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Mesut kann viel mehr

Mesut Özil. Die Vorlagen-Maschine. Der Motor im Offensivspiel des Teams. Der kreative Künstler. Ein Edel-Techniker. Aber auch der, der den Abschluss meidet oder gute Chancen zu schwach abschließt. Das war so ziemlich, was sein Spiel ausgemacht hat. Wunderschöne und vor allem viele Vorlagen, aber auch immer wieder Frustration bei der Torquote. Seine beste Saison war offensichtlich die letzte, als er 20 Tore auflegte. In beiden Saisons davor konnte er insgesamt 23 Vorlagen geben, wobei er in 14/15 auch lange verletzt und grade erst von der Weltmeisterschaft zurückgekehrt war. Tore waren für ihn im rot-weißen Trikot der Gunners bislang eher Mangelware: 8 in 2015/2016, 5 in 2014/2015 und 7 in 2013/2014. Aber diese Saison dreht er auf: In nur 12 Spielen hat er bereits 7 Tore gemacht. Dabei würde man bei einem Spieler seiner Klasse und mit seiner fantastischen Ballkontrolle erwarten, dass er häufiger den Kasten trifft. Aber diese Qualitäten setzte er bisher lieber vor dem Strafraum ein. Durch die Herausbildung von Alexis als Stürmer hat sich jedoch eine Lücke aufgetan. Da der Chilene gerne tief ins Mittelfeld fällt um sich den Ball zu holen, ist Platz für Spieler im Strafraum. Dieses offensichtliche Loch ist für viele Verteidiger, die normalerweise gegen einen zwar nicht statischen, aber doch erkennbaren Stürmer spielen, ziemlich unangenehm. Wenn sie Alexis folgen, bleibt eine offensichtliche Lücke in der Abwehrreihe. Und genau das nutzt Özil aus: Da er nicht ständig um die Verteidiger herumwuselt, erkennen diese nicht sofort, wenn er in gefährliche Positionen vorstößt. Und dann kommt so etwas wie Özils wunderschönes Tor gegen Swansea zustande. Er spielt in den Räumen, die Alexis durch seine bloße Abwesenheit zu gefährlichen Räumen macht. Und wenn er dann vor dem Tor steht, dann ist er jetzt auch endlich, wahrscheinlich durch ein gesteigertes Selbstvertrauen, in der Lage, so abzuschließen, wie es ihm gefällt. Meist kommt dann etwas Wunderschönes dabei heraus.

 

Ignorieren wir doch mal Liverpool

… denn dann sieht die Saison viel schöner aus. Dann sind wir ungeschlagen, sowohl in der Liga, als auch im EFL Cup, als auch in der Champions League. Aber wie knapp es doch manchmal war! Besonders gegen Swansea und Burnley hätte es auch anders laufen können. Gegen Burnley war es dieses merkwürdige vielleicht-Handball-vielleicht-Abseits Tor von Koscielny-oder-Oxlade-Chamberlain, das uns in der Nachspielzeit gerettet hat. Und das Spiel hätten wir auch genau so gut verlieren können, wenn Vokes seine Chancen verwertet hätte. Gegen Swansea haben wir es uns selbst schwer gemacht: Das Schießen der Tore war an sich kein Problem, da Swansea unter dem neuen Trainer in der Verteidigung noch nicht ganz abgestimmt war. Aber was für einen Kram wir uns in der eigenen Hälfte zusammengespielt haben! Xhaka gibt mit tödlicher Präzision kurz vor dem eigenen Strafraum den Ball an Sigurdsson, der, zugegebenermaßen, wunderschön abschließt. Und dann ein Fehler, der sonst bisher gut zusammenarbeitenden Kostafi-Kombination, durch den Bastón ungehindert einschieben konnte. Dankenswerterweise hat Xhaka es dann tatsächlich noch für nötig gehalten, sich für ein eigentlich eher gelbwürdiges Foul vom Platz stellen zu lassen, nur weil er zufällig nicht Tottenhams Trikot trägt, die ja für derartige Vergehen höchstens verwarnt werden. Die verbleibenden 20 Minuten waren dann höchst unangenehm, wie es üblich ist, wenn ein Team sowieso schon nervös ist und dann auch noch ein Spieler Rot sieht. Glücklicherweise haben wir überlebt, auch wenn es leicht hätte schief gehen können. So verbleiben wir mit einer (fast) weißen Weste. Und sind es, laut Klischee, nicht diese knappen, fast unverdienten Siege, die einen zum Meister machen?

 

Immer noch nicht perfekt

In drei der 15 letzten Spiele gingen wir nicht als Sieger vom Platz. Diese Spiele sind allerdings nicht wirklich in ein Muster einzuordnen: Gegen Leicester war 0:0 das einzige gerechte Ergebnis. Keins der Teams sah so aus, als wollte es ein Tor schießen. Gegen PSG waren wir das schlechtere Team und hatten Glück, dass Edinson Cavani wie Edinson Cavani gespielt hat. Und gegen Middlesbrough ist passiert, was schon gegen Southampton, Burnley und Swansea hätte passieren können. Denn in allen diesen Spielen haben wir nicht dem Gegner zahlreiche Chancen präsentiert. Hätten unsere jeweiligen Kontrahenten ein wenig besser abgeschlossen oder diesen einen kleinen Fehler beim Verteidigen nicht gemacht, dann wären diese Spiele genau so wie das Spiel gegen Boro geendet. Und auch da hatten wir Glück, das Spiel nicht zu verlieren, denn Adama Traoré hat uns ziemliche Probleme bereitet, auch wenn er wirklich keinen Plan vom Toreschießen hat. Genau so wie gegen Burnley hatten wir hier ziemliche Probleme, die gut organisierte Abwehrreihe der Aufsteiger zu durchbrechen. Das ist sogar recht einfach zu erklären: Wenn keiner versucht, Alexis ins Mittelfeld zu folgen und mögliche Fehler eines Verteidigers durch zwei tief stehende Mittelfeldspieler ausgeglichen werden, dann funktioniert nichts. Und genau da fehlte halt ein Giroud, der Kopfballduelle gewinnt und durch seine Physis Räume öffnet, anstatt durch seine Bewegung. Was er bringen kann, konnte man gegen Sunderland sehen, als er nach seiner Einwechslung mit seinen ersten zwei Ballberührungen gleich mal zwei Tore gemacht hat.

 

20 bleibt 20

Alex Iwobi war unauffällig. In den Jugendteams hat er zwar gut gespielt, aber kaum gezeigt, dass er das Zeug zum Premier Leauge-Spieler hat. Er wurde immer als harter Arbeiter und entschlossen bezeichnet. Aber niemand hat ihm in einem Team mit Dan Crowley, Gedion Zelalem und Chuba Akpom wirklich den Durchbruch zugetraut. Aber dass Arséne Wenger ihn schätzte, ist allein daran zu sehen, dass er Iwobi schon 2013 in den Kader für ein Capital One Cup-Spiel berief. Und spätestens seit Frühling diesen Jahres ist klar, warum. Der nigerianische Nationalspieler entlastet Özil durch seine Kreativität und seine Beweglichkeit. Iwobis Ballkontrolle ist hervorragend, was unter anderem gegen Swansea zu sehen war, als er sich um vier Spieler herumspielte, wobei seine Flanke dann nicht ganz Alexis erreichte. Und genau da ist auch das Problem: Genau wie Alex Oxlade-Chamberlain muss Iwobi, der bereits als 8-jähriger seinen ersten Vertrag bei Arsenal unterzeichnete, an seinem „finalen Ball“ arbeiten. Während er durch Kurzpässe regelmäßig Innenverteidiger verzweifeln lässt, ist sein Abschluss und auch seine Fähigkeit, Flanken zu schlagen absolut verbesserungswürdig. Dazu kommt, dass er seinen Linksverteidiger sehr oft alleine lässt, worunter auch Nacho „Mr. Consistent“ Monreals Leistungen in letzter Zeit leiden. Aber er ist erst 20 und es ist zu erwarten, dass er, wie momentan, ab und zu eine weniger erfolgreiche Phase durchmacht. Dass er trotzdem wichtig für den Erfolg dieser neuen Offensive ist, hat Tim Stillman wunderschön in seiner Kolumne für arseblog dargestellt. Letztendlich kann keiner von einem 20-Jährigen erwarten, dass er fehlerlos und ohne Formtiefs spielt und wenn er sich so entwickelt wie bisher, sollte einem Stammplatz im Team nichts im Weg stehen.

 

round and round and round it goes, where it stops, nobody knows

Wie haben wir gestöhnt! Letzes Jahr? Nicht genug Qualität im Mittelfeld. Das Jahr davor? Nur drei Innenverteidiger. 2013/2014? Keine ordentlichen Stürmer. Und endlich, endlich, scheint es so, als gäbe es keine klaffenden Löcher in unserem Kader. Torwart? Kein Problem, da haben wir drei gute. Verteidigung? Das wird noch zum Problem, wenn Merte zurückkommt, aber nicht weil wir zu wenige Spieler haben, sondern zu viele. Im Mittelfeld haben wir mehr Optionen als Photoshop. Im Sturm hätten wir rein theoretisch keine Probleme, wenn sich nicht unsere Stürmer abwechselnd verletzen würden, wobei das bisher auch noch keine Punkte gekostet hat. Wir können gegen Reading fast die gesamte Mannschaft austauschen und trotzdem ungefährdet 2:0 gewinnen. Wenn Walcott verletzt ist, kommt Oxlade-Chamberlain und liefert gute Leistungen ab. Wenn Santi Cazorla mit seinem Achilles-Problem von der Tribüne aus zuschauen muss, kontrolliert halt Elneny das Spiel aus dem Mittelfeld. Auf der Linksverteidiger-Position wechseln sich Monreal und Gibbs ab, ohne dass es zu großartigen Ausfällen kommt. Carl Jenkinson versucht, Hector Bellerin den Platz streitig zu machen und rein konzeptionell wäre da auch noch Mathieu Debuchy, der scheint aber schwieriger aufzufinden zu sein als Paul Pogba in Uniteds Mittelfeld. Und selbst im Sturm kann es klappen: Giroud hat gegen Ludogorets gezeigt, dass er durchaus eine potente Option ist und auch Lucas Perez ist eine Alternative zu Alexis. Die Saison ist lang und irgendwann wird uns wahrscheinlich die Verletzungskrise erwischen, wie jedes Jahr. Dann wird es schön sein, sich nicht auf Spieler aus der U21 verlassen zu müssen.

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Es gibt noch Liebe in der Welt

Wie wunderbar diese letzte Woche im September doch war. Unzählige Liebesbekundungen bevölkerten das Netz, keine sogenannte „Legende“ versäumte es, von der BBC, ITV, BTSport oder Sky interviewt zu werden und seinen Senf dazuzugeben und all der Hass und all die Beschimpfungen, die sonst in Wengers Richtung gehen, verstummten, wenigstens für die paar Tage vor dem 1. Oktober.

Für die Fans meiner Generation muss Wenger eine zentrale Bedeutung einnehmen, denn schließlich haben wir keinen Anderen gekannt. Als ich geboren wurde hat der Franzose bereits das Double gewonnen und den englischen Medien gezeigt, dass ausländische Manager durchaus das Zeug dazu haben, in der Premier League zu trainieren. Er war gerade dabei, den Fußball auf der Insel maßgeblich zu verändern, indem er den sogenannten „Schlaf“ und ein altes chinesisches Wundergericht namens „Nudeln“ nach Nord-London brachte. Wenger stöberte Talente wie Patrick Vieira, Nicolas Anelka, Thierry Henry oder auch Kolo Touré auf und half Spielern wie Emmanuel Petit oder Ray Parlour ihr Potenzial zu erreichen, die zwar vor der Zusammenarbeit mit Wenger schon durchaus gute Leistungen gezeigt hatten, aber nicht die Höhen erreichten, die sie unter Wenger erreichen sollten. Als ich dann eingeschult wurde, hatte Wenger bereits das erreicht, was von der gesamten englischen Öffentlichkeit für „unmöglich“ erklärt worden war: Eine gesamte Saison ungeschlagen zu bleiben. Die gesamte Mannschaft kann heute nur als legendär bezeichnet werden und wahrscheinlich wird diese Leistung nie wiederholt werden. In den darauffolgenden Jahren schaffte Wenger es, trotz Stadionbaus und finanziellen Einschränkungen, immer und immer wieder in die Top 4 zu kommen und so die Grundlage für den Erfolg zu legen, der mit dem FA-Cup Sieg 2014 begann und hoffentlich in naher Zukunft mit Liga-Titeln und vielleicht sogar europäischen Pokalen fortgesetzt wird. Dieses FA-Cup Finale war das Highlight meiner, vergleichsweise kurzen, Karriere als Arsenal-Fan und Aaron Ramsey wird allein für dieses Tor und den folgenden Moment des puren Glücks in Arséne Wengers Gesicht immer einen Platz in meiner Favourite Arsenal XI haben.

Ich kannte zu keinem Zeitpunkt einen anderen Arsenal-Manager als Arséne Wenger. Dieser Mann ist für meine besten Erinnerungen an die Kanoniere verantwortlich, aber auch für die, die ich am liebsten vergessen würde. Ich habe von ihm gelernt, ich habe ihn geliebt, ich wollte ihn manchmal einfach nur anbrüllen, vor allem aber hoffe ich, dass er das Karriereende hat, das er sich wünscht. Denn Arséne Wenger liebt Arsenal und er weiß ganz genau, was dieser Club den Fans bedeutet. Er ist einer der intelligentesten Manager der Welt und wenn eines seiner Teams erstmal losgelegt hat, ist es sehr schwer zu stoppen. Also lasst uns hoffen, dass wir dieses Jahr von der üblichen Verletzungskrise verschont bleiben und diese ölschlürfenden Superverdiener aus Manchester ordentlich unter Druck setzen können. Wenn wir immer so spielen wie im September wird das kein Problem

 

Wenn Theo will, dann kann er auch

Theo Walcott. Das ewige Talent. Der Mann, der im Alleingang drei Verteidiger abfertigen kann und dann in der nächsten Minute zwei Meter vor dem Tor die Nerven verliert und den Ball direkt in die Arme des Torhüter passt. Der, der letztes Jahr zuerst zentral im Sieg gegen Manchester United ist und sich dann den Rest des Jahres scheinbar vor Bällen in seine Richtung fürchtet. Der nie daran denkt, nach hinten mitzuarbeiten. Dieser Theo Walcott hat sich jetzt, entgegen seiner jahrelangen Rufe, dafür entschieden, dass er doch viel lieber auf der rechten Seite spielt. Was haben wir gelacht, als er das verkündet hat. Aber es sieht so aus, als hätte er sich hingesetzt und sich Gedanken gemacht. Arséne Wenger hat wohl ein ausgedehntes Gespräch mit ihm geführt, Walcott selbst sagt, dass ihm das enorm weitergeholfen hat, wobei Wenger dazu sagt, dass es „zu 95% Theos Verdienst ist“. Spätestens mit der Verpflichtung von Lucas Perez muss er gemerkt haben, dass ein Platz in der Mannschaft keineswegs sicher ist. Jetzt beackert er die Flanke ständig, gewinnt hinten den Ball, rennt nach vorne, übernimmt die Stürmer-Position, wenn Alexis tiefer kommt, wechselt mit Iwobi die Flanken, verteidigt, wenn Bellerin ein bisschen zu weit vorne ist, rennt, rennt und rennt. Dazu macht er noch Tore, spielt Flanken, kombiniert mit Özil und Alexis. Ein Tor gegen Hull und Chelsea, sogar zwei gegen Basel und alle davon wunderbar gearbeitet, entweder von ihm selbst oder vom Team. Die Barcelona-Spieler haben vor einem Spiel vor ein paar Jahren gesagt, dass sie am meisten Angst vor Theo Walcott haben. Und wenn man sich anguckt, mit welcher Geschwindigkeit er auf gegnerische Verteidigungen zurennt und diese in Panik versetzt, dann versteht man auch, warum. Sollte er diese Form über die Saison halten und sich nicht verletzen, dann kann man endlich sagen, dass er kein Talent mehr ist, sondern ein zentraler Bestandteil unseres Kaders.

 

Eingewöhnungszeit? Nicht für Shkodran!

Zwar war der ganze September von den Ergebnissen her sehr ansehnlich, aber die Art, wie wir diese Ergebnisse errangen, hätte unterschiedlicher nicht sein können. Am Anfang standen die Spiele gegen Southampton und PSG. In beiden hätten wir genau so gut verlieren können, defensiv hatten wir einige Probleme und hätten die jeweiligen Stürmer, Long und Cavani, nicht einen rabenschwarzen Tag erwischt, wäre das Ergebnis ein ganz anderes gewesen. So allerdings haben wir gegen einen Gegner gewonnen, der uns sonst gerne Punkte abnimmt und Unentschieden auswärts gegen den anderen Gruppenfavoriten gespielt. Was will man mehr? Die Spiele gegen Hull und Nottingham Forest könnten dann als die Übergangsphase betrachtet werden: Spiele gegen schlechtere Gegner und das einzige Gegentor hier war ein Elfmeter. Und dann Chelsea, später Basel, deren Stürmer unsere Innenverteidigung komplett aus dem Spiel nahm und Diego Costa wunderbar unglücklich machte. Und das ganze obwohl Koscielny und unser Neuzugang keine Vorbereitung hatten und sofort ins kalte Wasser geschmissen wurden. In den ersten Spielen hat Koscielny noch den Großteil der Arbeit gemacht, später aber wurde dann auch Mustafi immer wichtiger. Seine Aggression und Laufbereitschaft ist beeindruckend und wenn man vergleicht, wie schrecklich Cahill und David Luiz aussahen, ist es beeindruckend, wie sehr die Beiden sich vertrauen. Da Mertesacker ins ausklingende Fußballalter kommt, Gabriel immer noch ein wenig unbearbeitet scheint und Holding zwar gut aussah, aber immer noch sehr jung ist, könnte Kostafi Mertescielny als Innenverteidigungs-Dreamteam ablösen. Aber auch hier sollten wir nichts überstürzen und erstmal gucken, wie sich die Saison entwickelt.

 

Arséne knows

Vielleicht wurde an dieser Stelle vor einem Monat ein bisschen Kritik geübt an der Idee, Alexis im Sturmzentrum auflaufen zu lassen. Und vielleicht ging es dabei auch um die fehlende Konstanz dieser Konstellation. Aber was in der zweiten Hälfte dieses Monats da teilweise abging, war beeindruckend. Unser Angriff aus Özil, Walcott, Iwobi und Alexis hat so viel rotiert und Positionen getauscht, dass einem beim Zugucken schwindlig wurde. Alexis nimmt den Ball an der Mittellinie. Walcott, grade aufgestanden von einer Grätsche an der Außenlinie, sprintet nach vorn, fordert den Ball. Iwobi ärgert einen gegnerischen Außenverteidiger, indem er sich einfach nicht daran hält, wo ein Flügelspieler zu sein hat. Özil schlendert derweil in bester Özil-Manier dahin, wo er zu sein hat. Das Ergebnis? Ein wunderschöner Angriff, vielleicht mit einem Tor gekrönt. Diese vier Spieler passen wunderbar zusammen und wenn Alexis nicht im Strafraum ist, dann ist es ein Anderer. Am besten zu sehen war das beim zweiten Tor gegen Chelsea, als Iwobi mit ein paar schnellen Pässen mit Özil Luiz und Cahill verwirrt (wobei Alexis so weit zurückgefallen ist, dass sie sowieso nicht wissen, wen sie jetzt decken sollen), dann nach rechts geht, Bellerin in die riesige Lücke zwischen Links- und Innenverteidiger schickt und der dann eine wunderbare Flanke direkt auf Theo Walcott schlägt, der diese natürlich prompt verwandelt. Hier wurde deutlich, dass in dieser Aufstellung so viele Spieler so viele Aufgaben übernehmen, dass selbst ein normalerweise gut strukturiertes Team eines italienischen Trainers komplett auseinander genommen wird. Und in diesem System ist Özil nicht derjenige, der die gesamte Arbeit machen muss, wie es teilweise letztes Jahr der Fall war. Die anderen Drei und dazu noch Cazorla und Xhaka weiter hinten sind genau so kreativ wie er. Eine enorme Entlastung und so auch schwieriger zu verteidigen, wenn nicht nur ein Spieler zugestellt werden muss, sondern gleich vier, fünf oder sogar sechs. Und wer hat trotz aller Kritik an Alexis ganz vorne festgehalten? Genau, Arséne Wenger. Vielleicht hat er ja doch ’nen Plan.

 

Ooooh Santi Cazorla

Ab dem Moment, in dem sich Santi Cazorla verletzt hat, ging die letzte Saison bergab. Ramsey und Flamini mussten miteinander zurechtkommen und Mesut wurde frustrierter und frustrierter, weil kein Ball zu ihm durchkam. Eine Zeit lang konnte er das durch hohe Laufbereitschaft kompensieren, aber irgendwann hat es gar nicht mehr funktioniert. Und jetzt, wo Santi wieder auf dem Platz steht, läuft’s. Seine Verlässlichkeit im Zentrum ist so wichtig für das Funktionieren dieses Teams, man sieh sich nur mal seine Passquoten an: 92% gegen Southampton, 90% gegen PSG, 92% gegen Hull, 88% gegen Chelsea und 90% gegen Basel. Was dieser Mann da in der Mitte leistet ist erstaunlich. Er schafft es immer wieder auch unter widrigsten Umständen Özil oder Alexis zu finden, und wenn wir unter Druck sind ist er immer bereit mit den Innenverteidigern ein bisschen Kurzpässe zu üben. Aber er verteilt nicht nur den Ball nach links, rechts und hinten. In dieser fantastischen Passquote mit inbegriffen sind insgesamt 11 Key Passes, außerdem zahlreiche Pässe kurz vor dem gegnerischen Strafraum. Langsam fängt er sogar wieder an, Tore zu schießen, wenn auch bisher nur Elfmeter. Zusammen mit Coquelin hat er eine funktionierende Beziehung gebildet, weil er dann nicht die schmutzige Arbeit übernehmen muss, was seiner Kreativität zuträglich ist. Wenn Xhaka und Santi zusammenspielen muss der kleine Spanier zwar mehr defensiv arbeiten, aber mit Xhakas Fähigkeit, haargenaue Pässe über das halbe Spielfeld zu spielen und Cazorlas Präzision im Zentrum sind Teams gezwungen, unser gesamtes Mittelfeld zu decken. Dadurch sind sie entweder zu weit vorne und lassen Platz für unsere schnellen Außenspieler oder sie bunkern sich ein, was auch nur bedingt funktioniert, wenn Alexis mal wieder in die Trickkiste greift. Aber einfach nur auf Özil zu achten, wie es in der zweiten Hälfte der letzten Saison oft passierte, ist jetzt nicht mehr möglich, weil sowohl Cazorla als auch Xhaka in der Lage sind, unsere Angreifer ins Spiel zu bringen und mit Bällen zu beliefern. Und selbst wenn Santi sich verletzen sollte, was hoffentlich nicht passieren wird, haben wir Elneny, der momentan nur auf der Bank sitzt, denn der Ägypter hat ebenfalls eine fantastische Passgenauigkeit, wobei er nicht ganz das Auge des Spaniers hat. Dafür sind wir mit ihm defensiv stabiler, weil er eine wesentlich beeindruckendere Figur hat als Santi. Sollte es also Probleme im Mittelfeld geben sind wir gut bestückt. Und Aaron Ramsey hab ich da noch gar nicht erwähnt.

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Du willst einen neuen Vertrag? Sag einfach, dass Arsenal an dir interessiert ist
„Trainer? Arsenal ist interessiert. Sie bieten 30 Millionen.“
„Okay, fairer Preis.“
„Wie bitte? Nein! Arsenal ist interessiert. Arsenal.“
„Ah – Wir sagen deinem Agenten Bescheid.“
So ungefähr dürfte es bei Griezmann, Vardy, Icardi und Mahrez ausgesehen haben. Wenn wir nicht leider schon im Mittelfeld und im Tor gut bestückt wären, wären sicherlich auch Transfers von Kasper Schmeichel und Danny Drinkwater in den Medien kolportiert worden. Das Problem ist, dass Fans auf so etwas sofort anspringen. Selbst wenn irgendein Provinzagent in der Daily Mail die Story setzt, dass sein durchschnittlicher Stürmer/Verteidiger unbedingt zu Arsenal will, wird das für bare Münze genommen. Daraus entstehen dann Geschichten wie, dass Icardis Agent und Freundin in London ist, um einen Vertrag auszuhandeln oder dass Wenger bei Leicesters Testspiel ist, um persönlich mit Mahrez zu reden. Das ganze geht natürlich auch andersherum, wenn Zeitungen berichten, dass Guardiola Walcott und Oxlade-Chamberlain verpflichten will, da er ein großer Fan von ihnen ist. Oxlade-Chamberlain dürfte sich langsam Sorgen um seinen Vertrag machen, der in zwei Jahren ausläuft und Walcott… Nun ja, er hatte nicht die beste Saison, die man sich vorstellen kann. Da ist dann auch klar von welcher Seite diese Gerüchte kommen und es ist nicht die, die Außenverteidiger als Mittelfeldspieler spielen lässt.
Ohne Verteidiger kassiert man viele Tore
Per Mertesacker wird am Ende dieser Saison 32, Laurent Koscielny 31 sein. Verteidiger spielen zwar teilweise noch bis in ihre späten Dreißiger auf Top-Niveau, aber früher oder später musste der Club sich Gedanken machen. Es wird also am Anfang des Sommers eine Liste mit jungen Verteidigern gegeben haben, die dem Manager vorlag. Der hat sich dann dafür entschieden, Boltons Spieler des Jahres zu kaufen, den 20-jährigen Rob Holding. Dass der Engländer im ersten Team keine große Rolle spielen würde, war zu dem Zeitpunkt unumstritten. Dann verletzte sich Per Mertesacker und erste Rufe nach einem erfahrenen Innenverteidiger wurden laut, schließlich würde auch Koscielny mindestens für das erste Saisonspiel nicht zur Verfügung stehen. Als sich dann auch noch Gabriel nach dem 3-2 Sieg über Guardiolas City eine Knöchelverletzung zuzog und es nur noch eine Woche bis zum Spiel gegen Liverpool war, hatten wir ein massives Problem: Koscielny noch im Aufbautraining nach Europameisterschaft und Urlaub, Merte verletzt, Gabriel verletzt und die einzigen fitten Innenverteidiger Calum Chambers (21) und Rob Holding (20), die zwar schon zusammen das U21-Turnier in Toulon gewonnen hatten, aber gegen den Kloppschen doch wahrscheinlich überfordert sein würden. Also Liste raus! Irgendeinen guten Mittzwanziger raussuchen, verpflichten, Spielen lassen! Eine Woche Zeit, um sich mit dem verkaufenden Club zu einigen, dem Spieler einen Vertrag vorzulegen, den Papierkram fertig zu machen und ihn ins Team einzugliedern –  das ist dann doch ein bisschen knapp bemessen. Und letztendlich kam auch keiner. Holding und Chambers sollten gegen Liverpool von Elneny und Coquelin, auf der #6 oder #8 oder wie auch immer, beschützt werden. Das lief auch ganz gut, bis Liverpool sich in den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte dann angefangen hat anzustrengen. Dann sind sie nach Belieben über die Flügel (weder Nacho noch Hector sind da mitgekommen), haben sich ein bisschen den Ball zugespielt und standen vor Cechs Tor. Da konnten die beiden wenig machen, auch wenn sich keiner von ihnen mit Ruhm bekleckert hat. Chambers hat dann noch das 3:4 gemacht, aber anstatt dann nochmal richtig anzugreifen, haben wir uns zurückgelehnt und entspannt. Wenger hat die beiden dann in der Pressekonferenz gelobt, aber es war doch klar, dass das so gegen Vardy und Mahrez noch einmal ins Auge gehen könnte. Da bis dahin immer noch keiner verpflichtet wurde, stand Koscielny in der Startelf, der dann auch glatt und sauber alles abwehrte, was Leicester so versuchte.
Zum Glück hat sich herausgestellt, dass Holding und Koscielny zusammen gut funktionieren. Und nochmal wird so eine Situation wohl nicht auftreten, jetzt hat Arsenal ja den Weltmeister Shkodran Mustafi verpflichtet. Aber dass es uns gegen Liverpool Punkte gekostet hat, ist offensichtlich. Wenn man drei Tore schießt, sollte man das Spiel auch gewinnen oder allerwenigstens mit einem Punkt rausgehen. Das Unangenehme ist halt, dass es so vermeidbar war. Hätte der Club nach Mertes Verletzung sofort oder wenigstens innerhalb von 3 Wochen reagiert, wäre das alles kein Problem gewesen. So aber gehen wir mit mehr Rückstand auf die Spitze in die Länderspielpause als nötig
Wenn’s klickt, dann klickt’s
Gegen den Meister auswärts unentschieden zu spielen ist nichts, wofür man sich schämen müsste. Es war nicht besonders schön anzusehen, was sich unser aus Theo, Ox, Santi und Alexis bestehender Angriff da zusammenspielte, aber letztendlich spielten wir hier auch gegen eine eingespielte Viererkette, die ihrem Team in der zweiten Hälfte den Titel gewonnen hat. Das Problem an dieser Konstellation ist, dass Alexis zu tief kommt, um den Ball zu holen. Wenn er ihn dann hat, bewegt sich keiner in die Mitte und der Ball geht auf den Flügel, aber es ist immer noch keiner im Strafraum. Sobald dann Alexis wieder in der Mitte angekommen ist, wird der Ball reingeflankt und wer jetzt denkt, dass Alexis die beiden Riesen Huth und Morgan in einem Kopfballduell schlägt, darf sich mal einen Zollstock nehmen und nachmessen. Nach dem Spiel war natürlich Krisenstimmung, nur 1 Punkt aus 2 Spielen, etc., letztendlich unbegründet, aber ein bisschen nachvollziehbar.
Dann, eine Woche später, wird Watford demoliert und der einzige Unterschied ist, dass Santi zurück auf der #8 ist und Özil in seinem geliebten Raum zwischen der Abwehr- und Mittelfeldreihe. Was ist passiert? Es wurde mal wieder bewiesen, dass die grundsätzliche Kritik an Wengers 4-2-3-1 oder 4-3-3 sinnlos ist, weil es nicht auf die Formation in der Berichterstattung geht sondern um die Interpretation der einzelnen Rollen. Und hier hat sich einiges getan: Wo Walcott sich gegen Leicester hauptsächlich auf dem Flügel rumgetrieben hat, war er jetzt auch im Strafraum zu finden und wenn Alexis zurückgefallen ist, um sich den Ball zu holen, hat sich Özil entweder am Strafraumrand oder sogar im Strafraum in bester Giroud-Manier angeboten, um Doppelpässe zu spielen. So sind einige wunderschöne Chancen entstanden, die nicht alle verwertet wurden, aber durchweg schön anzusehen waren. Sogar Theo hat sich ordentlich angestrengt und überall mitgewirkt: Ob es nun Angriffe über rechts zusammen mit Bellerin waren oder Zweikämpfe in der eigenen Hälfte.
Was ist jetzt also der Unterschied zu vorher? Es hat funktioniert. Der Plan ist aufgegangen. Das passiert leider nicht oft genug, besonders in der zweiten Hälfte der letzten Saison war es oft eine Plackerei, Arsenal zuzugucken. Aber wenn es funktioniert, dann richtig.
They see me loanin‘, they hatin‘
Wen haben wir also diesen Sommer verpflichtet? Xhaka, um das seit Gilbertos Weggang nicht gefüllte Loch im Mittelfeld zu stopfen. Holding, einer für die Zukunft in der Innenverteidigung, der sich aber bisher sehr, sehr gut angestellt hat. Mustafi, um Koscielny und Mertesacker zu entlasten und vielleicht sogar Gabriel ein wenig zu helfen. Dann Lucas Pérez, der dringend benötigte Stürmer, schnell, zielsicher und laufstark.
Im Tor haben wir Cech und Ospina. Emiliano Martínez sollte dieses Jahr noch keinen von beiden bedrängen können. Die Verteidiger sind Debuchy, Bellerin, Jenkinson, Chambers, Holding, Mertesacker, Gabriel, Koscielny, Mustafi, Gibbs und Monreal. Die Optionen im Mittelfeld sind noch beeindruckender: Ramsey, Xhaka, Elneny, Cazorla, Coquelin, Wilshere und natürlich Özil. Dann der Angriff: Alexis, Giroud, Lucas, The Jeff, Ox, Gnabry, Welbeck, Walcott, Iwobi und Akpom.
Wir alle wissen, dass es jedes Jahr eine Krise gibt, weil irgendwo die Spieler fehlen und dann müssen wir irgendwelche wild zusammengewürfelten Partnerschaften wie Flamini-Ramsey letztes Jahr ertragen. Aber mit diesem Team ist das kein Problem: Wilshere, Ramsey und Cazorla sind verletzt? Kein Problem, Elneny und Xhaka hinter Özil, Coquelin auf der Bank. Walcott und Ox wissen nicht mehr, in welche Richtung sie rennen müssen, um so wenig wie möglich im Weg rumzustehen? Lass einfach Alexis und Lucas auf den Flügeln für Giroud arbeiten, Gnabry kann immer noch in der 70. Minute eingewechselt werden. Koscielny leistet Merte und Gabriel im Lazarett Gesellschaft? Holding und Mustafi halten den Strafraum sauber und dann gibt es auch noch Chambers, falls sich einer von den beiden auch noch verletzt, etwas, das wir als Arsenal-Fans nie ausschließen sollten.
Warum also verleihen wir Wilshere ohne Option, ihn wieder zurückzuholen? Was in der Welt reitet Serge Gnabry, dass er, anstatt irgendwohin ausgeliehen zu werden, unbedingt nach Bremen verkauft werden will (Natürlich hier nichts gegen die Stadt oder den Verein, aber Arsenal und Werder sind inzwischen zwei andere Level)? Calum Chambers auszuleihen ist der einzige halbwegs nachvollziehbare Schritt, da er in seinem Alter und auf seiner Position unbedingt Zeit auf dem Platz braucht, den er, nachdem er auch noch hinter Holding zurückgefallen ist, bei uns nicht bekommen würde. Gedion Zelalem darf nicht der sein, der unseren verzweifelten Versuch trägt, die beiden Manchester-Clubs im Rennen um den Titel auszustechen.
Warum machen wir es uns immer so schwer?
North London Is Red
Ich war noch nicht einmal am Leben, als Tottenham das letzte Mal über Arsenal die Saison beendete. Seit 21 Jahren schafft es dieser Möchtegern-Top-Club nicht, mehr Punkte zu sammeln als wir. Und selbst in der Saison, in der wir seit Januar nicht mehr ordentlich gespielt haben, mit der alljährlichen Verletzungskrise und ohne verlässlichen Torschützen, selbst dann sind sie unfähig, die letzten paar Schritte zu gehen. Ja gut, Mai ist nicht unbedingt Sommer, aber ich werde keine Möglichkeit auslassen, noch einmal daran zu erinnern, wie glorreich dieser Zusammenbruch war: Gegen ein Newcastle, das bereits abgestiegen war, das eigentlich nichts mehr hatte wofür es spielen könnte, das ab der 67. Minute nur noch zu Zehnt auf dem Platz stand und zu diesem Zeitpunkt nur 2-1 vorne lag… Gegen dieses Newcastle brauchten sie nur einen einzigen Punkt und haben letztendlich 1-5 verloren. Und dann guckt man sich an, wie viele FA Cups (12-8) und Meisterschaften (13-2) Arsenal und Tottenham jeweils gewonnen haben und man sieht deutlich, dass Nord London rot war, ist und immer bleiben wird.

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Ihr habt gewählt: Der Preis des „Arsenal Germany Spieler der Saison 14/15“ geht an … Alexis Sanchez!
Allgemein müssen wir festhalten, dass es diese Saison einige Leute verdient hätten. Auf Platz 2 liegt Francis Coquelin, dahinter dann Santi Cazorla, Laurent Koscielny – Officiel und Hector Bellerin. Danke für’s wählen. Der Gewinner des FA Cup Packages wurde in „Houdinhi“ per Zufallsgenerator gewählt.

ALEXIS SANCHEZ

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Der Rekord ist geschafft, das 19te FA Cup Finale steht!

In einem für Arsenal Fans eher anstrengenden Spiel – inklusive extra Nervenkitzel durch Verlängerung -konnte sich Arsenal letztendlich doch durchsetzen. 

In der 39. Minute ging man durch ein Tor von Alexis nach Traumpass von Özil relativ verdient in Führung. Kurz nach der Halbzeit kam Reading durch den viel zu freistehenden McCleary zum Ausgleich.

In der Nachspielzeit gelang dann durch ein weiteres Tor von Alexis und krassem Patzer von Keeper Federici endlich der erlösende Siegtreffer. Der eher harmlose Schuss aus spitzem Winkel von Alexis kullerte dem australischen Keeper durch die Beine. Wie schon beim ersten Treffer kam die Vorarbeit von Özil. Insgesamt hatte Arsenal mehr vom Spiel, 74% Ballbesitz standen am Ende auf dem Papier.

Özil machte trotz sehr harter Gangart von Reading ein super Spiel. Insgesamt machte Arsenal viel zu wenig aus ihren Gelegenheiten, Mertesacker kam ein paar Mal nach Ecken von Özil an den Ball und hätte mehr daraus machen können. Auch Gabriel, der in der zweiten Halbzeit für den angeschlagenen Mertesacker kam, ließ eine Riesenchance durch eine völlig freistehende Kopfballchance liegen. Ramsey vergab zusätzlich eine dicke Doppelchance, bei der er den Nachschuss nur an den Pfosten setzen konnte.

Debuchy gab nach langer Verletzungspause sein Comeback und Geburtstagskind Szczesny machte ein paar gute Saves, sah allerdings beim Gegentor nicht unbedingt gut aus, obwohl der Volley mit Aufsetzer aus kurzer Distanz auch sehr tückisch und abgefälscht war.

Wie auch immer – am Ende steht die 19. Finalteilnahme. Das ist Rekord auf der Insel und die Chance auf den 12. FA Cup Sieg – auch das wäre Rekord – lebt weiterhin.

Im Finale geht’s dann gegen Aston Villa.

Wembley wir kommen!

Finn the Gooner

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29. Dezember 2012. Gerade hat Theo Walcott einen Hattrick im Premier-League-Spiel gegen Newcastle United geschossen. 3 Tage später ging er in die letzten 6 Monate seines Vertrags. Die Weichen schienen auf Abschied gestellt zu sein, genau so wie zuvor bei Robin Van Persie (Oh Robin, she said no!), Samir Nasri und Cesc Fabregas. Aber überraschenderweise entschied sich Walcott für Arsenal und setzte somit ein wichtiges Zeichen, das in der Verpflichtung von Mesut Özil ein halbes Jahr später endete. Hätte Walcott seinen Vertrag nicht verlängert und hätten wir uns nicht für die Champions League qualifiziert, wären wir vielleicht in die Reihe der Liverpools und – oh Graus! – Tottenhams gerutscht, die sich alle paar Jahre in die Top 4 quälen und ansonsten nur dank Michael Owen Erwähnung finden.

Heute ist die Situation eine andere. Im Gegensatz zu 12/13 haben wir viele potente Stürmer und sind den Gehaltsforderungen eines einzelnen Spielers nicht so gnadenlos ausgesetzt wie in der Saison, in der uns Walcott und Cazorla alleine in die Top 4 schossen. Ausserdem ist es definitiv nicht so, dass Walcott auf seiner Position konkurrenzlos ist. Auch wenn Sanchez lieber auf der linken Seite spielt, ist er trotzdem ein Weltklasse-Rechtsflügler und Oxlade-Chamberlain hat bewiesen, dass er auf der rechten Seite jedem Gegner Probleme bereiten kann. Außerdem können sowohl Ramsey, Özil als auch Bellerin auf Walcotts Position spielen und sehen dabei recht gut aus. Etwas, das man in letzter Zeit nicht über Walcott sagen konnte. Nach 2 Toren in 2 Spielen im Januar ist er in den letzten Spielen, in denen er von der Bank gekommen ist, oft unsichtbar gewesen, hat seinen Partner auf der rechten Seite mit der Abwehrarbeit allein gelassen und konnte die Chancen, die er sich erspielt hat, nicht abschließen.

Aber immerhin hat er sich diese Chancen erspielt. Denn das ist was ihn ausmacht: Ein sehr gutes Gespür, wann er wo sein muss und seine unfassbare Geschwindigkeit, die er auf Knopfdruck abrufen kann. Das hat ihn zum clubinternen Topscorer 12/13 gemacht und deswegen ist er auf der Wunschliste von City und Liverpool. Außerdem ist Walcott Engländer und seit 10 Jahren bei uns, was ihn zu einem der begehrten Homegrown player macht, die den Citys und Chelseas dieser Welt fehlen.

Rechtfertigt das aber 130 000 Pfund pro Woche, eine Summe die sonst nur Alexis und Özil bekommen? Ist er überhaupt noch gut genug für Arsenal? Schreibt eure Meinung in die Kommentare.

 

Up The Arsenal!

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It’s Champions League time again! Und ausnahmsweise wurden wir, obwohl 2. in der Gruppe, nicht gegen eins der besten 3 Teams der Welt gezogen. Auf dem Papier sind wir Monaco sogar überlegen, aber es ist die Champions League, man kann also kein einfaches Spiel erwarten.

Monaco ist das Chelsea Frankreichs: Kurz vor dem Bankrott und in der 2. Liga hat ein russischer Milliardär, Dmitri Rybolowlew, den Klub gekauft und nach dem Aufstieg sofort Weltklassespieler wie Joao Moutinho, Falcao und James Rodriguez verpflichtet. Dann allerdings hat er sich von seiner Frau geschieden und musste ihr mehr als 2 Milliarden Euro Abfindung zahlen, was seine Pläne für Monaco veränderte. Nachdem Falcao an United verliehen wurde und James Rodriguez nach Madrid gewechselt ist, sieht die Mannschaft nicht mehr ganz so furchteinflößend aus.

Trotzdem darf man sie nicht unterschätzen. Monaco ist mit nur 4 Toren und 1 Gegentor als Tabellenerster aus der Gruppe C (Monaco, Bayer Leverkusen, Zenit St. Petersburg, Benfica) herausgekommen und hat zusammen mit St. Etienne und Olympique Lyon die beste Defensive der Liga (19 Gegentore in 24 Spielen). Sie spielen normalerweise mit einer recht hohen Linie, die in der Verteidigung von 2-3 Mittelfeldspielern verstärkt wird und so schwerer zu durchbrechen ist. Die Verteidiger sind zwar jeder für sich nicht besonders gut, aber da Monaco mit einer Art „Solange wir kein Tor kassieren, haben wir wenigstens ’nen Punkt“-Philosophie spielen, wird nicht besonders viel Wert auf die Offensive gelegt. Im Angriff steht mit Berbatov ein alter Bekannter, er spielte schon bei Tottenham und Manchester United. Nach den Abgängen von Falcao und James Rodriguez ist Monaco in der Offensive nicht mehr hochkarätig besetzt, aber trotzdem nicht zu unterschätzen. Bernardo Silva ist der Dreh- und Angelpunkt ihrer Offensive, er leitet ihre Konter ein, beteiligt sich am Aufbauspiel und ist auch ab und zu vor dem Tor zu finden. Yannick Ferreira Carrasco, ein belgischer U-21-Nationalspieler, könnte für unsere Defensive am gefährlichsten werden. Er ist schnell, quirlig und schießt auch gerne mal von außerhalb der Box.

Mit Monaco trifft Wenger auch auf eines der Teams, die er vor seiner Zeit bei Arsenal trainiert hat. Seitdem hat sich aber einiges geändert und wir sollten durchaus in der Lage sein, Monaco zu schlagen. Sie haben zwar eine gute Defensive, aber gegen Özil, Sanchez, Walcott, Giroud und Cazorla ist wahrscheinlich keine Abwehr der Welt gefeit.

 

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„This isn’t what you want when you’re 3-0 down, away from home. Off is Oxlade-Chamberlain and on ist Theo Walcott, the road runner.“

Boy, oh boy, wie sehr habe ich es vermisst, mein geliebtes Arsenal so spielen zu sehen! Der Sieg gegen Hull war solide, dieses Spiel zerlief einem auf der Zunge wie in Schokolade eingehülltes Nougat. Das Sahnehäubchen war natürlich Özil’s Rückkehr auf den Platz. Sanchez‘ erstes Tor war wunderbar und das Zweite war deshalb so schön, weil die Stoke-Mauer viel zu weit vorne stand und trotzdem den Schuss entscheidend abfälschte. Alexis hätte meiner Meinung nach den Hattrick verdient, aber ich will mich nicht beklagen.

Die andere Seite der Medaille ist jedoch, dass Debuchy nach einem fiesen Schubser von Arnautovic lange auf dem Feld behandelt werden musste und schlußendlich auf der Trage abtransportiert wurde. Trotzdem lichtet sich unser Lazarett langsam. Nach der Rückkehr von Özil und Ramsey (auf der Bank) sind jetzt nur noch Welbeck (wird gegen Citeh wahrscheinlich wieder spielen können), Arteta (s. Welbeck), Diaby (…), Gnabry und Wilshere (Ende Februar). Wenn wir es schaffen, alle (und besonders Alexis) fit zu halten, haben wir ein Team, das um den Titel mitspielen könnte. Da wir aber nur noch die Rückrunde vor uns haben, sind die Top 4 eine ordentliche Herausforderung, denn wir haben noch Auswärtsspiele gegen die beiden Manchesters zu bewältigen.

Ich habe in den letzten Wochen jeweils einen Spieler herausgestellt, der sich meiner Meinung nach für Arsenal eignet und den wir auch bekommen könnten (vielleicht mit Ausnahme von Khedira). Heute werde ich die aktuellen Gerüchte einfach mal zusammenfassen. Nummer 1: Isco. 64 Millionen. Wir holen uns eins der größten spanischen Talente vom größten Verein der Welt. Dieses Gerücht ist eigentlich gar keine Erwähnung wert, aber ich fand es sehr amüsant. Der nächste, dessen Transfer angeblich nur noch eine Formalität sein soll, ist Krystian Bielik. Ein defensiver Mittelfeldspieler aus Polen, der für 2 – 2,5 Millionen £ zu Arsenal wechseln soll. Er ist 17 und wird schon als der „nächste Vieira“ bezeichnet. Ein weiterer Kandidat für unsere Defensive soll Winston Reid sein. Der Vertrag des Neuseeländers läuft am Ende der Saison aus. Deswegen dürfte er für recht wenig zu haben sein. Er hat bis dato eine solide Saison gespielt, aber ich darf an den Elfmeter erinnern, den er uns Ende Dezember geschenkt hat. Ich bin mir nicht sicher, ob er die optimale Verstärkung für unsere Abwehr wäre.

Im ersten Away-Spiel in Manchester geht es nächste Woche gegen die Scheichs . Das ist ein Spiel, bei dem ich mit einem Unentschieden zufrieden wäre, wenn man die generelle Anfälligkeit unserer Abwehr berücksichtigt. Danach spielen wir im FA Cup auswärts gegen Brighton & Hove Albion – ein Spiel, welches wir gewinnen müssen. Ebenso das nächste Premier League Spiel gegen Aston Villa im Emirates. Am 7. Februar geht es die Straße hoch in die unangenehme Ecke Nordlondons. Dann steht das NLD gegen Tottenham an der Lane an. Wenn wir alle diese Spiele gewinnen, sind wir in einer sehr guten Ausgangsposition um die Top 3 anzugreifen und uns von den Teams auf Position 5 und abwärts abzusetzen.

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Das war ein Spiel zum Genießen. 2-0, clean sheet und ein Tor nach einer Ecke. Natürlich hat Alexis getroffen, wie sollte es auch anders sein? Ich hoffe, dass er gegen Stoke geschont wird, gegen die Orks (Das Innenverteidigerduo „Die zwei Türme“) wäre mir Giroud vorne lieber. Rosicky (der älteste Spieler des Clubs, man mag es nicht glauben) hat für einige Probleme in der eigentlich ganz stabilen Hull-Abwehr gesorgt und Theo hat seinen ersten Start seit genau 12 Monaten gemacht. Coquelin hat ein gutes Spiel gehabt, auch wenn er sich eine unnötige gelbe Karte abgeholt hat.

Darf ich mit den guten Nachrichten fortfahren? Welbeck, Giroud, Arteta, Ramsey und Özil (Ja, DER Özil) könnten – wenn alles gut geht – gegen Stoke wieder spielen! Langsam kommen wir wieder auf Spur, was die Verletzungen angeht. Sanogo geht es auch wieder gut, er soll aber verliehen werden. Wilshere scheint gut voranzukommen. Zu Diaby sage ich mal nichts, die Sache ist gegessen, fürchte ich. Seine großen Verletzungen sind zwar weg, aber er fällt immer wieder mit kleinen Verletzungen aus.

Auch ohne Verletzungen sieht unsere Abwehr sehr dünn aus, deswegen brauchen wir dort sehr dringend Verstärkung. Einer der Namen, die bei einer kurzen Suche nach Arsenal-Gerüchten auftaucht, ist Loic Perrin. Wer ist das? Das lässt sich relativ einfach recherchieren. Perrin ist 29 und Kapitän bei Saint Etienne, einem Erstligaklub in Frankreich. Er ist Innenverteidiger, kann aber auch auf der rechten Seite und als defensiver Mittelfeldspieler spielen. Perrin hat noch kein Spiel für die Nationalmannschaft bestritten, ist aber für die Jugendmannschaften aufgelaufen. Er selbst hat bestätigt, dass Arsenal ihn angesprochen hat. Saint Etiennes Manager hat dazu gesagt, dass Perrin ein „spezieller Fall“ ist und er bei einem „speziellen Angebot“ den Wünschen von Perrin nicht im Wege stehen dürfte. „Speziell“ dürfte in Perrins Fall um die 9 Millionen sein, denn sein Martkwert liegt momentan bei ungefähr 6 Millionen. Er hatte eine sehr gute erste Saisonhälfte in der Ligue 1 und wäre in jedem Fall eine brauchbare Addition zu unserem sehr dünnen Kader. Außerdem ist er der wohl wahrscheinlichste Transfer, den wir in diesem Monat an Land ziehen können, es ist immer noch Januar und große Namen wechseln jetzt nur selten.

Als nächstes begrüßen wir die Orks in unserem Stadion und ich hoffe auf eine ordentliche Leistung, denn falls es noch nicht alle mitbekommen haben sollten: Wir sind in der Tabelle unter Tottenham! Das müssen wir so schnell wie möglich beheben. Dank der schrecklichen Abwehrleistung gegen Southampton (Szczesnys Platz in der ersten 11 ist erstmal weg) sind wir 3 Punkte von der Top 4 entfernt, das sollte aber zu schaffen sein. Denn wenn eines sicher ist, dann, dass Arsenal, wenn es um die Top 4 geht, die härtesten Typen aus London hat.

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Das Southampton-Spiel war gerade mal 3 Tage alt, der Prinz kürzlich gen Inter abgewandert, die Stimmung wieder einmal am Tiefpunkt. Gefühlstechnisch richtete sich der ein oder andere wohl schon auf das Ausscheiden in der 3.Runde des FA-Cups ein. Es sollte glücklicherweise anders kommen.

Eine in Sachen Speed stark aufgepimpte Truppe fand den Weg auf das heilige Grün des Ashburton Grove. Mit Bellerin auf der rechten Fullback-Position und Klein-Theo direkt vor ihm, konnte die rechte Seite geschwindigkeitstechnisch durchaus mit einem Usain Bolt konkurrieren. Dass dieser Umstand nicht von Nachteil sein würde, belegten die kommenden 90 Minuten. Nachdem Joel Campbell nach einem wunderbaren One-Two mit Alexis noch am Torwart der Tigers scheitern sollte, ebnete eine geblockte Flanke Bellerin’s den Weg zum 1:0. Die anschließende Ecke passierte – welch Wunder – den ersten Verteidiger, der BFG kam im 5-Meter-Raum frei zum Kopfball und wuchtete jenen in die Maschen. One-Nil-To-The-Arsenal. Ein Tor nach einem Standard. Fabulös.

Die Jungs hielten den Druck aufrecht und bombardierten Taylor’s Tor die kommenden 10 Minuten. Eine Reihe von extravaganten Rettungstaten der Abwehrrecken und des Torwarts verhinderten leider, dass wir uns bereits nach 45 Minuten mit 4:0 in die Kabine aufmachten. Spielerisch war das jedoch schon eher das, was sich ein jeder Gooner vom AFC wünscht.

Die zweite Halbzeit war anfangs vollkommen belanglos, da wir das Offensivspiel komplett einstellten und Hull (mit satten 10 Positionsveränderung gegenüber dem Neujahrskick(!)) dessen nicht mächtig war. Irgendwann dachten sich Cazorla und Alexis, sie machen mal schnell ein zweites Tor um nicht in Gefahr zu geraten, dass irgendeine fehlgeleitete Flanke den Kopf/Fuss eines ehemaligen TTNHM-Jüngers findet und es zu einem Replay kommt. Ein One-Two und ein mittlerweile Trademark-Alexis-Finish später stand es 2 : 0 und das Spiel war in trockenen Tüchern. Lockereasy, wie Hafti sagen würde.

Man kann attestieren, dass das eine große Mannschaftsleistung war. Gerade auch in der Rückwärtsbewegung. Joel und Theo haben beständig gegen den Ball gearbeitet und hierbei viele Turnovers erzwungen. Bellerin ließ auf seiner Seite so gut wie gar nichts anbrennen und Chambers sowie Ospina waren die Ruhe und Gelassenheit in Person. Ebenso kann man mal ein paar Worte an Le Coq richten, den wohl niemand so stark auf dem Zettel hatte. Er ist gewiss nicht der 6er, den wir uns alle wünschen, aber der Junge hat in den vergangenen Spielen einen ungemeinen Willen und viel Herz gezeigt. „Festbeißen“ ist das Stichwort. Seine Tacklings muss er allerdings mal ein bisschen besser timen. Atkinson hätte ihn nach 10 Minuten wohl schon zum duschen geschickt.

Mit nunmehr 7 (!) Tagen Ruhepause haben wir genug Zeit, uns auf den Kampf gegen die Orcs vorzubereiten. Bis dahin wird eine Vielzahl an First-Teamers wieder zurück im Kader sein, so dass wir in der heißen Phase der Saison endlich mal wieder aus Vollen schöpfen können.


PS Alexis ist wahrlich „El Maquina“ (spanisch: die Maschine) – wie man Woche um Woche ein derartiges Pensum abrufen kann, ist mehr als beeindruckend. Danke, Barcelona, dass ihr offensichtlich keine Ahnung habt, was ihr macht („You don’t know what you’re doing!“) und danke AW, dass Du – entgegen der öffentlichen Meinung – doch noch ein gutes Händchen bei Transfers besitzt (Alexis, Chambers, Debuchy, Ospina, Welbeck).

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