war 80 Minuten stilles Leiden. Aber ich freue mich auf die Energie, die greifbar war und hoffentlich jetzt auch da ist. Ich war beim 2-0 gegen Juve und Highbury ging dermaßen steil, dass ich noch tagelang Adrenalin hatte. Und in Anfield hat man ja jetzt auch wieder gesehen, wie das Publikum bei großen Spielen die Mannschaft richtig pushen kann. Es geht. Unsere Leute müssen das nach dem ganzen ´infighting´ wieder hinkriegen, das Team mal wieder so richtig fett zu supporten.

Alles hat ja nach großen Spielen gegiert, in denen es um etwas geht. Hier ist eins. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Fuckin´GET IN !

 

 

 

Beitrag bewerten

28.12.1996 – bin mit Thomas in London und wir sehen spannenderweise eines der ersten Spiele von Arsene Wenger. Zu Hause gegen Aston Villa. Wir so vorher: Was ist denn der Neue für einer? / Keine Ahnung, is´n Franzose, kommt aber aus Japan .. / Hä? wie jetzt? und kann der was? / Weiss nich´, kenn´ den auch nicht … Vorm Spiel noch Enttäuschung: Bergkamp, Adams, Seaman – alle nicht dabei. Wir so mittendrin: Boah, besser geworden isses aber auch nich´ … / Nee, die können einfach kein Spiel machen, nur reagieren .. / Aber wer ist denn der Schwatte da? ist der neu? / Ja, auch´n Franzose, hat der Neue mitgebracht .. / Der kann was … Am Ende hat sich Arsenal ein 2-2  (Wright, Merson) erkontert gegen ein starkes Villa (mit Dwight Yorke). War nicht doll, aber irgendwie haben wir das Licht gesehen – in Form von Vieira … am letzten Spieltag wurde die vielumjubelte Europa League (UEFA-Cup)-Quali erreicht vor dem punktgleichen Liverpool (Villa dahinter, Spuds 10.). Und in der Folgesaison ging das Licht so richtig an ….

Tja, und kaum sind gut 21 Jahre rum und der japanische Franzose geht schon wieder … Leute, so wird das nichts mit der Konstanz …

Irgendwie hat uns die Verkündung am Freitag ja alle umgehauen, oder? ich meine, erhofft von den meisten, wild herbeigesehnt vielfach ja auch, aber trotzdem merken alle, was für ein Einschnitt das ist für unseren Verein. Und ja, auch was für ein Verlust das sein wird.

Keine Frage, die Entscheidung ist absolut richtig, denn es ist schon länger offensichtlich, dass Team, Verein und Umfeld dringend eine Auffrischung bzw. Veränderung brauchen. Vom sportlichen ganz abgesehen war die Apathie unter den Fans und die Selbstzerfleischung untereinander kaum noch zu ertragen. Die verbale Gewalt in manchen Foren (damit meine ich nicht uns! obwohl es auch hier Ausfälle gab – mir und anderen wurde schon Prügel angedroht) war mitunter ekelerregend. Gut, ein paar können immer noch nicht davon lassen, aber das sind vielfach nur Teenie-Trolle und die ewiggestrige ´Früher war alles besser´-Fraktion. Die Dummen sterben halt nie aus …

Die Welle an Zuneigung und Respekt von allen Seiten für Arsene Wenger ist einfach atemberaubend. Alle möglichen Vereine (auch T´ham), alle Größen der Fußballwelt, gefühlt alle ehemaligen Spieler und die aktuellen sowieso (und hier immer wiederkehrend: ´Danke, Boss´) – so scheisse kann er nicht gewesen sein. Ich war sicher nicht der Einzige, der hier und da eine Träne oder zwei weggedrückt hat.

Wie oben schon ersichtlich, habe ich die Wenger-Zeit voll mitgemacht. Alter Schwede, what a ride it has been … Fußball vom anderen Stern teilweise – nie für möglich gehalten, gerade von Arsenal. ´Boring, boring Arsenal´ kam ja nicht von ungefähr. Was war das für ein geiles Gefühl, was für ein Stolz – ein Verein, der Erfolge feiert, auf eine Weise, die man sich erträumt, mit faszinierendem Fußball, mit einem Trainer, der einen ebenso mit Stolz erfüllt hat – keine kalte Erfolgsmaschine a la Chelsea und kein technokratischer Unsympath an der Seite. Unser Verein war ´The Special One´! wenn mich eines betrübt oder ärgert, sind es nicht die ausbleibenden Erfolge in den letzten 10, 12 Jahren und der schlechtere Fußball, nein, es ist genau diese goldene Zeit damals – wieviel mehr wäre möglich gewesen und wurde teilweise schludrig versemmelt – 1999, 2000, 01, 03, 04, 06, 07, 08, 09 – Tiefpunkt 2011 das verlorene Finale gegen Birmingham. Auch und gerade die Invincibles-Saison war schräg, denn die unbeaten season und der Titel waren nur ein Ausgleich dafür, dass die anderen Titel mangels Killerinstinkt vergurkt wurden. Denn damals war Arsenal für einige Jahre mit Sicherheit die beste Mannschaft in Europa, konnte aber ihr Potenzial nie voll und ganz entfalten. Ach, irgendwas ist ja immer …

Arsene Wenger hat in kurzer Zeit nicht nur Arsenal komplett verändert, sondern auch sukzessive die Premier League und den kompletten englischen Fußball. Er war erst der zweite ausländische Trainer in England (und Arsenal wurde massiv angefeindet dafür) und die ersten Reaktionen (Arsene Who? / Fergie: der kommt aus Japan, was will der hier? .. aka: der kann doch keine Ahnung haben / Tony Adams: der trägt ja ne Brille .. und kann der überhaupt englisch?) wichen relativ schnell Anerkennung dafür, was er bei Arsenal umsetzt. Arsenal hat das damals übermächtige ManU herausgefordert, die mit wilder Feindseligkeit (und Gewalt auf dem Platz, wenn Mike Riley Schiri war – denn der pfiff parteiisch) reagierten. Der jahrelange Zweikampf der Beiden war episch: DAS war Fußball, DAS waren Dramen … man lese jetzt nur die Respektsbekundungen der damaligen ManU-Spieler und v.a. von Fergie. AW wurde im Old Trafford immer angefeindet, aber ich bin mir sicher, dass ihm dort nächste Woche massiv Respekt entgegen gebracht wird.

Es ist das Ende einer Ära und mit Arsene Wenger geht auch jemand, der noch für eine andere Zeit im Fußball steht, als dieser noch nicht komplett vom Kommerz untergepfügt war bzw. ausschließlich vom Geld regiert wurde. AW war intern federführend bei der Entwicklung und dem Bau des neuen Stadions, weil es keine Genehmigung zum Ausbau von Highbury hab. ManU hatte mehr finanzielle Möglichkeiten, weil ihr Stadion größer war und sie so höhere Einnahmen hatten. Als das neue Stadion nach Jahren dann schließlich stand, hatten sich die Voraussetzungen im englischen Fußball aber schon deutlich geändert: Fernsehgelder schossen in die Höhe und v.a. waren die ersten Oligarchen am Start, die wie Abramowich gleich mal erste Meisterschaften gekauft haben (der wollte eigentlich Arsenal oder ManU kaufen, die wollten nicht und so hat er das kurz vor dem Bankrott stehende Chelsea gekauft – für einen Pfund ..).

Das Stadion war und ist unglaublich teuer (170 Mio sind noch abzuzahlen bi2 2031), da es z.B. auch unglaublich Auflagen vom Bezirk gab und sie die ehemalige Müllhalde ja erstmal klarmachen mussten. Aber so konnten sie in Highbury bleiben, auch wenn es etwa 4-500 Mio mehr gekostet hat – Alternative war ein Stadionbau an der M25 oder aber Wembley (was David Dein wollte). AW hat sich dafür eingesetzt, dass der Verein im Viertel bleibt und auch dafür gebührt ihm Dank.

Die Finanzkrise 2008-9 hat dann dafür gesorgt, dass Arsenal deutlich weniger Geld als geplant zur Verfügung hatte, denn um die Bilanzen zu retten, mussten die Wohnungen im umgebauten alten Highbury-Stadion weit unter Preis verkloppt werden, weil der Immobilienmarkt zusammengebrochen war. So hatte Wenger kein Geld zur Verfügung für die Mannschaft und die Resultate haben wir gesehen. Unterm Strich wird es auch eine der größten Leistungen Arsene´s sein, dass er Arsenal in der schwierigen finanziellen Zeit wettbewerbsfähig gehalten hat und so die CL-Kohle reinkam. Möchte nicht wissen, wo wir stünden, wenn wir die ein paar Jahre nicht gehabt hätten …

Wenn man will, kann man die Zeit in Highbury-Wenger (sehr, sehr gut) und Emirates-Wenger (tja ..) einteilen. Es wurde Zeit für einen Wechsel, er kommt jetzt und das ist gut so. David Ornstein von der BBC hat ja enthüllt, dass AW eigentlich schon letzten Mai aufhören wollte, der Verein aber keinen Nachfolger an den Start gekriegt hat (man denke an das komische Rumgeeier damals) und AW auf Bitten des Vereins pflichtbewusst verlängert hat. Offensichtlich mit dem Ziel des Wechsels 2018 (und man hatte nen Zweijahresvertrag gemacht, weil ja sonst die Spekulationen nicht abgerissen wären). Der Verein hat sich im Background in der letzen Saison für die Zeit nach AW präpariert (zu spät, aber egal jetzt ..) und agiert jetzt hoffentlich so, wie man das von einem Verein von der Statur wie Arsenal eigentlich erwartet. Von daher war die PK von Ivan Gazidis schon mal ein gutes Zeichen.

Was jetzt besonders schön ist, dass Arsene Wenger in den kommenden Spielen nochmal der Respekt bezeugt werden kann, der ihm gebührt. Denke, wir werden eine einzigartige Stimmung in den verbleibenden Heimspielen erleben. Angefangen heute, dann gegen Atleti und zum letzten Mal gegen Burnley.

Für mich ist Arsene Wenger schlicht der beste bzw. coolste Trainer der Welt. Punkt. Gut, sportlich ja schon länger nicht mehr und wie gesagt, auch zur goldenen Zeit nicht immer auf der Höhe, aber ich meine das Gesamtpaket. Ein hochintelligenter Mensch, dessen Interviews quasi das Hochamt des Fußballs waren (oder sind ..). Ich meine, welcher Trainer wird auf seiner PK schon mal zu seinen Gefühlen zum Tod von David Bowie befragt? oder zum Brexit? zu Trump? zu allem Möglichen?

One Love

(was ja passt, denn Wenger ist bekennender Bob Marley – Fan)

So, spannende Zeiten, Arsenal´s Zukunft wird geil und aufregend, aber die Saison ist ja noch nicht vorbei und ich erwarte jetzt nichts anderes von der Mannschaft, als das sie sich in den nächsten Wochen aber sowas von komplett den Arsch aufreisst, die Liga vernünftig nach Hause bringt und gegen Atletico zwei unglaubliche Hammerspiele auf den Platz bringt. Do it for Arsene!

GET IN!

Und wie sagte David Dein so schön. Arsene for Arsenal – that was destiny …

 

Bildergebnis für arsene Wenger 2004

 

 

 

 

 

 

Beitrag bewerten

“After careful consideration and following discussions with the club, I feel it is the right time for me to step down at the end of the season.

I am grateful for having had the privilege to serve the club for so many memorable years.

I managed the club with full commitment and integrity.

I want to thank the staff, the players, the Directors and the fans who make this club so special.

I urge our fans to stand behind the team to finish on a high.

To all the Arsenal lovers take care of the values of the club.

My love and support for ever.”

Arsene Wenger

Bildergebnis für arsene wenger

 

Beitrag bewerten

Geht doch nichts über ne gute Spielübersicht … dies ist der aktuelle Blick aus dem Away End im St. James´ Park. Einige von uns sind ja zu einem entspannten Wochenendtrip vor Ort und sind bei der Anreise mal andere Wege gegangen: sie sind nämlich mit dem Schiff hin. Kann man mal machen … und ist natürlich auch eine gute Vorbereitung auf den Fulham Boat Trip nächste Saison …

Bild könnte enthalten: Himmel und im Freien

Beitrag bewerten