geschrieben von JoJo Waack

Alexis Sanchez (is back), baby!

Nehmen wir an, ein Spieler gewinnt im Sommer die Copa America (und macht sogar den entscheidenden Elfmeter – mit einem Panenka), um dann nach nur einem Monat Pause ins erste Ligaspiel der Saison eingewechselt zu werden, ohne so richtig Zeit zum Trainieren gehabt zu haben. Man kann ihm dann wahrscheinlich verzeihen, wenn er nicht sofort in Höchstform ist. Aber das ist Alexis Sanchez, der Mann, der den ganzen Weg von Chile bis nach London Colney geschwommen ist! Und dieser Alexis braucht keine Pausen, er braucht nur genug Spiele und spätestens seit einem Hattrick gegen Leicester und Toren gegen Watford und Manchester United war ziemlich offensichtlich, dass da einer der besten Spieler der Liga in rot-weiß spielt. Doch dann zog er sich eine Oberschenkelverletzung zu (in Fachkreisen auch „to do an Arsenal“ genannt) und als er dann im Januar zum ersten Mal wieder auf dem Platz stand, war doch bemerkbar, dass er seit mehr als einem Jahr keine ordentliche Pause mehr hatte. Alexis wirkte langsam, unsicher und träge. Unnötige Ballverluste waren an der Tagesordnung und auch seine sonst so sauberen Dribblings an der Seitenlinie liefen nicht mehr wie gewollt. Aber spätestens seit Anfang April ist er wieder der Spieler, ohne den die Hinrunde 2014/2015 ganz anders ausgesehen hätte. 5 Tore in 6 Spielen ist keine schlechte Quote. Diese Formverbesserung hat wohl vor allem mit seinem Umzug auf die rechte Flanke zu tun. Links hat er nichts anderes gemacht als nach innen zu ziehen und entweder aufs Tor zu schießen oder Monreal zu füttern. Das hat zwar ein Jahr lang ziemlich gut geklappt, aber irgendwann findet das jeder raus und es wird ineffektiv. Auf der rechten Flanke hat der Rechtsfüßer jetzt die Möglichkeit, das Gleiche zu tun wie links, mit Bellerin zu kombinieren oder eine Flanke in den Strafraum zu spielen und stellt den Außenverteidiger dabei vor das Problem, dass dieser nicht weiß, was Alexis als nächstes macht. Und so entstehen wunderschöne Tore wie gegen West Brom, bei denen er nach innen driftet und gegnerische Spieler aussehen lässt wie Kreisklassespieler oder tolle Vorlagen wie für Alex Iwobi gegen Watford, als Alexis von der Grundlinie der rechten Flanke direkt in Iwobis Lauf passt, der dann sicher verwandelt.

 

No „good points“ anymore

Wenn man sich die Stimmung in der Fanbase ansieht, könnte man denken, dass wir seit Wochen kein Spiel mehr gewonnen haben. Lustigerweise haben wir seit dem 1-3 gegen Barca am 16. März kein einziges Spiel mehr verloren. Leider haben wir von den 7 Spielen im April aber auch nur 4 gewonnen und in den 3 Anderen Unentschieden zu spielen war so unfassbar vermeidbar, dass es einem in den Augen Weh tat. Ein Hattrick eines großen, einschüchternden Stürmers? Ein Fernschuss in der 80. Minute, nachdem man tausende Chancen hat liegen lassen? Eine lustlose Performance gegen ein Sam Allardyce Team? Hatten wir alles schon einmal. Und auch wenn man ein 3-3 gegen ein Team, das zu Hause seit August nicht mehr verloren hat, als „guten Punkt“ betrachten könnte, sollte ein Team in der Lage sein, ein 2-0 über die Zeit zu retten. Hätten wir diese 3 Spiele gewonnen – was, wie gesagt, durchaus möglich war – wären wir jetzt mit 73 Punkten Zweiter und die Diskussionen die wir jetzt haben, würden nicht halb so erbittert geführt werden.

 

There’s Only One Arséne Wenger – And it’s time for change

„REDaction“, „The Gooner“ und das „Black Scarf Movement“ wollten mit ihrem geplanten Protest eigentlich zeigen, dass der Großteil der Arsenal Fanbase nicht mehr damit einverstanden ist, wie der Club geleitet wird. Dabei sollte es nicht nur um den Manager gehen, sondern auch um den Vorstand und den Besitzer. In der 12. Minute (Seit 12 Jahren hat Arsenal nicht mehr die Premier League gewonnen) sollten die vorgefertigten Plakate mit der Aufschrift „Time For Change“ hochgehalten werden.

Doch als dann der Zeitpunkt erreicht war, erschienen zwar Plakate. Aber bei weitem nicht so viele, wie die Veranstalter gehofft haben müssen. Das muss nun nicht bedeuten, dass alle anderen mit der momentanen Führung des Vereins zufrieden sind, doch spätestens als „There’s only one Arséne Wenger“ von den Tribünen erklang, kippte die Stimmung. Seit dem Sieg gegen Leicester im Februar war die Atmosphäre nicht mehr so gut wie an diesem sonnigen Apriltag. Auch wenn das Team mal wieder nicht besonders schön spielte, waren Gesänge zu hören, besonders in der zweiten Halbzeit versuchten die Fans mit dem guten, alten „Come on Arsenal“ das Team zu einem schöneren, eleganteren Spiel zu bewegen – nicht, dass das irgendwas gebracht hätte, wir haben nicht schöner gespielt als sonst im April auch.

Diese Atmosphäre darf man nun keinesfalls mit einer generell Wenger-unterstützenden Haltung verwechseln. Aber vielleicht gab es einige Identifikationsprobleme mit dem Protest, denn viele der lautesten Unterstützer haben den Ruf, Wenger stark und teilweise unnötig kritisieren, dabei sogar ausfallend zu werden. Möglicherweise wollten also einige Fans nicht mit diesen Leuten in einen Topf geworfen werden und stimmten stattdessen einen Lobgesang auf den Manager an, um zu zeigen, dass man vor diesem Mann Respekt haben und trotzdem seine Entscheidungen kritisieren kann. Unter diesem Manager hat Arsenal nämlich nicht ein Mal die Top 4 verfehlt. Er hat 6 FA Cups und 3 Meisterschaften gewonnen, davon eine, ohne ein einziges Mal zu verlieren. Wenger hat den englischen Fußball reformiert und war sehr wichtig für Arsenals Umzug ins Emirates. Er lehnte Angebote der besten Teams Europas ab und ertrug es, Spieler wie Thierry Henry, Cesc Fabregas und Robin Van Persie den Verein für Geld und Erfolg gehen zu sehen.

Trotzdem ist es schwer zu behaupten, dass diese Saison keine liegen gelassene Chance war. Mit einem oder zwei Spielern mehr hätte man die traditionelle November-Verletzungskrise wenigstens abmildern können. Auch Spiele wie das 3-3 gegen Liverpool oder Niederlagen gegen Swansea und die U21 von Man United wären durchaus vermeidbar gewesen. Besonders in der zweiten Hälfte der Saison wurde es ziemlich offensichtlich, dass die Spieler nicht mehr motiviert waren. Und auch wenn ich persönlich denke, dass Wenger taktisch immer noch einer der besten Trainer der Liga ist, scheint er es nicht mehr zu schaffen, das Team ausreichend zu motivieren. Besonders bei den vermeintlich einfachen Spielen, denn gegen die momentane Top 4 haben wir immer noch kein Spiel verloren, dem Tabellenführer sogar zwei seiner drei Niederlagen zugefügt. Nicht deswegen, sondern wegen dem Problem, das er beim Motivieren und Einstimmen der Mannschaft hat, sollte sich Wenger sehr gut überlegen, ob er seinen 2017 auslaufenden Vertrag verlängern möchte.

 

Wir brauchen einen Weltklasse-Stürmer

Wer auch immer das sein mag, dieses Team braucht jemanden, der die zahlreichen Chancen verwertet. Özil hat gegen Sunderland den Rekord für die meisten kreierten Chancen in einer Saison geknackt und wäre da nicht die schlechte Form unserer Stürmer, hätte er wohl inzwischen auch den Rekord für die meisten Vorlagen in der Tasche. Walcott spielt schon seit November nicht mehr auf einem akzeptablen Level und Giroud scheint von allem Selbstbewusstsein verlassen zu sein. Anstatt Bälle beim ersten Kontakt zu treffen, legt er sie sich erst zurecht, nur um dann hilflos mit anzuschauen wie ihm irgendein Verteidiger mühelos den Ball abnimmt. Da ist es zwar auf den ersten Blick rätselhaft, warum Welbeck nicht spielt, aber auch der hat seit seiner Verletzung nur 3 Tore gemacht. Das sind zwar mehr Tore als Walcotts und Girouds zusammen in dieser Zeit, aber man muss beachten, dass er ein schneller Spieler ist, der Platz hinter der gegnerischen Viererkette braucht, um wirklich effektiv zu sein. Den geben einem die Norwiches, Sunderlands und West Broms dieser Welt aber leider nicht und so muss wohl weiter mit Giroud vorlieb genommen werden. Denn auch wenn er außer Form ist sorgt er für eine starke physische Präsenz im gegnerischen Strafraum und darum herum. Die Notwendigkeit eines wirklich außerordentlichen Stürmers, der eine gute Zusammenarbeit mit Özil zustande bringt, ist trotzdem da, erst recht, wenn nächste Saison eine wirklich ernst zu nehmende Title Challenge geplant ist.

 

Die Zukunft steht schon in den Startlöchern

„Jedes Jahr ein Youngster“ scheint Wengers Motto zu sein. Nachdem er letztes Jahr Francis Coquelin und Hector Bellerin in die erste Mannschaft holte, ist diese Saison Alex Iwobi, Jay Jay Okochas Neffe („So good they named him twice“), an der Reihe. Und nachdem er zu Anfang nur Kurzeinsätze in den letzten 5 Minuten von bedeutungslosen Spielen bekam, wurde er im Laufe des Jahres zu einem wichtigen Teil dieses Teams. Seine stetige Bereitschaft, Gegenspieler anzulaufen und in Bedrängnis zu bringen, ist etwas, das Arsenal in den Wochen vor seinem Debüt gefehlt hat. Er scheint einen guten Blick zu haben, was sich unter anderem im Spiel gegen West Ham zeigte, als er zwei Vorlagen gab. Außerdem ist er abgesehen von seiner Schnelligkeit auch recht robust, was ihn auf den wilden Flügeln der Premier League sicher nicht behindern wird. Natürlich ist er noch kein kompletter Spieler, manchmal spielt er Pässe ein bisschen zu spät und verhindert so schnelle Konter. Außerdem ist sein Abschluss noch nicht wirklich ausgereift, wie gegen Crystal Palace zu sehen war, als er in viele gute Positionen kam, aber nie so recht ordentlichen Kontakt zum Ball herstellen konnte.

Aber auch einige der Spieler, die dieses Jahr ausgeliehen wurden, haben bei ihren jeweiligen Clubs Eindruck gemacht. Gedion Zelalem hat den Rangers aus Glasgow zum Aufstieg in die schottische Premier League verholfen und soll wohl noch ein Jahr dort reifen, bevor er zum Club zurückkehrt. In Birmingham ist Jon Toral, ein Mittelfeldspieler, der zusammen mit Bellerin nach London kam, sehr beliebt. Er wurde sowohl von den Birmingham Spielern als auch von den Fans zum Spiel der Saison gekührt und ist somit definitv ein Spieler, auf den man in der Pre-Season gespannt sein kann. Auch Dan Crowley hat in der ersten Hälfte der Saison bei Barnsley gute Spiele gehabt, wurde aber vom Drittliga-Club zurückgeschickt.

Isaac Haydens und Chuba Akpoms Saison bei Hull kann wohl nur als durchschnittlich bezeichnet werden, auch wenn Hulls Trainer meinte, dass er sich Hayden durchaus auch permanent im orangefarbenen Shirt der Tigers vorstellen könnte. Ein komplettes Desaster war währenddessen Serge Gnabrys Leihe nach West Brom. Tony Pulis hat ihn komplett ignoriert und so kam auch er, wie Crowley, früher zurück als erwartet. Beim U21-Team hat er jedoch aufblitzen lassen, wie gut er sein kann. Hoffen wir, dass er wieder an seine Form aus dem Herbst 2013 herankommt und sein offensichtliches Talent nächstes Jahr im ersten Team zum Tragen kommt.

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Das Spiel um die (sehr) goldene Ananas – Platz 3 und die damit sichere CL-Quali. Arsenal reicht ein Punkt, um City auf Distanz zu halten (wobei: auch Villa zu Hause ist bei Arsenal nicht unbedingt ein Selbstgänger ..). City muß zwingend gewinnen, um nicht auch noch von ManU auf den 5. Platz geschoben zu werden.

Wie wird dann da wohl die vermeintliche Übergangssaison bewertet? der gewonnene Ligapokal interessiert die neuen ´Fans´ sicher überhaupt nicht mehr, wenn die CL-Quali verpasst wird. Wäre aber sicher spannend, wenn Großmeister Guardiola sein Können mal in der Europa League zeigen kann …

Ganz frisch: Die Anderen – Southampton 1 – 2 !!! (1-0 and you fucked it up … again!)

We´re coming for you , we´re coming for you, T ******** H******, we´re coming for you

St. Totteringham´s Day awaits – wer hätte das gedacht?

Wenn das kein Grund ist, das Spiel heute ernst zu nehmen!

UP THE FUCKING ARSENAL – COME ON YOU REDS!

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Wir sind PremierLeague-Sieger-Besieger – wenn das nicht nach einem T-Shirt schreit …

Leicester City hat es tatsächlich geschafft und ist durch beindruckende Konstanz Meister geworden. Ganze 3 x verloren in der Saison – 2 x davon ausgerechnet gegen Arsenal – Sachen gibt´s .. (da geht Fuchs von S04 zu Leicester und … wird Meister ..)

Mal ganz ohne Vereinsbrille ist der Triumph von Leicester für jeden Fußballfan eine Offenbarung: Cool Runnings in der Premier League – und dann noch mit Happy End … 120 Jahre alt und jetzt das erste Mal Meister (als wäre es bei uns der Vfl Bochum oder St. Pauli oder oder) – und ein paar Minuten nach dem Schlusspfiff gestern ist ja auch noch ein Typ aus Leicester Snooker-Weltmeister geworden. Eine Stadt im Ausnahmezustand …

Und dann ist da ja noch der andere Club aus Nordlondon – tja, 1-0 and you fucked it up, hiess es noch letzte Woche – jetzt haben sie gesteigert auf 2-0 and you fucked it up …

Schlechte Verlierer waren sie dann auch noch – ob es für so ein Verhalten auch Pubktabzug geben kann?

Als T´ham übrigens das letzte Mal Meister geworden ist, wurde in der DDR einige Monate später die Mauer gebaut. Die hatte immerhin 28 Jahre Bestand, war dann aber Geschichte und die DDR auch. Neulich erst wurde das 25-jährige Jubiläum des Mauerfalls gefeiert, wobei – ist eigentlich auch schon wieder zwei Jahre her …

Aber bei Arsenal sind es ´12 years of failure´ ..

Als Arsenal das letzte Mal Meister wurde (2-1 gegen Leicester am Ende), war Claudio Ranieri Trainer bei Chelsea – schon ein paar Jahre, aber 2003-04 war die erste Saison mit Abramovitch. Die Mannschaft war schon entsprechend gepimpt und hat auch ne gute Saison gespielt – mit gutem Fußball (das hat sich bei Chelsea nicht immer ausgeschlossen). Resultat: Rausschmiß und durch Mourinho ersetzt (der ihn dann später in Italien noch als Loser und alten Mann durchbeleidigt hat). Ironie der Geschichte, daß er am letztem Spieltag mit dem Meistercup an die Bridge kommt.

(Für Leicester wird es nächste Saison sicher spannend – z.B. auch mit ihren neuen ´Fans´: es gibt mittlerweile schon diverse Fanclubs in Asien – das sind dann die, die nächstes Jahr Facebook vollhupen mit der Forderung nach dem Rausschmiß von Ranieri, weil sie in PL und CL nicht mehr so oft gewinnen)

Am 3.5.1998 wurde Arsenal übrigens so Meister:

 

 

 

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Das heute abend (18.30 Uhr, natürlich nicht auf Sky D) auch Fußball gespielt und es zudem noch um was geht, verkommt fast zur Nebensache, da es eine konzertierte Protestaktion gegen die Clubführung geben wird:

in Minute 12 (wegen 12 Jahren ohne Meistertitel) und in Minute 78 (12 min vor Ende …) wollen/werden viele Leute Zettel mit dem Slogan TIME FOR CHANGE – ARSENAL IS STALE – FRESH APPROACH NEEDED hochhalten und nach dem Schlusspfiff soll der Protest auch verbal in Overdrive gehen. Während des Spiels soll allerdings ggf auch die Mannschaft mal supportet werden …

Tja, da kann man nur hoffen, daß das Team Eier zeigen kann und idealerweise mit frühen Toren den Druck vom Kessel nimmt. Wobei es einigen Leuten wohl auch völlig egal ist, was auf dem Platz passiert, denn im Mittelpunkt wird der Protest stehen. Und anders als vorgesehen (wie aus dem moderat formulierten Slogan ersichtlich) wird sich der Protest wohl auch stark gegen AW richten, da nach seiner PK gestern viele Leute wieder verbal Amok gelaufen sind.

… we lost the championship at home against the lower teams, but we played sometimes at home in a very difficult climate …

´Interessante´ Sichtweise und sicher unglücklich formuliert – folgerichtig wurde das von den Hatern, Chefidiot Piers Morgan vorneweg, so ausgelegt, als gäbe AW den Fans die Schuld, daß Arsenal nicht Meister wird … tja ..

(wobei das mit der Nichtstimmung im Stadion ja nicht von der Hand zu weisen ist: gegen namhafte Gegner rockt das Haus immer und erst recht, wenns läuft, aber gegen die Kleinen ist das vor Ort fast wie im Kino – da kommt oft arg wenig bzw. von zu wenigen. Und wenn es dann scheisse läuft, isses aus: siehe Swansea – die machen den Ausgleich, das Stadion grummelt, es kommt kein Support mehr, das Team ist mehr und mehr verunsichert und kriegt nicht nur nichts mehr gebacken, sondern gleich noch ein Tor rein .. und das Argument ´aber die kriegen doch so viel Geld´ hilft nicht wirklich)

Habe gerade von einem Vater gelesen, der eigentlich seinen kleinen Sohn das erste Mal mit zum Spiel nehmen wollte: lässt er jetzt bleiben und hat die Karten verkauft, um seinem Sohn die hasserfüllte Atmosphäre zu ersparen. Denn das ist ja auch das Schlimme an der Situation: das In-fighting zwischen den Fans wird immer schlimmer und die Wenger Out Leute begnügen sich ja längst nicht mehr mit verbaler Gewalt. Das könnte toxisch werden vor Ort.

Nun wird sicherlich niemand glauben, daß so ein Protest tatsächlich zu ´Change´ führen wird, aber, anders als in Deutschland, ist so eine Aktion für englische Verhältnisse – und für Arsenal im Besonderen – recht außergewöhnlich und sollte zumindest das Signal senden, daß die Unzufriedenheit selten so groß war und der Club darauf angemessen reagiert (und nicht wie etwa Ex-Chairman Peter Hill-Wood, der auf der Mitgliederversammlung vor einigen Jahren kritische Fragen abgewürgt hat mit dem Kommentar ´Thanks for taking an interest in our affairs´).

Wenn es bei Arsenal brodelt, ist das letztendlich ja auch nicht zwingend ergiebig in Sachen Aussendarstellung und in Folge dessen Marketing, Sponsorensuche etc. Sie werden darüber nachdenken müssen. Aber ein Grund der Malaise in unserem Club ist ja leider auch, daß David Dein durch so eine Luftpumpe wie Ivan Gazidis ersetzt worden ist. Da krankt es auch ganz gewaltig!

Anyway, das mit den 12 Jahren ist gewollt – lange Zeit, klar, aber Arsenal war ausser in den 1930ern nie auf einem Level wie Bayern, Barca, Real u.ä. Wir haben nie reihenweise Meistertitel geholt – zuletzt 2004, 2002, 1998. Davor 1991 und 1989. Und davor 1971, 1953 und 1948. Es ist zwar nervig für uns, die wir das gerade miterleben, aber historisch gesehen ist das jetzt mitnichten eine superschlechte Phase.

Also, ein paar Tore schiessen wäre für alle heute eine große Hilfe.

3-0. und ab.

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Wie viele andere ist auch Arseblog-Andrew mittlerweile der Ansicht, daß ein Wechsel auf der Manager-Position vielleicht gar nicht mal so schlecht wäre. Die letzten Monate haben wohl fast jedem klargemacht, daß etwas passieren muss. Gleichwohl, wir steigen nicht ab, sondern werden einfach nur mal wieder nicht Meister.

Das nervt ohne Ende (gerade wenn man bedenkt, daß Arsenal die letzte Zeit konstant erfolgreich spielen nur mal über ein Kalenderjahr hinkriegt – 2013 u. 2015 ´Kalenderjahrmeister´, aber das nicht über eine Saison gebacken kriegt), ist aber nicht zwingend ein Grund, dem Trainer, dem Arsenal so unglaublich viel zu verdanken hat, endlos Beleidigungen entgegenzuwerfen (so geschehen auch persönlich im Stadion am Sonntag) – gut, das passiert vorrangig im Internet (und da AW schon so lange da ist, musste das auch kein Trainer vor ihm erleben – was hätte ´das Internet´ wohl 1992 dazu gesagt, daß George Graham einfach mal so den Publikumsliebling, David Rocastle, verkauft hat gegen seinen Willen), aber Arseblog ist ja eben auch eine Onlineplattform und gerade auch Andrew kriegt ja mit, wie, sagen wir mal, die Emotionen hochkochen.

Arsene Wenger macht das ja nicht mit Absicht (gut, manches weiss er mittlerweile dummerweise nicht besser … und ausgewechselt hat er schon immer komisch ..), im Gegenteil, er ist ja nicht 20 Jahre da, weil wir als einzige so doof sind, ihm ein ordentliches Gehalt zu zahlen (was ihm ja schrägerweise auch vorgeworfen wird), sondern weil er den Club liebt. Der ist auch ´Gooner by heart´, is´so. Wobei das logischerweise kein Grund ist, ihn lebenslang auf der Trainerbank festzunageln …

Viele, sehr viele, kennen gar keinen anderen Coach bei uns als AW und wünschen sich schon deswegen mal was anderes – bei jedem anderen Verein wird auch auch immer gleich durchgewechselt, wenn´s grad mal nicht rundläuft. Moderner Fußball, so to speak.

Anyway, man wünschte sich vom Board, daß so langsam mal Alternativen entworfen werden (wobei man ja insgeheim immer noch hofft, daß man das schon länger macht ..), aber auf dem Weg dahin gilt es ja auch noch eine Saison zu Ende zu spielen. Nachdem uns City gestern wieder einen Knochen hingeworfen hat, ist Platz 3 mehr denn je drin (gut, für gloryhunter ist das nix, aber es ist auch nicht das Ende der Welt) und da ist es hilfreich, wenn die Fans im Emirates nicht mit einer Art Antistimmung die Atmosphäre zu toxisch werden lassen. Wie gesagt, wir stehen nicht vor dem Abstieg, sondern vor einem Top-3 finish.

Um auf Andrew und Arseblog zurückzukommen: er betreibt den mit deutlichem Abstand erfolgreichsten Arsenal-Blog (und das auch schon lange und v.a. als Fan und nicht wie viele Twens, die gemerkt haben, daß man mit Arsenal-Fans Geld verdienen kann und so tun, als ob) und hat sich jetzt positioniert, daß ein Wechsel kommen muss, aber daß AW natürlich auch mit Würde behandelt wird. Darum hat er heute in seinem Blog einfach mal ein paar positive Momente aus der AW-Zeit hervorgehoben. Take it away:

When Martin Keown played a long ball from inside his own half. Dennis Bergkamp headed it up in the air, Nicola Anelka flicked it on and Marc Overmars nodded it forward, drove into the United area and fizzed a shot between Peter Schmeichel’s legs.

When Christopher Wreh smashed one in against Bolton. When Steve Bould fed Tony Adams on that sunny day in May against Everton and the captain buried it with his left foot. When Overmars and Anelka scored the goals at Wembley to win the FA Cup and the double, and Alan Shearer was sad.

When we used to play Manchester United and all day you could feel the nerves build and when the games were on you didn’t have just butterflies in your stomach you had bats, and moths, and possibly some small singing birds. It was a rivalry that meant so much and provided so much and it was absolutely brilliant.

When David Seaman saved an Aston Villa penalty and then Robert Pires lobbed him and then Robert Pires injured his cruciate against Newcastle and you thought ‘Oh shit’, but this was a team that could live with one its best players missing games so they went to Old Trafford and ‘WILTOOOOOOOOOOOORD‘ and won the title.

When the players did ‘we’re not worthy‘ to Pires. When Ray Parlour reminded everyone ‘Its only Ray Parlour‘ and Freddie Ljungberg left a young John Terry flat on his face before curling home a brilliant shot to make it 2-0 in an FA Cup final that took place before winning the league at Old Trafford when ‘WILTOOOOOOOOOOOORD’. Lee Dixon warming up behind the goal celebrating as the ball hit the net and another double was sealed.

When Pires scrapped home a goal in an FA Cup final in 2003 when our central defensive pairing of Martin Keown – who required injections in every bit of him to play – and Oleg Luzhny played a blinder. Oleg and Seaman high-fiving after the game.

When we beat Everton 2-1 on the opening day of the next season and you weren’t even that worried after Sol Campbell got a 25th minute red card because you knew we could cope.

When Vieira kicked out at van Nistelrooy at Old Trafford and got sent off and afterwards everyone called him a cheat. When it was made all the more sweet by the fact he missed that penalty and then Keown did Angry Starjump man and Lauren throttled a terrified Phil Neville and James Lawton said Arsenal were ‘sickening, brutish and disgusting’, but we loved it.

When we went to the San Siro and Thierry Henry roasted the brilliant Javier Zanetti to score Arsenal’s third in a 5-1 win.

When Henry made what was potentially a very bad Good Friday in a great Good Friday with a hat-trick against Liverpool. Jamie Carragher still has a bruise on his arse from the way Henry left on him it to score the third to put us ahead and if Highbury had a roof it would have come off but it didn’t and noise spread across North London like a blanket of celebration and joy.

When he scored four against Leeds. When we went to White Hart Lane and they thought that the late penalty, annoying as it was, was enough for them to stop us winning the league but it wasn’t enough to stop us winning the league and we won the league.

When even their players thought the draw was enough. When Thierry Henry remembered:

“I remember Tarrico, jumping around and he got a cramp out of it. Celebrating a draw! And I looked at him and said ‘Are you kidding me?’ And he went, ‘Yeeaaaaaaah!’ jumping in front of me.

“I said to him: ‘You do realise we just needed a point at your place to be champions at your place.’ And he was talking, talking, so I said ‘Watch me after the game.’

“I remember, people were saying do not celebrate. I said ‘WHAT?’ I will celebrate. And you will see how much it’s going to hurt them. “I had to celebrate. They were coming up to me, jumping around like they had won something, so I said, ‘Ok. We were not supposed to celebrate, but now I’m going to celebrate with my fans!”

When, on the final day of the season, having fallen behind to Leicester, Dennis Bergkamp unlocked their defence and Patrick Vieira rounded the keeper in nonchalant style to make it 2-1 and ensure that we ended P26, D12, L0. A feat that remains unmatched to this day, when Arsenal became Invincible.

When we won the FA Cup in the most un-Arsenal way possible. A dour, defensive, somewhat lucky day against United, when they did everything but score, and Reyes got sent off and Jens Lehmann saved from Paul Scholes and then Vieira’s last kick off the ball as an Arsenal player was to win to win the cup.

When Fabregas came of age as we won at Real Madrid. When Reyes got ‘injured’, rolled off the pitch then rolled back on to ensure the game got stopped. When Henry scored that goal at the Bernebeu.

When we got to the Champions League final with a back four of Eboue, Toure, Senderos and Flamini. When Jens was hero in Villarreal and even when he might have been villain in Paris, we stood and sang at the end of a game we lost and the hairs stood up on the back of your neck before the rain that night washed the tears away.

When time passed and things became more difficult but we all knew we were just two players away from being great again.

When Per Mertesacker stooped to head home against Wigan with just 8 minutes to go. When Lukasz Fabianski made up for many things with his penalty shoot-out saves.

When Santi Cazorla cracked home a 30 yard free kick in the final after we’d conceded twice in the opening 7 minutes. When Laurent Koscielny hooked home an equaliser. When Giroud back-heeled to Aaron Ramsey and he prodded home the goal that won the first trophy in an unspecified number of years. When we celebrated that Together, at Wembley, in London, all over the world.

When we enjoyed another beautiful day at Wembley and made Tim Sherwood implausibly sad. Walcott, Alexis from 25 yards, Mertesacker and Giroud, and when we remembered that we were so worried about Cristian Benteke and we laughed.

When we remembered that for all the disappointments and frustrations, that even if change feels inevitable and necessary, there was one man whose teams gave us all those moments and memories and feelings that live on even today.

When Arsenal announced their new manager in 1996 and everybody went ‘Who?’ and Tony Adams said ‘What does this Frenchman know about football?’.

And here we are.

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geschrieben von JoJo Waack

Oooooooospina

Normalerweise würde hier wahrscheinlich ein weiteres Mal stehen, wie wichtig Petr Cech für dieses Team ist. Nun ist es aber so, dass sich die Mannen in Rot-Weiß am 2. März in eine derart doofe Lage gebracht haben, dass ihr Torwart mit zu einer Ecke nach vorne gegangen ist. Wie üblich ist daraus nichts entstanden, weshalb besagter Torwart wieder zu seinem eigenen Tor zurückkehren musste. Aber wir haben hier nicht irgendeinen Torwart, nein, wir haben einen Torwart von Arsenal, was dazu führte, dass eben dieser Torwart es schafft, sich auf dem Weg zurück in heimische Gefilde eine Wadenverletzung zuzuziehen, die ihn sodann für den restlichen Monat auf die Tribüne schickte.

Nun musste also Ospina ran. Der hatte sich in den vergangenen sechs Monaten nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert, dementsprechend waren auch die Reaktionen der Fanbase, als klar wurde, dass er spielen wird. Aber überraschenderweise hat er kein einziges Mal den Ball nach einer Ecke ins eigene Tor fallen gelassen, er hat sich sogar ziemlich gut angestellt. Keines der Tore, die er gegen Tottenham kassiert hat, war seine Schuld, schließlich kann man ihm nicht vorwerfen, dass er nicht die Größe von Petr Cech hat. Gegen Watford hat er nicht schlechter gespielt als die meisten anderen auf dem Feld und diese eine Parade, die er gegen Neymar im Camp Nou gebracht hat, hat wohl jeden an Manuel Neuer gegen Theo im Heimspiel gegen Bayern erinnert. Trotzdem ist seine für einen Torhüter geringe Größe immer wieder dafür verantwortlich, dass man sich wünscht, dass Ecken und Freistöße aus dem Fußballregelwerk gestrichen werden.

 

Man kann auch gut spielen und es verhauen x2

Ach ja, das North London Derby. Mindestens zwei Mal im Jahr ist da dieses Gefühl von Aufregung und Angst, von Spannung und Mir-Dreht-Es-Den-Magen-Um. Besonders dieses Mal, denn es war einer dieser berühmt-berüchtigten six-pointer. Keiner konnte es sich leisten, dieses Spiel zu verlieren und genau so ging es dann auch los. Wenn man mal außer Acht lässt, dass sich die Offensivaktionen Arsenals auf „Los, Welbeck, renn!“ beschränkten. Aber grundsätzlich haben beide Teams bis zum Ende der ersten Halbzeit gut gespielt, Arsenal hat sehr solide verteidigt und Tottenham nie wirklich den Raum gegeben, Kane und Alli ordentlich einzusetzen. Dann schaltete Bellerin mal wieder den Turbo an, spielte eine ziemlich unglückliche Flanke in den Korridor der Ungewissheit vor Lloris‘ Tor und Ramsey beförderte den Ball mit seinem siebenhundertunddreiundachtzigsten Hackenflick des Spiels ins Tor. Was war die Freude groß! Gut verteidigt und ein schönes Tor gemacht! Wann haben wir das das letzte Mal von einem Arsenalteam gesehen?! Die Freude war aber leider nicht von langer Dauer, denn Arsenal begann die zweite Halbzeit bissiger. Das wäre ja an sich gar nicht schlecht, nur leider ist ein bissiger Coquelin, der bereits ein Mal verwarnt wurde, gefährlich. Also kam es wie es kommen musste und der Franzose wurde unter nachvollziehbaren Umständen vom Platz gestellt. Damit war der Schaden aber noch nicht getan. Anstatt Arsenal ein bisschen Zeit zu geben, wieder in den Rhythmus zu kommen, schossen diese ehrlosen Mistkerle zwei Tore innerhalb von drei Minuten, eines davon unglücklich nach einer Ecke, das andere ein (so Leid es mir tut, das zu sagen) ziemlich guter Schuss von Harry Kane. Danach sah das Spiel ziemlich einseitig aus, Tottenham nahm zwar ein bisschen das Tempo raus, aber richtige Chancen konnte sich bei Arsenal keiner mehr ausrechnen. Glücklicherweise ist auch die beste Mannschaft aller Zeiten, wenn man einigen englischen Medien glauben darf, nicht gegen Unkonzentriertheiten gefeit und so schaffte es Bellerin ein zweites Mal, die Abwehr der Spurs auszuhebeln und Alexis auf die Reise zu schicken, der dann den Ball hinter Lloris ins Tor beförderte.

Um zusammenzufassen: Ja, es ist möglich, dass zwei Teams das gleiche Spiel wegwerfen.

Elneny überzeugt auf der #6

Wenn man in der gesamten Saison zwei Spieler verpflichtet hat, sollte es eigentlich nicht schwer sein, zu bestimmen, wer der beste der beiden war. Besonders wenn einer der beiden Petr Cech ist und uns diese Saison schon den einen oder anderen Punkt gerettet hat. Aber was Elneny sowohl gegen Barcelona als auch gegen Everton abgeliefert hat, ist schon erstaunlich. Er rennt und rennt und rennt (12,5 Kilometer gegen Everton! 12,5 Kilometer!), ist immer anspielbereit und sein Tor gegen Barca war durchaus sehenswert. Dazu kommt, dass er defensiv gut mitarbeitet und zusammen mit Coquelin in den Spielen, in denen sie gemeinsam gespielt haben, die Verteidiger gut unterstützt. Er bringt Bewegung und Sicherheit gleichermaßen und ist somit sowohl erste Linie der Defensive als auch Basis der Offensive. Im Vergleich zu Ramsey ist er einfach disziplinierter und im Vergleich zu Santi ist er robuster. Elneny ist der berühmt-berüchtigte „missing link“, der nach Santis Verletzung nirgendwo auffindbar war. Und kaum ist er da, spielen wir wieder schönen Fußball, schießen Tore, gewinnen Spiele. Also bitte, Arséne, so wunderbar es wäre, Wilshere und Ramsey irgenwie in ein Team gestopft zu bekommen, rühr dieses Team nicht an. Es ist wunderschön.

Danny ist well back (‚Tschuldigung)

Wenn man nach 5 Spielen seinen ersten Hattrick für Arsenal erzielt, sind hohe Erwartungen gewiss. Als Danny Welbeck genau das am 1. Oktober 2014 gegen Galatasaray machte, wurden natürlich die Vergleiche zu Thierry Henry laut. Vergleichsweise groß, schnell und kräftig. Ursprünglich ein Linksflügler. Beide wurden von ihren vorherigen Clubs nicht besonders hoch eingeschätzt. Aber natürlich gibt es nur einen King Henry und das wurde in den folgenden Spielen auch bewiesen. Denn durch Giroud’s Fußbruch und Walcott’s Kreuzbandriss war Danny der einzige fitte Stürmer im Team und musste dann auch dementsprechend oft spielen. Leider konnte er nicht an seine Champions League-Performance anschließen und schoss in der kompletten Premier League-Saison nur 4 Tore. Ab Februar erschien er dann nur noch spärlich im Kader, was teilweise auf eine Verletzung zurückzuführen war, die ihn schon länger plagte und dann im April dafür sorgte, dass er die nächsten 10 Monate nicht mehr spielen konnte. Durch seine unterdurchschnittlichen Vorstellungen wurde schon rumort, dass er vielleicht kein Spiel mehr für Arsenal bestreiten würde. Und dann kam Leicester und er hat seinen Wert wieder einmal bewiesen. Seitdem ist er aus Arsenals Startelf nicht mehr wegzudenken. Nicht wegen seiner riesigen Torausbeute, die ist immer noch recht gering. Sondern wegen der ständigen Bewegung, die er ins Spiel bringt. Zusammen mit Alexis und Iwobi bildet er eine unfassbar schnelle, kräftige Front-3, die ständig Positionen tauscht und so Unruhe in gegnerische Verteidigungen bringt. Und dahinter sitzt dann Özil, die beste #10 Englands.

In der Länderspielpause ist so wenig passiert, dass sie Thing Nummer 5 ist

In der Zeit zwischen Dezember und Februar wird so viel Fußball gespielt, dass man gar nicht mehr weiß, wie sich ein Wochenende ohne Arsenal anfühlt. Doch genau dann, wenn es spannend wird und der Kampf um den Titel und den Klassenerhalt so richtig spannend, werden diese unnötigen Testspiele dazwischen geklatscht, die den Rhythmus, den eine Mannschaft aufbauen kann, zerstört. Glücklicherweise haben wir im März eher Free Jazz als Fuge gespielt, es hat also nicht viel kaputt gemacht. Trotzdem an dieser Stelle eine kleine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse der unwichtigsten Woche zwischen August und Mai.

Dele Alli, Harry Kane und Jamie Vardy werden England zum ersten Titel seit 50 Jahren schießen. Tottenham ist das großartigste Team der Welt.

Granit Xhaka trainiert schon in London Colney und fliegt nur für die Spiele nach Gladbach.

Deutschland braucht Mesut Özil nicht, weil er in den wichtigen Spielen immer untertaucht. Außer gegen Bayern natürlich. Ach ja, und Man United. Und Leicester. Und Man City. Aber egal, nickin‘ a livin‘.

Arséne Wenger hat einen unbefristeten Vertrag erhalten, der bis über seinen Tod hinaus gilt und ihn zum Obersten Manager des roten Teils von Nord London macht. (Source: @PiersMorgan)

(*take it with a pinch of salt*)

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15. April 1989: Arsenal gewinnt 1-0 gegen Newcastle und geht als Tabellenführer der ersten Meisterschaft nach 18 Jahren entgegen.

Zeitgleich beginnt in Sheffield das FA-Cup-Halbfinale zwischen Liverpool und Nottingham – ein Ereignis, daß den englischen Fußball für immer verändert hat und das 96 Menschen nicht überlebt haben. Damals wurden mehr denn je Fußballfans wie Idioten und Vieh behandelt, was an dem Tag, hervorgerufen durch komplett dummes und verantwortungsloses Handeln auf Seiten der Polizei und Veranstalter, zum größten Unglück im englischen Fußball geführt hat.

Wie die Verantwortlichen dann jahre- bzw. jahrzehntelang vertuscht und gelogen und zudem die Schuld selbstredend den Fans gegeben haben, ist schlicht unfassbar. Erst letztes Jahr kamen Aussagen von Verantwortlichen zustande, die ihre Schuld endlich eingestanden haben. Nach 25, 26 Jahren schlechtem Gewissen …

Das wäre nicht so gekommen, hätte die ´Justice for the 96´- Kampagne nicht noch nach so langer Zeit Druck gemacht. Auch wenn das Erinnern daran von etlichen Fans anderer Vereine teilweise müde belächelt wird (Stichwort ´victims´), verdient das jeden Respekt.

Diese Tragödie eint nach wie vor den Verein und Umfeld und gibt mitunter auch eine Kraft frei, die woanders so nicht denkbar ist. Wohl passend, daß deren Mannschaft gestern quasi zum Gedenken so ein Wahnsinnsspiel raushaut …

Und Arsenal: hat dann am 26. Mai, nachdem sie zwischenzeitlich eigentlich schon wieder alles verkackt hatten, doch noch den Titel geholt mit dem größten Sieg der Clubgeschichte: 2-0 in Anfield – in der Nachspielzeit natürlich (muß da so ..)

The 96 victims of the Hillsborough disaster

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Heute also ein letztes Mal Upton Park für Arsenal – guckt euch das Bild nochmal an: ab dem Sommer wird der Boleyn Ground abgerissen, um dort Wohnungen und Büros zu bauen. 1904 eröffnet war er immer die Heimspielstätte von West Ham United (1895 gegr.) und hatte damit sogar eine längere Laufzeit als Highbury (1913-2006).

Ab dem Sommer werden die Hammers im neuen Olympiastadion spielen und ihr Timing könnte kaum besser sein: zum ersten Mal seit Jahren spielen sie wieder oben mit und können noch die CL-Plätze erreichen – nicht daß das immer so war: die beste Platzierung in den letzten Jahrzehnten war ein 5. Platz 1999 und überhaupt waren sie gerne mal eher eine ´Fahrstuhltruppe´ mit 32 Jahren insgesamt in Liga 2).

Auf jeden Fall haben sie zum Saisonstart mal ganz entspannt Arsenal im Emirates ausgekontert und 2-0 gewonnen. Können also quasi das Double schaffen. Wird aber nix:

Arsenal hat ja irgendwie sein ´mojo´ wiedergefunden und dabei auch eine Teamformation, die funktioniert. Die letzten beiden Spiele waren hervorragend und in dem Groove wird es weitergehen. Iwobi ist unstoppable und Alexis kommt auch wieder in Schwung.

Wenn noch irgendwas gehen soll nach oben, ist ein Sieg eh Pflicht und auch zur ´Platzabsicherung´ gegen die Mancs und eben WHU dringend nötig. Hilfreich wäre, einfach mal keine Freistösse am 16er zulassen … (Schiri ist übrigens Craig Pawson).

Tja, wäre Arsenal doch nur wenigstens zwei Wochen früher wieder wach geworden, aber ´hätte, wenn und aber …´ hilft jetzt auch nicht mehr und wenigstens sind sie überhaupt wieder aus dem Knick gekommen.

Heute ist ein verdammt harter Test und das ´neue´ Team kann uns allen zeigen, daß es die ´balls´ hat, solche Dinger zu gewinnen. Da West Ham ja auch ganz gut unterwegs ist, könnte das ein richtig amtliches Fußballspiel geben.

UP THE ARSE!

Tipp: 3-1 – Iwobi, Walcott, Giroud (letzteres in der Nachspielzeit)

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Upton Park von innen

Upton Park

und früher

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So, endlich wieder ´richtiger´ Fußball – Heimspiel gegen Watford. War letztens im Pokal nicht so der Knaller, muß also besser werden heute. Der erste von acht Siegen in der Liga ist fällig und rein statistisch ist das auch ein ´easy go´: von den letzten 13 Spielen hat Watford nur zwei gewonnen, die letzten drei alle verloren und von den letzten 5 Auswärtsspielen vier verloren, alle ohne ein Tor zu schiessen.

Naja, beim letzten Mal vor drei Wochen haben ihnen zwei Torschüsse zum Sieg gereicht und Arsenal hat mit Barca im Hinterkopf erschreckend schwach gespielt. Im Dauerregen von Barcelona war die Leistung aber sehr ordentlich und bei Everton hat Arsenal mit der gleichen Aufstellung endlich mal wieder so überzeugend gespielt wie zu Beginn der Saison. In der Formation sah das endlich wieder nach Teamwork aus und der Ball lief wieder flüssiger. So weitermachen, bitte!

Und am besten gewinnt uns Alexis das Spiel mit nem Doppelpack, damit er mal seine Blockade abschüttelt und wieder aus dem Knick kommt.

Anschließend können wir dann nur hoffen, daß die anderen beiden anfangen, Punkte zu lassen. Viel schwieriger als auswärts in Pool wird es für die Spuds nicht, da muß also was gehen. Und idealerweise hat Forster morgen genauso eine Sahnetag in Leicester wie beim 0-0 im Emirates. Here´s hoping …

Ansonsten: schönes Bild … JW10 ist wieder dabei (zumindest im Training ..)

 

 

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Heute vor 15 Jahren ist urplötzlich David ´Rocky´ Rocastle verstorben. Mit 33. Krebs. Unfassbar. Es war ein Samstagmorgen und am Mittag stand das NLD in Highbury an. Alle standen unter Schock und die Angst war groß, daß manche Spuds-Fans sich danebenbenehmen würden, die Schweigeminute missachten etc. Haben sie aber nicht …

Rocky war und ist eine der großen Arsenal-Legenden und sein Song gehört auch heute noch zum festen Gesangesrepertoire der Gooners – warum, mögen sich manche fragen und auch die wenigsten von uns haben ihn überhaupt spielen sehen (aber z.B. Fever Pitch gelesen … oder waren beim David Rocastle Day in Highbury 2006 – ein 5-0 gegen Villa).

Ende der 1980er spielte Arsenal nach 15 Jahren Mittelmäßigkeit endlich mal wieder oben mit und der neue Coach George Graham baute im Kern auf Leute aus der eigenen Jugend (teure Großeinkäufe in den Jahren vorher waren alle mehr oder weniger Flops) – eben David Rocastle und z.B. Paul Davis, Michael Thomas oder v.a. auch Tony Adams. Rocky brachte Flair und Kreativität in den altenglischen Rumpelfussball und war vielleicht sowas wie der Bergkamp seiner Zeit und hatte entscheidenden Anteil an der Meisterschaft ´89.

Weil Arsenal 1992 Geld brauchte (man hatte im Jahr vorher groß in Wright und Seaman investiert), hat Graham Rocky, ohne ihn zu fragen, einfach mal so zum damaligen Meister Leeds United verkauft (für 2 Millionen- auf heute umgerechnet wohl etwa 30, 40 Mios). Rocky war am Boiden zerstört und hat hemmungslos geweint. Er sollte ´seinen´ Club verlassen. Those were the times … Arsenal ist im übrigen ohne ihn erstmal wieder im Mittelmaß verschwunden.

Rocky kam bei Leeds nicht klar und wurde von dort zum damaligen Fahrstuhlteam Man City verkauft, die ihn wiederum nach einem Jahr an Chelsea weitergereicht haben. Weil sein Knie im Arsch war, hat er dort aber kaum gespielt und wurde gerne verliehen (so z.B. an Hull, die ihn letztens bei unserem FA-Cup-Spiel dort ehrten). Auch bei Hertha BSC war er ´97 oder so zum Probetraining – und ist durchgefallen … 1998 musste er quasi wegen Invalidität aufhören. Mit 30. Auch das eher tragisch.

Hätte man ihn gelassen, wäre er die ganze Zeit bei Arsenal geblieben.

Was alle Fans auch immer für ihn eigenommen hat war, daß er auch abseits des Platzes ein absoluter klasse Typ war. Bescheiden und eben auch ein ´Gooner at heart´.

Am Samstag beim Spiel gegen Watford wird es ein inoffizielles Gedenken an Rocky geben: in der siebten Spielminute (DR7) wird sich das Emirates erheben und eine Minute mit Ovationen an DR gedenken. DON´T MISS IT!

´Remember who you are, what you are and who you represent´

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