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Wenn ich mit Carsten unterwegs bin, sitzen bzw stehen wir in Block 12, North Bank.
Auch wenn man Wochen oder Monate nicht vor Ort war, wird man mit Handschlag von den Sitznachbarn begrüßt, man kennt sich.

Nun sind die Herren vor Ort nicht zimperlich mit Kritik und das verdict nach dem season opener gg Wolverhampton, meinem letzten Spiel im August, war, dass Martinelli körperlich zulegen müsse (der genaue Wortlaut findet sich in der Überschrift).

Wir waren in der ersten Halbzeit zwar drückend überlegen, haben super stark gepresst und haben, wie man in MOTD erklärt bekommt, immer wieder „traps“ gebaut. Allerdings sprang lange nichts Zählbares dabei heraus.

Das änderte sich mit der Hereinnahme eben dieses Spieler aus Sao Paolo who plays for the Arsenal. Im Folgenden haue ich mal ein paar Thesen raus:

„Thomas is no right back aber geiles Ding auf Kai!“
„Califiori is a Defensive Genius!“
„Saliba bleibt aber unser Rolls Royce, Abräumer vor dem Herrn!“ 
„Partey, Sterling, Jorginho und Jesus ist dann doch etwas zu viel Umgestelle!“ 
„Macht aber nix, wenn du dann gegen einen müde gespielten Gegner Martinelli und Trossard bringen kannst!“
„Depdedededep Aron Ramsdale…aber erst wenn es 3-1 steht, dann ist er auch England’s no.1…“
„Saka ist was Robustheit angeht das komplette Gegenteil von Jack Wilshere!“ 
„Wenn es um physical strengh geht, haben wir meiner Meinung nach ein neues Akronym: KFH ist BFG…Kai fucking Haverz ist der neue big fucking German!“ 
„Aber Merino ist auch ein ganz schönes Monster!“

So viel zum Spiel. Danach fand deutsch-rumänische Verbrüderung statt, alles im Namen von Arsenal Germany.
Es wurden Tische und Chicken Burger geklärt, Geschichten und Nummern getauscht, viel gelacht und getrunken.
Auf einer Karaoke Party in England den stimmungsvollsten Beitrag zu bringen ohne dabei Oasis oder Adele zu performen, musst du auch erstmal schaffen. Tobi und Jan haben es geschafft und der Hit dieser Dame aus dem wunderschönen Barranquilla geht mir diesen Morgen nur schwer aus den Ohren

In diesem Sinne waka waka nicht flocka aber 60 million down the drain und um noch einmal Bezug auf die Überschrift zu nehmen…

….He gave an answer today, He’s been there.

Tillmann

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Einige von uns waren am Sonntag im Stadion dabei, als Arsenal die Herzen deutscher Sportreporter gebrochen hat. Hier ist Carsten´s Bericht:

North London Derbies away in N17 sind für mich eher Pflichttermine, die man wahrnimmt, weil unser Team uns braucht, sie sind meist auch nicht vergnügungssteuerpflichtig. Deren Mannschaft und Anhang sind aggressiv und hochmotiviert und das Siegen dort ist nie einfach. Ich erinnere mich ungern an zwei Besuche an deren alter Lane, die wir beide nicht gewonnen haben. Es begann damals bereits mit dem üblichen Bohei in der High Street, wo der Zugang zum away end von einigen 100 Scum-Anhängern belagert wurde, die uns mit Münzen und Dosen bewarfen und nur durch zwei Polizeiketten von weiteren Übergriffen abgehalten werden konnten.

Entsprechend waren die Bedenken von meiner Begleitung Marli „Cazorla“ und mir, ob es wohl einen sicheren Weg ins neue Stadion gibt, ohne auf deren Scum zu treffen. Zum Glück hatte auch unser „Ticketgeber“ Tom nachgedacht und traf uns zur Ticketübergabe in einer ruhigen Straße nahe Northumberland Park, von wo wir auf kurzem Weg sicher ins away end gelangten.

Die Stimmung in den Servicebereichen des away end war bei unserem Eintreffen bereits prächtig und der Krach der singing Gooners erreichte erste Höhepunkte. Im Stadion selbst stellten wir fest, dass sich unser Nachbar mit der Gestaltung seating einige Mühe gegeben hat: Die Sitzreihen waren für safe standing konzipiert und unsere travelling Gooners konnten das Spiel problemlos 90 Minuten im Stehen verfolgen.

Das Spiel begann nervös mit viel pressing im Mittelfeld und vielen Ballverlusten auf beiden Seiten. Wir hatten wohl im Vergleich zu anderen Spielen erstaunlich wenig Ballbesitz, dennoch entwickelte sich das Spiel schnell in unsere Richtung, als Höjbjerg nach einer Viertelstunde – wohl vor lauter Angst vor unseren gefürchteten Standards – das Spielgerät per Kopf in den eigenen Maschen versenkte. Nehmen wir doch gern mit. Der Rest der Halbzeit war von reichlich Spielglück für unser Team geprägt: erst ein Pfostenkopfball von Romero, bevor van de Ven sein Tor gegen uns exzessiv feierte, dass dann allerdings wegen hauchzartem Abseits nach Intervention des VAR zurückgenommen wurde. Die Stimmung in unserem Block wurde dadurch natürlich noch besser und die banter folgten („You’re always been sh*t, you’re always been shi*t, Tottenham Hotspur, you’re always been sh*t !!). Und natürlich durfte auch unsere aktuelle Umdichtung des Hits „Daydream Believer“ der Monkees auf Ante Postecoglu und seine Truppe nicht fehlen. Den Text kennt ihr … nicht ganz social media tauglich.

T’ham spielte uns weiter in die Karten: nachdem Kulusevski und Maddison in unserer Box Fallobst spielten und (zu Recht vom Ref. so entschieden) vergeblich Elfmeter forderten schnappte sich Kai den Ball, spielte einen traumhaft langen Diagonalpass auf Saka, der noch Davies wie eine Fahnenstange umspielte und ins lange Eck traf. Und es kam noch besser: Eine hervorragende Rice-Ecke nickte Kai nach 38 Minuten zum 3:0 ein. Seht euch dazu mal die shithousery von Ben White an, der vor der Ecke den Torwart der Spurs verunsicherte. Love it. Drei Tore aus vier Torschüssen und 30% (!!) Ballbesitz. Gnadenlos effizient. Waka, waka …

Danach war Halbzeit und eigentlich hätten das Spiel enden sollen, denn die zweite Halbzeit war dann das andere typical Arsenal: warum einfach gewinnen, wenn es doch sooo viele Möglichkeiten gibt, es sich selbst schwer zu machen? Nachdem Saka nach 53 Minuten die große Chance ausließ, das Spiel mit dem 0:4 endgültig zu killen, kam nach 64 Minuten Rayas Totalaussetzer, der Romero den Ball ohne Bedrängnis bei seiner Spieleröffnung auf dem Silbertablett servierte. Der ließ sich nicht zweimal bitten und erzielte das 1:3.

Danach wachte sowohl der Gegner als auch deren Anhang wieder auf und es entwickelte sich völlig unnötig zum Ende ein nerviges Spiel, in dem T’ham anrannte, ohne wirklich Chancen herauszuspielen. Richtig eng wurde es allerdings noch einmal, weil Son in der 87. Minute nach einem Foul von Rice (schön getroffen, den Davies, guckt mal im Netz …) in der Box den fälligen Elfer zum 2:3 verwandelte. T’ham drückte noch mal. Zum Glück ließ unsere starke Defensive nichts mehr zu, aber meine Nerven … Ich hatte in den 6 Minuten stoppage time ständig Angst, dass wir den sicher geglaubten Derbysieg noch verkacken und damit auch unsere Meisterschaftsträume hätten begraben können. Taten wir aber nicht. Unsere Mannschaft hat im Vergleich zur Vorsaison nochmal ein höheres Level erreicht und ist resilient genug, solche Rückschläge wie am Sonntag in der zweiten Halbzeit zu verkraften, ohne in Panik zu geraten.

Dies war mein erster Derbysieg gegen die Spurs in N17. Und es war die Sache wert, wenngleich mein kaputtes Knie nach einem langen Fußmarsch schmerzte, weil von N17 nach dem Spiel die Abgänge total verstopft waren und der Nahverkehr kaum fuhr.

Den Abend ließen Marli „Cazorla“ und ich dann im World’s End und im White Lion in der Strout Green Rd. In Finsbury Park ausklingen. Daniel kam noch mit zwei englischen Gooners dazu. Tolle Jungs, schöner Abend mit euch allen!

Bemerkenswert: Dies war das zweite Mal seit den Siegen 1988 und 1989, dass wir zweimal hintereinander bei denen das Derby gewonnen haben. Und ihr wisst alle, was dann am Ende der Saison 1989 passiert ist (danke für den Hinweis, Jens). The dream lives on!

Next stop Bournemouth, aber bitte nicht wieder so ein episches Spiel. Schont meine Nerven, Gunners, bitte!

Up the Gunners!

FOYS!

 

 

 

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Kleiner Nachtrag zum Wochenende. Der geneigte Leser hat Carstens Bericht bereits in der Instastory lesen können. Das Fehlen des Beitrags hier geht auf die Redaktion.

„Tsamina mina, eh, eh,

Waka waka, eh, eh,

£60 million down the drain,

Kai Havertz scores again …“

Unser Spiel bei den Bees in Brentford war für mich in dieser Saison das Auswärtsdebut mit Arsenal in der Premier League. Da ich es kaum noch schaffe, ein zweites Ticket für einen fellow Gooner zu beschaffen (unser Erfolg seit der letzten Saison killt uns – ticketwise) fahre ich immer seltener auswärts.

Diesmal hatte ich es geschafft, für mich und unsere London based Goonerette „Marli Cazorla“ ein Ticket zu ergattern. Schließlich sind wir beide Season Ticket holder.

Der Samstag war ein sonniger aber kalter Tag. Nach einem guten Lunch im „White Lion“ in Strout Green fuhren wir mit der District line rüber nach West London bis Gunnersbury und brauchten dann noch 15 Minuten zu Fuß zum Community Stadium.

Nach Kick-Off entwickelte sich ein intensives Spiel, allerdings mit wenig Torraumaktionen. Die Bees waren, wie immer von ihrem dänischen Trainer Thomas Frank, in der Arbeit gegen den Ball gut eingestellt, sehr präsent und eklig und schließen nur wenig zu. Offensiv hätten sie fast von Aarons schlimmem Missgeschick profitiert, als er beim Abstoß den Ball verlor und Declan Rice auf der Linie retten musste. Glück gehabt. Ansonsten hatten wir defensiv fast alles im Griff, kamen offensiv allerdings auch nur zu einigen Halbchancen. Kurz vor der Halbzeit sah es dennoch nach unserem Durchbruch aus, aber der Ref. annullierte das Kopfballtor von Trossard, zu Recht, wegen Abseits.

Die Heimfans trugen nicht sehr viel zur Stadionatmosphäre bei, sie waren bei den wenigen gelungenen Angriffsbemühungen der Bees kurz zu hören, freuten sich aber immer lautstark über unsere vergeblichen Bemühungen. Unser Auswärtsmob war wie immer, loud & proud, allerdings versetzte Arsenals Angriffsspiel auch uns nicht gerade in Exstase.

In der zweiten Hälfte wurde es gefühlt eher schlechter. Spielerisch kamen wir einfach nicht durch und hatten nur zwei Distanzschüsse von Saliba und Rice, die knapp vorbei gingen. Und hatten nochmals Glück, als nach einer Flanke Zini den Kopfball der Bees gerade noch von der Linie kratzen konnte. Auch hier sah Aaron nicht sehr gut aus. Er hatte wirklich ein schwieriges Spiel und man merkte ihm auch bei anderen Gelegenheiten die fehlende Spielpraxis an.

So um die 80. Minute richteten sich die meisten Fans auf ein goalless draw ein. Aber es geschah das, was wir seit der letzten Saison immer wieder von unserer Mannschaft erleben: den unbedingten Willen zum Sieg und den solange, bis der Ref. dreimal gepfiffen hat. Und unser Moment sollte kommen: In der 89. Minute schlägt Saka aus dem rechten Halbfeld eine Flanke auf den langen Pfosten, tief in die six-yard-box, Harvertz läuft wunderbar ein und kann das Leder per Kopf durch die Hosenträger des Torwarts versenken. Der Abend gerettet. Kais Treffer – sein erstes Tor für Arsenal aus dem Feld heraus. Seine Mitspieler und Mikel feierten dies mit ihm natürlich entsprechend. Kai schien auch eine schwere Last von den Schultern gefallen zu sein. Nach all dem Genöhle der „Experten“ und Ungeduldigen, die ihn schon (völlig zu Unrecht) als „60 Millions“-Fehleinkauf abstempeln wollten. Hoffentlich jetzt sein offensiver Durchbruch. Defensiv war er ja vorher schon auf hohem Niveau. Haben nur nicht alle mitbekommen.

Und natürlich unsere Celebrations im Away End: Gefühlt 10 Minuten Stakkato „Waka, Waka“. Hört mal in die Videos rein, die Marli und ich in die pic drop Gruppe (Anm. d. Redaktion: Eine Whatsapp-Gruppe, wo unsere Mitglieder die Eindrücke vor Ort teilen.) geschickt haben! So wurde aus einem kalten, wenig spektakulären Abend in der Fremde doch noch ein absolut geiler Abend. Ich liebe einfach die Fähigkeit unserer Mannschaft, solche Spiele mit Glück und Willen hinten raus noch mit einem späten Tor zu biegen. Und ich kam bis Sonntagabend nicht mehr aus der „Waka, Waka“ – Dauerschleife raus.

Mittwoch steht unser Gruppenspiel zu Hause gegen Lens an. Mit einem Sieg hätten wir die Gruppe gewonnen. Und dann könnten 24 German Gooners, die alle Tickets bekommen haben, nach Eindhoven fahren und entspannt gemeinsam eine geile Auswärtsfahrt erleben. Hoffentlich läuft es so. Ich werde leider nicht dabei sein. Dafür werde ich vorher am 5. Dezember an der Kenilworth Road von Luton Town einer der 1.151 Gooner sein, die das Privileg haben, für dieses Spiel ein Ticket zu bekommen.

Up the Gunners!

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It’s happening

Großartige Neuigkeiten:
Der Arsenal Germany Supporters Club bekommt Zuwachs, denn wir erweitern den Kader mit den Freunden von gooners.de!

Victoria Concordia Crescit.

Die Addition war nur eine Frage der Zeit, da wir als Arsenal Supporter alle das gleiche Ziel verfolgen. Die gemeinsame Arbeit in Deutschland für unseren Verein steht im Fokus und soll die Angebote unsererseits erweitern.

Über Gooners.de

Hallo Gooners,
Wir von Gooners.de sind eine handvoll Mädels und Jungs, die sich seit ca. einem Jahr über Instagram & Twitter an großem Interesse dank dem Arsenal Content erfreuen konnten.
Wir leisten so auf Social Media unseren Teil für die Community. Altersgruppierung erstreckt sich über Dekaden und so soll es auch sein – Es werden Brücken gebaut.

Man kann über WhatsApp Gruppen MeetUps in mehreren Großstädten organisieren, um sich bei den Matchdays im Pub des Vertrauens zu treffen und so gemeinsam Spiele schauen. Selbstverständlich gibt es auch News rund ums Männer- und Frauenteam, Matchday Reminder, interaktive Posts und mit dem gesund heranwachsenden Podcast „Gooners ‘n‘ Roses“ bekommt man ein Tophörerlebnis. Alles rund um Arsenal auf Deutsch – inklusive Community Fragen & Anregungen!

Für sämtlichen Community Fragen, bei denen wir helfen können, sind wir wie bisher gewohnt für alle da und immer offen für Feedback.
Gooners.de wird weiterhin als Erweiterung des Supporters Club agieren. Immer ein Miteinander.

Es ist uns eine große Freude Teil des Arsenal Germany Supporters Club zu sein und freuen uns auch auf die Mitgliederversammlungen.

Über Arsenal Germany Supporters Club

Der Arsenal Germany Supporters Club wurde 2002 in Bochum (vor einem CL-Spiel in Dortmund) gegründet und verfügt über 350 aktive Mitglieder. Wir sind der einzig offiziell vom Verein anerkannte Supporters Club. Im Stadion hängt permanent unsere Arsenal Germany Flagge und seit der Neudekoration des Stadions sind wir auch an der Stadionfassade zu sehen.

Über eine Mitgliedschaft erhältst du weiteren Zugang zu einer Community, exklusiven Materialien sowie die Gelegenheit zur Kartenbeschaffung für Heimspiele zum Originalpreis. Letztes Jahr alleine waren über 200 Mitglieder bei Spielen vor Ort.

Wir können auf unzählige gemeinsame Spiele, Treffen mit Vereinslegenden wie Per Mertesacker und Spendenaktionen zurückblicken. Alleine für betroffene Vereine der Ahrtalflut hat unsere Community über 3000€ sammeln können.

Wir freuen uns darüber, dass unsere Community weiter wächst und wir gemeinsam unseren Verein unterstützen können.

Victoria Concordia Crescit. Victory through Harmony.

Ihr seid noch kein Member? Sign da ting unter https://www.arsenalfc.de

Bei Fragen – wisst ihr – einfach in die DMs und wir helfen

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Nachdem Alex seine Preview zu seinem ersten NLD geschrieben hat, findet ihr hier sein Review vom Wochenende. 

Persönlich möchte ich es nicht beschönigen. Es fühlt sich nach einer Niederlage an.
Ganz grob waren wir über weite Strecken – gerade in der ersten Halbzeit – die bessere Mannschaft, aber individuelle Fehler offensiv und defensiv haben uns gekostet.

Es ist das NLD. Emotionen kochen lavaartig, in den Pubs hört man Gesänge, jeder ist redseelig und gibt seine Meinung zum Besten.
Und alle waren der selben Meinung: Wir werden unseren nervigen, kleinen Nachbarn ohne wenn und aber besiegen.
Was folgte, war mit diesen Erwartungen natürlich enttäuschend und etwas Besorgnis erregend.

Verletzungen

Vor dem Spiel wurden Gerüchte einer Trossard Verletzung in die Welt getragen und beim Betrachten der Aufstellung bestätigt. Herber Verlust nach dem Martinelli schon eine Woche zuvor mit einer Oberschenkelverletzung vom Platz musste. Es soll zwar nicht ganz so übel für unseren Brasilianer aussehen, aber warten wir mal ab, ob es bis nächste Woche auswärts gegen Bournemouth reicht.
Das war nicht alles.
Declan Rice war von Rückenschmerzen geplagt und musste raus. Man möge sich seine Verletzungsakte bisher betrachten.. das letzte Mal 2019 krank gewesen. Das wars. Saka konnte in der Schlussphase kaum noch laufen und wurde viel zu spät ausgewechselt. Zwei sehr, sehr bittere Ausfälle sollten die sich ziehen..

  • Timber (bis ca. März 2024)
  • Partey (bis ca. nach der nächsten Länderspielpause)
  • Martinelli*
  • Rice*
  • Trossard*
  • Saka*

Das wäre aktuell die Liste der Verletzten. Lord have mercy.
*In den nächsten Tagen wissen wir darüber mehr

Individuelle Fehler

Sicher. In 90 Minuten kann alles passieren und es ist ein sehr schwieriges Spiel. Wir haben extrem wichtige Ausfälle zu verkraften. Die eigenen Erwartungen sind gestiegen. Wir sind das jüngste Team der Liga nach Burnley. Wir haben mit dem Community Shield Sieg über City gezeigt, dass wir das nächste Level intus haben und mehr gehen kann in dieser Saison.
Und dies ist das North London Derby. Wir können hier unseren Anspruch zementieren und dem Rest der Liga zeigen, was Sache ist.
Am Ende ist leider zu sagen, man war in Sachen Kreativität nicht auf der Höhe, sloppiness von den ersten Saisonspielen bei Pässen und schnellen Entscheidungen für den nächsten Spielzug waren sehr anstrengend anzuschauen, aber selbst wenn das alles so passiert, am Ende haben uns individuelle Fehler das Spiel gekostet.

Hätte hätte.. Jorginho darf ohne jemand hinter sich niemals diesen Dribblingfehler machen. Niemals. Nicht jemand mit seiner Erfahrung. Vor allem ist ihm das nochmal kurz darauf nur ohne Konsequenzen unterlaufen. Es schmerzt. Und hat letztendlich das Spiel gekillt.
Jesus muss DEN machen.. dann stünde es 2:0 und man könnte ganz entspannt sehen, wie der Gegner das Spiel aufmachen muss und.. ja. Man kann über ein paar Punkte diskutieren und schauen, ob die was geändert hätten.
Warum kein Nelson statt Eddie und dafür Jesus in der Mitte? Warum kein Kai von Anfang, wenn man weiß, dass dieses Spiel mehr als körperlich wird? Warum ESR nicht früher für Saka? Warum Saka nicht die Anweisung geben weiter Udogie zu attackieren, wenn dieser schon gelb hat? Warum geht mein 23 Spiele tipico Schein nicht durch?
Alles Fragen, die im Nebel der Irrelevanz verpuffen, sobald wir keine individuellen Fehler machen.

Wir haben eigentlich eine mehr als stabile Defensive.
Drittbester Wert bei kassierten Toren und am wenigsten Schüsse aufs Tor bekommen. Zweitbestes Team bei gegnerische Berührungen in der Box etc. etc. und das in der gesamten Liga!
Es ist also nicht unsere Defensive. Tore machen wir ja auch. Könnten mehr sein. Aber sie sind da.
Individuelle Fehler tun im Herzen weh. Und eben im Ergebnis. Sie geschehen durch die vielbesprochene Nachlässigkeit in mehreren Bereichen unseres eigentlich guten Spiels.
Klar muss man sagen, Sp*rs hatten einen durchdachten Gameplan. Rayas Distribution war entweder individuell nicht stark oder sie haben sich gekonnt positioniert. Sie waren effektiv in ihrem Spiel und uns ist gegen Ende nichts Fruchtbares eingefallen. Saliba war eine 1,0 und Kai hat ein ordentliches Spiel gemacht. Jesus hat auf links nichts verloren und Odegaard hat auch keinen guten Tag erwischt. Rayas Traumparade hat Schlimmeres abwenden können und die zweite Halbzeit ist eine zum Vergessen.

Es gibt sie diese Spiele. Und sie sind kein Grund um den Kopf hängen zu lassen. Sie tun weh, aber am Ende des Tages hat man daraus zu lernen und das nächste Spiel anzupeilen. Es ist das North London Derby und für uns bedeutet kein Sieg eben das Gefühl einer Niederlage, weil wir andere Ansprüche, Ziele und Qualitäten haben als die, die sich wie kleine Midtable Teams darüber freuen, wenn sie beim Großen ein Punkt mitnehmen können.

Freuen wir uns nun auf ein gutes Spiel gegen Brentford und in der Liga brauchen wir die nächsten drei Punkte. Man braucht nicht auf City zu schauen. Man braucht auf keinen anderen außer sich selbst zu schauen. Kriegen wir ein flüssiges Spiel ohne große Fehler hin, dann ist alles drin. Aber wir brauchen wieder mehr Fokus. Mehr Leadership, wenn es mal nicht läuft. Jemanden der uns aufweckt und uns ranholt, durchschüttelt und passioniert motiviert.
Der Prozess des Lernens und Zusammenwachsens ist noch nicht vorbei. Unsere Ziele sind klar.
Step by step.

COYG

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Drei Sachen:

  1. Alle Mitglieder von Arsenal Germany erhalten Anfang der Woche eine Einladung zu unserer nächsten Mitgliederversammlung. Wird ja mal wieder Zeit. Wir treffen uns in Hamburg am 21.10., wo wir dann am Abend zusammen den Auswärtssieg an der Stamford Bridge sehen und feiern.
  2. Arsenal Germany und „Gooners.de“ werden in Zukunft zusammen arbeiten. Macht ja auch Sinn – wir sind schließlich alle German Gooner. Mehr dazu im Laufe der nächsten Woche.
  3. NLD – Bring it on! Alex von „Gooners.de“ und Macher des Podcasts „Gooners´n´Roses“ stimmt uns schon mal ein auf ein etwas anderes Fußballspiel und ist zudem auch vor Ort (und wird im Nachgang natürlich davon berichten). Get in:

N L D

Wie drei Buchstaben einen so emotional einnehmen können, kann man kaum Außenstehenden erklären.

Zunächst fallen immer die offensichtlichen Sachen auf, welche gerne von Journalisten aufgegriffen werden. T*ttenh*m hat in den letzten Jahren tabellenplatztechnisch Arsenal hinter sich lassen können und desillusionierte Zungen wollten behaupten, man würde nun einen „Powershift“ im Norden Londons miterleben. Allein dieser Versuch eine Rose aus steinernen Böden wachsen zu lassen, wurde in der letzten Saison im Keim erstickt, als wir T*ttenh*m zuhause UND auswärts zerfetzt haben.
Wir wollen die fast doppelte Anzahl an Trophäen mal nur so am Rande erwähnen.

Mind the Gap.

Dem 173. Derby (164, wenn wir genau sind: Umzug 1913 in den Norden unsererseits) wird von Fans gerade mit Vorfreude entgegengefiebert.
Wir konnten in der Champions League per Paradebeispiel sehen, was es heißt, wenn ein Team meint mit uns wirklich Fußball spielen zu müssen. Ohne hinten reinstellen und Münzen in den Wunschbrunnen werfen.
Ange P. aus T. möchte an seinem offensiven Konstrukt Spiele anzugehen nichts ändern. Bitte. Bitte. Mach, mate, mach.
Tottenham hat durch den neuen Trainer frischen Wind bekommen. Bereits in Australien hat er schnell verstanden, wenn er Pep eins zu eins versucht zu übernehmen, wird man erfolgreich. Und so war es auch.
Es wird Arteta oft vorgeworfen, er sei eine Pep Kopie, was hauptsächlich daher rührt, wie er seine Außenverteidiger nach innen ziehen lässt. Jedoch ist dies nur eine Komponente, um das Mittelfeld zu dominieren. Jedoch sind Spielzüge, Bewegungen im letzten Drittel, Distributionsart von hinten, Rolle der IV in verschiedenen zeitlichen Spielabschnitten, Endpässe, Jesus Rolle etc. etc. bei dieser Gleichung vergessen.
Ange hingegen übernimmt original alte Pep Taktiken, Spielzüge, Socken, Frühstücksflocken und haste nicht gesehen.
Der feine Unterschied: Qualitativ sind wir viel weiter.

Wir sind nicht mehr in der Phase des „um Top 4 Spielen“. Wir sind mitten im Kampf um die prestigeträchtigsten Titel im Fußball. Also was juckt den ein kleiner Nachbar aus dem Norden, der das letzte Mal die Liga gewonnen hat, da wurde die Wäsche noch am Holzbrett und dem lokalen Fluss gewaschen?

“I have never lost to Sp*rs” – Thierry Henry

Dieses Derby bedeutet mehr als nur den Rivalen ausstechen, um einen besseren Tabellenplatz zu ergattern.
Mehr als 270 Siege für uns. Mehr als ein torreiches Ereignis (letztes Mal 0:0 war 1998). Mehr als 3 Punkte.
Es ist Aaron Ramsey Eric Dier das Maul stopfen. Es ist Henry sich den Ball hinter der Mittellinie schnappen, ganz T*ttenh*m samt Verwandtschaft ausspielen, scoren und vor deren Fans DEN Statuenslide hinlegen. Es ist auf deren Platz ZWEI Mal die Meisterschaft feiern. Es ist Fabregas´ Tor, bei welchem die Kamera nicht hinterherkommt. Es ist Walcotts 2-0 Fingerzeig. Es sind die härteren Fouls, giftigere Rudelbildung, Schiri-Entscheidungen wirken noch härter wie eine Verschwörung etc.. und auch deren Sachen, die einen zur Weißglut gebracht haben. Auf die werde ich nicht eingehen. Es scheint die Sonne, man geht gleich das Stadion anschauen. Ich bin glücklich und brauche das jetzt nicht.

Dieses Derby hat dieses MEHR und ist auf einer emotionalen Ebene angesiedelt, die man eigentlich nicht in Worten fassen kann. Als Henry nach London zog, um für Arsenal Rekorde zu brechen, hatte er keine Ahnung, was den T*ttenh*m sein soll. David Seaman, Tony Adams, Ray Parlour und weitere Legenden haben ihm schnell zeigen können, was dieses Derby bedeutet.. und er hat es am eigenen Leib erfahren. Bis zum heutigen Tag verkündet unser Rekordtorschütze mit Breit geschwellter Brust, niemals gegen den nervigen Nachbarn von neben an verloren zu haben. Und das ist auch gut so.

Erstes Mal

Für mich ist es das erste Mal ein Spiel im Emirates. Ich bin unfassbar aufgeregt und habe die letzten Tage nichts anderes gemacht als vokale Liegestütze für die bestmögliche Klangerfassung meiner Stimme. Sobald ich dieses Koloss an Stahl und Herz betrete, wird gesungen, geranted und zelebriert. Als prädestiniert temperamentvoller Dude kann ich nicht anders. Will ich nicht anders. Soll ich nicht anders.

In diesem Sinne: FOYS & COYG!!

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Ein Spielbericht von Carsten.

Eigentlich habe ich Lust, nur hier im Hyde Park die Sonne zu genießen und nicht groß darüber nachzudenken, wie ich die Ereignisse gestern im Grove einordnen soll. Aber gut, hier ein paar Eindrücke:

Es begann am Freitag mit einer massiven Flugverspätung und ich kam erst um 22:30 in Finsbury Park an, checkte im Hotel ein und lief zu meinem Lieblingspub im Viertel, dem „Worlds End“, rüber, der am Wochenende immer Livemucke am Start hat. Als ich gegen 23:00 h eintraf baute die Band leider gerade ab. Vorhersehbar um diese Zeit. Es reichte bis zum last call zum Glück noch für zwei pints Real Ale, bevor der Abend endete.

Der Samstag begann wie immer bei mir: mit einem full english breakfast im Angel’s Cafe, bester Coffee shop in Finsbury Park.
Da Kick-Off gegen Fulham um 15:00 Uhr angesagt war, lief ich bereits um 13:30 Uhr zum Arsenal Supporters Club rüber, wo ich mich mit Marli „Cazorla“ (😉) und Taku aus Berlin verabredet hatte. Nico mit seiner Tochter aus Berlin schlug ebenfalls noch auf. Er ist seit letzter Saison wieder aktives Mitglied im Supporters Club.
Auch für ein Schwätzchen mit Tom Samuels, unserem Partner in London, blieb Zeit, bevor Marli und ich dann zeitig Richtung Stadion aufbrachen, nachdem die Erfahrungen beim Einlass mit digitalen Tickets am ersten Spieltag gegen Forest nach einem Server Breakdown eher chaotisch gewesen waren.
Diesmal klappte alles reibungslos und die Stimmung bei ausverkauftem Haus war prächtig, wie zuletzt immer.
Das Spiel startete dennoch katastrophal: Fehlpass von Saka schön in den Lauf von Pereira, der nach 50 Sekunden zum 0:1 traf. Southampton reloaded … 😳🙄 Wer erinnert sich nicht?
Danach spielte gefühlt nur Arsenal, die Cottagers aber bei ca. 20% Ballbesitz durchaus mehrfach torgefährlich. Bei den Gunners gute Torchancen und ein knappes Abseitstor kurz vor der Pause, insgesamt aber zu viele Ungenauigkeiten und zu wenig Entschlossenheit im Abschluss. Kaum Schüsse aufs Tor, manchmal wirkt es, als wollten wir den Ball ins Tor tragen.
Kurz vor der Halbzeit dann der große Regen, der ca. 30 Minuten anhielt und viele Fans mit Plätzen in den unteren Reihen des lower tier in die Servicebereiche vertrieb.

Auch in der zweiten Hälfte wurden unsere Angriffsbemühungen nicht viel planvoller. Arteta wechselte allerdings sinnvoll, brachte Eddie nach der Halbzeitpause für Trossard sowie Zinni und Vieira für Partey und Havertz, die wenig impact gehabt hatten.
Nach 70 Minuten war es dann endlich so weit: Saka verwandelte einen Elfmeter nach klarem Foul an Vieira. Da Referee Tierney, unser spezieller Freund aus Salford, keine Möglichkeit hatte, den Strafstoß zu verweigern, entblödete er sich immerhin noch, Saka bei der Ausführung zu stören, indem er ihn ohne Grund aufforderte, den Ball am Punkt neu zu platzieren. Half auch nichts, Bukayo blieb cool und verlud Leno zum 1:1. Als Eddie 2 Minuten später das Spiel nach schöner Flanke von Vieira drehte und das Stadion, in dem Mitte der zweiten Halbzeit bereits Unmutsrufe zu hören waren, förmlich explodierte, dachten wir natürlich, alles wird am Ende gut, vor allem nachdem sich Bassey nach 83 Minuten verdient die Ampelkarte abgeholt hatte. Denkste…

In der 87. Minute verteidigten wir eine Ecke der Cottagers grottenschlecht und kassierten den Ausgleich. Die Nachspielzeit von 10 (!) Minuten brachte dann noch jeweils eine Großchance auf beiden Seiten, dann war Schluss mit Frust.

Gefühlt eine Niederlage, weil wir nicht imstande waren, ein auf 10 Mann reduziertes midtable Team am Ende in Schach zu halten und die 3 Punkte zu sichern.

Gegen Man United nächste Woche sollte MA das Experiment „ohne Gabriel“ begraben. Dies war allerdings nicht ausschlaggebend für den Punktverlust, sondern die insgesamt nicht ausreichende Leistung der Mannschaft bei zu vielen Fehlern und zu wenig Entschlossenheit im Angriffsdrittel. Viel Arbeit für MA, bis alle Puzzleteile im Mannschaftsgefüge wieder perfekt zusammen passen.

Weiter geht’s!
#COYG!“

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Und plötzlich dreht er den Spieß einfach um: Nachdem ´der Ritter in glänzender Rüstung´(?), aka Alisher Usmanov, im Mai noch versucht hatte, die Anteile am Club des zweitunbeliebtesten Amerikaners in Großbritannien für 1.3 Milliarden Dollar zu übernehmen, scheint ebendieser Amerikaner daran interessiert zu sein, die Aktien des Russen zu kaufen. Nichts könnte schlimmer sein als das, denn Usmanov ist Arsenalfan und würde, wäre er Besitzer des Clubs, investieren und uns an die Spitze Europas führen, während Kroenke als purer Geschäftsmann keinen Finger für das Wohlergehen seines – wie er es nennen würde – Franchises rührt. Oder?

Es gibt viel, das gegen Kroenke spricht. Meist ist das Erste, was man hört, die Mittelmäßigkeit seiner Teams in den USA, die auf der anderen Seite des Ozeans fast schon legendär ist. Daraus kann man schließen, dass er an sportlichem Erfolg kein Interesse hat, solange seine Investition regelmäßig Geld einbringt. Bei Arsenal war das eine Beratungsgebühr in Höhe von drei Millionen Pfund an seine Firma KSE, die er 2 x zugewiesen bekam, bis Druck von Seiten der Fans dem ein Ende bereitet hat. Worin genau diese Beratung bestand, für die eine Gebühr verlangt wurde, war nie ganz klar und selbst Ivan Gazidis hat sie eher halbherzig verteidigt. Dazu kommen die negative Bewertung der vergangenen drei Sommertransferfenster und der Verlust der Champions League und das Bild des geizigen Eigentümers ist komplett. Wenn da ein selbsterklärter Arsenalfan mit einem beachtlichen Vermögen daherkommt und genug Kritik am umstrittenen Manager und der Führung des Clubs übt, kann man die Zuneigung der Fans durchaus verstehen.

Wenn wir aber an dem einen Credo festhalten wollen, das vor allem während der kargen Jahre zwischen 2005 und 2014 immer wieder bemüht wurde, „Form Is Temporary, Class Is Permanent“, dann sollten wir einen genaueren Blick auf Alisher Usmanov werfen. Denn, wie sein enger Freund Roman Abramovic, hat er sein Vermögen in der chaotischen Zeit um die Auflösung der Sowjetunion in den 90ern gemacht und, wie Abramovic, ist er ein enger Vertrauter Vladimir Putins. Usmanov war Anfang der 80er Jahre sechs Jahre lang wegen Erpressung in Haft. Seine Zeitung „Kommersant“ war in einen Skandal involviert, der damit zu tun hatte, dass Usmanov den Herausgeber nach einem kritischen Artikel über Putin und seine Partei feuerte und daraufhin heftig von Journalisten kritisiert wurde. Außerdem drohten seine Anwälte Internetseiten und Bloggern, die eine überaus heftige Anschuldigung des ehemaligen britischen Botschafters in Usbekistan, Craig Murray, verbreiteten oder auch nur darauf verwiesen, mit Klagen. Er ist also nicht unbedingt ein angenehmer Zeitgenosse und jede seiner Investitionen als Eigentümer wäre kritisch zu betrachten, wenn wir wirklich darauf beharren wollen, dass Arsenal ein würdevoller Klub ist.

Wir können uns über Kroenke auslassen, wie wir wollen: Die wahrscheinlichste Alternative ist nicht unbedingt besser. Was dabei auch nicht vergessen werden darf, ist, dass wir seit Kroenkes Übernahme des Clubs 2011 keineswegs in einer Abwärtsspirale gefangen sind. Im Gegenteil: Drei FA-Cups in vier Jahren und Vizemeister in der Saison 2015/2016 kann sich durchaus sehen lassen. Die Frustration besteht eher darin, dass wir anscheinend keinen Ehrgeiz zeigen, die Champions League oder Premier League zu gewinnen. Begründet wird das mit fehlender Investition in den Club. Während dieses Argument durchaus seine Berechtigung hat (immerhin haben wir im Sommer lächerlicherweise einen Gewinn eingefahren), möchte ich an dieser Stelle auf die Akademie verweisen. Wenn Kroenke wirklich kein Interesse an einer langfristigen Wettbewerbsfähigkeit mit den größten Vereinen Europas hätte, hätte er die Sanierung der Akademie in Hale End sicherlich nicht gebilligt. Denn Mittelmäßigkeit lässt sich durchaus halten, ohne eine der weltbesten Ausbildungsstätten für Fußballer zu bauen. Die Talente in Hale End werden nicht nur im Fußball ausgebildet. Jeder, der einen Vertrag erhält, soll seine GCSEs (also die Mittlere Reife) bestehen und tut dies, laut dem Verein, im Durchschnitt besser als von seiner Schule erwartet. Arsenal ist durchaus bewusst, dass die meisten der jungen Spieler keine Profifußballer werden und misst der akademischen Ausbildung ebenso viel Bedeutung wie der fußballerischen bei. All dies spricht für die Klasse, die Arsenal zeigt und ausmacht, und wäre absolut nicht notwendig für einen Eigentümer, der ausschließlich daran interessiert ist, mit nur der nötigsten Investition des Vereins so viel Geld aus selbigem zu ziehen wie möglich. Abgesehen davon ist es nicht ungewöhnlich, dass Eigentümer kein Eigenkapital in ihren Verein stecken. Der Anstieg in Scheichs, Ölmagnaten und ganzen Staaten, die Fußballclubs kaufen, täuscht darüber hinweg, dass der Eigentümer traditionell zuallererst Verwalter und nicht Investor ist. Dass Geld allein keinen Erfolg bringt, kann man außerdem an Manchester United sehen, die, trotz im Transfermarkt ausgegebener Unsummen, weniger Erfolg als wir seit dem Ruhestand von Sir Alex Ferguson hatten.

Natürlich wäre es mir lieber, wenn Kroenke mehr Enthusiasmus zeigen würde und wenigstens ein bisschen Geld in den Verein investieren würde, wenn Arséne Wenger nicht jede einzelne Entscheidung ohne Hilfe und Kontrollinstanz treffen würde und wenn wir in einem Transferfenster endlich mal alle unserer Probleme beheben würden und nicht nur zwei Drittel. Aber dafür möchte ich nicht in Kauf nehmen, sagen zu müssen, dass der Eigentümer meines Vereins die Pressefreiheit in seinem Land einschränkt, über halbseidene Wege an sein Vermögen gelangt ist und Vladimir Putin unterstützt.

Jojo Waack

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Meine Geschichte beginnt in einem Zelt in der niederländischen Provinz. Der 12-jährige Jojo, damals überzeugt davon, dass Fußball langweilig ist, nimmt ein grünes, ein bisschen zerfleddertes Buch aus der Tasche, das er sich vorsorglich (denn Urlaub in der niederländischen Provinz verlangt nach vielen, vielen Büchern) von den Eltern eines Freundes ausgeliehen hatte. Dieses Buch trug den Namen “Ballfieber”, im Original: Fever Pitch. Er verschlang es und es verschlang ihn, denn hier eröffnete sich eine neue Welt: Eine Welt, in der Lebensabschnitte in Fußballspielen gemessen werden, in der Depressionen durch einen Halbfinalsieg im Littlewoods-Cup (nicht im FA-Cup, nein, im Littlewoods) gegen Tottenham verschwinden und in der ein Mann Mitte 30, mit ausgestreckten Armen ein Flugzeug nachahmend, seine Straße hinunter in Richtung Highbury rennt, weil Michael Thomas auf 2-0 erhöht hat. Ich war begeistert von diesem Club, wollte unbedingt diese einmalige Atmosphäre im Highbury erleben (dass es das zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr gab, war mir natürlich nicht klar) und hatte ein vages Gefühl der Zugehörigkeit zu den Gunners, aber wirklicher Fan wurde ich erst 2013: Arsenal spielte gegen Bayern in der Champions League. Ich war natürlich für Arsenal, mein bester Freund für Bayern. Arsenal verlor (wobei sie das Rückspiel gewannen und nur an der Auswärtstorregel scheiterten) und um mich war es geschehen. Warum genau ist mir immer noch nicht ganz klar. Vielleicht war es die Möglichkeit, anders zu sein oder ein merkwürdiges Faible dafür, sich mit den Underdogs zu identifizieren. Meine Kenntnisse um Arsenals Geschichte vom Ende von Fever Pitch bis 2013 erwarb ich mir durch schrecklich pathetische YouTube-Videos und das Durchstöbern der Wikipedia. Meine erste volle Saison war dann 2013/2014 und was für eine Saison das war: Arsenal spielte wunderschönen Fußball (Wilshere gegen Norwich) und Aaron Ramsey (Fußballgott und Retter Aller Rhinos) schoss 16 Tore. Hätte er sich nicht verletzt, hätten wir die Liga gewonnen, davon bin ich überzeugt. Am Ende dieser meiner ersten Saison stand jedoch nur das Pokalfinale gegen Hull City und damit die Möglichkeit, die 10-jährige Durststrecke ohne Titel zu beenden. Nun, die Geschichte ist allgemein bekannt, ich möchte sie aber trotzdem nochmal wiederholen: Nach 10 Minuten lagen wir aufgrund einer Ecke und eines Freistoßes 0-2 gegen den Aufsteiger zurück. Santi Cazorla verwandelte in der ersten Halbzeit einen Freistoß (er würde nach dem Spiel erzählen, dass Arséne ihm gesagt habe, dass der Hull-Keeper immer ein Stückchen zu weit links stehe, woraufhin Santi den Ball in die obere rechte Ecke zauberte) und Laurent Koscielny schaffte es im Gerangel nach einer Ecke irgendwie den Ball ins Netz zu treten. Und dann in der Nachspielzeit, der 109. Minute, dieses Tor von Aaron Ramsey (Fußballgott), das Freudentränen über mein Gesicht laufen ließ und bei mir immer und immer wieder Gänsehaut erzeugt, wenn ich es sehe: Sein Alan-Sunderland-Jubel, wie ein Seestern auf dem Wembleyrasen liegend. Arséne Wenger, wie er Bacary Sagna zum Abschied die Stirn küsst. Ebendieser Arséne, wie er, von Lukas Podolski mit Sekt überschüttet, breit grinsend und komplett durchnässt über das Grün in Wembley läuft. Zu guter Letzt die Siegesparade durch Islington am Sonntag mit Tausenden von rot-weiß gekleideten Verrückten, die um den Bus schwemmen. Dass mich Arsenal seitdem nicht mehr losgelassen hat, ist wohl verständlich.

“Doch was ist jetzt mit deinem ersten Mal (mit Arsenal)?!”, höre ich dich, geschätzter Leser, frustriert rufen. Nun, als Minderjähriger ohne riesiges Budget in der mecklenburgischen Provinz (wir haben die beste Luft- und Trinkwasserqualität Deutschlands, aber keine Anbindung an den Fernverkehr der Bahn) lassen sich Arsenalspiele schwer arrangieren. Da musste ich schon darauf hoffen, dass ich irgendwann in London wohnen würde. Und, oh Fortuna!, ebendies hat sich jetzt ergeben. Dass ich zum ersten möglichen Heimspiel Karten bekommen würde, war nur eine Formalität und so kommt es, dass ich jetzt hier sitze und schreibe. Meine Fahrt vom Südosten in den Norden Londons war wie eine Reise in eine andere Welt: Sobald ich in Green Park in die Piccadilly umgestiegen war, füllte sich die Bahn langsam aber sicher mit rot-weißen, blau-gelben und sogar blau-weißen und schwarz-pinken Trikots. Irgendwann war der ganze Waggon voll mit Menschen, die sich genauso wie ich um das Team sorgten, sich auf das Spiel freuten und über Liverpool lachten. Den vielen Schals und Trikots tragenden Menschen in Richtung Emirates zu folgen, war großartig. Vor dem Stadion zu stehen und diese Massen in rot-weiß über die Treppe in Richtung der riesigen Bilder der Legenden gehen zu sehen, war umwerfend. Eine Stunde vor Anpfiff in meinem Platz, hoch über dem Rasen in den Rängen der North Bank zu sitzen, war atemberaubend. Die Torhüter wärmten sich auf, etwas, das ich noch nie gesehen hatte, denn das Fernsehen überträgt es natürlich nicht. Dann der Einmarsch der Spieler, das Applaudieren der Namen, der Anpfiff. Ich hatte nach dem Spiel gegen Liverpool schon das Schlimmste befürchtet. Doch die Bounce-Back-Maschinerie des AFC arbeitet zuverlässig und so durfte ich die Danny-Welbeck-Show inmitten der unglaublichen Organe der North Bank genießen. Die heiligen Verse – beim FA-Cup-Final-Screening in Hamburg 2015 auswendig gelernt – wie “We Love You Arsenal, We Do”, “We Are The North Bank” und “What Do We Think Of Tottenham” laut mitgrölend natürlich. Schreiend nach Welbecks charakteristisch ungeschicktem ersten Tor, seinem uncharakteristisch geschickten zweiten Tor und Lacazettes großartigem Abschluss. (Ver-)Fluchend nach der absurden Entscheidung des Linienrichters, Ecke statt Abstoß zu geben. Lachend, als Hector mit dem Hacken seinen Gegenspieler tunnelt. Und durchgehend grinsend, denn ein Traum, den ich hatte, seitdem ich dieses leicht zerfledderte grüne Buch in die Hand nahm, war in Erfüllung gegangen.

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Es ist wieder soweit, das jährliche Spiel in der Allianz-Arena steht an. Und mit jedem Jahr wächst auch das Kontingent an German Gooners, das sich auf die Reise nach Süden macht, um unsere Jungs anzufeuern. Nachdem ihre Anwesenheit in London Arsenal zu einem überragenden 2-0 Sieg gegen Hull City (das ja immerhin gegen Liverpool gewonnen, gegen United Unentschieden gespielt und fast sogar Chelsea einen Punkt abgerungen hat) verholfen hat, werdenheute erneut mehr als 60 (!) von ihnen dem Spiel beiwohnen, das uns den Weg in Richtung Cardiff ebnet.

Aber mal ehrlich, das Ziel heute sollte sein, kein Tor zu kassieren und dann nach Möglichkeit am anderen Ende noch eins zu machen. Das dürfte gegen die offensichtlichen Favoriten in diesem Achtelfinale schwer genug werden, vor allem da unsere Form in letzter Zeit ja eher durchwachsen ist. Das letzte Mal haben wir 2013 in der Allianz-Arena gewonnen, damals durch unsere beiden französischen Helden Giroud und Koscielny, die also genau wissen, wie das geht… Und nicht zu vergessen unser 2-0 Sieg letzte Saison im Emirates, bei dem ebenfalls Giroud den Torreigen eröffnet hat. Ob er heute starten wird, ist jedoch fraglich, unsere besten Leistungen kamen ja bisher mit Alexis ganz vorne. Wenger hat bereits bestätigt, dass Ospina wieder das Tor hüten wird (was ja keine große Überraschung ist) und auch Özil wird wohl spielen. Ob auf dem Flügel wie gegen Chelsea oder auf der 10 ist aber Spekulationen überlassen. Da Xhaka in der Champions League nicht gesperrt ist, kann es auch sein, dass wir ihn wiedersehen werden und The Ox hat sich eigentlich mit seinen Leistungen gegen Southampton und Hull einen Startplatz verdient. Was Wenger sonst macht, weiß wohl nur er.

Wer nicht im Stadion ist und Sky hat, sollte unbedingt schon 19.45 einschalten, denn Jens und Christian werden zusammen mit dem Lothar und anderen in der Talk-Runde ein wenig ihr Arsenal-Wissen unter Beweis stellen und sich hoffentlich nicht über die Wenger-Frage die Köpfe einschlagen, dafür aber einen Arsenal-Sieg voraussagen!

Treffpunkt vor und nach dem Spiel ist wie immer das Augustiner (Neuhauser Str 27), in dem ihr Gooners aus der ganzen Welt antreffen könnt: Wie schon so oft sind natürlich die Supporters-Clubs aus Irland, Schottland, Bulgarien und Manchester dabei, außerdem Fans aus South Wales, Serbien, Limerick und Kalifornien! Ein paar Engländer werden sicher auch dabei sein… Eine bunte Mischung also, bei der sich niemand vor, während oder nach dem Spiel langweilen dürfte. Wenn ihr es nicht schaffen konntet, heute dabei zu sein, dann guckt doch mal ins Forum, da wird sicherlich auch was los sein.

Also viel Spaß den Anwesenden, macht ordentlich Stimmung und lasst es nach un
serem verdienten Sieg ordentlich krachen!

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