Welch schöne Nachricht erreicht uns am heutigen Tage:
Lolo ist zurück auf dem Platz und wird morgen gegen den BVB wieder im Kader sein.

Daneben kam es allerdings zu einer kleinen Hiobsbotschaft:
Olivier Giroud ist nicht im Kader für die CL-Gruppenphase, da man bei Arsenal nicht damit gerechnet hatte, dass er vor Januar 2015 wieder einsatzfähig sein würde. Demnach ruhen die Sturmhoffnungen am morgigen Abend wieder auf Welbz‘ Schultern.

Wir bleiben gespannt.

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Der ein oder andere von euch hat es bereits auf Facebook mitbekommen. Wir starten eine neue Blogreihe, die den illustren Namen „Mein erstes Mal (mit Arsenal)“ trägt. Ihr ALLE (!) seid dazu aufgerufen, uns Eure persönliche Geschichte zu erzählen. Wie ihr Euch in den AFC verliebt und was ihr dafür aufgeopfert habt, wann ihr das erste Mal das Highbury/Ashburton Grove aufgesucht habt. Herzblutgeschichten eben (Einsendungen bitte an marc@arsenalfc.de).
Zur Premiere haben wir einen besonderen Post ausgegraben. Auf unserer alten Seite gab es im Forum die „User-Vorstellung“. Der gute Jenenser, ein wahrer Herzblut-Fan seit Kindestagen – trotz eisernem Vorhang (!) – nimmt uns mit auf eine Reise ins Michael Thomas-Wonderland. Aber lest selbst:

(Ehre wem Ehre gebührt – die Idee und Konzeption geht zurück auf unseren Döbelner (Ker)Sten.
Danke für den hervorragenden Einwurf!)


 

Geschrieben von Jenenser Gunner (05.10.2011)


 

Jenenser Überall

Bei mir war auch ein wenig Zufall dabei. Aufgewachsen in der Tätärä und in erster Linie Jena-Fan, war als Kind mein erster Wimpel einer ausländischen Mannschaft jener der Gunners. Es war ein Sonderwimpel zum Double `71, den mein Vater von irgendjemandem hatte, der bei Arsenals EC-Spiel in Magdeburg war. Das Teil hängt heute noch über meinem Schreibtisch. Und manchmal überkommt mich der beängstigende Gedanke, was gewesen wäre, wenn der Wimpel Lillywhite gewesen wäre….na, ganz schnell wegschieben. Jedenfalls war es ein Kleinod und da ich – spätestens seit 86 – ohnehin für den englischen Fußball schwärmte, war Arsenal mein Verein auf internationaler Ebene.

Fussballwoche (Fuwo)

Fussballwoche (Fuwo)

Arsenal Lok. Leipzig

Arsenal Magdeburg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In unserer heutigen totalen Informationsgesellschaft kaum noch vorstellbar, aber das „Verfolgen“ meines englischen Lieblingsvereins beschränkte sich in den internet- und videotextlosen 80ern ausschließlich auf das montägliche Durchblättern der „Fuwo“, jener fachlich so hervorragenden Fußballzeitung der DDR. Man freute sich über Siege, ärgerte sich über Niederlagen, ließ sich die so herrlich klingenden Namen der Gegnerschaft wie Nottingham Forest oder Derby County auf der Zunge zergehen und versuchte sich die in nüchterner Druckerschwärze abgebildeten Namen wie O`Leary oder Merson in natura vorzustellen. Nur ganz ganz selten hatte man das Glück, daß auf den glücklicherweise empfangbaren Westsendern ARD oder ZDF am Sonntagnachmittag ein Spiel aus England zusammengefasst wurde, und so war es auch im Mai 1989. Ich wußte natürlich um die rechnerische Konstellation vor dem letzten Spiel in Anfield, und als Michael Thomas das Ding reinmachte, war kein Halten mehr in der von den Eltern gottlob verlassenen Wohnung in Jena-Lobeda, und die Couchgarnitur vom VEB Polstermöbel Kamenz wurde durch artistische Luftsprünge arg strapaziert.

Nur sechs Monate später geschah das Unfassbare. Aufgewachsen in dem Bewußtsein, angesichts des eisernen Vorhangs Arsenal niemals live in Highbury sehen zu können, fiel plötzlich die Mauer und die Welt stand offen. Im Sommer 1991 machte ich mich als damals 17jähriger auf ins gelobte Land und sah mein erstes Gunners-Spiel. 2:1 gegen Manchester City (mit Niall Quinn) nach 0:1-Rückstand, Alan Smith traf, ich sah Rocastle, Dixon, Limpar, Merson und diesen Tony Adams, der mich noch so viele Jahre begeistern sollte. Und ich weiß, wie noch auf der Fähre von Dover nach Oostende die Fangesänge nicht aus meinem Kopf weichen wollten. Spätestens seit diesem Tag war nichts mehr wie es war und es folgten unzählige Spiele meiner Gunners in England und allen möglichen Ländern Europas.

tonyadams1

So hat jeder seine Fangeschichte, und je länger diese ist, je mehr Täler man durchwandert hat, von Real Saragossa bis Stade de France, desto entspannter nimmt man auch Phasen wie die jetzige hin. Der Liebe zum Verein kann so etwas nie irgend einen Hauch anhaben. Nur wenn der Club seine Seele verlöre, die Kommerzialisierung das bisherige Maß noch deutlich übersteigende Ausmaße annähme, dann droht Gefahr für das „Fan-Dasein“.

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Paddy Power haben schon ein paar lustige Jungs in ihrer Social Media-Abteilung sitzen. So ging der Tweet nachdem zwischenzeitlichen 1:0 von Tottenham B (Hull City) raus.

Dass die Schattenmänner das Spiel am Ende mit 2:1 gewannen, macht den Tweet nicht weniger witzig. Well done, Paddy Power.

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Wie kann man nur so unfassbar viel Pech haben? In der ersten Halbzeit waren wir dermaßen dominant, dass man uns für einen pubertierenden Doggenrüden halten konnte (ich spreche aus Erfahrung) und dann liegen sowohl unser Torwart als auch einer unserer Verteidiger am Boden, letzterer fälscht den Ball ab und er geht ins Tor. Natürlich durfte auch das obligatorische Gegnerischer-Torhüter-macht-das-Spiel-seines-Lebens nicht fehlen und das gute alte Chancen-nicht-nutzen gab es ebenfalls zu bestaunen. Playing football the Arsenal way! Wenigstens hat Giroud ein wunderschönes Tor zum Comeback gemacht. Schlussendlich bleibt aber, wie es Iain Macintosh wunderbar beschrieben hat, der frustrierendste Fussballclub der Welt ist Arsenal.

Das liegt auch an den immer wiederkehrenden Verletzungen. Koscielny und Debuchy sind noch drei bis vier Wochen vom Mannschaftstraining entfernt, Özil wird nicht vor 2015 wieder auf dem Platz stehen. Um uns nicht zu langweilen hat der Fussballgott uns aber neue Verletzungen geschickt: Szczesny und Wilshere mussten mit unfreundlich aussehenden Verletzungen vom Platz. Walcott war wegen einer Leistenzerrung nicht im Kader.

Abseits vom Platz ist dagegen erfreuliches passiert. Mesut Özil hat gesagt, dass Arséne Wenger aus ihm den besten Spieler machen kann, der er sein kann und im Telegraph gibt es einen schönen Artikel, wie Per Mertesacker mit der deutschen Geschichte umgeht.

Unser nächstes Spiel ist gegen Dortmund in der Champions League. Ich lasse das Hinspiel mal außen vor und sage voraus, dass wir aufgrund unserer bestechenden Form 2-0 gewinnen werden. Danach geht’s in die West Midlands gegen West Brom. Wenigstens dort sollten wir mal wieder Punkte einfahren.

Up The Arsenal!

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Wahnsinnsspiel gestern. Da stürmen wir ein ums andere Mal eine Abwehr, die in der Regel nicht mal gegen das Twelve Pins Sunday Pub Team bestehen würde und sind dennoch zu unfähig, den Ball an de Gea vorbei zu bugsieren. Gut – de Gea gehört zu den Besten seiner Zunft. Wenn ich jedoch beständig in die Mitte des Tores schieße, wo de Gea es sich schon auf einem Klappstuhl bequem gemacht hat, brauche ich mich nicht zu wundern, dass das Ding nicht rein geht. „Wenn Du nicht weißt, wohin mit dem Ball – schieß ihn einfach ins Tor“, sagte schon Vereinslegende Karl-Heinz Mohr zu seinen Kreisklasse-C-TV Haßloch-Bambinis. Bester Rat, den man einem werdenden Fussballer geben kann. Warum Jack Wilshere das gestern komplett vergessen zu haben schien, weiß der Gazza von Islington alleine.

Danach musste er sich noch – Kopf voraus – Marouane Fellaini an die Brust werfen, doch der blieb davon gänzlich unbeeindruckt, was ihm hoch anzurechnen ist (andere hätten da den sterbenden Schwan imitiert). Nun freuen wir uns alle über ein wenig Feuer, wenn es gegen die Mancs geht. Ein Keown-Moment, etwas Rumgeschubse, Pizza-Attacken. Aber doch nicht in der ersten Halbzeit, wo es noch um Alles geht. Bisschen mehr Besonnenheit wäre wünschenswert, Herr Wilshere. Jack ist halt so der „Bad Motherfucker“ auf einem Meter-Nichts, der ziemlich dicke Klöten hat, die aber immer im falschen Moment auf den Tisch haut. Bräuchte mal ein Paar Schellen von Baba Tony Adams.

Und sonst so? The Ox war überragend, agil und ziemlich überall zu finden. Arteta hat ein super Spiel geliefert (you see that, haters?). Chambers hat ebenfalls mit viel Offensivdrang überzeugt. Und dann war da noch dieser Ladies Love Cool O.G., der das AFC-Tor der bisherigen Saison erzielte. Ansatzlos. Zur Seite mit Euch.

Jetzt wird – wie üblich – wieder nach AW’s Kopf geschrien. Die Rot-Weiße-Gemeinde auf Twitter und anderen intimen Social Media Kanälen zerbeißt sich mit Genuss im virtuellen Raum die Kehlen. Den Besonneneren dürfte das fremd sein. Eigentlich muss es in Halbzeit Eins 3-4:0 für uns stehen uns dann ist das Ding durch. Dann demütigt man diese Kick-Rush-Ästhetiker aus Nord-West-England mit 6-7:0 und schaukelt sich bis Mittwoch genüsslich die viel zu großen Cojones. Aber nein: „We’re playing football the Arsenal way“. Zack – 0:1, bum – 0:2. Wenn di Maria’s Kopf so schnell wie seine Beine wäre, steht es am Ende 0:3. War er glücklicherweise nicht, so dass wir dem Giroud’ischen Meisterstück beiwohnen konnten.

Schön auch, wenn man das mit fu**ing John Lennon-Lookalike und Yoko Ono-Manc-Schnepfe im ansonsten 5zu1 von Gooners-gefluttetem Berliner-Pub sehen muss. Disgraceful.

Ein Ausblick: Wir gehen gegen Dortmund zu Hause ebenfalls unter und verspielen dann gegen Istanbul die K.O.-Phase. Im Endeffekt spielen wir donnerstags auf Spuds…äh… ITV um eben gegen diese Scummers nördlich der Seven Sisters Road im Finale einen weiteren Paris-Moment zu erleben. Wird natürlich so nicht passieren. Am Mittwoch werden die Hummeln aus Lüdenscheid-Nord quer übers Emirates-Spielfeld gejagt und mit 1:3 nach Hause geschickt.

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geschrieben von Stefan Holzapfel

Was soll man dazu noch sagen? 61 % Ballbesitz, 23:12 Schüsse, 9:2 Schüsse aufs Tor, Ergebnis 1:2 für United. Welcome tristesse!!!

Dabei ließ sich das Spiel gut an. Arsenal sofort hellwach, gutes Pressing, sichere Kombinationen und eine United-Defensive, die den Namen „Defensive“ nicht wirklich verdient hatte. (Wer ist eigentlich verdammt nochmal dieser Mc Nair?)  Spätestens Wilshere muss die Führung besorgen, scheitert jedoch kläglich an de Gea. Läuft das Spiel ideal, muss Arsenal zur Halbzeit 3:0 führen, auch wenn United gegen Ende der ersten Halbzeit stärker wird.

Die zweite Halbzeit ist dann Arsenal „at it’s best“. Erst verlieren wir Wilshere durch ein klares, nicht anerkanntes Foul (auch wenn er sich in der Situation den Ball zu weit vorgelegt hat) und dann kommt zum Unvermögen auch noch Pech dazu. Gibbs und Szczesny behindern sich gegenseitig, Valencia versucht die Eckfahne zu treffen, leider sitzt Gibbs im Weg und trifft für United. Wenn man schon selbst zu blöd ist Tore zu schießen, benötigt man halt nen gegnerischen Abwehrspieler. Zu allem Überfluss verletzt sich Szczesny dabei und muss runter. Wir danach weiter zu unvermögend, United kontert und am Ende kann man noch froh sein dass es nur 1:2 endet.

Und nun? Nun kommt am Mittwoch Dortmund. Sollte einem zwar aufgrund der Leistungen in der Bundesliga keine Angst bereiten, nur leider ist am Mittwoch nicht Bundesliga. Zumal wir uns nun noch wieder Sorgen machen müssen um den Gesundheitszustand einiger Spieler. Aber kennen wir ja schon.

Was sich mir weiterhin nicht erschließt, ist die Wechselthematik. Warum bringt man bei einem Rückstand keinen Podolski? Sicher, er arbeitet wenig nach hinten. Aber wenn ich ein Spiel noch drehen will, spielt das keine Rolle. Stattdessen bringt man den seit Wochen „überragenden“ Cazorla und einen von einer Langzeitverletzung genesenen Giroud. Unabhängig davon, dass das Ding von Giroud einer der wenigen Lichtblicke war. Was ein Hammer! Aber ein Podolski kann das auch.

Als Nächstes also Dortmund, WBA away und ein „highflying“ Southampton daheim. Man könnte es auch leichter haben. Scheint eine spannende Saison zu werden, in der wir hoffentlich nicht United letzte Spielzeit kopieren. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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2005 hat Arsenal das Fa-Cupfinale gegen Manchester United gewonnen – nach Elfmeterschiessen. Das war pures Glück, denn ManU war 120 Minuten komplett überlegen und hat Chancen versemmelt, gegen die Wilshere´s Versagen heute fast vergessenswert wäre – damals, ja damals, hat man noch gedacht, daß das endlich mal der Ausgleich für Arsenal´s vorheriges grandioses Pech (bzw. das unglaubliche Glück mancher Gegner) oder ihnen zugefügte Ungerechtigkeiten (z.B. durch Schiris) wäre … Arschlecken .. it got worse …

Der damalige Sieg war offensichtlich ein Fluch – früher schon und heute wurde es echt auf die Spitze getrieben: selten hatte man United mal so dermaßen im Sack (und schien auch einen guten gameplan zu haben) und kriegt es vorne teilweise durch Eigensinnigkeiten nicht geregelt. Und das schliesst definitiv den stets hochgelobten Alexis nicht aus.

Vor dem 0-1 wird in den meisten Ligen das Foul von Fellaini an Gibbs gesehen und zudem auch so gewertet, aber Mike Dean hat seiner Rolle als ManU´s zwölfter Mann mal wieder alle Ehre gemacht.

Verdammte Scheisse, das Team hat wirklich nicht schlecht gespielt und ManU größtenteils an die Wand genagelt, aber was hilft das, wenn am Ende so ein Dreck raus kommt?

Die ManU-…weine sitzen wahrscheinlich gerade im Bus und feiern das Ganze gerade .. Und womit: bäh, natürlich nicht mit Recht …

Nicht zu fassen, das Ganze …

 

Btw.: hat jemand gestern so einen großen Holländer gesehen, dunkelhaarig, hat früher wohl auch mal bei uns gespielt?

 

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Man braucht gar nicht lange drumherumzureden: Arsenal muss heute liefern. Der Saisonverlauf bislang ist unbefriedigend, die neu (und nicht genügend ..) zusammengestellte Mannschaft hat noch nicht geklickt und gerade zuletzt haben sie es nicht geschafft, ihre Konzentration für ganze 90 Minuten hochzuhalten.

Der Garant für den heutigen Sieg wird eine durchgängig disziplinierte Mannschaftsleistung sein (Ramsey/Wilshere z.B. haben sich auch auf ihre defensiven Aufgaben zu konzentrieren). Das Mittelfeld wird unsere Defensive so unterstützen, daß die Jungs hinten (v.a. Chambers gegen di Maria) nicht ständig blank dastehen und unsere Offensive wird die sich bietenden Möglichkeiten schlicht und einfach dieses Mal besser nutzen als in den meisten bisherigen Spielen. Warum? nur so ein Gefühl …

Apropos schlechter Saisonstart: das kriegt United mittlerweile auch hervorragend hin. Letzte Saison haben sie sich davon nicht mehr erholt und sind mit dem 7. Platz ohne Europa-Quali geblieben. Dadurch haben sie diese Saison ja eigentlich mehr Zeit zum Training, aber geholfen hat es bisher nicht. Das nicht, der neue Trainer nicht und auch die für 200 Mios geholten neuen Spieler nicht. Im Gegenteil: wo wäre ManU jetzt, wenn sie di Maria nicht hätten?

Nun kann man natürlich sagen, daß bei Arsenal Alexis mitunter stark hervorsticht, aber, scheisse nochmal, holt man im Endeffekt solche Spieler nicht auch, damit sie eben auch mal den Unterschied ausmachen?

Sinnigerweise hat ManU ja heftig investiert (200 Mio. / Arsenal immerhin auch 85 Mio.), aber kurioserweise genau wie Arsenal einige ´Kaderungereimtheiten´ in der Abwehr wie auch im defensiven Mittelfeld nicht abgearbeitet.

Es spielen heute zwei Weltklasse-Offensivreihen gegen zwei jeweils nicht zu 100% funktionierende Defensivverbünde, die unter Druck und vor allen Dingen bei schnellen Kontern anfällig sind. Kann also lustig werden …

Hoffen wir also mal, daß unser ehrenamtlicher Motivationstrainer LvG (´Welbeck wasn´t good enough for United´) Danny Welbeck so richtig angeheizt hat, der er ´on fire´ ist und den Mancs genüsslich ein paar einschenkt.

4-2 to the Arsenal

DO IT!

 

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Für die Jüngeren unter uns muss es ja komisch sein, denn sie könnten ja glauben, Chelsea oder City gehören zu den ganz großen Clubs, weil sie seit kurzem durch externe Förderer zu Erfolg gekommen sind (das mag vielleicht pissig klingen, aber was wäre das in Deutschland für ein Geschrei, wenn irgendwelche gelangweilten Milliardäre sich Mittelklasseclubs a la Stuttgart oder Kaiserslautern kaufen und mit zehnstelligen Summen aufblasen würden? und zudem alle Konkurrenten mit exorbitanten Gehältern ausstechen würden, so daß Spieler dahin gehen und Schwachsinn wie ´ich glaube an das Projekt ..´ von sich geben?), aber Vereine wie Arsenal, Liverpool oder eben auch ManU haben sich das über Jahrzehnte erarbeitet.

United hatte in seiner Geschichte großes Unglück (Flugzeugabsturz 1958), aber eben auch Riesenglück: genau in dem Moment, wo im englischen Fußball plötzlich das große Geld zu holen war, ist ManU nach jahrzehntelanger ´Auszeit´ sportlich wieder ganz vorne dabei und wird 92, 93, 95, 96 und 97 Meister (1994 gab es schon mal einen Millionär, der seinem Team den Titel gekauft hat: Blackburn Rovers. Allerdings war er dann damit zufrieden und hat den Geldhahn wieder zugedreht ..). Die Erfolge spülen endlos Geld in die Kasse und auch Old Trafford wird nach vorheriger Verkleinerung (wegen des Taylor-Reports) sukzessive von 54.000 auf gut 80.000 ausgebaut. Durch diese goldenen Jahre und v.a. das Treble 1999 ( das Dennis so einfach hätte verhindern können …) wurde ManU nach und nach zum größten und wertvollsten Verein der Welt.

Liverpool z.B. hatte zwar gnadenlosen Erfolg in den 70ern und 80ern, was ihnen aber keinen wirtschaftlichen Erfolg im eigentlichen Sinne gebracht hat (allerdings haben sie sich durch diese Erfolge eine sehr große globale Fanbasis aufgebaut, die sie auch wiederum zu einem der weltweit großen Clubs macht). Ende der 80er hatte Arsenal ihnen den Rang abgelaufen und als ab 92 die Sky-Kohle kam, war Liverpool erstmal länger weg vom Fenster. So kann´s auch gehen.

Ab 1997/98 hatte Arsenal sich von den letzten Graham-Jahren erholt und wurde der große Konkurrent von ManU und Wenger der Antipode zu Alex Ferguson. In den englischen Medien waren Pool und v.a. ManU eh schon immer die beliebtesten Vereine, was Arsenal verhasster machte, weil sie nicht nur sich erdreisteten den beiden Platzhirschen Konkurrenz zu machen, sondern Arsene Wenger ja nicht nur Ausländer (die gab es damals wenig im Inselfußball), sondern auch noch Franzose war. Und der hatte auch noch mit seinen ´neumodischen´ Ansätzen (kein ´kick and rush´, Techniktraining, gesunde Ernährung, keine Saufgelage mehr etc.) auch noch Erfolg hatte und damit unerhörterweise den ´english way of life´, wie ihn die FA und Sportpresse wahrnahmen, in Frage stellten.

Alex Ferguson hat es immer sehr gut verstanden, dem Affen Zucker zu geben und hat sich gewissermaßen als Old School Bewahrer aufgespielt, während die anderen (also Arsenal) natürlich die Bösen waren. Selbst die BBC, die von Fergie mit einem Interviewboykott über Jahre gestraft wurden (weil sie es wagten, ihn zu kritisieren), ist ihm stets in den Arsch gekrochen. Dummerweise haben das auch die FA und mit ihnen die Schiedsrichter gemacht. Nicht wenige Spiele sind durch zweifelhafte Entscheidungen zugunsten MU´s entschieden worden und der Begriff ´Fergietime´kommt nicht von ungefähr ..

Arsenal ist z.B. seinerzeit nur 49 x ungeschlagen geblieben, weil im 50. Spiel Mike Dean mit einem völlig unberechtigten Elfmeterpfiff MU den Sieg im OT gebracht hat.

Arsenal ist nach den Invincibles leider in einen jahrelangen ´decline´ gelaufen, während ManU mit dem Titelgewinnen einfach immer weitergemacht hat. Das machte den verein auch wirtschaftlich wertvoll. wie gestern schon geschrieben, wollte Roman Abramovich eigentlich Arsenal (die partout nicht verkaufen wollten) oder dann eben ManU kaufen. Die waren ihm dann aber mit 700 Mios zu teuer und er hat sich dann einen kurz vor dem Bankrott stehenden Londoner Stadtteilverein gegriffen (und da letzlich noch mehr Geld reingepumpt ..). Der abgefahrene Clou ist aber, daß und wie die Besitzverhältnisse in Manchester dann doch wechselten:

Hauptanteilseigner (MU war börsennotiert) waren eigentlich zwei irische Millionäre, die nicht nur mit Fergie befreundet waren, sondern sich zu dritt auch ein Rennpferd teilten. Allerdings haben sie sich wegen dieses Gauls so dermaßen in die Haare gekriegt, daß sie sich völlig zerstritten und die beiden wutentbrannt ihre Anteile verkauft haben. Nutznießer waren ´Investoren´aus den USA: die Familie Glazer. Mit sanfter Gewalt haben sie alle Anteile in ihren Besitz gebracht und den Club von der Börse genommen. Der Hammer aber ist: bezahlt haben sie das mitnichten mit eigenem Geld, sondern dem von … Man United (?!)

Total absurd eigentlich, denn ein vorher reicher Club war durch diese Übernahme plötzlich hochverschuldet. Die Glazers haben nix bezahlt, ziehen aber seitdem systematisch Geld aus dem Verein. Einige Fans sind seitdem abgewandert, aber da die Erfolge weitergingen, wird das alles geschluckt bzw. kaschiert. Da haben wir das fast noch gut (also wirschaftlich gesehen ..)

Aber seitdem Fergie weg ist, strauchelt der Gigant (auch eine Fergietime gibt es plötzlich nicht mehr ..). Trotz Riesentransfers geht es in der Liga nur bedingt vorwärts und die Rede ist davon, daß im Winter nochmal fett in die Mannschaft investiert wird. Und Danny Welbeck wird ihnen morgen zeigen, warum das auch dringend nötig sein wird!

In den letzten Jahren waren Siege gegen ManU eher Mangelware, aber immerhin einer weiß, wie es geht:

Aaron Ramsey (Der 2008 schon einen Vertrag von United vorliegen hatte und sich im letzten Moment für Arsenal entschieden hat)

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AFC gegen MUFC ist natürlich immer eines der ganz großen Duelle in England. Zusammen mit Liverpool können sie wohl als ´die großen Drei´ im Inselfußball bezeichnet werden, denn es bedarf sicherlich noch 10, 20 Jahre gekaufter Titel von Chelsea und City bis die beiden annähernd den Stellenwert erreichen. Selbst Vereine wie Sunderland haben mehr Meistertitel als die beiden – allerdings können CFC und v.a. MCFC mit etlichen Zweitligatiteln glänzen. Davon hat United immerhin auch zwei (zuletzt 1975) – Arsenal hingegen hatte keine Chance dazu, weil sie seit 100 Jahren erstklassig sind.

Arsenal hatte historisch Erfolge immer mal wieder in Etappen (30er, Anf. der 50er, Anf. der 70er, Ende der 80er/Anf. der 90er) bis Arsene Wenger Ender der 90er kam und den Club dauerhaft an der englischen Spitze etabliert hat. ManU hatte große Erfolge v.a. in den 50ern und 60ern (die noch größer hätten sein können, wenn nicht 1958 bei einem Flugzeugunglück in München mehr als die halbe Mannschaft umgekommen wäre), danach war aber für Jahrzehnte Sendepause (eben auch mit Abstecher in die Zweite Liga). Anfang der 90er sind sie dann aber wie Phönix aus der Asche gestiegen und das Timing hätte nicht besser sein können: just in dem Moment, als im Fußball (v.a. in England erstmal) das große Geld auf den Tisch kommt (Sky, Premier League und kurz drauf Champions League), ist ManU wieder da und fängt an, mit einem einzigartigen Talentepool (Class of ´92 : Beckham, Giggs, Scholes, Butt, die Nevilles) und Eric Cantona den englischen Fußball zu beherrschen, wie es in ´jüngerer´ Vergangenheit nur Liverpool vermocht hat in den 70er und 80ern.

Erst Arsenal konnte ab 1997 mit Wenger und (damals) revolutionärem neuen Fußball Paroli und hat 1998 gleich das Double geholt und hätte das auch ´99 geschaftt, wenn, ja wenn, Dennis Bergkamp nicht in der Nachspielzeit des Cuphalbfinales gegen MU den wichtigsten Elfer der Vereinsgeschichte verschossen hätte … Ryan Giggs schoss dann in der Verlängerung das Tor seines Lebens und (nicht nur) die englische Fußballgeschichte nahm leider einen anderen Verlauf …

Für Jahre sollten beide Teams den Titel unter sich ausmachen: Liverpool hatte eine quasi jahrzehntelange Ligaauszeit, Chelsea hat zwar damals schon Geld ohne Ende verbrannt (weswegen sie dann ja so verschuldet waren, daß sie Abramovich zum Schnäppchenpreis angeboten wurden .. der die eigentlich gar nicht wollte bzw. überhaupt kannte: er wollte unbedingt Arsenal – die nicht verkaufen wollten – oder ManU – die ihm zu teuer waren mit damals 700 Mios) ), es aber trotzdem nicht nach oben geschafft und City ist noch in der zweiten und dritten Liga rumgegurkt.

Die Spiele gegeneinander hatten mitunter was von Gladiatorenkämpfen und waren in der Regel ´title decider´ – aufgeheizte Stimmung inklusive.

Gerade von ManU-Seite wurde auch mal ein ´wenig´Hass mit ins Spiel gebracht, weil man es Arsenal offensichtlich übelnahm, daß sie ihnen den Platz an der Sonne streitig machen konnten. Der sonst so friedfertige (… Scherz ..) Roy Keane sieht das im Nachhinein wie folgt:

„I had a lot of hatred for Arsenal because they were big rivals. 

I cant think of any other word  that springs to mind when when I was going into battle with Arsenal. Hatred was the word.

Usually when you play football one or two players you like but I don’t remember liking anybody at Arsenal.

When I was a player maybe I used that but I used to build myself up to have a hatred and get my body psyched because I knew I had to be at my angriest to be at my best against Arsenal.

I never felt like that against any other team but Arsenal certainly brought out something different in me.“

more to follow …

GET READY FOR THE BIG ONE!

 

 

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