Ein Bericht von unserem Mitglied Daniel H.
Die Wolves zu Gast im Emirates, das 5:0 Gala Spiel vom letzten Spieltag der vergangenen Saison noch im Hinterkopf, Anfang Dezember sprich Winter- & Weihnachtszeit in London, die Gunners zurück an der Tabellenspitze – alles angerichtet für einen wundervollen Fußballsamstag in N5.
Wie üblich habe ich mich mit meinem Bekannten (und Dauerkartenbesitzer) aus London getroffen. Da seine Schwiegereltern aus Nordirland das Woodbine Irish Pub einst in höchsten Tönen lobten und das Guinness dort als „the only proper one in London“ bezeichneten, sind wir nach einem Spaziergang von seinem Haus in Hackney durch Nordlondon nach Islington dort eingetroffen, um den Tag zu starten. Wer noch nicht dort war, eine warme Empfehlung für jeden der vor dem Spiel noch mit ein paar fellow Gooners in die Atmosphäre eintauchen möchte.
Unser Ritual beinhaltet es dann am Highbury vorbei in Richtung Emirates zu laufen. Ich hatte wundervolle Tickets in Block 2 Reihe 11 nur wenige Meter entfernt von der Trainerbank und somit von Super-Mik Arteta, weshalb ich mir erhoffte, ihn etwas mehr analysieren und gegebenenfalls sogar verstehen zu können.
Da ich es gewohnt war mindestens Upper Tier zu sitzen, meistens jedoch im oberen Teil des Upper Tiers, hat mich mein Platz komplett in Staunen versetzt. Die Nähe zum Feld, positioniert nahezu auf Kopfhöhe der Spieler, die Beugung, die das Feld von der einen Seitenlinie zur anderen macht (man konnte nicht einmal die entfernte Seitenlinie gut erkennen). Der Platz gab mir ein Gefühl wie es nur sein müsste, dort selbst als Spieler für unseren großartigen Verein aufzulaufen und lies mich somit ein wenig Träumen.
Das Spiel startete hervorragend und hat die großen, eingangs erwähnten Erwartungen vollkommen erfüllt. Ich konnte noch nicht einmal aus meinem Staunen rauskommen, als eine traumhafte Kombination von Anfang bis Ende initiiert und orchestriert von unserem Starboy Bukayo direkt nach 6 Minuten zum 1:0 für the Arsenal führte. Vollkommen überwältigt über diese tolle Kombination, die Körpersprache und Sicherheit unserer Spieler und weiterhin dem Platz, auf dem ich saß, brachte eine weitere Arteta-ball Kombination aus Zinchenko, Jesus und Ødegaard uns bereits das zweite Tor nach lediglich einmal 13 Minuten.
Es sah alles so aus, als würde es ähnlich wie am 28. Mai 2023 in eine weiterer Heimspiel Gala gegen Wolves enden. Wir kontrollierten in gewohnter Manier das Spiel – ich parallel dazu meine Emotionen und mein Staunen. Die Stimmung war sehr gut, wir sangen und erfreuten uns an einem herrlich sonnigen Nachmittag in London. Das Spiel führte dann eher unspektakulär in die Halbzeit und sollte auch so weiter gehen.
Die zweite Halbzeit bot dann zwar noch ein paar weitere ganz gute Gelegenheiten das Spiel vorzeitig zu entscheiden, jedoch waren die Chancen aber auch die gesamte Performance im zweiten Abschnitt des Spiels nicht konsequent genug zu Ende gespielt – weshalb es lang beim Stand von 2:0 blieb. Durch einen groben Ballverlust von Zinchenko und einem wunderschön abgeschlossenen Treffer konnten die Wolves sogar noch einmal kurz vor Ende auf 2:1 verkürzen, am Ende haben es die Jungs aber dennoch geschafft – wenn auch aufgeregter als erhofft – die 3 Punkte in N5 zu behalten. In vergangenen Zeiten hätte man sich üblicherweise noch das 2:2 in der 95. Minute gefangen, aber eben nicht mehr 2023 mit dieser abgezockten Truppe.
- Da ich Arteta sehr gut beobachten konnte 3 Punkte, welche ich festgestellt habe:
Ich habe mich gefragt, wie gut man ihn auf dem Platz hört. Selbst als er in Richtung Trainerbank brüllte, konnte ich auf Reihe 11 nichts davon hören oder geschweige denn verstehen. Somit muss seine Kommunikation auf dem Platz mit den Spielern durch seine Gebärdensprache + Gedankenübertragung funktionieren, anders lässt es sich für mich nicht erklären - Arteta sieht Dinge weitaus, bevor sie passieren oder anders gesagt er fordert Handlungen von Spielern, welche in dem Moment, in dem er sie fordert, gar nicht offensichtlich erscheinen und dann wenige Sekunden später ganz eindeutig die absolut richtige Wahl sind oder gewesen wären. Ganz auffällig war dabei, wie oft er einen Seitenwechsel gefordert hat, bevor dieser überhaupt möglich gewesen wäre oder realistisch funktioniert hätte
- Allgemein war sein auftreten ruhiger als man es gegebenenfalls im TV wahrnimmt. Vermutlich hat hier auch das frühe 2:0 dazu beigetragen, aber ich hätte ein aufgeregteres Verhalten erwartet als tatsächlich beobachtet
Spieler des Spiels: Martin Ødegaard
Für mich und auch die Fans ganz klar unser Kapitän. Eine Sache, die mir oft zu kurz kommt in all den Analysen und der Euphorie: Ødegaard ist für mich unser absoluter Erfolgsgarant. Ist er „on top of his game“, spielen wir hervorragenden Fußball und gewinnen. Sollte er einmal abwesend sein und möglicherweise vom Gegner aus dem Spiel genommen werden, dann haben wir massive Probleme in der Offensive.
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Carsten ist vor Ort und wird uns hoffentlich eindrucksvolle Berichte und Bilder von der Kenilworth Road von einem Spiel liefern, welches mit Sicherheit viel versprich