Eddie .. Eddie .. Eddie
Alter Schwede – was für ein Spiel. Keine Ahnung, wie oft ich schon die Tore gesehen habe, aber eines ist sicher: ganz bestimmt noch nicht oft genug. Wahnsinn. Dieses Team ist der absolute Hammer, die Atmosphäre war sensationell, wer wäre da nicht gerne im Stadion dabei gewesen? okay, einige von uns waren vor Ort, die Berlin-Fraktion war gut vertreten und Lorenz hat eben am Flughafen mal einen kurzen Bericht geschrieben. Enjoy:
„Is this your bag?“, fragt der Security-Mann in Stansted und zeigt auf Sebastians knallroten Arsenal-Rucksack. Kurzes Nicken, „Good win last night“, Daumen hoch. In der Gepäckwanne dahinter rollt die „Metro“ übers Band, „Edding to the title“ lautet die Schlagzeile hier. Und bei „JD Sports“ hängen die Arsenal-Trikots nach Jahren endlich mal wieder vorne.
Ein paar Stunden zuvor, in der „Armoury“, will ein spanischer Journalist von uns wissen, was sich geändert hat durch den Erfolg der vergangenen Monate. Wir erzählen ihm was darüber, dass die Liebe zu unserem Verein nicht davon abhängig ist, ob er gewinnt oder verliert. Sehr cool. Und das stimmt zwar auch. Aber natürlich ist das hier etwas anderes, besonderes, vor allem nach dem Sieg gegen ManU. Nordlondon, jedenfalls der rote Teil von Nordlondon, scheint auf einmal zu platzen vor Stolz und zu schweben vor Freude.
Vielleicht, wahrscheinlich, nein: hoffentlich werden die paar Sekunden in der 90. Minute nach dem 3:2 von Eddie Nketiah, als mitten in den Jubel hinein plötzlich die Stadiontafel von rot auf lila schaltete, um einen Abseitscheck anzuzeigen, in die Arsenal-Geschichte eingehen. Eddie bekannte später, dass in diesem Moment sein Herz für einen Schlag ausgesetzt hat. Ja, das ganze Stadion schien plötzlich den Atem anzuhalten. Aber dann war alles nur noch pures, rotes Glück.
Vor dem Spiel hatten wir uns am Supporters Club in der Gillespie Road getroffen, wo Carsten und sein Freund Thibeau schon ihre ersten Pints eingenommen hatten. Wichtigster Anlass für das kurze Meeting: eine Übergabe. Sebastian hatte bei der Anreise am Vortag seine rote Mütze im Taxi liegen gelassen, und Carsten, der ein paar hundert Meter weiter bis zur Finsbury Park Station weitergefahren war, konnte sie retten. Mit dabei am Supporters Club: Sören und sein Sohn – die beiden hatten unfassbarer Weise zwei Tickets fürs Clock End gewonnen und bangten bis zum Einlass, ob sie jemand auf den Arm genommen hatte. Aber auch sie kamen rein.
Vor dem Spiel nahmen wir dann noch in der Benwell Road die Ehrenformation der VIP-Limousinen auf dem Weg zum Stadion ab. Kleiner Zwischenfall: Vom Norden näherte sich ein Bus voller seltsamer Menschen, die Sebastian durch die Fenster mit eindeutigen Gesten zu unanständigen Handlungen aufforderten. Gut zweieinhalb Stunden später verabschiedeten wir sie im Stadion von oben mit einem freundlichen Winke-Winke zurück auf die Autobahn Richtung Manchester.
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