Bis zum 21. Mai lag Everton auf Platz 2 der All-Time-Tabelle der englischen ersten Liga (und bis vor 2, 3 Jahren waren sie noch Erster) – dann hat Arsenal mit dem 3-1 über Everton selbige überholt und ist jetzt All-Time-Zweiter (auf dem ersten Platz liegt Everton´s Nachbar). Gut, vielleicht nur für Statistiker interessant, aber es gibt sicher Schlimmeres …
Spannend aber durchaus, daß nach dieser Tabelle heute das beste Heimteam Englands gegen das beste Auswärtsteam der Insel spielt (Tabellen siehe unten).
Ebenso spannend wird sein, wie beide Teams versuchen, zu ihrer Form zu finden. Arsenal durch den Wind nach der schwachsinnigen Niederlage in Watford und bei Everton geht die ganze Saison schon wenig. Vor der Saison eingekauft wie die Großen, rausgekommen ist bislang nix. Wenn sie verlieren, dürfte Koeman wohl weg sein. Aber wenn wir mal in den Time Tunnel steigen und auf das letzte Spiel im Goodison gucken, kann einem nur schlecht werden. Everton war monatelang komplett von der Rolle, Arsenal macht ein frühes Tor, die Toffees total im Arsch und was macht Arsenal? nix natürlich, wie immer können sie einen am Boden liegenden Gegner nicht ausknocken. Sie nutzen einfach ihre Chancen nicht und irgendwann kommt Everton doch noch aus dem Knick ( so a la ´wenn die nicht wollen ..´) und gewinnt mit Hilfe des Schiris noch. Das wirft Arsenal dann komplett aus der Bahn, daß sie beinahe ein Vierteljahr größtenteils scheiße spielen. Kann man sich nicht ausdenken, sowas …
Also, macht Arsenal wieder den Aufbaugegner oder schicken sie Koeman in den Urlaub?
Gucken wir also mal, ob sich AW´s Extremrotation auszahlt und unsere erste Elf tatsächlich frischer und agiler als die Toffees, denn die haben Donnerstag ja größtenteils mit der ersten Elf verloren. Und am Rand fehlt denen ja auch der Schläger mit dem Kind auf dem Arm … wird also hoffentlich entspannt!
Ach ja, die Eierfachleute aus Watford: zu doof zum Tore schießen, keine Eier, mal ne Führung zu verteidigen, nee, statdessen gleich noch mit 2 verlieren .. könnte man jetzt bei Chelsea sagen, aber so einen Quatsch machen selbst die nicht. Nur dieser verhinderte MMA-Spacken … (´ich geh auf den Platz und tret erstmal den erstbesten um ..´)
Total
S G W D L F A P 1. Liverpool 102 4058 1885 1012 1161 6695 - 4942 4782 2. Arsenal 100 4058 1846 1044 1168 6718 - 5089 4736 3. Everton 114 4442 1809 1116 1517 6929 - 6151 4734 4. Manchester United 92 3702 1766 913 1023 6379 - 4722 4445 5. Aston Villa 105 4070 1643 968 1459 6608 - 6077 4254 6. Manchester City 88 3544 1388 867 1289 5490 - 5167 3643 7. Chelsea 82 3322 1344 860 1118 5084 - 4679 3548 8. Tottenham Hotspur 82 3318 1364 810 1144 5218 - 4672 3538 9. Newcastle United 85 3388 1313 823 1252 5123 - 4914 3449 10. Sunderland 86 3340 1260 780 1300 5143 - 5121 3300
Home
S G W D L F A P 1. Everton 114 2221 1213 544 464 4295 - 2441 2970 2. Liverpool 102 2029 1215 474 340 4090 - 1963 2904 3. Arsenal 100 2029 1170 500 359 3957 - 2002 2840 4. Aston Villa 105 2035 1106 468 461 4049 - 2385 2680 5. Manchester United 92 1851 1106 425 320 3647 - 1767 2637 6. Manchester City 88 1772 960 409 403 3344 - 2049 2329 7. Newcastle United 85 1694 906 388 400 3177 - 1980 2200 8. Tottenham Hotspur 82 1659 889 380 390 3175 - 1986 2158 9. Sunderland 86 1670 867 409 394 3126 - 1927 2143 10. Chelsea 82 1661 854 433 374 2982 - 1920 2141
Away
S G W D L F A P 1. Arsenal 100 2029 676 544 809 2761 - 3087 1896 2. Liverpool 102 2029 670 538 821 2605 - 2979 1878 3. Manchester United 92 1851 660 488 703 2732 - 2955 1808 4. Everton 114 2221 596 572 1053 2634 - 3710 1764 5. Aston Villa 105 2035 537 500 998 2559 - 3692 1574 6. Chelsea 82 1661 490 427 744 2102 - 2759 1407 7. Tottenham Hotspur 82 1659 475 430 754 2043 - 2686 1380 8. Manchester City 88 1772 428 458 886 2146 - 3118 1314 9. Newcastle United 85 1694 407 435 852 1946 - 2934 1249 10. Sunderland 86 1670 393 371 906 2017 - 3194 1157
In unregelmäßiger Reihenfolge erzählen hier ja German Gooner davon, wie sie zu Arsenal gekommen sind bzw. ihr erstes Spiel erlebt haben. Dieses Mal berichtet Michael von seinem ersten Spiel im Emirates. Enjoy:
Schon Shakespeare ließ seinen Hamlet an Grundsatzfragen zweifeln: FIFA oder PES – das ist hier die Frage …
Nun, Arsenal hat da jetzt mal zur Entscheidungshilfe für Gooner beigetragen und heute eine offizielle Partnerschaft mit Konami – den Machern von Pro Evolution Soccer – verkündet. Vielleicht einen Monat zu spät, die 2018er Editionen sind ja schon auf dem Markt, aber für noch Unentschlossene sicher ein Wink, doch mal PES zu checken.
Spannend auch, daß auf dem offiziellen Bild zwar kein Alexis, aber ein Mesut Özil drauf ist. Was mag uns das sagen?
Und plötzlich dreht er den Spieß einfach um: Nachdem ´der Ritter in glänzender Rüstung´(?), aka Alisher Usmanov, im Mai noch versucht hatte, die Anteile am Club des zweitunbeliebtesten Amerikaners in Großbritannien für 1.3 Milliarden Dollar zu übernehmen, scheint ebendieser Amerikaner daran interessiert zu sein, die Aktien des Russen zu kaufen. Nichts könnte schlimmer sein als das, denn Usmanov ist Arsenalfan und würde, wäre er Besitzer des Clubs, investieren und uns an die Spitze Europas führen, während Kroenke als purer Geschäftsmann keinen Finger für das Wohlergehen seines – wie er es nennen würde – Franchises rührt. Oder?
Es gibt viel, das gegen Kroenke spricht. Meist ist das Erste, was man hört, die Mittelmäßigkeit seiner Teams in den USA, die auf der anderen Seite des Ozeans fast schon legendär ist. Daraus kann man schließen, dass er an sportlichem Erfolg kein Interesse hat, solange seine Investition regelmäßig Geld einbringt. Bei Arsenal war das eine Beratungsgebühr in Höhe von drei Millionen Pfund an seine Firma KSE, die er 2 x zugewiesen bekam, bis Druck von Seiten der Fans dem ein Ende bereitet hat. Worin genau diese Beratung bestand, für die eine Gebühr verlangt wurde, war nie ganz klar und selbst Ivan Gazidis hat sie eher halbherzig verteidigt. Dazu kommen die negative Bewertung der vergangenen drei Sommertransferfenster und der Verlust der Champions League und das Bild des geizigen Eigentümers ist komplett. Wenn da ein selbsterklärter Arsenalfan mit einem beachtlichen Vermögen daherkommt und genug Kritik am umstrittenen Manager und der Führung des Clubs übt, kann man die Zuneigung der Fans durchaus verstehen.
Wenn wir aber an dem einen Credo festhalten wollen, das vor allem während der kargen Jahre zwischen 2005 und 2014 immer wieder bemüht wurde, „Form Is Temporary, Class Is Permanent“, dann sollten wir einen genaueren Blick auf Alisher Usmanov werfen. Denn, wie sein enger Freund Roman Abramovic, hat er sein Vermögen in der chaotischen Zeit um die Auflösung der Sowjetunion in den 90ern gemacht und, wie Abramovic, ist er ein enger Vertrauter Vladimir Putins. Usmanov war Anfang der 80er Jahre sechs Jahre lang wegen Erpressung in Haft. Seine Zeitung „Kommersant“ war in einen Skandal involviert, der damit zu tun hatte, dass Usmanov den Herausgeber nach einem kritischen Artikel über Putin und seine Partei feuerte und daraufhin heftig von Journalisten kritisiert wurde. Außerdem drohten seine Anwälte Internetseiten und Bloggern, die eine überaus heftige Anschuldigung des ehemaligen britischen Botschafters in Usbekistan, Craig Murray, verbreiteten oder auch nur darauf verwiesen, mit Klagen. Er ist also nicht unbedingt ein angenehmer Zeitgenosse und jede seiner Investitionen als Eigentümer wäre kritisch zu betrachten, wenn wir wirklich darauf beharren wollen, dass Arsenal ein würdevoller Klub ist.
Wir können uns über Kroenke auslassen, wie wir wollen: Die wahrscheinlichste Alternative ist nicht unbedingt besser. Was dabei auch nicht vergessen werden darf, ist, dass wir seit Kroenkes Übernahme des Clubs 2011 keineswegs in einer Abwärtsspirale gefangen sind. Im Gegenteil: Drei FA-Cups in vier Jahren und Vizemeister in der Saison 2015/2016 kann sich durchaus sehen lassen. Die Frustration besteht eher darin, dass wir anscheinend keinen Ehrgeiz zeigen, die Champions League oder Premier League zu gewinnen. Begründet wird das mit fehlender Investition in den Club. Während dieses Argument durchaus seine Berechtigung hat (immerhin haben wir im Sommer lächerlicherweise einen Gewinn eingefahren), möchte ich an dieser Stelle auf die Akademie verweisen. Wenn Kroenke wirklich kein Interesse an einer langfristigen Wettbewerbsfähigkeit mit den größten Vereinen Europas hätte, hätte er die Sanierung der Akademie in Hale End sicherlich nicht gebilligt. Denn Mittelmäßigkeit lässt sich durchaus halten, ohne eine der weltbesten Ausbildungsstätten für Fußballer zu bauen. Die Talente in Hale End werden nicht nur im Fußball ausgebildet. Jeder, der einen Vertrag erhält, soll seine GCSEs (also die Mittlere Reife) bestehen und tut dies, laut dem Verein, im Durchschnitt besser als von seiner Schule erwartet. Arsenal ist durchaus bewusst, dass die meisten der jungen Spieler keine Profifußballer werden und misst der akademischen Ausbildung ebenso viel Bedeutung wie der fußballerischen bei. All dies spricht für die Klasse, die Arsenal zeigt und ausmacht, und wäre absolut nicht notwendig für einen Eigentümer, der ausschließlich daran interessiert ist, mit nur der nötigsten Investition des Vereins so viel Geld aus selbigem zu ziehen wie möglich. Abgesehen davon ist es nicht ungewöhnlich, dass Eigentümer kein Eigenkapital in ihren Verein stecken. Der Anstieg in Scheichs, Ölmagnaten und ganzen Staaten, die Fußballclubs kaufen, täuscht darüber hinweg, dass der Eigentümer traditionell zuallererst Verwalter und nicht Investor ist. Dass Geld allein keinen Erfolg bringt, kann man außerdem an Manchester United sehen, die, trotz im Transfermarkt ausgegebener Unsummen, weniger Erfolg als wir seit dem Ruhestand von Sir Alex Ferguson hatten.
Natürlich wäre es mir lieber, wenn Kroenke mehr Enthusiasmus zeigen würde und wenigstens ein bisschen Geld in den Verein investieren würde, wenn Arséne Wenger nicht jede einzelne Entscheidung ohne Hilfe und Kontrollinstanz treffen würde und wenn wir in einem Transferfenster endlich mal alle unserer Probleme beheben würden und nicht nur zwei Drittel. Aber dafür möchte ich nicht in Kauf nehmen, sagen zu müssen, dass der Eigentümer meines Vereins die Pressefreiheit in seinem Land einschränkt, über halbseidene Wege an sein Vermögen gelangt ist und Vladimir Putin unterstützt.
Jojo Waack
Ein Abendspiel in der Europa-League. In Osteuropa. Und Vlad Dracula ..äh, Dragomir ist zum ersten Mal im Kader bei Arsenal. Passt …
Aber er sitzt natürlich auf der Bank:
Ospina, Holding, Mertesacker, Mustafi, Nelson, Elneny, Willock, Maitland-Niles, Wilshere, Walcott, Giroud
Subs: Macey, Dasilva, Gilmour, McGuane, Dragomir, Akpom, Nketiah
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What a bench – aber bei der skandalösen Ansetzung des West Brom Spiels kein Wunder. Und das nächste Spiel ist ja schon Sonntag früh. Oder um mit Hasenhüttl zu sprechen ´Ein Schelm, wer Böses dabei denkt´…
Ja, heute ist auch Fußball: League Cup gegen die Doncaster Rovers (20.45 Uhr, live bei DAZN). Für die einen ist es Duplo, für die anderen … äh, egal, aber wenn wir die Europa League gewinnen wollen, müssen wir vorher auch mal den Ligapokal holen. Macht Mourinho ja auch immer so …
Es ist ja Pokal und Doncaster hatte gleich mal gefragt, ob sie mehr als 3.000 Tickets haben können. Und zack, bekommen sie 5.500 – und sie hätten auch 9.000 haben können (15% sind machbar im englischen Pokal). Fragt man sich doch, wieso es letzte Woche nicht möglich war, die Uefa zu umgehen und für entspanntere Verhältnisse zu sorgen …
Doncaster liegt im Norden in Yorshire, hat gut 100.000 Einwohner und einen Zuschauerschnitt von 6.000 – da sind 5.500 für Mittwochabend schon nicht schlecht. Aktuell spielen die Rovers in der dritten Liga (League 1) und dort auch eher schlecht als recht. Als größter Vereinserfolg steht die Drittligameisterschaft 2013 zu Buche – die Frauenabteilung (Doncaster Rovers Belles) ist da deutlich erfolgreicher: 2 x Meister, 6 x FA Cup – die waren in den 1990ern die Toptruppe im Frauenfußball, bevor die Arsenal Ladies danach jahrelang alles an die Wand gespielt haben.
Einmal bislang hat Doncaster gegen Arsenal gewonnen – das war allerdings 1902 in der damaligen zweiten Liga. Nach 1903 gab es nur Begegnungen im Ligapokal: 1953 4-0, 1987 ein 3-0 und 1-0 und 2005 ein 2-2.
Letzteres war ziemlich bemerkenswert: zum einen fand es quasi im Anschluß an das auf ewig beste Fußballspiel aller Zeiten statt und zum anderen hatte Arsenal damals sehr viel Glück – der Ausgleich zum 2-2 durch Gilberto fiel erst in der 120. Minute, und da in der Nachspielzeit. Dusel ohne Ende. Das Elferschiessen wurde dann dank Almunia 3-1 gewonnen.
Damals war das Spiel in Doncaster, heute im Emirates. Voll wird´s nicht, trotz Ticketpreisen von 10 und 20 Pfund. Im Upper Tier ist ziemlich viel Luft, aber das sieht man ja nicht im TV (aber immerhin: 35-40.000 werden es auf jeden Fall und das ist immer noch deutlich mehr als die 23.000, die die Spuds gestern hatten). Vielleicht lassen sich die Anwesenden ja wieder ein wenig anstecken von spaßhabenden Auswärtsfans wie eben letzten Donnerstag.
Trainer bei Doncaster ist übrigens der Sohn von Alex Ferguson (Darren). Dem wurde mal ne größere Karriere vorhergesagt, wird aber wohl vorläufig nichts. Und heute sollte sich da ja wohl nichts dran ändern.
Wir spielen wieder mit einer B-Elf, Wilshere und Chambers starten auf jeden Fall, womit unsere Elf evtl so aussieht:
Ospina / Chambers, Mertesacker, Holding / Maitland-Niles, Elneny, Wilshere, Willock / Nelson, Giroud, Walcott
Wird hoffentlich ein unterhaltsamer Kick. Viel Spaß dabei!
Arsenal survived a Carling Cup scare after Gilberto’s last-gasp goal forced a penalty shootout against Doncaster, which the Gunners won 3-1.
Rovers took a fourth-minute lead when Michael McIndoe squeezed the ball home but Quincy Owusu-Abeyie’s deflected shot forced extra-time.
In the 104th minute Paul Green put Rovers ahead but Gilberto tucked in Emmanuel Eboue’s cross at the death.
That set up spot-kicks, with Manuel Almunia the star as the Gunners won it.
- Arsenal boss Arsene Wenger:
„We showed a good Arsenal spirit and fought until the last seconds of the game and were rewarded.„I am very pleased with the spirit of the team and I feel at Newcastle, against Chelsea and tonight we have showed that great spirit.„The team is back on track and the team is ready to do well again.“
Doncaster: Budtz, Fenton, Foster, Stephen Roberts, McDaid, Coppinger (Neil Roberts 102), Thornton (Green 85), Ravenhill, McIndoe, Guy (Oji 115), Heffernan.
Subs Not Used: Fortune-West, Nielsen.Booked: Fenton, Ravenhill, McDaid.
Goals: McIndoe 4, Green 104.
Arsenal: Almunia, Eboue, Senderos, Djourou, Cygan, Hleb, Song Billong, Silva, Owusu-Abeyie (Larsson 78), Van Persie (Bendtner 33), Lupoli (Gilbert 106).
Subs Not Used: Poom, Muamba.
Booked: Cygan, Djourou.
Goals: Owusu-Abeyie 63, Silva 120.
Attendance: 10,006
Referee: P Dowd (Staffordshire).
- BBC, 21.12.2005
(ach ja, welches Spiel ist eigentlich gemeint mit dem besten und so: St. Pauli gegen Hertha. 4-3. Nach Verlängerung. Im Pokal. Mehr geht und ging sportlich wie emotional nicht. Aber das war doch klar, oder?)
Eins muss man den Kölnern ja lassen: Sich den rot-weißen Schal so zu binden, dass die Farben zwar sofort ins Auge stechen, das Wappen aber unter der Jacke versteckt bleibt, ist ziemlich clever. Komplett ohne jegliche Ahnung von den Grundregeln der englischen Fußballstadien anzureisen, jedoch weniger. Selbst wenn ein Auswärtsspiel in London beim besten Club der Welt für die meisten FC-Fans wahrscheinlich ein einmaliges Erlebnis ist, das man nicht verpassen möchte, sollte es nicht zu viel verlangt sein, ohne Ticket draußen zu bleiben und Stewards und Tore in Ruhe zu lassen. Arsenal hätte auf jeden Fall mehr Tickets freigeben können (wenn auch keine 20 000), vor allem, da klar war, dass das Stadion nicht voll werden würde. Dieser Fehler entschuldigt aber weder Gewalt gegen Menschen (obwohl das ganz ausdrücklich nur eine Minderheit war und alle Kölner, die ich gesehen habe, äußerst umgänglich waren) noch pseudo-journalistische Artikel in deutschen und englischen Zeitungen über den Verfall der Fankultur auf der jeweils anderen Seite des Kanals.
Dass das Spiel dank der Auswärtsfans um eine Stunde verschoben wurde und 45 Minuten lang niemand ins Stadion hinein- oder aus dem Stadion herausgelassen wurde, ist wahrscheinlich das Ärgerlichste an diesem ganzen Abend für die meisten Arsenalfans, vor allem für diejenigen, die einen langen Heimweg haben, am nächsten Tag arbeiten müssen und deswegen trotz gekaufter Karte nicht zum Spiel gehen konnten beziehungsweise ungewöhnlich früh (selbst für Emirates-Verhältnisse) das Stadion verlassen mussten.
Trotzdem war der home support – bis auf die letzten 20 Minuten der ersten Hälfte – den Kölnern oft genug mehr als gewachsen, jedenfalls von meinem Platz aus (ich habe gehört, dass das im Fernsehen nicht so rüberkam). Das Gleiche könnte man auch von der Mannschaft behaupten: Abgesehen von dieser unfassbar dämlichen Verkettung von Unfähigkeit und unglücklichen Umständen von gut zwei Dritteln des Teams, die zu Kölns Tor führte, hatten sie kaum Chancen. Arsenal in der ersten Hälfte aber auch nicht.
Ich werde mit der Dreierkette nicht wirklich warm, vor allem nicht gegen schwächere Teams. Das Fehlen des zusätzlichen Mittelfeldspielers bedeutet einen Verlust in der Ballbewegung, die Wenger sonst immer ausgezeichnet hat. Auch, wenn ein anderer Trainer das vielleicht auch mit einer Dreierkette schaffen würde, sehe ich das bei Wenger nicht kommen. Wenn dann Alex Iwobi gegen 10 Mann hinterm Ball komplett untergeht und weder mit Pässen noch Dribblings auch nur den entferntesten Schimmer eines Lichtes sieht, ist klar, daß das in der Vorwärtsbewegung nichts wird.
Dass wir nach der Umstellung auf die Viererkette sofort besser aussahen, war dann keine Überraschung. Und spätestens mit diesem zuckersüßen linken Fuß von Kolasinac war das Emirates wieder auf den Beinen (nein, nicht buchstäblich – leider). Alexis’ unglaubliches Tor beendete dann die Hoffnungen der Kölner auf ein Europapokalmärchen (wir sollten den übrigens gar nicht ausrichten, sondern nach UEFA-Koeffizient bestimmen, wer gewinnt) und Hector setzte dann das i-Tüpfelchen auf eine gute zweite Halbzeit.
An dieser Stelle möchte ich auch noch mal Maitland-Niles’ Leistung im Mittelfeld (nicht auf dem linken Flügel, da war er als Rechtsfüßer nicht besonders gut aufgehoben) hervorheben, die er beinahe mit einem Tor gekrönt hätte und die ganz offensichtliche Liebe der Fans zu Jack Wilshere, der trotz eher durchschnittlichen 20 Minuten für jede einzelne Aktion mit Applaus und Gesängen bedacht wurde. Ach ja, und props an Timo Horn, der sich erfolgreich in das Goldene Buch der Torhüter, die im Emirates nach anfänglich lethargischen Abstößen plötzlich magischerweise zum Balljungen sprinten können, eintragen konnte. Das ist wohl die Magie des Europapokals.