It´s Just Spain – Without the „S“ 5/5 (8)

ManCity away – It’s just Spain – without the „S“ (Reisebericht von Carsten)

Ich hatte lange rumgedruckst, ob ich nach Manchester fliegen soll, um unser Team beim away game in Eastlands zu unterstützen. Ein Wednesday Night Game und ich konnte nicht bei meinem Freund Keir aus Manchester wohnen, den ich wegen der Pandemie so lange nicht mehr gesehen hatte. Passte nicht. Am Ende dachte ich „scheiß drauf – kann doch unser Spiel der Saison werden – und du sitzt zu Hause vor der Glotze?“ und buchte ein Hotel. Danach spielten wir leider dreimal unentschieden: zweimal gegen Pool und die Hammers eine Winning Position verkackt, einmal nach arsenaltypischem Drama noch einen Punkt gegen die Saints gerettet.

Keine guten Voraussetzungen für einen Erfolg in Eastlands, zumal Saliba wieder nicht dabei sein würde, der schon in den Spielen davor schmerzlich vermisst wurde.

Am Mittwochmorgen wachte ich mit einem hohlen Gefühl im Bauch auf. Na gut, ab zum BER und den Flieger um die Mittagszeit bekommen.

Passkontrolle am BER:

Bundespolizist zum Passagier vor mir: „Welchen Zweck hat ihre Reise nach Manchester?“

Antwort: „Spiel des Jahres.“ Beamter schmunzelt.

Ich grätsche rein: „Arsenal oder City?“

Antwort: „Arsenal, was sonst?“

Handshakes. 🤝

Meine Laune stieg. Ich unterhielt mich dann noch nett mit Nelson und wir tauschten Telefonnummern aus.

In Manchester Piccadilly das Zimmer im Motel One bezogen und gleich zum Wetherspoon Pub (ihr wisst schon, muss …) – zwei Real Ales mit Fish & Chips und dann, hinreichend gestärkt, den Metrolink (Tram) zum „Etihad Campus“ genommen.

Beim Abholen des Tickets am Away End informierte mich Tom, unser Ticketpartner aus London, zu meiner Freude, dass mein Freund Keir, der sich ebenfalls zum Spiel angesagt hatte, gemeinsam mit seinem Sohn die Plätze neben mir haben würde. Thanks a ton – Tom ist einfach eine Seele – denkt immer darüber nach, wie er helfen kann, ohne dass man viel sagen muss.

Im Stadion gab es dann gemeinsam mehr Bier – lebensnotwendig für das, was nach Kickoff passieren sollte.

Ihr merkt schon – ich berichte viel von meinem eigentlich positiven Tag vor dem Spiel. Ist auch besser so. Denn das Spiel, was dann folgte, können wir leider nur in die Tonne treten.

Die Atmosphäre im Stadion war extrem – die Ölkasper machten einen Höllenlärm. Sie hatten verstanden, dass wir in der Liga ihr einziger ernstzunehmender Gegner sind. Aber unsere Kurve gab auch alles – loud and proud, so wie zuletzt immer. Nach den Gegentoren auch „You bought it all“ und „Where were you when you were shit?“.  Auch das frühe Gegentor killte die Stimmung lange Zeit nicht. Leider nahm das Verhängnis seinen Lauf: erst zählte das zweite Tor der Mancs in der Nachspielzeit nach VAR-Check am Ende doch, dann fiel schon in der 54. Minute das dritte Tor – game over.

Dennoch erwachte der Away Mob nach der 70. Minute noch einmal und es wurde hartnäckig „We love the Arsenal, we do …“ intoniert. Trotz des fürchterlichen Spielverlaufs habe ich während der gesamten Partie keinerlei Bashing gegenüber Spielern oder unserem Trainer gehört – MA’s Song („We got super Mik Arteta …“) wurde immer wieder angestimmt.

Am Ende war es ein gebrauchter Tag: wir sind von den Citizens nach allen Regeln der Kunst ausgespielt worden und hatten, anders als in der Liga zu Hause und im FA Cup away, nie eine Chance, etwas mitzunehmen. Das ist uns in dieser Saison vorher nie passiert und das ist es auch, was mich extrem enttäuscht hat. Es bleibt ein schales Gefühl und die Sorge, dass wir wieder, wie am Ende der letzten Saison, kollabieren könnten, selbst wenn der 4. Platz und damit die CL-Quali jetzt sicher sind, nachdem Brighton bei Forest verloren hat. Wir müssen zeigen, dass alles, was wir uns in dieser Saison aufgebaut haben, auf festem Fundament steht und dieses Gefühl in die kommende Saison mitnehmen.

MA hat jetzt fünf Tage Zeit, um die Mannschaft wieder aufzurichten und auf den nächsten Gegner einzustellen, damit wir wieder in die Spur finden und in den verbleibenden Spielen ein würdiges Saisonfinale hinbekommen. Die Blues scheinen mir da am nächsten Dienstag nach ihrer neuerlichen Heimpleite gestern gegen Brentford ein guter Aufbaugegner zu sein.

COYG!

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