Ticket allocations 5/5 (15)

Gerade erregt ein „Open Letter“ der Ashburton Army Aufsehen, in dem sie den Club angreifen und eine Person speziell. Der Club würde ihnen die Tickets halbieren und überhaupt … so weit, so …

Enorme Resonanz auf Social Media und einige „Old School“-Accounts hängen sich dran, Tenor „Der Verein nimmt loyalen Fans Tickets weg und gibt sie an ´Corporates´ (=Business/VIP-Kunden)“.

Klingt finster, ergo gibt´s leckeren Shitstorm, gerade auch gegen die von AA genannte Person.

Die Realität sieht, wie so oft, ein wenig anders aus:

In den letzten beiden Jahren, und 22/23 insbesondere, hatte Arsenal extreme Probleme in der Bewältigung der Ticketanfragen und einhergehend mit massivem Schwarzhandel. 

Es gibt enorm viel Nachfrage nach Arsenal-Tickets, die schon seit Ewigkeiten nicht in den freien Verkauf gehen, weil ausverkauft. Punkt. Das war auch so, als wir als Club nicht so sexy waren. Jetzt sind wir es allerdings mehr denn je ..

Was machen also viele altgediente Karteninhaber? bei Clubloyalität vs. Geldgier gewinnt nicht selten letzteres, abgesehen davon, dass nicht wenige „Fans“ Clubmitgliedschaften haben, um damit Geld zu verdienen.

Schwarzhändler stellen sich immer auf neue Gegebenheiten ein – schon in Highbury-Zeiten wurde die ganze Familie, der ganze Clan etc als Mitglied angemeldet, jetzt sind sie alle „Silver Members“ und legen mit ihren Bots alles lahm (man geht ja mit der Zeit).

Für Auswärtsspiele gab es seit langem das „Away Scheme“ – die Leute hatten logischerweise Anwartschaft auf Tickets und sind im Prinzip loyale Fans. Im Prinzip – es gibt leider immer hemmungslose Geschäftemacher und das System hat leider nicht wenige animiert, ihre normalen 26 Pfund Tickets für einen vielfachen Preis an neue Kundschaft zu verticken.

Natürlich hat sowas auch mafiöse Strukturen bzw. ist schlicht „Organisierte Kriminalität“ – wenn Arsenal-Angestellte versuchen, gegen die Schwarzhändler vorzugehen, werden sie mit absolut massiver Gewalt bedroht. 

Was Arsenal also mehr denn je umsetzt, ist eine Personalisierung der Tickets, um diesen exorbitanten Schwarzhandel einzugrenzen. Wir kennen diese Vorgabe von den europäischen Spielen seit langem wie es kontrolliert wird, ist eine andere Geschichte ..

Jetzt allerdings ist dein Ticket ausschließlich digital, funktioniert wunderbar und schnell – wenn es dein Ticket ist mit deinem Namen auf deinem Handy ist – otherwise ….

Das genau ist es, was viele ärgert: Oldschooler haben schon seit Ewigkeiten die Karte eines Kumpels von einem Freund genutzt das geht jetzt nicht mehr (=“Arsenal grenzt loyale Fans aus“), ergo drehen manche am Rad, weil sie sich nicht auf neue Zeiten eingestellt haben.

Um Bots zu umgehen, was ein massives Problem war in der letzten Saison, hat man das „Ballot“-System (Verlosung) eingeführt, um die Ticketvergabe ausgeglichener zu gestalten. Auf jeden Fall erstmal ne Idee, um die Bots zu kontern.

Anyway, Ashburton Army:

Jeder hat ihren Impact gesehen, gehört, gerade letzte Saison – war selbst gegen Brighton dabei, wo sie eh schon hörbar waren und einmal auch das ganze Stadion zum Singen bekommen haben – das muss so weitergehen!

Jetzt reklamieren sie, dass der Club ihnen 50% ihrer „allocation“ nimmt – was dummerweise gar nicht stimmt: sie hatten nie eine feste „allocation“ (obwohl auf Ansage von Mikel Arteta hin sie Plätze hinterm Tor bekommen haben), hatten etliche ´normale´ Tickets, aber viele über Quellen bezogen, die schlicht Schwarzhändler waren/sind. Und genau die kommen jetzt vielleicht noch genauso an die Tickets, können sie aber nicht mehr weitergeben wie früher …

Leider hat AA einen entsprechenden Shitstorm losgetreten und auch noch Juliet Slot, „Communications Officer“ bei Arsenal, dafür verantwortlich gemacht. Interessanterweise hat sie damit gar nichts zu tun …

Arsenal versucht massiv den Schwarzmarkthandel zu unterbinden und die Ticketpersonalisierung ist sicher nicht das Gelbe vom Ei und wird auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein – kann aber hoffentlich die Exzesse der letzten Saison etwas eingrenzen.

 

 

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