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It’s Champions League time again! Und ausnahmsweise wurden wir, obwohl 2. in der Gruppe, nicht gegen eins der besten 3 Teams der Welt gezogen. Auf dem Papier sind wir Monaco sogar überlegen, aber es ist die Champions League, man kann also kein einfaches Spiel erwarten.

Monaco ist das Chelsea Frankreichs: Kurz vor dem Bankrott und in der 2. Liga hat ein russischer Milliardär, Dmitri Rybolowlew, den Klub gekauft und nach dem Aufstieg sofort Weltklassespieler wie Joao Moutinho, Falcao und James Rodriguez verpflichtet. Dann allerdings hat er sich von seiner Frau geschieden und musste ihr mehr als 2 Milliarden Euro Abfindung zahlen, was seine Pläne für Monaco veränderte. Nachdem Falcao an United verliehen wurde und James Rodriguez nach Madrid gewechselt ist, sieht die Mannschaft nicht mehr ganz so furchteinflößend aus.

Trotzdem darf man sie nicht unterschätzen. Monaco ist mit nur 4 Toren und 1 Gegentor als Tabellenerster aus der Gruppe C (Monaco, Bayer Leverkusen, Zenit St. Petersburg, Benfica) herausgekommen und hat zusammen mit St. Etienne und Olympique Lyon die beste Defensive der Liga (19 Gegentore in 24 Spielen). Sie spielen normalerweise mit einer recht hohen Linie, die in der Verteidigung von 2-3 Mittelfeldspielern verstärkt wird und so schwerer zu durchbrechen ist. Die Verteidiger sind zwar jeder für sich nicht besonders gut, aber da Monaco mit einer Art „Solange wir kein Tor kassieren, haben wir wenigstens ’nen Punkt“-Philosophie spielen, wird nicht besonders viel Wert auf die Offensive gelegt. Im Angriff steht mit Berbatov ein alter Bekannter, er spielte schon bei Tottenham und Manchester United. Nach den Abgängen von Falcao und James Rodriguez ist Monaco in der Offensive nicht mehr hochkarätig besetzt, aber trotzdem nicht zu unterschätzen. Bernardo Silva ist der Dreh- und Angelpunkt ihrer Offensive, er leitet ihre Konter ein, beteiligt sich am Aufbauspiel und ist auch ab und zu vor dem Tor zu finden. Yannick Ferreira Carrasco, ein belgischer U-21-Nationalspieler, könnte für unsere Defensive am gefährlichsten werden. Er ist schnell, quirlig und schießt auch gerne mal von außerhalb der Box.

Mit Monaco trifft Wenger auch auf eines der Teams, die er vor seiner Zeit bei Arsenal trainiert hat. Seitdem hat sich aber einiges geändert und wir sollten durchaus in der Lage sein, Monaco zu schlagen. Sie haben zwar eine gute Defensive, aber gegen Özil, Sanchez, Walcott, Giroud und Cazorla ist wahrscheinlich keine Abwehr der Welt gefeit.

 

Up The Arsenal!

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So macht man gute Miene zum guten Spiel.

Sowohl Le Bob als auch Santi haben später beteuert, daß sie keine Ahnung hatten, was für ein Schild ihnen diese wohlinformierte Fußballexpertin da für´s Foto hingehalten hat … naja, was sagt man nicht alles für die Medien …

Ganz nebenbei ist 2015 20-jähriges Jubiläum: 1994/95 war die letzte Saison, in der die Spuds das letzte Mal vor Arsenal in der Tabelle landeten (die 7., wir 12. – ja, so etwas gab es vor Wenger)

 

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Jedes Jahr zwischen Januar und März, wenn es sehr schief läuft auch im April, also immer dann ,wenn Arsenal mal wieder droht den Anschluss an die Top 4 zu verlieren, steigt ein ganz bestimmter Tscheche wie ein Phönix aus der Asche. Für 2-3 Monate wird dann eines der größten Ex-Talente Europas zu Ronaldinho und verzaubert jeden mit No-look-passes, Übersteigern, genialen Pässen und unglaublichen Volleys. Aber wieso hat Tomas Rosicky diese Form noch nie über Monate oder sogar Jahre gehalten?

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Schon mit 8 Jahren ist Rosicky von einem kleinen Klub in Prag zu Sparta Prag gewechselt. Er kam dort schnell ins erste Team und gewann 2 Meisterschaften. Durch sehr gute Leistungen lockte er die größeren erosicky2uropäischen Klubs an und wechselte im Januar 2001 für damals enorme 15 Millionen Euro zum BVB. Er avancierte sofort zum Leistungsträger und gewann die deutsche Meisterschaft und stand im UEFA-Cup Finale auf dem Platz. Da der BVB in finanzielle und sportliche Probleme geriet, mussten die Stars verkauft werden. Trotz Interesse von Chelsea verpflichtete Arsenal Rosicky im Sommer 2006 für 10 Millionen Euro. Dann fing alles an, schief zu gehen. Nach einer durchwachsenen ersten Saison verletzte sich Rosicky und fiel für fast ein Jahr aus, was ihn auch die EM 2008 kostete. Durch seine Verletzung wirkte er auch in der Saison 2009/2010 nicht wirklich mit. Sein Tiefpunkt war die Saison 2012/2013, als Rosicky wettbewerbsübergreifend nur auf 16 Einsätze kam. Seitdem konnte er sich durch die Ankunft von Cazorla und Özil nie wirklich einen Startplatz erspielen, auch wenn er immer wieder mal in die Mannschaft durchbrach. Zu diesen Gelegenheiten spielte der „kleine Mozart“ dann wie befreit und schoss Tore, die noch für Monate auf Twitter und Vine kursieren würden. Er war es, der den Sieg gegen die Spurs im FA Cup sicherte und Arsenal den Weg ins Finale ebnete. Doch mit 34 (er ist, kaum zu glauben, der älteste Spieler des Klubs) ist er nicht mehr so frisch und ausdauernd wie früher, noch dazu ist die Premier League sehr körperbetont und Rosicky ist vieles, aber nicht der große Bruder von Hulk.

Was wäre gewesen, wenn Rosicky nicht so sehr vom Verletzungspech verfolgt worden wäre? Das kann niemand mit Klarheit sagen, aber man kann vergleichen: Theo Walcott ist ein halbes Jahr vor Rosicky zu den Gunners gewechselt und hat von allen Spielern im ersten Team am öftesten gespielt. Walcott ist, wenn fit, einer der besten Rechtsaußen der Liga und in Englands Nationalteam definitiv gesetzt. Beide werden von den Fans geliebt, Rosicky ist mit seiner Liebe zum Rock und seinen regelmäßigen Auftritten in der Arsenal-Band zur Identifikationsfigur geworden. Ohne sein Pech wäre Rosicky vermutlich eine der Legenden des Vereins, aber so wie es jetzt aussieht wird er wohl nur eine Randnote bleiben, wenn auch eine sympathische und ab und zu geniale.

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Nun sind wir wahrlich etwas spät mit unserem Jahresrückblick. Das neue Jahr steht ja schon wieder gut im Saft – W2 D0 L1. Eine Siegesquote von satten 66,6%. Gar nicht so schlecht eigentlich. Das Spiel gegen Mordor kann als Ausblick in bessere Zeiten fungieren, wenn – ja wenn – wir uns am Sonntag gegen die Scheichs angemessen präsentieren. Fingers crossed.

Zurück zum eigentlichen Thema – Arsenal Germany hat ein weiteres, sehr erfolgreiches Jahr hinter sich. Viele neue Gesichter sind dazu gekommen und sollten uns bei der Arsenalisierung des Abendlandes mit Mut und unbändigem Eifer zur Seite stehen. Nachdem sich einige Mitglieder bereits die Spiele gegen Palace, Yernited und Bayern (Home) angesehen haben, folgte kurz darauf die erste gemeinsame Gruppenfahrt des Jahres.

SUNDERLAND (HOME) – Gruppenfahrt I –
Das Spiel gegen die Black Cats im Ashburton Grove, dass wir ungefährdet mit 4:1 gewannen, sahen 30 unserer MitgliederInnen. Was jedoch viel interessanter war als das Spiel selbst, war die Enthüllung der Dennis Bergkamp-Statur vor dem Spiel. Und „God“ höchstpersönlich war anwesend. Ehrfurcht und Dankbarkeit erfüllten die klare Februarluft rund ums Grove. Stefan H. schaffte es, sein 2006er-Highbury-Memorial-Shirt mit der Unterschrift DB10’s versehen zu lassen. Freudentränen tiefer Dankbarkeit liefen innerlich im sächsischen Frohgemut zusammen.

Im Anschluß an das Spiel kam es zu innigen Sympathiebekundungen mit den derweil legendären Away Boys und deren Frontfrau. Das Gunners Pub war kurzzeitig in germanische Klangfärbungen gelullt während die davon unbeeindruckte Bardame gewohnt lässig an ihren Schankhähnen hantierte. Es wurde gelacht, getrunken,gesungen und posiert. Einstand demnach mehr als gelungen.

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Bayern München (AWAY) – Champions League Achtelfinale –
Da die wundervolle Münchner Hauptstadt immer eine Reise wert ist, dachten wir uns, dass uns das dieses Jahr wieder eine Arsenal Germany-Reise wert sein sollte. Das Ergebnis vom Hinspiel in London (0:2) trübte die Vorfreude ein wenig – ne, nicht ein bisschen um ehrlich zu sein. Aus allen Teilen der Republik (und aus GANZ Europa) strömten die Verfechter der Kanoniere – quasi die neuen Beschützer der Arsenal’ischen Vorherrschaft im Augustinerkeller – in die bavarischen Straßen um ein weiteres Mal unter Beweis zu stellen, dass die Red Army bisher noch jede Stadt eingenommen hat. Obgleich auch nur für 24 Stunden. Es war ein Freudenfest. In sanfter Alkoholschwangerschaft wurden Lieder geschmettert, neue Freundschaften gefestigt und Sprachbarrieren niedergestoßen. Bayern? Man sah und hörte sie nicht. Sie wurden in ihren sicher geglaubten, heiligen Hallen, dem Augustinerkeller, in Grund und Boden gesungen. Ein Brite markierte ganz Gentleman-like mit einer sanften Urinausschüttung – direkt vor 3 Polizisten wohlgemerkt – gegen 16 Uhr sein Revier: die Mülltonne an einem Mast ca. 10 Meter vor’m Eingang des Augustiner. Die Menge jubelte, wollte zu einem inbrünstigen „He pisses where he wants“ ausholen. Vergebens.

Die Polizeieskorte zur U-Bahn am Marienplatz war deutlich größer als unsere kleine Truppe von ca. 100 Goonern, die den Aufbruch gen Stadion verschlafen hatte. Gut – wir waren schon ziemlich laut. Das Spiel verkam leider etwas zur Nebensächlichkeit und wir schieden schlußendlich mit einem 1:1 im Achtelfinale der Champions League aus. Aber was für ein Trip!

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Hull City FC (Wembley) – FA-CUP Finale & Jahreshauptversammlung 2014 in Hamburg –
Ein Tag, der mit Sicherheit einen festen Platz im Geschichtsbuch von Arsenal Germany finden wird. Wieder sollten German Gooners aus der ganzen Republik – von Berlin über Hamburg, Köln, Frankfurt und München – zusammenkommen und etwas Unvergleichliches erleben. Die erste Trophäe seit geschlagenen 9 Jahren. N E U N  J A H R E. Wenn Ihr nicht dabei ward, könnt Ihr Euch trotzdem vorstellen, was das für uns alle bedeutet hat und was für eine Eruption es hervorrief. Hamburg verfiel im Chaos. Strassenzüge rot-weißer Feierlichkeiten sollten bis tief in die Nacht das Stadtbild beherrschen. Autos wurden auf offener Straße ausgebremst. Menschen lagen sich in den Armen und hatten wieder Hoffnung. Es war ein Gefühl der Gerechtigkeit gepaart an der Gewissheit, nun nicht mehr lesen zu müssen: „It’s been 9 years since Arsenal have last won a trophy!“. Ziemlich schräge, spontane Tanzeinlagen wurden präsentiert, das Interior der Paddy’s Bar kurzerhand umgestaltet, die Kellnerin mit sanftmütigen Blicken bezirzt und Straßenschilder aus der Angel gehoben. Ihr merkt – ich übertreibe ein wenig. Es war ein unfassbar grandioser Tag, den wir gemeinsam zelebrieren konnten. Und wie wir das taten. „She wore, she wore, she wore a yellow ribbon…“. Wir haben geglaubt – und es wurde wahr. Der Pokal kam nach Highbury. Danke, Santi Cazorla. Danke, Laurent Koscielny. Danke, Aaron Ramsey. Und vor allen Dingen: Danke, Arsenal!

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Hier noch ein Zusammenschnitt der Veranstaltung in einem Youtube-Video:

Daneben haben wir – im Vorfeld natürlich – einen neuen Vorstand gewählt und wichtige Themen diskutiert. Den Vorstand findet Ihr hier:
Vorstand Arsenal Germany

Besonderer Dank geht an dieser Stelle nochmals an Marten, Ralf und Uwe, die sich aus eigenem Willen aus dem Vorstand verabschiedeten. Danke für Eure großartige Arbeit!

Nächste Woche geht es weiter mit dem zweiten Teil unseres Jahres 2014.

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Die Kölner müssen jetzt stark sein – unser Protagonist ist den Fohlen aus M’Gladbach zugetan. Im Zuge eines UEFA-Cup-Spiels 1996 mussten eben jene im Highbury gegen Adams, Parlour, Bergkamp und Co. ran. Gefesselt von der Atmosphäre im und um das Stadion herum, verlor Uwe sein Herz an den AFC. Seine Frau sollte später auch konvertieren und im türkischen Lieblingspub der Beiden hat man derweil ebenfalls eine Arsenal-Zone eingerichtet. Trefft Uwe:


Geschrieben von Uwe Förster


Bevor es losgeht, zahl ich erst mal drei Euro ins Phrasenschwein. Der erste Besuch im Stadion ist prägend! Wenn man am linken Niederrhein geboren und aufgewachsen ist, ist die Raute im Herzen eigentlich einfach da. Aber als kleiner Bub ist man ja noch beeinflussbar – das dachte mein Vater zumindest. Immer wieder hörte ich Loblieder aus alten Schalker Tagen und glaubte das sogar. Am 01. April 1972 durfte ich die Schalker dann auch live erleben. Dummerweise (für meinen Vater) auf dem Bökelberg. Die Raute brach durch. Ja, ihr lest richtig: the days in black and white. Farbfernseher hatten wir noch nicht. So verfolgte ich die glorreichen Jahre meist am Radiogerät. Den Kinderschuhen entwachsen erlebte ich das UEFA Cupfinalheimspiel gegen Eintracht Frankfurt 1980 und das DFB Pokalfinale gegen die Bayern 1984 dann als Fanhighlight live. Schon damals wussten wir, dass auch auf der Insel Fußball gespielt wird. Kicker sei Dank. Jedoch hießen die Vereine, die man vom Namen her kannte, eher Nottingham Forrest und Liverpool.

Es wurde insbesondere international eher ruhig, was die Auftritte der Fohlen betraf und erst Mitte der 90 er Jahre gab es wieder so etwas wie Aufbruchstimmung. Der DFB Pokal wurde gewonnen. Als ich das Buch Fever Pitch las, erkannte ich mich quasi wieder. Die verlorenen Endpiele 1980, 1984 und 1992, diese unbändige Freude 1995 als ich endlich mal mit Tränen der Freude im Stadion stand. Oder die Situation, als ich eine Karte für’s Endspiel 1992 ergattert hatte, jedoch meine Frau für diesen Termin ausgezählt war. Ich habe da gesagt, ruf doch einfach in Berlin an, die freuen sich, wenn sie im Stadion so eine freudige Nachricht über Lautsprecher verkünden dürfen. Und zum Namen unseres Sohnes: der erste Torschütze der Borussia sollte der Namensgeber werden. Damals hatten wir im Sturm noch Bachirou Salou und ich erinner mich noch heute, wie meine Frau gebibbert hat. Nun ja – es endete 0:0, mein Sohn wurde 14 Tage früher geboren und heißt einfach nur Dennis. Aus heutiger Sicht betrachtet, ist die Namensgleichheit mit einem unserer Heroes ein erstes Zeichen, was noch kommen sollte. 1996 war also mein erstes internationales Jahr mit dem VfL und so reiste ich nach Rotterdam (die widerlichsten Fans der Welt) und nach London. Ich meine mich erinnern zu können, dass wir über ein Privatgelände ins Stadion gelangt sind.

Arsenal Mönchengladbach

Keine Zäune, kaum Polizei und die gegnerischen Fans nur durch ein paar Treppenstufen von uns getrennt. Da ich natürlich schon von Hooligans gehört hatte, war mir damals recht mulmig zumute. Um so erstaunter war ich, als wir in der Halbzeit gemeinsam mit den Arsenal-Fans Bier tranken. Die Atmosphäre war unbeschreiblich. Jede gelungene Aktion, jeder Einwurf oder Eckball wurde frenetisch bejubelt. Ich sah u.a. Seaman, Parlour, Wright und einen gewissen Dennis Bergkamp. Und meine drei Euro für’s Phrasenschwein waren wieder fällig. Highbury hatte mich gefangen! Fuck off Nottingham, fuck off Pool! Ich kam als Preuße und ging als Gooner.

2001 kaufte ich mir dann mein erstes Trikot. Wäre ich klein und grün gewesen, hätte ich nicht für mehr Verwunderung im Ort sorgen können. Wie kann denn jemand mit einem englischen Trikot rumrennen und dann auch noch ’nen Holländer hinten drauf stehen haben?
Um die Spiele usw. zu verfolgen, blieb eigentlich nur der Kicker. Dann gab es Premiere, doch Dank Ballack meist nur Chelsea. Und dann hatte auch ich das Internet entdeckt – und Arsenal Germany.   

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Meine Leidenschaft geht mittlerweile so weit, dass ich genauso oft in der Arroganz Arena war, wie im Borussia-Park. Im Stadion der kleinen Borussia sogar noch öfter. Selbst am Urlaubsort in der Türkei gibt es seit drei Jahren einen „Arsenal Pub“. Wenn Arsenal spielt, haben alle anderen Urlauber Pech gehabt. Keine Konferenz, keine Bundesliga. Zu Hause haben sich mittlerweile auch alle damit abgefunden, dass die Fußballwelt nicht nur schwarz-weiß-grün ist. In meiner Stammkneipe klebt ein AFC Aufkleber hinter der Theke und ich darf zu Livespielen alles in unseren Farben dekorieren.

Zum Glück ist auch ein wenig von meiner Begeisterung auf meine Frau übergesprungen – sicherlich auch der vielen netten Leute bei Arsenal Germany wegen. Nun hocke ich hier und fiebere dem Boxing Day entgegen. London wir kommen!

AFC GER Munich 2014 High-Res

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Das war ein Spiel zum Genießen. 2-0, clean sheet und ein Tor nach einer Ecke. Natürlich hat Alexis getroffen, wie sollte es auch anders sein? Ich hoffe, dass er gegen Stoke geschont wird, gegen die Orks (Das Innenverteidigerduo „Die zwei Türme“) wäre mir Giroud vorne lieber. Rosicky (der älteste Spieler des Clubs, man mag es nicht glauben) hat für einige Probleme in der eigentlich ganz stabilen Hull-Abwehr gesorgt und Theo hat seinen ersten Start seit genau 12 Monaten gemacht. Coquelin hat ein gutes Spiel gehabt, auch wenn er sich eine unnötige gelbe Karte abgeholt hat.

Darf ich mit den guten Nachrichten fortfahren? Welbeck, Giroud, Arteta, Ramsey und Özil (Ja, DER Özil) könnten – wenn alles gut geht – gegen Stoke wieder spielen! Langsam kommen wir wieder auf Spur, was die Verletzungen angeht. Sanogo geht es auch wieder gut, er soll aber verliehen werden. Wilshere scheint gut voranzukommen. Zu Diaby sage ich mal nichts, die Sache ist gegessen, fürchte ich. Seine großen Verletzungen sind zwar weg, aber er fällt immer wieder mit kleinen Verletzungen aus.

Auch ohne Verletzungen sieht unsere Abwehr sehr dünn aus, deswegen brauchen wir dort sehr dringend Verstärkung. Einer der Namen, die bei einer kurzen Suche nach Arsenal-Gerüchten auftaucht, ist Loic Perrin. Wer ist das? Das lässt sich relativ einfach recherchieren. Perrin ist 29 und Kapitän bei Saint Etienne, einem Erstligaklub in Frankreich. Er ist Innenverteidiger, kann aber auch auf der rechten Seite und als defensiver Mittelfeldspieler spielen. Perrin hat noch kein Spiel für die Nationalmannschaft bestritten, ist aber für die Jugendmannschaften aufgelaufen. Er selbst hat bestätigt, dass Arsenal ihn angesprochen hat. Saint Etiennes Manager hat dazu gesagt, dass Perrin ein „spezieller Fall“ ist und er bei einem „speziellen Angebot“ den Wünschen von Perrin nicht im Wege stehen dürfte. „Speziell“ dürfte in Perrins Fall um die 9 Millionen sein, denn sein Martkwert liegt momentan bei ungefähr 6 Millionen. Er hatte eine sehr gute erste Saisonhälfte in der Ligue 1 und wäre in jedem Fall eine brauchbare Addition zu unserem sehr dünnen Kader. Außerdem ist er der wohl wahrscheinlichste Transfer, den wir in diesem Monat an Land ziehen können, es ist immer noch Januar und große Namen wechseln jetzt nur selten.

Als nächstes begrüßen wir die Orks in unserem Stadion und ich hoffe auf eine ordentliche Leistung, denn falls es noch nicht alle mitbekommen haben sollten: Wir sind in der Tabelle unter Tottenham! Das müssen wir so schnell wie möglich beheben. Dank der schrecklichen Abwehrleistung gegen Southampton (Szczesnys Platz in der ersten 11 ist erstmal weg) sind wir 3 Punkte von der Top 4 entfernt, das sollte aber zu schaffen sein. Denn wenn eines sicher ist, dann, dass Arsenal, wenn es um die Top 4 geht, die härtesten Typen aus London hat.

Up The Arsenal!

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Der Schrei nach einem neuen Trainer wird in Zeiten sportlichen Misserfolgs immer schneller immer lauter. Auch wenn sportlicher Misserfolg auf einem hohen Niveau, wie bsp. besser als Platz vier, eingeordnet werden kann, fragt sich, ob ein Wechsel stets immer alles besser macht. Kehren neue Besen besser? Damit mich hier niemand falsch versteht. Platz vier ist nicht titelgleich und auch nicht genug.

Bei Arsenal ist man es über die letzten Jahre hinweg ja aber beinahe schon gewohnt, dass die konstante Kritik an Arsene Wenger zum Alttag der Schreiberzunft, wie auch einiger Fangruppen gehört. Nicht das ich es nicht für angemessen und gerechtfertigt halte berechtigte Kritik zu üben oder gar Transfers oder taktische Marschrouten in Frage zu stellen. Doch müssen immer alle aus ihrem Loch gekrochen kommen, wenn es gerade nicht rund läuft bzw. man im Inbegriff ist die Saison zum Guten zu wenden? Ein schönes Beispiel dafür ist der nette Herr Usmanov. Kaum ist die Siegesparade nach dem FA Cup Sieg um, wird die Kritik von ihm an Wenger wieder lauter. Doch ist jene aus einem wirkliches Interesse am Verein getrieben oder nur ein Versuch/ein Weg seinen finanziellen Einfluss im Verein endlich zu festigen und auf breiteres Fundament zu stellen? Sind es nicht nur plakative Aussagen auf dem Niveau von Mail&Co.?

Wie auch immer man es bewerten möchte springen viele, aus Presse und Anhängerschaft, darauf an. Rufe nach Trainern wie Jürgen Klopp werden laut, die Nachfolge bereits fest eingeplant. Nach dem Sturz des BVB auf den letzten Tabellenplatz verstummten diese jedoch urplötzlich wieder. Warum? Ist er nun kein guter Trainer respektive Nachfolger für Wenger mehr? Oder passt es nicht ins Bild einen Trainer, der ohne Zweifel sehr viel Qualität hat, in eigenen Krisenzeiten herbeizuloben?

Es ist sicherlich ein sehr schmaler Grad zwischen dem Anspruch und dem Recht auf Äußerung von Kritik und dem Kredit, den Team und Trainer nach dem nicht lang zurückliegenden Sieg in Wembley haben sollten. Trotz vielschichtiger Diskussion über die letzten Tage kommt man in dieser Problematik nicht zu einem wirklich befriedigenden Ergebnis. Doch bewerte ich die Lage dahingehend, dass derzeit nicht die Person Wenger im Vordergrund stehen sollte, sondern die Spieler auf dem Platz. Die Euphorie des Sommers sollte noch nicht einer Winterdepression weichen…zumindest noch nicht.

Cheers

Chris || German Gunners
https://germangunners.wordpress.com/

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Es gab zwei Punkte in meiner Zeit als Arsenal-Fan in denen ich dachte, dass Arséne Wenger gehen müsse. Das 3-1 gegen Villa und das 3-0 gegen Everton, beide in der Saison 2013/2014. Aber jetzt, in diesem Moment, ist Arséne Wenger der beste Mann, den Arsenal haben könnte. Denn wenn er unter Druck stand, hat er es immer geschafft, sich und das Team da irgendwie rauszuschlängeln. Die Suppe, die er sich eingebrockt hat, soll er jetzt auch auslöffeln.

Zum Glück bin ich nicht für die Spielanalyse zuständig, denn dann hätte ich mich jetzt wahrscheinlich schon in irgendeine dunkle Ecke gelegt und angefangen zu weinen. Ich bin dafür da, Ausreden zu finden. Also zur Verletztenliste:

  • Sanogo
  • Rosicky
  • Koscielny
  • Monreal
  • Debuchy
  • Szczesny
  • Walcott
  • Ospina
  • Arteta
  • Wilshere
  • Özil
  • Gnabry

Beeindruckend, nicht? Der Großteil davon kann gegen Galatasaray am Dienstag aber zum Glück auflaufen, unter anderem Debuchy, der seit dem Spiel gegen die Scheichs, also Anfang September, ausgefallen ist. Walcott muss wie zu erwarten immer wieder ein bisschen aussetzen um Nachfolge-Verletzungen vorzubeugen. Er wird gegen Gala noch ausfallen. Wann er wieder regelmäßig spielen kann ist unklar, schätzungsweise Ende Januar oder Anfang Februar, um die Zeit herum kommt dann auch Wilshere wieder. Mesut Özil (You sold Bale…) ist nicht vor 2015 bereit für das Mannschaftstraining. Ospina wird nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, also kann er gegen Newcastle vielleicht wieder spielen. Apropos Newcastle: Es war nicht alles schlecht am Samstag! Chelsea kann auf keinen Fall die Invincibles (49 unbeaten) erreichen, denn sie verloren gegen Alan Pardews 10-Mann Newcastle. Wenigstens etwas.

Ich habe gerade noch einmal meinen Blog vom 3.11. und meine Erwartungen für die nächsten 5 Ligaspiele gelesen. Wir haben weniger als die Hälfte der Punkte geholt, die wir hätten holen müssen. Die Liga können wir also schonmal abhaken. Hoffen wir auf einen guten Lauf im FA-Cup und ausnahmsweise mal nicht Bayern oder Barcelona im Achtelfinale der Champions League.

Damit wir eine echte Chance auf eine gute Leistung in der Champions League haben, brauchen wir ein stabiles Mittelfeld. Es gibt einige „Powerhouse“-Ich-mache-alle-nieder-Mittelfeldspieler, aber so jemanden können wir meiner Meinung nach nicht gebrauchen. Wir brauchen einen Spieler, der Angriffe einleiten kann und physische Präsenz im Mittelfeld bringt. Da Khedira wahrscheinlich bei Madrid bleibt, würde ich das Geld für Morgan Schneiderlin ausgeben, einer der Southampton-Spieler, die nach dem Ausverkauf noch übrig sind. Wir waren auch schon im Sommer an ihm interessiert, aber als die Spurs in den Transfermarkt einstiegen, wollten die Saints plötzlich nicht mehr verkaufen. Schneiderlin hat in dieser Saison bereits 3 Tore geschossen, ist stark in der Luft und im Zweikampf. Er hat keine wirklichen Schwächen, außer seiner Neigung relativ oft Fouls zu begehen. Sein Marktwert liegt momentan bei 20 Millionen, aber Koeman hat bereits klar gemacht, dass er nicht willens ist im Januar zu verkaufen. Wenn Schneiderlin allerdings Druck macht, dürfte er wahrscheinlich für 25-30 Millionen gehen. Nötig hätten wir es allemal.

Am Dienstag geht es in die Türkei gegen Galatasaray, bei dem es wahrscheinlich um nichts geht, denn wir können nur noch als Erster aus der Gruppe gehen wenn Dortmund gegen Anderlecht verliert oder sie Unentschieden spielen und wir 7 Tore mehr als Gala schießen. Beides ziemlich unwahrscheinlich, ich weiß. Aber wenn wir Glück haben, können wir dann Bayern, Real, etc. aus dem Weg gehen. Am Samstag empfangen wir dann Newcastle. Die Magpies sind in toller Form, aber haben uns individuell eigentlich nichts entgegenzusetzen. Hatte Stoke aber auch nicht. Das Spiel gegen Liverpool in Anfield könnte ein echtes 6-Punkte-Spiel werden, denn momentan trennen uns nur 2 Punkte.

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Ich würde mich sehr über konstruktives Feedback in den Kommentaren freuen.

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Es fällt tatsächlich schwer, nach diesem Spiel Worte zu finden. Beschämend. Entsetzlich. Unerwartet? Der Mannschaftsbogen vor Spielbeginn zeigte bereits, wo unsere Schwachstellen zu finden sein würden. Ein halbfitter Gibbs auf links, Rookie Bellerin über rechts und Chambers in der Innenverteidigung (auf Mertesacker’s Seite). Es ist nun nicht so, dass wir auf besagten Positionen derweil Alternativen haben. Mit einem immer noch nicht vollends genesenen Debuchy, Koscielny’s weiterhin anhaltender Achillesprobleme und einem ebenfalls verletzten Nacho sind wir defensiv durchaus fliegengewichtig unterwegs.

Wer jetzt dachte, dass Bellerin das Hauptproblem der Defensive darstellen sollte, lag falsch. Es war die linke Abwehrseite, über die 2 der 3 Stoke-Tore fielen. Gibbs ging angeschlagen ins Spiel und hatte gegen den agilen Walters und den gefühlten MOTM, Bojan Krkic, kaum eine Chance. Mertesacker war auf der Seite durch seine fehlende Geschwindigkeit gänzlich verschwendet. Warum man das nicht mit einem Positionswechsel der Innenverteidigung zumindest eindämmt, bleibt ein Geheimnis AWs. Bojan läuft beim 2:0 seelenruhig an 3 Spielern vorbei, bevor er nach Walters‘ Flanke völlig frei einschiebt.

Nun ist es nicht so, dass wir nicht zeitnah hätten ausgleichen können. Bellerin platziert nach Wahnsinnsspurt den Ball in der 10.Minute punktgenau auf Giroud’s Kopf, der den Ball aus 6 Metern völlig frei am Tor vorbei köpft. Kann man auch mal machen, das Ding. Alexis hat dann in der zweiten Halbzeit beim Stand von 0:3 einen seiner magischen Momente, der mit einem Spurt von der Mittellinie beginnt und mit viel Pech am Pfosten endet. Die Offensive war auch nur bedingt das Problem, obgleich wir hier in der Vergangenheit schon bessere Spiele gezeigt haben. Die Defensive hat uns das Spiel gekostet. So kann, darf und sollte man nicht agieren. Selbst wenn ein Bojan Krkic da vorne rumwirbelt.

Nach dem Spiel kam es im Übrigen zu physischen Auseinandersetzungen im Zuge der Wenger In/Wenger Out-Debatte. Da kann man nur an unsere Fans appellieren, in Zukunft etwas besonnener miteinander zu diskutieren. Get behind the team.

Zu guter Letzt ein schönes Banter-Interview mit Stoke’s Weihnachtsmann:

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„He plays on the left / he plays on the rrriiiggghhhttt / Alexis Sanchez, makes Robin look sh*te!“
Ein spannender Fussballabend liegt hinter uns. Wie üblich haben wir gelitten, mitgefiebert und hierbei die Fingernägel in bester Bibermanier verkürzt. Danke, Arsenal. Tatsächlich wurde das Spiel auf äußerst hohem Niveau geführt. Soton hat sich nicht – wie andere Mannschaften – komplett zurückgezogen und uns das Spielgeschehen überlassen, sondern kam selbst zu durchaus brauchbaren Chancen. Hätte der Handsome Italian Bloke nicht bereits eine lange Durststrecke hinter sich, hätte es vielleicht auch mal bei uns geklingelt. Wobei wir ja noch einen überragenden 3.Torwart (!) im Kasten hatten. Martinez wieder mit einer großartigen Performance. Mit was für einer Sicherheit er die Flanken da herunter pflückt – magnifique.

Der an dem Tag noch bessere Torwart stand allerdings auf der anderen Seite des Platzes. Frazier Forster wurde zurecht mit einer MOTM-Trophäe ausgezeichnet. Ein typisches Bild im Ashburton Grove: der gegnerische Torwart hat den Tag seines Lebens. Sollte den Südengländern am Ende auch nichts bringen, denn ein doch eher formschwacher Ramsey brachte (nach einem offensichtlichen Handspiel von Soton) den Ball hart in die Mitte von wo El Maquina nur noch einzuschieben brauchte. Mittlerweile waren da allerdings schon 89.Minuten gespielt. Gooner Ben sollte mit seiner vorherigen Aussage, dass wir das Spiel gewinnen insofern wir kein Tor vor der 70.Minute kassieren, recht behalten.

Positiv herauszustellen war natürlich der Abwehrverbund. Äußerst stabil. Koscielny mit einer riesen Rettungstat gegen Pelle, die wohl ein klares Tor verhinderte. Wir taten uns gegen ein sehr kompaktes Southampton mit einem überdimensionalen Wanyama stellenweise schwer doch die kleinen Zauberer um Cazorla, Sanchez und The Ox sollten selbst hier ein ums andere Mal Lücken finden. So sah sich Welbz ziemlich früh im 1-gegen-1 Forster gegenüber, nahm allerdings den schwächeren Linken und schoss den Ball am Tor vorbei. Giroud, dessen Einwechselung wahre Wunder bewirkte und direkt die Statik veränderte, schickte einen Kopfball aus 7 Metern gen Winkel doch Forster konnte das Ding mitsamt Superman-Einlage aus eben jenem kratzen.

Hervorzuheben sei ebenfalls das Kombinationsspiel, welches sich zwischen Welbz-Giroud-Sanchez im dritten Viertel des Spiels entfalten sollte. Die Hakenpässe des HFB lassen selbst Ronaldinho’s Herz aufgehen. Lustig, wenn man bedenkt, dass ein nicht gerade unwesentlicher Teil der Gooner-Gemeinde eben diesen Giroud beständig kritisiert. Dieses 4-4-2 oder eben auch 4-3-3, dass dieses Trio vor Podolski’s Einwechslung präsentierte, macht uns definitiv schwerer ausrechenbar. Sollten wir öfters spielen solange uns noch unser Özil’scher Magier fehlt. Podolski war – in der kurzen Spielzeit, die er bekam – ebenfalls vollends konzentriert und sehr direkt. Gute 11 Minuten von ihm.

Damit verbuchen wir den 3.Sieg im 3.Spiel, 4-zu-0-Tore und eine beständige, spielerische Konstanz. Am Samstag müssen wir leider nach Mordor um dort gegen Sauron’s Orkhorden zu bestehen. Das hat sich im März bereits als schwere Aufgabe gezeichnet als wir mit 0:1 nach Mittelerde zurück mussten und so langsam die Reichweite zur Tabellenspitze verloren. Diesmal lassen wir sie allerdings mit 3:0 in der Trent’ischen Einöde zurück.

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