Kleiner Nachtrag zum Wochenende. Der geneigte Leser hat Carstens Bericht bereits in der Instastory lesen können. Das Fehlen des Beitrags hier geht auf die Redaktion.
„Tsamina mina, eh, eh,
Waka waka, eh, eh,
£60 million down the drain,
Kai Havertz scores again …“
Unser Spiel bei den Bees in Brentford war für mich in dieser Saison das Auswärtsdebut mit Arsenal in der Premier League. Da ich es kaum noch schaffe, ein zweites Ticket für einen fellow Gooner zu beschaffen (unser Erfolg seit der letzten Saison killt uns – ticketwise) fahre ich immer seltener auswärts.
Diesmal hatte ich es geschafft, für mich und unsere London based Goonerette „Marli Cazorla“ ein Ticket zu ergattern. Schließlich sind wir beide Season Ticket holder.
Der Samstag war ein sonniger aber kalter Tag. Nach einem guten Lunch im „White Lion“ in Strout Green fuhren wir mit der District line rüber nach West London bis Gunnersbury und brauchten dann noch 15 Minuten zu Fuß zum Community Stadium.
Nach Kick-Off entwickelte sich ein intensives Spiel, allerdings mit wenig Torraumaktionen. Die Bees waren, wie immer von ihrem dänischen Trainer Thomas Frank, in der Arbeit gegen den Ball gut eingestellt, sehr präsent und eklig und schließen nur wenig zu. Offensiv hätten sie fast von Aarons schlimmem Missgeschick profitiert, als er beim Abstoß den Ball verlor und Declan Rice auf der Linie retten musste. Glück gehabt. Ansonsten hatten wir defensiv fast alles im Griff, kamen offensiv allerdings auch nur zu einigen Halbchancen. Kurz vor der Halbzeit sah es dennoch nach unserem Durchbruch aus, aber der Ref. annullierte das Kopfballtor von Trossard, zu Recht, wegen Abseits.
Die Heimfans trugen nicht sehr viel zur Stadionatmosphäre bei, sie waren bei den wenigen gelungenen Angriffsbemühungen der Bees kurz zu hören, freuten sich aber immer lautstark über unsere vergeblichen Bemühungen. Unser Auswärtsmob war wie immer, loud & proud, allerdings versetzte Arsenals Angriffsspiel auch uns nicht gerade in Exstase.
In der zweiten Hälfte wurde es gefühlt eher schlechter. Spielerisch kamen wir einfach nicht durch und hatten nur zwei Distanzschüsse von Saliba und Rice, die knapp vorbei gingen. Und hatten nochmals Glück, als nach einer Flanke Zini den Kopfball der Bees gerade noch von der Linie kratzen konnte. Auch hier sah Aaron nicht sehr gut aus. Er hatte wirklich ein schwieriges Spiel und man merkte ihm auch bei anderen Gelegenheiten die fehlende Spielpraxis an.
So um die 80. Minute richteten sich die meisten Fans auf ein goalless draw ein. Aber es geschah das, was wir seit der letzten Saison immer wieder von unserer Mannschaft erleben: den unbedingten Willen zum Sieg und den solange, bis der Ref. dreimal gepfiffen hat. Und unser Moment sollte kommen: In der 89. Minute schlägt Saka aus dem rechten Halbfeld eine Flanke auf den langen Pfosten, tief in die six-yard-box, Harvertz läuft wunderbar ein und kann das Leder per Kopf durch die Hosenträger des Torwarts versenken. Der Abend gerettet. Kais Treffer – sein erstes Tor für Arsenal aus dem Feld heraus. Seine Mitspieler und Mikel feierten dies mit ihm natürlich entsprechend. Kai schien auch eine schwere Last von den Schultern gefallen zu sein. Nach all dem Genöhle der „Experten“ und Ungeduldigen, die ihn schon (völlig zu Unrecht) als „60 Millions“-Fehleinkauf abstempeln wollten. Hoffentlich jetzt sein offensiver Durchbruch. Defensiv war er ja vorher schon auf hohem Niveau. Haben nur nicht alle mitbekommen.
Und natürlich unsere Celebrations im Away End: Gefühlt 10 Minuten Stakkato „Waka, Waka“. Hört mal in die Videos rein, die Marli und ich in die pic drop Gruppe (Anm. d. Redaktion: Eine Whatsapp-Gruppe, wo unsere Mitglieder die Eindrücke vor Ort teilen.) geschickt haben! So wurde aus einem kalten, wenig spektakulären Abend in der Fremde doch noch ein absolut geiler Abend. Ich liebe einfach die Fähigkeit unserer Mannschaft, solche Spiele mit Glück und Willen hinten raus noch mit einem späten Tor zu biegen. Und ich kam bis Sonntagabend nicht mehr aus der „Waka, Waka“ – Dauerschleife raus.
Mittwoch steht unser Gruppenspiel zu Hause gegen Lens an. Mit einem Sieg hätten wir die Gruppe gewonnen. Und dann könnten 24 German Gooners, die alle Tickets bekommen haben, nach Eindhoven fahren und entspannt gemeinsam eine geile Auswärtsfahrt erleben. Hoffentlich läuft es so. Ich werde leider nicht dabei sein. Dafür werde ich vorher am 5. Dezember an der Kenilworth Road von Luton Town einer der 1.151 Gooner sein, die das Privileg haben, für dieses Spiel ein Ticket zu bekommen.
Up the Gunners!